Zukunft für Diskrete Verstärker

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Dorsai!
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jul 2007, 18:40
http://www.hanser-automotive.de/aktuell+M549a94f28df.0.html

ich habe ganzschön geschluckt als ich das gelesen habe.
Sterben die Diskreten Verstärkerschaltungen aus?
Wird man in Zukunft nurnoch OPVs und Widerstände zum Highend brauchen?
Da ich gerade einen Diskreten Verstärker entwickle verpasst mir das schon einen gewaltigen Dämpfer.

Hat es überhaupt noch Sinn etwas anderes als die Leistungsstufe Diskret aufzubauen?
Jacky_Lee
Gesperrt
#2 erstellt: 27. Jul 2007, 18:59
Zumal die Teile grade mal zwichen 1,20€ und 5€ kosten
Selbst die Endstufen baue ich teils nicht mehr diskret.
Aber z.b. die Weichen schon
KSTR
Inventar
#3 erstellt: 27. Jul 2007, 19:06
Man will halt keinen unnötigen Stress haben beim Entwickeln. Bei einer diskreten Schaltung ist ja z.B. bereits das Messen eines korrekten open-loop Bode-Plots des Ganzen oder einzelner Stufen eine harte Aufgabe, und ohne Bode-Plots kann man halt nur schwierig einen Amp serios stabilisieren (weil stochern im Nebel + Trial&Error, mE).

Zu einen guten Amp kommt man auch mit aktuellen Treiber-ICs plus Ausgangsstufe, schau dir mal den LME49810 an. Die Hauptarbeit beim Design eines guten Amps ist mE eh _nicht_ der Verstärkerkern, sondern die unzähligen Details drumrum: Layout/Aufbau/Versorgung etc.

Als Frontends sind die anderen Kleinsignal-OpAmps aus der LME-Serie derzeit so ziemlich das obere technische Ende. Wenn man ohne Aufwand was sehr neutral klingendes entwicklen will, führt kein Weg an diesen Chipsen vorbei, würde ich mal sagen.

Grüße, Klaus (OpAmp-Liebhaber, weil g'scheit dokumentiere building-blocks mit bekannten Daten)


[Beitrag von KSTR am 27. Jul 2007, 19:10 bearbeitet]
Jacky_Lee
Gesperrt
#4 erstellt: 27. Jul 2007, 19:09
Gegen OPAs in Amps / Treiber, habe ich ganz und gar nichts.
Finde so kann man einfache, aber recht gute Amps aufbauen und selbst entwickeln ohne die riiiiiiesenrechnerrei.
KSTR
Inventar
#5 erstellt: 27. Jul 2007, 19:14
Oder um es anders zu sagen: wenn es konkret etwas(!) gesoundet sein soll (ist ja völlig legitim), ist diskret der machbarere Weg, wenn nicht der einzige (µA741-Gebratzel zähle ich jetzt nicht mehr zu "gesoundet").

Grüße, Klaus
Dorsai!
Stammgast
#6 erstellt: 27. Jul 2007, 19:25
also mir gefällt halt nicht, dass damit die ganze schöne Kunst der Verstärkerbaus verloren geht.

Ich habe natürlich auch nichts gegen die OPVs, aber traurig ist das schon ein bischen.
Schon allein wegen dem Preis werd ich sie nun verwenden müssen.
Das war so eine Art Hassliebe auf den ersten Blick.

Zu schön um wahr zu sein, aber schade das der ganze getriebene Aufwand (Datenblätte durchschauen, rechnen, matchen) den man bisher hatte verloren ist. Das gibt einem nachher immer so ein "Im Schweiße meines Angesichts"-Gefühl.

Naja egal, mir bleibt ja immer noch die Endstufe und die Mikrocontrollersteuerung, das Crossfeed und die Soundschaltung (Verzerrer für Röhrensound).
Jacky_Lee
Gesperrt
#7 erstellt: 27. Jul 2007, 19:38
Sind doch "Nur" vorverstärker
KSTR
Inventar
#8 erstellt: 27. Jul 2007, 19:55

G.A.Thrawn schrieb:
also mir gefällt halt nicht, dass damit die ganze schöne Kunst der Verstärkerbaus verloren geht.
mE tut sie das nicht wirklich, auch ein OP ist nur ein Bauteil, da bleibt noch genug zum Hirmschalzen drumherum übrig... oder man muss halt Chip-Entwickler werden.

Und wie gesagt, wenn man "sounden" will, wird das nix mit den LMEs. Oder bei sonstigen Features, die halt mit (diesen) OPs nicht gehen... Bedarf für diskrete Schaltungen wird es weiterhin geben, denn wenn man diese hohe Kunst beherscht, können damit u.U. noch bessere Ergebnisse erzielt werden, weil man halt alle Freiheitsgrade hat (aber genau das macht es halt auch so schwierig).


Zu schön um wahr zu sein, aber schade das der ganze getriebene Aufwand (Datenblätte durchschauen, rechnen, matchen) den man bisher hatte verloren ist. Das gibt einem nachher immer so ein "Im Schweiße meines Angesichts"-Gefühl.
Auch diesen Aufwand hast du doch genauso wenn du mit OpAmps entwickelst, lediglich eine halbe Topologiestufe höher...

Grüße, Klaus
Stampede
Inventar
#9 erstellt: 28. Jul 2007, 14:05
Was ich bei dem LME mal richtig gut finde, ist dass im Datenblatt nicht nur ein Plot zu THD+N gegeben ist, sondern eine ganze Fülle von Graphen, die das verhalten bei vielen unterschiedlichen Parametern beschreiben. Das hat National mal wirklich vorbildlich gemacht. Oder wo finde ich denn sonst Graphen die mir PSRR vs Frequenz zeigen?

Ich denke aber auch, dass sich in Zukunft die integrieren Schaltung (auch für Leistungsverstärker) sich weiter durchsetzen werden. Gerade der Massenmarkt verlangt immer kürzere Entwicklungszeiten, und da kommen solche leistungsstake, gut dokumentierte Bauteile dem Ingenieuer doch entgegen.
Ausserdem kann man auf so spezielle und anwendungsspezifische Bauteile zurückgreifen, und von den Parametern her kommt man da diskret meist nicht ran.
Ein Ausnahme bildet da vielleicht noch die Leistungsbauteile, da sind diskrete Transis aufgrund der Wärmeableitung noch leicht im vorteil.
tiki
Inventar
#10 erstellt: 28. Jul 2007, 16:43
Hallo,
gerade die PSRR vs. f ist bei den meisten modernen OPAs dokumentiert, durch die Bank zumindest bei den etablierteren Herstellern: ADI, Elantec, Fairchild, LTC, Maxim, Micrel - mehr zu kontrollieren, hatte ich keine Lust.
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