RIAA Phono Vorverstärker von TI

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BugFixX
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mrz 2015, 22:47
Hallo,

ich habe hier im Forum diese Schaltung noch nicht gesehen und möchte sie gerne vorstellen.

TI RIAA PREAMP

Hierbei handelt es sich um einen Vorschlag von TI für den LME49710.
Ich habe diese Schaltung nachgebaut und bin mit dem Klang sehr zufrieden.
Die Schaltung habe ich dabei fast komplett übernommen, bis auf jeweils einen 10µF und 100nF parallel zur Spannungsversorgung für U4 und U5.
Außerdem habe ich statt den einzelnen U1 und U2 einen LM4562 verwendet. Das spart Platz auf der Platine.
Ob sich dadurch klanglich etwas ändert ist zu diskutieren...
Im gleichen Dokument von TI wird statt der komplett passiven RIAA Entzerrung auch eine aktiv/passiv Entzerrung vorgestellt:

Active Passive RIAA

In der Simulation via Tina ergab sich dabei eine geringere Abweichung bei der rein passiven Entzerrung von der RIAA Kurve als bei der akitv/passiv Entzerrung. Daher habe ich die rein passive Entzerrung gewählt.

Falls Interesse an meiner Umsetzung besteht, kann ich gerne noch Bilder von der Platine und den Gehäusen hochladen.

Gruß,
Andreas

P.S.: Das TI Dokument ist hier verfügbar: http://www.ti.com/lit/pdf/snaa046
Viper780
Inventar
#2 erstellt: 01. Apr 2015, 20:30
Hallo Andreas

Sowas in der Art wurde hier auch mit dem INA163 von Ti schon gebaut (such hie rmal nach PlatINA) bzw auf der Seite vom Calvin
Ultraschall
Inventar
#3 erstellt: 02. Apr 2015, 09:44

@VIPER
Sorry, ich muss mal Kritik an deinen Beitrag üben:

Es gab (fast) alles schon einmal.
Sollen wir jetzt alle aufhören zu basteln?
Insofern ist Dein Kommentar null hilfreich.
Und er wollte auch nicht etwas anderes nachbauen, sondern hat etwas selbst gebaut.


@Bugfixx:
Deine Schaltung wäre nicht meine Lieblingsschaltung. Ist mir einfach zu aufwendig. Zu viele Teile= zu viele Toleranzen (plus Kosten, plus Platz) oder eben sehr mühsames handausmessen/selektieren.
Eher Figure 1 oder 80 (ist da etwas versteckt) des LME49710 Datenblattes wären mein Ding.
Oder OPA37 Datenblatt Figure 7- eventuell mit einen anderen OPV.


Grüße
BugFixX
Stammgast
#4 erstellt: 02. Apr 2015, 17:57
@Viper: Die PlatINA habe mir schon angesehen und fand sie nicht schlecht aber auch recht aufwendig.

@Ultraschall: Fig 1 vom LME49710 habe ich auch mal mit Tina simuliert und es kam eine schlechtere RIAA Kurve heraus. Die Fig 80 habe ich nicht simuliert und hat mir zu viele Cs im Signalweg - ob es dann wirklich zu hören ist...
Für den LT1028 ist eine sehr einfache RIAA Schaltung im Datenblatt. Mit dem LT1028 habe ich auch schon mal einen Phone Pre gebaut. War damals glaube ich eine Schaltung von Elektor. Im LT1115 Datenblatt ist wiederum eine etwas aufwändigere Phone Pre Schaltung zu finden.

Bei der gezeigten Schaltung fand ich die gefilterte Spannungsversorgung ganz interessant. Leider kann Tina diese Kombination nicht simulieren. Daher habe ich den Filter und den eigentlichen Verstärker einzeln simuliert. Ein brummen oder Rauschen ist bei halb aufgedrehter Laustärke nicht zu hören. Wenn man das Ohr direkt vor den Mitteltöner des LS hält, ist sehr leise eine Art Regelung zu hören (wird wahrscheinlich der U3 sein).
Im Eingang habe ich noch via 6 fach DIP fix den Eingangswiderstand und die Verstärkung der ersten Stufe (U1) einstellbar gemacht (MM/MC). Außerdem habe ich den Eingangskondensator weggelassen und dafür einen Steckplatz zur eventuellen Anpassung eingebaut.
Läuft an meinem AT-150MLX ohne zusätzlichen C sehr schön.

Gruß,
Andreas


[Beitrag von BugFixX am 02. Apr 2015, 18:04 bearbeitet]
Doc-Brown
Stammgast
#5 erstellt: 03. Apr 2015, 13:31

BugFixX (Beitrag #1) schrieb:
P.S.: Das TI Dokument ist hier verfügbar: http://www.ti.com/lit/pdf/snaa046

Noch interessanter finde ich den im zweiten Teil vorgestellten ESL Kopfhörerverstärker. Wie baut man übrigends ein 400V Netzteil?
ESELman
Stammgast
#6 erstellt: 03. Apr 2015, 14:15
Hi,


Noch interessanter finde ich den im zweiten Teil vorgestellten ESL Kopfhörerverstärker

Wenn denn mal nicht wieder Fehler eingezeichnet wären.

Die PlatINA ist doch allen Ernstes nicht aufwändiger als dieses TexasChainsawOPAmpMassaker
Dafür ist sie weitaus flexibler.

DerESELman
BugFixX
Stammgast
#7 erstellt: 04. Apr 2015, 14:12
Ich habe nie geschrieben, dass der PlatINA aufwändiger als diese Schaltung ist.
Ich benötige diese Flexibilität vom PlatINA nicht (symmetrisch/asymmetrisch).
Außerdem habe ich diese Schaltung auch um eine Einstellmöglichkeit der Verstärkung, Eingangswiderstand und Eingangskapazität ergänzt.
Das war für meine Bedürfnisse genug Flexibilität.
Ob der PlatINA besser klingt als diese Schaltung ist auch nicht klar. Von den technischen Daten ist der INA zwar rauschärmer, dafür sind aber die nachgeschalteten OPA2134 schlechter als der LME49710 oder LM4562 und der Klirrfaktor der beiden LMs ist besser als beim INA und OPA.
Wie dem auch sei, jeder wie er mag. Wer den PlatINA bauen will, tut das und wer nicht, der nicht.

Gruß,
Andreas
Viper780
Inventar
#8 erstellt: 04. Apr 2015, 19:27
Grüß euch

ohje da hab ich ja was losgetreten. Meinte ja nur dass es den PlatINA gibt der eben auch von TI ist so als vergleich. bei meinem hab ich auch die symmetrische Beschaltung weg gelassen (was jetzt ein Fehler war da ich genau auf das umstelle).
Komplexität halte ich bei beiden gleich hoch. Wäre interessant wenn man beide gegeneinander mal vermisst ob man die Rauscharmut auf der einen Seite und das Klirrverhalten auf der anderen in der gesamten Schaltung überhaupt raus messen kann?

Die RIAA Kurve dürften beide sehr gut einhalten, da dürfte es keine Unterschiede geben.

Lg
Daniel
ESELman
Stammgast
#9 erstellt: 04. Apr 2015, 22:03
Hi,

@Bug: Du schriebst, daas Du die PlatINA aufwändig fandest.
Ich wunderte mich nur, weil die TI-Schaltung aufwändiger ist, mit 5 im Vergleich zu 3 OPAmps pro Kanal.

Welche Schaltung besser klingt liegt allein im Ohr des Hörers.
Die OPAmps spielen da m.A.n nicht so die Rolle.
Entscheidender ist die Präzision des RIAA-Entzerr-Netzwerkes, die Anpassbarkeit des Eingangs und die periphere Bschaltung der OPAmps inklusive Layout.

Ich teile im übrigen nicht die Begeisterung für die LM-OPAmps.
In den entscheidenden für Audio interessanten Details sind sie auch nur Durchschnitt.
Leider fährt TI bei diesen ehem. National Semiconductor OPAmps eine Schiene in den Datenblättern, das der User von dutzenden unnützen Klirrdiagrammen erschlagen wird, dafür aber andere wichtige Daten und Diagramme fehlen.
Der OPA2134 ist ein JFET-Input OPAmp.
Für die Nutzung in der Filtertechnik mit ihren oft stark schwankenden Impedanzen und hochohmigen Impedanzumgebungen (z.B. dc-Servos) haben sie durchaus Vorteile gegenüber bipolaren OPAmps.
Den LMs pauschal Überlegenheit zu attestieren zeigt nur mangelndes Verständnis von und für OPAmp Schaltungen.

DerESELman
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Apr 2015, 18:39

Entscheidender ist die Präzision des RIAA-Entzerr-Netzwerkes, die Anpassbarkeit des Eingangs


Vernünftige Anpassung der Empfindlichkeit und Kapazität ist schon wichtig, aber die Einhaltung der RIAA Kennlinie ist bestenfalls theoretisch von Bedeutung. Bei MM Systemen verliert sie dann mehr oder weniger komplett an Bedeutung.
Selbst die einfachsten Schaltungen kommerzieller Geräte erreichen eine Genauigkeit von unter einem halben dB.
Und wenn dann ein MM Normsystem dranhängt werden mitunter auch schonmal 3 dB daraus.
Ganz egal wieviel Mühe man sich vorher mit dem Netzwerk gemacht hat.
ESELman
Stammgast
#11 erstellt: 06. Apr 2015, 11:06
Hi,

Deine Anmerkung Rolf ist soweit korrekt.
Jedoch bestimnmt das RIAA-Netzwerk vor allem im entscheidenden Audiobereich, wo durchaus Abweichungen von wenigen zehntel dB die Tonalität beeinflussen.
Die Impedanzanpassung dagegen beeinflusst nur die höchsten ein zwei Oktaven, wo die Hörempfindlichkeit deutlich geringer ist.
Ansonsten wären die Abweichungen bei Anschluss eines realen MM-Systems kaum erträglich.
Beide Faktoren halte ich klanglich für viel entscheidender als z.B. das beliebte OPAmp-Rolling.

Apropos Normsystem .... watt is dat?
Das ist m.A.n so ein viel und gerne genutzter Begriff, bei dem mir scheint, das die Nutzungshäufigkeit etwa umgekehrt proportional dem Kenntnisstand des Nutzers ist
Ich wüsste jedenfalls nicht von einem normierten Parametersatz für solch ein System.
Stereoplay gibt hierfür an: "Es entspricht in seinen elektrischen Werten einem durchschnittlichen Tonabnehmer."
Nun variieren die R und L Werte realer Tonabnhemer aber beträchtlich.
AudioTechnicas scheinen überwiegend am unteren Ende des Bereiches zu liegen, z.B das beliebte AT-95E bei 410R/400mH, die AT440mla und AT150mlx bei 400-500R/450mH.
Ortofons scheinen generell höher zu liegen, z.B. die OM-Reihe bei 750R/450mH, und die VM-Reihe (Moving-Iron) 800R/600mH.
Goldrings scheinen ebenfalls eher höherimpedant zu sein (1055: 720R/560mH - 1042: 660R/570mH).
Shure scheinen dagegen mit die höchsten Impedanzwerte zu besitzen, z.B. 1550R/700mH beim M97HE, 1380R/500mH beim V15-III und -IV, bzw. 815R/330mH beim V15-V und der Ultra-300-500-Reihe.
Grados MIs scheinen dagegen sehr niederinduktiv um 700R/um 55mH.

Bei einem "Normabschluss" mit 47kOhm und xx Picofarad führt das zu Resonanzstellen von unter 10kHz bis weit über 20kHz mit teils >>3dB Überhöhung.
Hier noch von ´Normsystem´ zu sprechen ist nur eine hohle Phrase um mangelnde Kompetenz zu kaschieren.

Erstaunlich angesicht solcher Werte ist es warum nur wenige MM-Stufen eine C-Anpassung erlauben und nahezu keine eine R- oder R- und C-Anpassung.
Dabei wäre es an Stelle der C-Anpassung in der überwiegenden Zahl der Fälle sinnvoller die Kapazität so gering wie möglich zu halten und statt dessen eine R-Anpassung vornehmen zu können.

DerESELman
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2015, 11:49
Hi,
ESELman (Beitrag #11) schrieb:
...Dabei wäre es an Stelle der C-Anpassung in der überwiegenden Zahl der Fälle sinnvoller die Kapazität so gering wie möglich zu halten und statt dessen eine R-Anpassung vornehmen zu können...

Dies ist auch meine Erfahrung, seit >30 J., du bist der erste der diese teilt.
Es kommt nur kaum jemand auf die Idee (*), weil die 47 kOhm für MM eben seit Ewigkeiten genormt sind.

Stattdessen wird das R von MC-Eingängen justierbar gemacht, mit äußerst geringem Effekt

Gruss,
Michael

---------------------------------
EDIT:
(*) = am besten das Ganze geregelt in Abhängigkeit vom momentanen Abspielradius ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Apr 2015, 12:29 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 06. Apr 2015, 12:03
Hallo,

ich frage mich, wie denn der Highender (also jemand, der auf höchste Klanqualität aus ist) diese Anpassung - gleichgültig, ob nun R, C oder beides, vornimmt?
Vermutlich durch Hören, also so, wie er auch seine Kabel auswählt.
Diese antiquierte Technik hat - für mich - so viele Nachteile, dass ich sehr selten mal eine LP höre und mich einfach mit den Nachteilen abfinde. Die bleiben nämlich, auch wenn ich die Anpassung perfektioniere. Was ohnehin nur messtechnisch möglich ist.

Grüße - Manfred
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Apr 2015, 12:18


Jedoch bestimnmt das RIAA-Netzwerk vor allem im entscheidenden Audiobereich, wo durchaus Abweichungen von wenigen zehntel dB die Tonalität beeinflussen.


Naaaa....Das ist jetzt aber sehr dick aufgetragen. Wenn man sich jetzt einmal nur auf die Entzerrung beschränkt (ohne Einfluss der Induktivität des TA), dann sprechen wir bei herkömmlichen Großserienprodukten der 80er & 90er Jahre von Abweichungen bis maximal 0,5 dB im Bereich zwischen 10Hz und 100Hz, sowie am anderen Ende ebenfalls von 0,5 dB im Bereich von 10 bis 20 KHz.
Dazwischen sind die Abweichungen noch geringer.


Beide Faktoren halte ich klanglich für viel entscheidender als z.B. das beliebte OPAmp-Rolling.

Das ist wieder eine andere Baustelle. Sie nennt sich auch "Spinnerswapping"

Ich sehe es übrigens ebenfalls als "sportliches Ziel" , noch geringere Abweichungen zu erreichen, aber die Tonalität wird dadurch nun wirklich nicht beeinflusst.
Es ist dazu einfach zu wenig, und dazu noch an eher uninteressanten Bereichen

Apropos Normsystem .... watt is dat?
Das ist m.A.n so ein viel und gerne genutzter Begriff, bei dem mir scheint, das die Nutzungshäufigkeit etwa umgekehrt proportional dem Kenntnisstand des Nutzers ist

Nein, das ist die durchaus nützliche Festlegung auf 500mH und 1K, damit man einen "normierten" Vergleich durchführen kann. Über die absoluten Werte darf man streiten, aber sie sind durchaus praxisgerecht.


Ich wüsste jedenfalls nicht von einem normierten Parametersatz für solch ein System.

Ich kenne diese Bezeichnung auch nur aus den Fachzeitschriften. Und genau da ist die Festlegung sinnvoll und nötig. Immerhin werden dort jeden Monat viele Geräte messtechnisch verglichen, was eine Vereinheitlichung nötig macht. Ob es nun 500 oder doch 600 mH sind, ist dann zweitrangig.
Ich selbst habe mir z.B. einen Standard mit 500 mH und 900R angefertigt, um meine Messungen durchzuführen, und untereinander zu vergleichen.
Ich wollte möglichst nahe bei den "gebräuchlichen" Werten der Fachpresse liegen.
Das bleibt letztendlich Jedem Nutzer mit "Labor" selbst überlassen.


Stereoplay gibt hierfür an: "Es entspricht in seinen elektrischen Werten einem durchschnittlichen Tonabnehmer."

Kann man durchaus so stehenlassen.


Nun variieren die R und L Werte realer Tonabnhemer aber beträchtlich.

Das hängt davon ab, welchen Maßstab Du für den Begriff "beträchtlich" an den Tag legst.
Ich messe hier im Schnitt bis zu 4% Differenz an einer Auswahl von 8 MM TA.


Hier noch von ´Normsystem´ zu sprechen ist nur eine hohle Phrase um mangelnde Kompetenz zu kaschieren.

Dein Einwand ist mir unverständlich . Es ist und bleibt wichtig, eine feste Größe zum Vergleich heranzuziehen. Onb diese nun 500 oder 650 mH
beträgt, ist für die Sache nicht so wichtig. Es sollte lediglich irgendwo im praxisgerechten Bereich liegen, was mit beiden Werten durchaus erreicht wird.


Erstaunlich angesicht solcher Werte ist es warum nur wenige MM-Stufen eine C-Anpassung erlauben und nahezu keine eine R- oder R- und C-Anpassung.

Der normale Plattenspielerbenutzer wäre damit ohnehin überfordert, da er nur nach Tabellen und Werksangaben kombinieren kann. Die aktuell wirkende Kabelkapazität kennen nur wenige.
Wer sich auskennt, wird das alles selbst vermessen und kann seine Kabel und ggf. Kapazitäten so wählen, wie es am besten auskommt.
Das sind aber nur wenige Einzelfälle.
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 06. Apr 2015, 12:20

ich frage mich, wie denn der Highender (also jemand, der auf höchste Klanqualität aus ist) diese Anpassung - gleichgültig, ob nun R, C oder beides, vornimmt?
Vermutlich durch Hören, also so, wie er auch seine Kabel auswählt.


Genau so!


Diese antiquierte Technik hat - für mich - so viele Nachteile, dass ich sehr selten mal eine LP höre und mich einfach mit den Nachteilen abfinde. Die bleiben nämlich, auch wenn ich die Anpassung perfektioniere. Was ohnehin nur messtechnisch möglich ist.

Ich sehe es ebenfalls nur als "Spielwiese" für große Kinder wie (auch) mich selbst, wobei ich bestenfalls ein mal im Monat eine Platte auflege.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 06. Apr 2015, 12:27
Moin Manfred,


Diese antiquierte Technik hat - für mich - so viele Nachteile, dass ich sehr selten mal eine LP höre und mich einfach mit den Nachteilen abfinde. Die bleiben nämlich, auch wenn ich die Anpassung perfektioniere.


das sei dir unbenommen - und ich bin ganz sicher, das es im HF auch etliche threads gibt, wo man sich mit dem obsoleten Vinyl-Gedöns erst garnicht beschäftigen muss.

Kleiner Tip: Wenn sowas wie LP, RIAA oder 'Tonarm' im threadtitel vorkommt, einfach weiterscrollen.
..der Tip ist btw nicht exklusiv für Manfred - niemand muss hier zu topics posten, die ihn nicht interessieren..
ESELman
Stammgast
#17 erstellt: 06. Apr 2015, 12:34
Hi,


Vermutlich durch Hören...

Natürlich! Wie denn sonst?
Wer HiFi definiert als messtechnisch optimale Wiedergabe, vergisst vermutlich, das für den typischen Anwender HiFi ein Begriff für Lifestyle und eigene Klangqualitätsvorstellungen ist.
Was ist denn eigentlich verwerflich daran, wenn einem ein Tonabnehmer etwas zu präsent erscheint, einfach einen kleineren Widerstandswert oder Kapazitätswert zu schalten und das Problem zu beseitigen?
ATs AT-440mla ist so ein Beispiel, bei dem es mehrere Berichte in Foren gibt, das System tendiere zu zuviel Höhen.
Es gibt aber mindestens ebenso viele Berichte, die die Hochtondosis als durchaus richtig empfinden und sich über das Auflösungsvermögen freuen.
Das scheint mir ein typischer Fall, wo Eingänge mit 47kOhm und 200-400pF dieses ´etwas zuviel´ machen.
Mit 39kOhm abgeschlossen wäre den Kritikern vermutlich völlig der Wind aus den Segeln genommen.
Shures und Grados sind das Gegenteil. Die könnten von 56k oder 68k profitieren.

DerESELman
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 06. Apr 2015, 12:39

Rolf2001 (Beitrag #14) schrieb:
... Ob diese nun 500 oder 650 mH
beträgt, ist für die Sache nicht so wichtig. Es sollte lediglich irgendwo im praxisgerechten Bereich liegen, was mit beiden Werten durchaus erreicht wird...

Wichtiger wäre da eine Festlegung auf die beträchtlichen Wirbelstromverluste in den mHs von MM-Systemen (ein Parallel-R wäre eine Kompensation 1.Ordnung),
alternativ ein reales System als Ref. einsetzen,
andernfalls ergeben sich unrealistisch hohe Qs (>10 kHz), aber auch Abweichungen schon im unteren kHz-Bereich.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Apr 2015, 12:41 bearbeitet]
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 06. Apr 2015, 12:50

Wer HiFi definiert als messtechnisch optimale Wiedergabe, vergisst vermutlich, das für den typischen Anwender HiFi ein Begriff für Lifestyle und eigene Klangqualitätsvorstellungen ist.


Da bin ich ganz auf Deiner Seite, aber Du wirst doch wohl auch einsehen, dass man sich in einem Forum nur sehr schlecht über das "Für und Wider" irgendeines Lifestyles austauschen kann.
Das ist auch der Grund dafür, dass es hier eher selten längere Diskussionen über die korrekte Holzfarbe einer Box gibt.


Was ist denn eigentlich verwerflich daran, wenn einem ein Tonabnehmer etwas zu präsent erscheint, einfach einen kleineren Widerstandswert oder Kapazitätswert zu schalten und das Problem zu beseitigen?

Beim Schallplattenspieler ist m.E. überhaupt nichts "verwerflich". Das sind Soundgeneratoren, die den Spieltrieb großer Kinder befriedigen. Überall kann man Matten drunterlegen, mit Systemen spielen, oder Sandwichbasen unterstellen.

Quasi der Fuchsschwanz im Audiobereich.


Es gibt aber mindestens ebenso viele Berichte, die die Hochtondosis als durchaus richtig empfinden und sich über das Auflösungsvermögen freuen.

Aus dem selbsen Grund gibt es an den meisten Stereoanlagen einen Regler mit der Bezeichnung "treble", den manche Leute im Minusbereich, abere wiederum "voll" aufgedreht haben.

Worauf willst Du hinaus?


[Beitrag von Rolf2001 am 06. Apr 2015, 14:40 bearbeitet]
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 06. Apr 2015, 12:53

alternativ ein reales System als Ref. einsetzen,


Das wird übrigens oft gemacht. Alleine schon aus dem Grund, da die Beschaffung von so großen Induktivitäten mit diesen mechanischen Abmessungen und Eigenschaften ein Problem ist.


[Beitrag von Rolf2001 am 06. Apr 2015, 12:53 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#21 erstellt: 06. Apr 2015, 15:20
Jetzt wirds aber interessant

Wie misst man am besten Widerstand und Induktivität von einem MM bzw MC Tonabnehmer? Hab bis jetzt immer gehört man sollte da nicht mit (normalen) Messgeräten ran da sonst zuviel Strom fließt und man die SPulen zerstört bzw. die Magnetisierung verändert.

Wie misst ihr ob die Abtastung des Gesamtsystems passt? Ich versuch schon seit langem eine Testplatte zu bekommen und würde das dann am Oszi (natürlich parallel gemessen bei laufender Endstufe) oder Audioeingang (vom Vorverstärker kommend) meiner Soundkarte aufnehmen und dann zum soll überprüfen.
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 06. Apr 2015, 15:38

Hab bis jetzt immer gehört man sollte da nicht mit (normalen) Messgeräten ran da sonst zuviel Strom fließt und man die SPulen zerstört bzw. die Magnetisierung verändert.


Das ist nicht pauschal zu beantworten. Wer weiss, womit der Eine oder Andere daran gemessen hat. Mit einer vernünftigen Impedanzmessbrücke gibt es keine Probleme. Spannung, Strom und Messfrequenz sind dann einstellbar.
Der Markt solcher Geräte ist unüberschaubar groß, aber sie sind für Gelegenheitsdbastler vermutlich auch gebraucht zu teuer. Wer sich nicht allzu ungeschickt anstellt, sollte aber für 500 bis 800 € was altes aber brauchbares auftreiben können. Kalibriert sind diese Geräte dann vermutlich nicht.


[Beitrag von Rolf2001 am 06. Apr 2015, 15:40 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#23 erstellt: 06. Apr 2015, 17:22
Also mit einem "Chinamultimeter" sollte man da trotzdem nicht ran? Es geht da nach wie vor um Heimanwendungen und billigster Ausrüstung.
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 06. Apr 2015, 17:38
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit dem Chinamultimeter überhaupt 500 mH messen kann.
Viper780
Inventar
#25 erstellt: 06. Apr 2015, 20:50
och da gibts einige
zB der große Bruder von meinem "Wald und Wiesen Multimeter" http://aidetek.com/m...70&Category_Code=DMM sowie ganz viele Selbstbauprojekte ( http://www.dg5mk.de/pages/artikel/dg5mk-lcq-meter.php oder http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Transistortester )
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 06. Apr 2015, 20:58
An Multimetern sehe ich die Induktivitätsmessung nach wie vor als Ausnahme. Mir ist keines bekannt, obwohl ich danach auch nie gezielt gesucht habe.. Die von Dir verlinkten Kits kenne ich, aber es sind eben keine Multimeter. Ebensoweinig das von Dir verlinkte Taschen LCR-Meter.

Wie auch immer.....
BugFixX
Stammgast
#27 erstellt: 07. Apr 2015, 19:08
@ESELman:
Wo hast du die Widerstandswerte für die TAs her? Ich habe für meinen AT150MLX 2,3k bei 1kHz gefunden. Sind die 400-500R der Gleichstromwiderstand?

Gruß,
Andreas
ESELman
Stammgast
#28 erstellt: 07. Apr 2015, 19:56
Hi,

hauptsächlich stammen die Daten aus Hersteller-Unterlagen und Prospekten - von denen es eine Vielzahl bei VinylEngine gibt- oder direkt von den Websites.
Die 400-500R sind der DC-Widerstand.
Die hohen Induktivitätswerte bei MMs von einigen hundert mH führen zu einem Impedanzanstieg schon ab niedrigen Frequenzen.
Bezogen auf 1kHz dürften die meisten MMs in einem Bereich von ~2-4kOhm liegen.
Dagegen findet der Impedanzanstieg bei MCs erst im obersten Hochtonbereich statt, sodass deren Impedanzfrequenzgang im Audiobereich nahezu konstant verläuft.

DerESELman
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 07. Apr 2015, 21:04

Bezogen auf 1kHz dürften die meisten MMs in einem Bereich von ~2-4kOhm liegen.


Keine Ahnung was "ihr" da für Tonabnehmer habt, aber die "Impedanz" üblicher MM-TA liegt zwischen 700R und 1,5 K. /1KHz.

Ein Ortofon M20E kommt auf 575mH und 1,3 K , was schon recht "viel" ist.
Ein willkürlich aus der Kiste gegriffenes AT70 liegt z.B. bei 410 mH und 740 Ohm. /1KHz.
Goldring 1006 : 511 mH, 710 Ohm. Alle gerade eben gemessen mit einer Wayne Kerr 6425, und die Werte nochmal an einer HP4263B kontrolliert.

Mit den Werten 500mH und 1K liegt man -wie ich bereits schrieb- mit dem sogenannten "Standardsystem" eigentlich ganz gut im Mittelfeld . Absolut praxisgerecht, um einen MM-TA zu repräsentieren.


[Beitrag von Rolf2001 am 07. Apr 2015, 21:39 bearbeitet]
BugFixX
Stammgast
#30 erstellt: 07. Apr 2015, 22:20
@Rolf2001:
Da ich weder einen John Wayne noch einen Hans Peter zum Messen besitze, muss ich mit Werten vom Hersteller arbeiten.
Bei Audio Technica steht für den AT150MLX eben "Coil Impedance: 2300 ohms (1 kHz)". Weil die Frequenz angegeben wurde gehe ich davon aus, dass damit die Impedanz gemeint ist.
Ich könnte mit meinem Multimeter eh nur den DC Widerstand messen.

Gruß,
Andreas
rst1
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 08. Apr 2015, 00:28
Moin,

wo ich doch grade an so nem Ding rumbastel..


ESELman (Beitrag #17) schrieb:
Hi,
Das scheint mir ein typischer Fall, wo Eingänge mit 47kOhm und 200-400pF dieses ´etwas zuviel´ machen.
Mit 39kOhm abgeschlossen wäre den Kritikern vermutlich völlig der Wind aus den Segeln genommen.
Shures und Grados sind das Gegenteil. Die könnten von 56k oder 68k profitieren.


Da stellt sich mir doch die Frage warum solche Einstellmöglichkeiten von keinem(?) Phonopre mitgebracht werden? Bei 47k ist nach oben Schluß, dann gibts gerne noch mal knapp die Hälfte, dann 1k und drunter, ganz unten dann in richtig kleinen Schritten..

Viele Grüße,
Ralf
rst1
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 08. Apr 2015, 00:34
Moin,


Rolf2001 (Beitrag #29) schrieb:

Goldring 1006 : 511 mH, 710 Ohm


Das deckt sich ja recht gut mit den von Goldring dort http://www.goldring.co.uk/record-cartridges-and-styli/1006.htm angegebenen Daten. Da wird allerdings trotzdem 47k und 150-200pf angegeben.. die (vielleicht blöde) Frage ist nun: Wie hilft mir das weiter wenn ich die internen Werte kenne?
Vielleicht hab ich da aber auch nur was überlesen im Restthread.. dann bitte freundlich auf den richtigen Pfad weisen

Viele Grüße,
Ralf
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 08. Apr 2015, 10:33
Mit den Internetdaten kann man aber auc hPech haben. Hier gibt´s gleich 90 mH Differenz. 2,6 K Impedanz kann es bestimmt geben, aber ich hab so hohe Werte noch nicht gesehen. (Was ja nichts bedeuten muss )

http://eu.audio-tech...subID=56&prodID=4516

http://www.audio-tec.../at150mlx_review.pdf
ehemals_Mwf
Inventar
#34 erstellt: 08. Apr 2015, 16:44

Rolf2001 (Beitrag #33) schrieb:
...Hier gibt´s gleich 90 mH Differenz. 2,6 K Impedanz kann es bestimmt geben, aber ich hab so hohe Werte noch nicht gesehen. (Was ja nichts bedeuten muss )...

Die Induktivität der typischen Dünndraht-MM-Spule mit Eisenkern (evtl. laminiert) ist
-- stark Verlust-behaftet,
-- Frequenz-abhängig (DC, 100 Hz, 1kHz, 20 kHz) ,
und wenn das Messgerät die Wirbelstromverluste in einen Serienwiderstand umrechnet, kann R für z.B. 1 kHz deutlich größer als Rdc ausfallen...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Apr 2015, 16:46 bearbeitet]
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 08. Apr 2015, 17:52

, kann R für z.B. 1 kHz deutlich größer als Rdc ausfallen...


Ich weiss ja nicht wie ihr es bisher betrachtet habt, aber ich ging bisher immer von der IMPEDANZ bei 1KHz aus. Der Gleichstromwiderstand wird in den Datenblättern zwar auch ab und an angegeben, aber ich mein(t)e stets die Impedanz.

Und da mag es tatsächlich solche TA´s mit 2,6K geben. Ich kenne sie bisher lediglich nicht.
Das Ende der Fahnenstange ist hier ein Shure V15 IV mit 520 mH und 1600 ohm /1KHz (1,32 K DC)


[Beitrag von Rolf2001 am 08. Apr 2015, 18:12 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#36 erstellt: 08. Apr 2015, 18:29
Hä?

Hier kamen bisher zwei Sorten von Angaben zur Sprache:
1. Ein Paar (R, L) als Darstellung einer Impedanz Z = R + jωL.
2. Der Impedanzbetrag |Z| = sqrt(|R|²+|ωL|²). Schon 400 mH verlustfrei hätten bei 1 kHz |Z| = 2,5 kOhm.

Manfred (Mwf) wollte nur darauf hinaus, daß R = R0 + R1(f) sein kann. Diesen Effekt nutzt man teils sogar gezielt aus, z.B. bei der Auswahl von Ferritkernmaterialien für Drosselspulen (die sollen ja oft explizit was verbraten).
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