Spdif Koax Trenntrafo / Masseschleife

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zuendler
Stammgast
#1 erstellt: 28. Feb 2017, 00:40
In meiner neuen Bude hatte ich eine Masseschleife auf der Koaxleitung zwischen PC und Vorstufe.
Kurz kam der Gedanke auf, auf Toslink zu wechseln, allerdings sind 15m da nicht unkritisch und zudem hätte ich die ganzen Kanäle wieder aufreissen müssen und ne neue Soundkarte gebraucht. Daher zurück zum Koax.

Erster Versuch mit Mantelstromfilter aus dem Kfz Bereich schlug fehl.
Dann rumgoogeln, hat schonmal jemand gemacht:

Man nimmt einfach ein 2-4m langes Stück Koaxkabel (Antennenkabel, o.ä.) als Trafo.
Der Schirm wird dabei als Primärwicklung genommen, also ein Ende vom Schirm kommt an den Signalausgang der Quelle, das andere Ende kommt an die Masse der Quelle.
Ebenso verfährt man mit dem Innenleiter zum Empfangsgerät. Ein Ende auf den Innenleiter, ein Ende auf den Schirm.

Das funktioniert jetzt so gut (nach dem "Trafo" kommen wie gesagt noch 15m Kabel bis zur Vorstufe), dass ich mir dachte, dieses Wissen muss ich hier unbedingt verbreiten.


[Beitrag von zuendler am 28. Feb 2017, 00:42 bearbeitet]
h_sc
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Feb 2017, 18:00
Man hätte auch einfach jeweils zwei Kondensatoren mit 10 nF nehmen können. Elektrisch ist das das gleiche. Das hat mit einem Trafo aber so gar nichts zu tun. Das es mit dem Mantelstromfilter nicht funktioniert hat, dürfte an dessen Frequenzgang gelegen haben. Ein kleiner Trafo einer Netzwerkkarte wäre hier das Bauteil der Wahl gewesen (das sind einfache 1:1 Übertrager).
zuendler
Stammgast
#3 erstellt: 28. Feb 2017, 19:00
Ja ich habe mir schon vorher gedacht, dass der Mantelstromfilter für Cinch wahrscheinlich nicht geht,
da er nur für NF gedacht ist durch die Ferritübertrager dadrin.

Da die Kondensatoren ja klein und billig sind, frage ich mich warum diese nicht standardmäßig in den Geräten verbaut sind.
So ein Problem dürfte ja häufig auftreten.
Aber ich kann mal ausprobieren, ob es damit auch funktioniert. Wäre zu bevorzugen, da diese Lösung hinter dem PC natürlich wesentlich weniger Platz einnimmt. Das übertragene Signal muss halt weit genug von 50Hz weg sein und die Kondenstoren klein genug um nur das HF durch zu lassen.

Einen Übertrager von einer Netzwerkkarte habe ich "zufällig" nicht rumliegen. Bist du dir sicher, dass sowas standardmäßig verbaut wird?
Ich meine es gibt auch öfter das Problem, dass sich Leute übers Netzwerk eine Schleife einfangen. Gut, kann dann auch vom Schirm kommen.


[Beitrag von zuendler am 28. Feb 2017, 19:02 bearbeitet]
zuendler
Stammgast
#4 erstellt: 28. Feb 2017, 22:14
Test durchgeführt:
2x 10nF funktioniert auch einwandfrei, Brummen weg, Musik noch da.

ABER:

sehr störanfällig. Wenn irgendwo im Haus das Licht geschaltet wird
gibts Aussetzer. Das ist mit dem Luftspulenübertrager nicht der Fall.
Also zurück zur ersten Lösung.
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 01. Mrz 2017, 08:51
Die Lösung mit dem aufgewickelten Koaxkabel arbeitet nicht kapazitiv sondern wie ein Übertrager.

Bei der Kondensator-Lösung ist der Wert 10 nF zu gering. Ein Wert von mehreren 100 nF wäre besser. Eventuell passt sogar ein Wert von ca. 1 µF am besten. Es müssen keramische Kondensatoren sein.

Die Lösung mit z.B. einem Ethernet-Übertrager müsste auch funktionieren. Ich habe das mal mit einem UPN-Übertrager mit positiven Ergebnis probiert.

Auch ein Wandler Toslink auf Koax eine gute Idee, wobei man einfach ein kurzes LKW-Kabel und ein langes Koax-Kabel verwendet.


Gruß

Uwe
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 01. Mrz 2017, 14:33
Hi,
Uwe_Mettmann (Beitrag #5) schrieb:
... Eventuell passt sogar ein Wert von ca. 1 µF am besten. Es müssen keramische Kondensatoren sein. ...

Warum Keramik ?

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Mrz 2017, 14:42 bearbeitet]
h_sc
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Mrz 2017, 17:36
Stimmt, ich habe den Aufbau anders verstanden. Bei 2,8 MBit/s hat die Grundfrequenz 1,5 MHz, 10 nF hat hier eine Impedanz von 10 Ohm, dann nimmt man 100 nF und ist bei zu vernachlässigenden 2 x 1 Ohm. Ein technisch saubere Lösung ist ein 1:1 Übertrager mit 100 nF in serie an der Eingangsseite des Übertragers. Die Bastellösung würde ich nicht an den S/PDIF-Ausgang hängen.


[Beitrag von h_sc am 01. Mrz 2017, 17:37 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2017, 20:34

Mwf (Beitrag #6) schrieb:
Warum Keramik ?

Weil keramische Kondensatoren eine geringe Induktivität aufweisen. Es wird ja ein Rechtsignal übertragen, dass nicht nur aus der Grundfrequenz besteht, sondern auch wesentlich höhere Frequenzanteile beinhaltet. Diese sollten auch übertragen werden, so dass die Flanken des Signals möglichst nicht verschliffen werden.

Klar, gehen auch andere Kondensatoren, nur sollte man dann darauf achten, dass es welche mit geringer Induktivität sind.


Gruß

Uwe
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