Günstiger Lötkolben für Plattenspieler-Restauration

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arpegi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Sep 2017, 19:25
Moin,

ich bin auf der Suche nach einem einfachen, günstigen (~30€) Lötkolben, um meinen Dual 621 von DIN auf Cinch umzurüsten.
Nach längerer Recherche tendiere ich zum Ersa Multitip, bin mir aber noch unsicher ob mit 15 (C15) oder 25 W (C25) Heizleistung. Der "größere" wird mit 450 °C schon verdammt heiß, allerdings weiß ich nicht ob 15 W für das was ich vorhabe ausreichen.

Ich habe schon länger nichts mehr gelötet, Erfahrungen und Empfehlungen sind deshalb sehr willkommen
Ste_Pa
Stammgast
#2 erstellt: 16. Sep 2017, 19:52
Hallo arpegi,

ich habe einen ERSA 30 S 30W 230V und bin recht zufrieden damit. 30 Watt empfinde ich als einen guten Kompromiss, man kann damit auf der einen Seite kleinere Lötpunkte löten ohne dass etwas überhitzt wird und auf der anderen Seite reicht die Hitze um auch auch mal Patinen mit etwas Massefläche bzw. Buchsen / Schalter mit mehr Metallfläche an den Kontakten löttechnisch handeln zu können.
Die Multitips hatte ich mir auch angesehen, habe sie dann aber wegen der Sonderlötspitzen mit einer Art Feder-/Klemm-/Haltevorrichtung nicht gekauft. Einsereits traute ich der Stabilität nicht (wenn der Lötkolben doch mal herunter fällt) und andererseits ist man gezwungen genau diese Art an Lötspitzen nachzukaufen.
Zum Löten von Cinchbuchsen, etc. sind nach meiner Meinung 15 Watt doch etwas zu wenig.

Just my 2 cents.

Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 16. Sep 2017, 21:45 bearbeitet]
arpegi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Sep 2017, 09:41
Hi Steffen, danke für die schnelle Antwort. Der 30S ist mir auch aufgefallen, wenn ich das richtig sehe sind allerdings nur die Spitzen der Multitips innenbeheizt. Ich weiß nicht ob das in der Praxis einen allzu großen Unterschied macht, aber bei allen höherpreisigen Kolben von Ersa ragen die Heizelemente ebenfalls in die Spitze hinein und rein thermodynamisch ergibt es für mich als Laien schon Sinn, wenn der Heizstab möglichst nah an der Spitze liegt..

Die Auswahl an von Ersa vertriebenen Spitzen ist für beide Kolben vergleichbar (auch preislich), oder kann man in den 30S theoretisch jede "gewöhnliche" Lötspitze stecken?
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2017, 09:49
Ich würde mich da nicht so an der 30 Euro Marke festhalten

https://www.reichelt...LF-389D&SEARCH=%252A


jonath
Inventar
#5 erstellt: 17. Sep 2017, 12:03
https://www.banggood...2-Chip-p-984214.html

Gibt es öfters für ~35€ im Angebot.

Ansonsten kann man natürlich auch zu der Pollin Station greifen, gibt noch weitere akzeptable Lötstationen von Aoyue oder z.B. Atten im unteren Preisbereich.

Mit einem ungeregelten Lötkolben solltest du gar nicht erst anfangen, das ist Geldverschwendung.


[Beitrag von jonath am 17. Sep 2017, 12:20 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#6 erstellt: 17. Sep 2017, 14:57

Die Auswahl an von Ersa vertriebenen Spitzen ist für beide Kolben vergleichbar (auch preislich), oder kann man in den 30S theoretisch jede "gewöhnliche" Lötspitze stecken?


Solange die Spitze vom Durchmesser her passt sollte Nichts dagegen sprechen. Das war auch ein Kriterium bei mir, da ich noch andere Lötspitzen hatte, die dem geforderten Durchmesser und der Länge entsprachen.

Das bei den Multitips die Wärmeerzeugung näher an der Spitze erfolgt, mag möglicherweise Vorteile bringen. Allerdings habe ich bei der konventionellen Methode ERSA 30 S keine Nachteile feststellen können. Ich glaube dieser klassische Lötkolben wird so schon über 30 Jahre gebaut. Die Amazon-Rezensionen sprechen auch eher für die klassische Variante.

Zu den Lötstationen kann ich wenig sagen, da ich bisher mit dem klassischen Lötkolben "ausgekommen" bin. Auch habe ich wenig Platz und ein einfacher Lötkolben lässt sich besser wieder "wegräumen" als eine Lötstation.


[Beitrag von Ste_Pa am 17. Sep 2017, 14:59 bearbeitet]
arpegi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Sep 2017, 09:40
Hi, danke für eure Hilfe. Ich habe mir jetzt einen Ersa 30 S mit 30 W und 1.1 mm Ersatzspitze bestellt.

Natürlich wäre eine Lötstation oder ein höherpreisiger regelbarer Kolben besser, aber da der Großteil des Budgets für Tonabnehmer und Preamp reserviert ist und ich den Kolben auch in absehbarer Zeit nur für dieses Projekt benötige ist im Moment einfach nicht mehr drin.

Wenn nächste Woche alles da ist berichte ich wie's gelaufen ist.
jehe
Inventar
#8 erstellt: 18. Sep 2017, 10:27
auch wenn es für dich wohl etwas zu spät kommt, der ZD-70W wäre eine Empfehlung wert.
Extrem günstig, mit wechselbarer Dauerlötspitze (also nicht einfach nur ein vernickelter Kupferbolzen), 2 umschaltbare Leistungstufen.
Ich benütze das Ding schon seit Jahren reglemäßig und die Lötspitze sieht noch aus wie am ersten Tag.
Beim Pollin gibt es im Übrigen ein ähnliche Gerät, allerdings mit etwas anderen Daten und etwas länger. Ich finde den Pollin-Kolben etwas unhandlicher und die Spitze ist auch etwas gröber (ich glaube 1,5mm). Für Gelegenheitslöter aber sicher auch ausreichend.


[Beitrag von jehe am 18. Sep 2017, 15:13 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#9 erstellt: 18. Sep 2017, 10:43
Ich habe auch Jahre lang mit einem billig Lötkolben (~10€) gelötet und es nie bereut. Wenn man nur ab und zu was macht reicht das vollkommen aus. Jetzt habe ich eine billige Lötstation (~50€), da sehe ich den Hauptvorteil im flexibleren Kabel. Vom Lötergebnis her gibt sich das überhaupt nichts.
jonath
Inventar
#10 erstellt: 18. Sep 2017, 11:13
Hoffentlich ist die 1,1mm Spitze auch eine Meiselspitze. Nahezu alle anderen Spitzentypen (insbesondere runde) sind in der Regel unbrauchbar.
DjDump
Inventar
#11 erstellt: 18. Sep 2017, 12:21
Genau durch solche Kommentare wird man als Anfänger komplett verunsichert. Wenn man nur zwei Kabel zusammenlötet, oder einen Kondensator in eine Platine, ist die Spitzenform für Anfänger vollkommen egal.
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 18. Sep 2017, 13:20
Man muss sich nicht verunsichern lassen.
Wenn man etwas ungeübt ist, dann besorgt man sich ein bisschen Elektronikschrott und übt, bis man sich sicher fühlt.
jonath
Inventar
#13 erstellt: 18. Sep 2017, 13:54

DjDump (Beitrag #11) schrieb:
Genau durch solche Kommentare wird man als Anfänger komplett verunsichert. Wenn man nur zwei Kabel zusammenlötet, oder einen Kondensator in eine Platine, ist die Spitzenform für Anfänger vollkommen egal.


Man muss es sich aber nicht unnötig schwer machen beim Löten, insbesondere als Einsteiger. Mit einer runden Lötspitze hat man in nahezu allen Fällen eine suboptimale Wärmeübertragung und dementsprechende Erfolge. Lieber eine große meiselförme Lötspitze, damit tut man sich selbst einen enormen Gefallen.
Peter.1997
Inventar
#14 erstellt: 18. Sep 2017, 14:08
Angeregt durch diesen Thread: Wie "halten" sich denn die Lötspitzen? Ich habe mit meinem LUX-60W Lötkolben jetzt schon viele Sachen zusammengelötet, Frequenzweichen, stromführung etc., hat auch alles wunderbar geklappt. Nur die Lötspitzen fangen ziemlich schnell das Bröckeln an oder schaffen es nicht mehr, an allen Punkten auf der Lötspitzen Zinn zum schmelzen zu bringen, obwohl ich nach fast jedem Kontakt die spitze an einem feuchten schwamm abwische.
Lohnt sich die Anschaffung eines teureren Kolbens mit wertigeren Spitzen, oder mache ich einfach nur was falsch? So viele ersatz-spitzen, wie ich sie nu schon beim Baumarkt nachbestellt habe..
jehe
Inventar
#15 erstellt: 18. Sep 2017, 15:12
hochwertige Lötspitzen sind ganz sicher empfehlenswert, aber wie mein Bsp. mit dem ZD-70W zeigt, muss es deshalb nicht teuer sein.
So eine Dauerlötspitze hebt selbst bei regelmässigem und häufigem Gebrauch ewig. Ich habe zumindest noch keine gehabt die so weggebrutzelt wäre, wie es bei den billigen Kupferstäben regelmäßig der Fall ist.

Was die Spitzenform betrifft, da verwende ich zB. fast ausschliesslich nur runde Spitzen und das ohne irgend welche Probleme, egal was gelötet wird.
Ich schwing den Kolben allerdings auch schon seit über 35 Jahren und könnte wahrscheinlich schon allein aus der Erfahrung heraus mit allem löten was heiss genug wird
arpegi
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 18. Sep 2017, 15:43

jonath (Beitrag #13) schrieb:
Lieber eine große meiselförme Lötspitze, damit tut man sich selbst einen enormen Gefallen. ;)

Keine Sorge, die vorinstallierte (Dauer-)Lötspitze (0032KD) ist meißelförmig und mit über 3 mm Durchmesser auch erheblich größer
jonath
Inventar
#17 erstellt: 18. Sep 2017, 21:49

Peter.1997 (Beitrag #14) schrieb:
Nur die Lötspitzen fangen ziemlich schnell das Bröckeln an oder schaffen es nicht mehr, an allen Punkten auf der Lötspitzen Zinn zum schmelzen zu bringen, obwohl ich nach fast jedem Kontakt die spitze an einem feuchten schwamm abwische.


Gilt genauso für den TS: Feuchter Schwamm ist Mist, denn dadurch schreckt man jedes Mal die Spitze ab, diese hält daher nur noch kurz. Hol dir einen Messingschwamm, damit machst du nichts falsch, das Geld ist gut investiert:

https://www.aliexpre...and/32580430800.html
https://www.aliexpre...013/32767904854.html
https://www.reichelt...C3%25B6t%2Breinigung

Halter würde ich beim Chinesen kaufen (wenn nicht schon vorhanden), Wolle ist immer so eine Sache, sollte auf jeden Fall aus Messing sein, auf keinen Fall Stahlwolle.

Und teuer müssen hochwertige Lötspitzen auch nicht seinen. Ich nutze Weller LT und die halten gefühlt ewig im privaten Gebrauch, nur wenn man täglich >200 Lötstellen lötet sind sie nach einer gewissen Zeit durch. Wobei bleifrei hier in der Regel unkritisch ist.
Uwe_Mettmann
Inventar
#18 erstellt: 18. Sep 2017, 22:48

arpegi (Beitrag #7) schrieb:
Hi, danke für eure Hilfe. Ich habe mir jetzt einen Ersa 30 S mit 30 W und 1.1 mm Ersatzspitze bestellt.

Leider finde ich deine Wahl nicht optimal. Mit einem temperaturgeregelten Lötkolben lässt sich wesentlich besser löten. Das habe ich bei einem Umstieg von einem einfachen Ersa-Lötkolben wie deinen auf einen temperaturgeregelten feststellen.

Wenn man überlegt, dass so ein Lötkolben 20 Jahre und mehr im Einsatz ist, spart man bei einem günstigen Lötkolben auch kein oder kaum Geld. Ich setze meinen Lötkolben auch kaum ein und gerade daher ist er optimal, weil er für jeden Einsatz passend ist, sei es verlöten kleiner Bauteile oder sei es das Verlöten von Blechen. Dadurch, dass er 70 W Leistung hat, ist er für die Bleche geeignet und durch die Temperaturreglung passt die Temperatur auch optimal für kleine Bauteile. Optimal ist auch, dass es ein temperaturgeregelter Lötkolben ohne Trafostation ist, denn dadurch ist er optimal transportabel. Nach nun über 35 Jahren ist er immer noch ein zuverlässiger Begleiter bei Bastelarbeiten.

Mit einem 70 W temperaturgeregelten Lötkolben kann man übrigens größere Metallflächen verlöten als mit einem ungeregelten mit der gleichen Leistung.


Gruß

Uwe
arpegi
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 25. Sep 2017, 15:41
So, Lötkolben, Kabel und Stecker sind da und ich bin gerade mit der Restauration fertig geworden. Das Löten verlief absolut unproblematisch, allerdings wird der Kolben verdammt heiß wenn man ihn über längere Zeit eingeschaltet lässt. Der Hinweis zu der Spitzengröße von jonath war gut, die kleine 1.1 mm Spitze wäre zumindest für die Stecker unvorteilhaft gewesen.

Hier noch ein paar Bilder von der ganzen Aktion, falls jemand etwas ähnliches vorhat.

Dual 621 DIN Cinch

Dual 621 Kurzschließer DIN Dual 621 Kurzschließer Cinch

Als Stecker habe ich zwei Neutrik Rean NYS-373 benutzt, für das Kabel zwei Meter Sommer Cable Onyx 2025 von Thomann (später auf 1,20 m gekürzt). Letzteres war insbesondere praktisch, da man aus der Isolierung direkt einen neuen 4 mm hohen Steuerpimpel basteln kann. Ein dickeres Kabel würde ich nicht empfehlen, da man sonst Probleme mit der Öffnungsgröße der Kabel-Zugentlastung bekommt.

Bei der DIN Konfiguration sind die linke und rechte Masse verzwirbelt und zusammen am Kurzschließer 'Masse links' verlötet, also habe ich zuerst alles vom Kurzschließer abgelötet, die Stecker gelöst und die Massebrücke entfernt. Anschließend alle Kabel wieder dran und aus den Kabelresten ein eigenständiges Massekabel nach außen gelegt.

Nicht davon verwirren lassen dass die farbliche Markierung (rot am linken und weiß am rechten Kanal) am Kurzschließer vertauscht ist, ich habe gestern Nacht die Stecker angelötet und zu spät gesehen, dass die Innenleiter auch farblich markiert sind.

Der Plattenspieler funktioniert einwandfrei, danke für eure Empfehlungen!


[Beitrag von arpegi am 25. Sep 2017, 15:54 bearbeitet]
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