Einschaltstrom schätzen

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Klassiker69
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 12. Apr 2015, 17:22

Ich hab mir ein Küchenradio gebastelt. Dazu habe ich in in flaches Holzgehäuse, das ich unter den Schrank geschraubt habe, ein Autoradio samt Netzteil gepackt. Dazu ein Kaltgeräteanschluß als Verbindung nach draußen.

Und hier liegt das Problem. In dem Kaltgeräteanschluß ist nben einem Schalter eine Feinsicherung integriert. Naiv hab ich einfach die Leistung des Netzteiles (60 Watt, 5A an 12V) auf die primären 230 Volt umgerechnet, und eine entsprechende Feinsicherung eingesetzt. Die brannte beim Einschalten sofort durch.

Ich hhab noch mal alles durchgemessen, aber keinen Kurzschluß finden können. Am Ende fand ich die Lösung mit Hilfe von Google: Das Netzteil ist ein Schaltnetzteil (für LEDs, kurzschluß- und überspannungsgeschützt). Un dise Teile ziehen wohl einen extrem hohen Einschaltstrom.

Kann man den anhand der technischen Daten grob abschätzen? Oder mach ich einfach eine 16A-Sicherung als Brücke rein, und laß die Feinsicherung Feinsicherung sein?

Ach ja: Mit Alufolie gebrückt läuft das Radio anstandslos.

Hmeck
Inventar

#2 erstellt: 12. Apr 2015, 17:45

Ich würde es mal mit einer trägen Sicherung probieren. Hatte bei einem Netzteil mit Ringkern ähnliches Problem - Sicherung Mittelträge lief eine ganze Zeit, dann erwischt es sie doch, und gleich wiederholt.

Klar, dass bei einem Schaltnetzteil noch höherer Einschaltstrom herrscht - der Elko wird direkt primärseitig aufgeladen. Es gibt wohl auch welche mit "Softstart". Wenn dich der geringe Leistungsverlust nicht schreckt, kannst du ja einfach ein paar Ohm in die Zuleitung legen. Habe ich neulich bei einem Laptop-Netzteil gemacht, das zwar nicht die Sicherung killte, aber beim Einstecken oft so häßliche Funken in der Steckdose sehen ließ.

Grüße, Hmeck

PS: Alufolie ist grausam!!

[Beitrag von Hmeck am 12. Apr 2015, 17:46 bearbeitet]

Klassiker69
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 12. Apr 2015, 17:48

Na ja.... Ich hab ja eine "träge" Sicherung genommen. Aber eben eine mit 250mA, was 57 Watt entspräche. Zum Zeitpunkt des Tests hing noch nicht mal eine Last am NT. Und trotzdem hat der Einschaltstrom die 250mA locker gerissen.

NoobXL
Stammgast

#4 erstellt: 12. Apr 2015, 20:52

Moin,

Nimm entweder einfach eine "zu große", 2A oder 3A oder so.
Der Strom der im Fehlerfall fliest ist trotzdem groß genug um die Sicherung zum auslösen zu bringen.

Es gibt auch Typen die extra für Einschaltstromstoßprobleme gebaut sind.

Oder du machst was man sonst so macht, in der Leistungsklasse, und schaltest einen NTC mit einigen zehn Ohm in Reihe zum Netzteil.
Anfangs ist er kalt und hat einen hohen Widerstand der den Stromstoß begrenzt. Danach wird er durch seine ohmschen Verluste heiß und damit niederohmiger, was die Verluste begrenzt.

Grüße, Tobi

Klassiker69
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 12. Apr 2015, 21:20

Hm, ok... Ich werd mal ein paar höhere Amperes versuchen.

Danke erst mal!

Kay*
Inventar

#6 erstellt: 13. Apr 2015, 22:08

Netzteil ist ein Schaltnetzteil (für LEDs, kurzschluß- und überspannungsgeschützt)

...
und wofür braucht das Dingens eine primäre (zusätzliche) Sicherung?
Was steht im Datenblatt?

Klassiker69
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 13. Apr 2015, 22:48

Ich hab nicht behauptet, dass es eine braucht. Aber in der Anschlußstecker/Schalter-Kombi ist eine drin. Also dachte ich mir, die auch zu besetzen.

Das hier ist das NT:

http://www.ebay.de/itm/161247409737?_trksid=p2057872.m2749.l2649

JuBa3006
Stammgast

#8 erstellt: 17. Apr 2015, 20:12

Moin
Mal eben was zu Einschaltströmen ! Die sind oft mal bis zum 10-100 fachen größer als der Betriebsstrom. Jedoch ist dies oftmals ein einem Bruchteil deiner Sekunde (100derstel berreich) das eine Feinsichertung egals ob träge oder flink nicht auslösen kann. Selbst die normalen Sicherungen reagieren da noch nicht mal.
Kondensatoren haben wenn sie komplett leer sind, für einen kurzen Moment einen Kurzschluss ähnlichen Strom. Daher kommt auch das Kondensatoren knallen wenn man große Kapazitäten laden will. Verhinder bar durch Softstart, was nichts anderes ist, als ein Vorladen der Kondensatoren