32 Bit DAC von TI

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Stampede
Inventar
#1 erstellt: 08. Jun 2009, 18:30
Hallo,

TI hat einen 32 Bit Digital-Analog-Wandler rausgebracht:
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/pcm1795.html
Ob man's braucht oder nicht, ich weiß es nicht...

Gruß
Stefan
hreith
Inventar
#2 erstellt: 08. Jun 2009, 20:44
Hi Stefan,

32Bit am Input-Interface bedeutet ja noch lange nicht, dass auch der eigentliche Wandler so viele Bits hätte oder das man sie sinnvoll wandeln könnte
32Bit am Interface sind halt praktisch, weil es viele DSPs gibt, die ein 32Bit-Interface haben. Und so kann man die dann ohne Formatumsetzung einfach anschließen. Das dürfte der eigentliche Vorteil sein.

Auf der Analogseite erreichen Spitzenwandler heute fast die 19-20Bit Grenze, also so um die 110..120dB an Rausch- und Störabstand. Ein einfacher 10k-Poti ist da schon schlechter und so ist das deutlich mehr, als man in einer Stereoanlage auch bis zu den Lautsprecherklemmen führen könnte.
Kay*
Inventar
#3 erstellt: 08. Jun 2009, 21:32
Hubert,

hast du Erfahrungen mit "Klangunterschieden" bei DAC's?

Macht es überhaupt Sinn, z.B. statt einem WM8740 den deutlich 4-fach teuereren pinkompatibeln WM8741 einzusetzen?
hreith
Inventar
#4 erstellt: 08. Jun 2009, 22:45
Hi Kay,

meine Erfahrungen würde ich da nicht überbewerten.
Ich sehe es in der Summe. Bis der Wandler fertig ist, benötigt man Gehäuse, Netzteil, Bedienung, Buchsen, Analogteil ....
Und da ist es dann egal, ob der Wandler-Chip 5.- oder 20.- kostet. Es macht also finanziell wenig Unterschied, ob man den im Moment aktuellen oder den im letzten Jahr aktuellen Chip benutzt
Stampede
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2009, 00:16
Hallo Hubert,


32Bit am Input-Interface bedeutet ja noch lange nicht, dass auch der eigentliche Wandler so viele Bits hätte oder das man sie sinnvoll wandeln könnte

Laut Datenblatt hat der Wandler eine Auflösung von 32 Bit. Ich habe auch meine Zweifel, ob es das wirklich bringt. Wahrscheinlich liegt der größte Teil der Bits unterhalb des Rauschlevels der Gesamtschaltung, sodass der Nutzen gegen null geht. Ich sehe auch, dass der Aufwand für ein sinnvolles PCB bei einer solchen Schaltung enorm wird. Ich würde da schon 4 Layer nutzen wollen, sonst kann man sich die letzten Bits ohnehin in den Bart schmieren.
Möglicherweise ist der Chip auch nur dem Markting entsprungen, damit man Wandler für künftige HD und BluRay Tonspuren hat.
Für knapp 4$ für 1000 Stück ist der im Einzelhandel (oder als Sample) bestimmt zu erträglichen Preisen zu beziehen. Da wäre es sicher mal eine Überlegung wert, das Ding zu testen. Nur wo kriege ich ein 32Bit aufgelöstes Tonsignal her ?

Gruß
Stefan


[Beitrag von Stampede am 09. Jun 2009, 00:19 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 09. Jun 2009, 01:16
Hubert,
ein pragmatischer Ansatz!

Stefan
unter diyaudio ist wohl der Sabre momentan 'Hype',
natürlich unter Parallelschaltung der Ausgänge.
Ich habe bisher noch keinen Distributor+Preis gesehen.

32bit zu bekommen ist doch kein Problem, jedes
Audio-Bearbeitungsprogramm erzeugt sowas.
Fragt sich nur, ob es per S/P-DIF auch ausgegeben
werden kann.
hreith
Inventar
#7 erstellt: 09. Jun 2009, 08:42
Der Rauschabstand bei PCM beträgt ja prinzipiell etwa 6dB/Bit.
Um die 110..120dB auflösen zu können, werden danach eben 19 bis 20 Bit benötigt. Die restlichen Bits gehen mehr oder weniger im Rauschen unter.
Mehr als 20Bit sind aber dennoch an einigen Stellen sehr sinnvoll. Man benötigt sie in digitalen Filtern um die Rundungsfehler zu reduzieren. Hier werden je nach Filter teilweise auch deutlich mehr als 32Bit benötigt.
Von der Spec her ist der 1975 etwas schlechter als der 1974, welcher am Interface "nur" 24bit ermöglicht. Beide sind aber mehr als ausreichend gut.

Beim Sabre klafft eine erstaunlich große Lücke zwischen den Datenblattangaben und dem, was in realen Anwendungen dann wirklich erreicht wird. So erreicht der Wandler im nicht gerade billigen McIntosh folgende Jitterwerte:
http://nacl.de/audiomap/mcintosh_ess.jpg
In anderen Geräten mit dem Sabre sieht es ähnlich aus. Das ist dann doch deutlich von den kernigen Aussagen des Herstellers entfernt.
KSTR
Inventar
#8 erstellt: 09. Jun 2009, 14:53
Wertvolle Hinweise, Hubert!

Ich bin auch zunächst auf den Sabre-Hype etwas reingefallen...

Und ja, 32bit sind reines Specmanship.

Grüße, Klaus
D1675
Inventar
#9 erstellt: 09. Jun 2009, 23:50

Ich bin auch zunächst auf den Sabre-Hype etwas reingefallen...

Was heißt das? Mich intessiert der Sabre nämlich auch, vielleicht auch wegen dem Hype.

Jitter ist doch bis zu einer gewissen Grenze nicht hörbar?

Gruss
Michael
KSTR
Inventar
#10 erstellt: 10. Jun 2009, 19:22
Na das was Hubert ^^^ schreibt, extrem vollmundige specs aber anscheinend kaum Produkte die das auch umsetzen, falls der Chip wirklich so gut ist (was ja durchaus sein kann, falls man ihn optimal eingebunden bekommt).

Wieviel Jitter "zuviel" Jitter ist, ist sehr individuell...

Grüße, Klaus
hreith
Inventar
#11 erstellt: 10. Jun 2009, 21:45
Hi Klaus,

der McIntosh Player kostet so ca 8.000.- und das Bord sieht rund um den ESS recht anständig aus. Ich habe vom groben Hinsehen nicht den Eindruck, dass man da viel verschenkt hätte.

Hi Michael,

ob und wieviel Jitter hörbar sein könnte hängt von der Struktur des Jitter ab. Außerdem wirkt sich prinzipbedingt Jitter vor allem im Hochtonbereich aus.
Bei 20kHz kann ein Jitter von 500ps Seitenbänder mit einem Abstand von 96dB erzeugen.
Bei 200Hz kann der Jitter hingegen 500ns groß sein um ebenfalls 96dB Störabstand zu ermöglichen.
Eine einfache Jittermessung in xyz ps sagt also sehr wenig bis gar nichts über die Hörbarkeit.
In den Applikationen hat man tendenziell aber eher höherfrequenten Jitter. Ob und wenn wie Jitter im HF-Bereich (also über 20kHz) störende Intermodulationen im NF-Bereich (also unter 20kHz) erzeugen könnte ist ein weiterer Punkt.
Außerdem ist es ja nunmal so, dass sich nicht jeder Fehler schlecht anhören muss. Manche Bauteile und Geräte werden gerade wegen ihrer Fehler geliebt.

Dennoch ist es einfach unschön und hinterläßt ein ungutes Gefühl, wenn ein Hersteller groß Werbung mit einer neuartigen Jitterunterdrückung macht die bei den Standartmessungen dann einen 3-4 mal größeren Jitter hinterläßt als es bei Playern ab 300.- zu messen ist. Ich würde es nicht überbewerten, aber es ist eben unschön.
D1675
Inventar
#12 erstellt: 10. Jun 2009, 22:11
Danke Klaus, Hubert für die Antworten!


der McIntosh Player kostet so ca 8.000.-

Da sieht man es wieder, teuer muss nicht besser sein.
Die Verpackung macht es halt.

Gruß
Michael
KSTR
Inventar
#13 erstellt: 10. Jun 2009, 23:32
Man kann Sinus-Jitter mit fester Frequenz auch simulieren für den Selbsttest, hab das mal angesprochen/probiert:

http://recforums.prosoundweb.com/index.php/m/246411/0/#msg_246411


[Beitrag von KSTR am 10. Jun 2009, 23:33 bearbeitet]
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