Bassabsorber von IKEA?

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Finglas
Inventar
#1 erstellt: 21. Feb 2007, 12:31
Hallo Fachleute,

haben eben das hier im Internet gefunden: IKEA Tisch Hol

Kann das so funktionieren? Wenn ja, wäre das quasi wie ein Kantenabsorber, wenn man den Tisch einfach mit dämmendem Material füllt? Oder eher wie ein Resonantor? Oder einfach alles Unsinn?

Wenn es funktioniert, wäre es ja einerseits nicht teuer und andererseits optisch einigermaßen ansprechend.

Cheers
Marcus

PS: Mit der Suchfunktion habe ich noch nichts hierzu gefunden. Sollte doch schon ein Thread dazu hier existieren, mich bitte mit der Nase reinstupsen
Nattydraddy
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2007, 15:28
Ich fürchte, dass das Holz die Schallwellen zum großen Teil reflextieren wird.

Zum Resonator reflektiert er natürlich nicht genug.
Finglas
Inventar
#3 erstellt: 21. Feb 2007, 15:34
Hallo,

das ist eben auch der Punkt, weswegen ich etwas am Gruebeln bin: Fuer einen Kantenabsorber reflektiert er m.E. zu viel, fuer einen Resonantor sind zu viele Loecher drinnen. Ich dachte, vielleicht gibt es doch einen Punkt, den ich in meinen sehr einfachen Ueberlegungen uebersehen habe.

Cheers
Marcus
gto
Stammgast
#4 erstellt: 22. Feb 2007, 00:36
Etwas aufwendige Verpackung für Strömungsabsorber.
Müsste man vermutlich einige davon stapeln um einen respektablen Effekt zu erreichen. Lambda1/4 gilt IMHO auch hier.

Grüsse Gerd
Albus
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2007, 12:12
Tag,

nach meiner Sicht der Angelegenheit ergeben sich mittels Hol durchaus irgend Effekte, sowohl leer als auch in mehr oder weniger geschickter Art und Weise gefüllt sowie gedreht und platziert; von rechenbaren Wirkungen spräche ich hier nicht, was aber anzustellen möglich sein sollte. Möglich sein sollte, wenn man der auch dort genannten Literatur folgte, nämlich F. Alton Everest, The Master Handbook of Acoustics, den Hinweisen zu Diffraction (Schallbeugung durch Löcher und Schlitze) nachgehend (Huygens). Auf der inneren Seite der kleinen Öffnungen kommt es zu Brechungen und zur weitwinkeligen Abstrahlung in den Hohlkörper; weiterer Effekt kann alsdann per Dämmmaterial gemacht werden (z.B. rückseitig auskleiden). - Auch eine leere Coca Cola-Flasche macht einen Effekt, bei 185 Hz, mehr als nur minimal (nachzulesen bei Everest).

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 22. Feb 2007, 15:54 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#6 erstellt: 23. Feb 2007, 21:21
die Beugung gilt aber nur für ein schmales Frequenzband. Darüber ist es dann eine stellenweise Reflektion und einfaches durchströmen ohne nennenswerte Beugung, und darunter ist es einfach nur ein poröser Absorber (Schallwellen gehen durch ohne Veränderung).


Diese Bedingungen staffeln sich nach der Wellenlänge, also bei Lochdurchmesser = Wellenlänge hat man die Beugungseffekt und damit eine verbesserten Dämpfungseffekt, ab 4 facher Wellenlänge gegenüber Loch gehen die Wellen relativ unverändert durch, und ab 1/4 Lambda ist dann die Reflektion und Durchströmung.


wie gto schon richtig bemerkte ist es ein poröser Absorber (wenn es gefüllt wird) mit einem verbesserten Wirkungsgrad im Bereich der "Lochfrequenz", welche nur im Bereich 1/4 Wellenlänge vor der Wand maximal wirkt.


IMHO aber eine optisch sehr ansprechende Variante, wenn der Hochtonbereich zu stark bedämpft ist sogar eine sehr sehr sinnvolle Variante, weil man damit den Mitteltonbereich stark dämpft, ohne den HT Bereich zu stark zu beeinflussen, wodurch man die Nachhallzeit linearisieren kann
Nattydraddy
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2007, 11:11
Habe gerade mal bei Ikea geschaut HOL Aufbewahrungstisch und Ikea in Hamburg hat den sogar vorrätig. Da könnte ich mich zuschlagen und mich am Basteln versuchen. Ich habe noch 8 Basotect Prismen in der Größe 25x50x50cm.

Die Produktmaße des Ikea Hol:
Länge: 50 cm
Breite: 50 cm
Höhe: 50 cm

Wird sich wohl um Außenmaße handeln. Innenmaße schätzte ich einfach mal auf 44x46x46cm. Hat jemand Ahnung wie weit man Basotech quetschen kann, ohne das seine absorbierenden Eigenschaften abnehmen?

Eigentlich müsste durch das Zusammenquetschen der Strömungswiderstand des Basotects zunehmen, ist nur die Frage, in wie weit der Schall noch gut den Absorber im zusammengequetschten Zustand noch durchströmt.

Bin in Bereich noch so ein N00b... aber so teuer kann das Experiement nicht wird.


[Beitrag von Nattydraddy am 24. Feb 2007, 11:17 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2007, 11:54
also Basotect quetschen wird rein technisch sehr schwer, den das Zeug ist war nicht inkompressibel, aber erstens sehr steif und zweites reist es SEERH schnell ein, wenn es ungleichmäßig belastet wird.
Desweiteren würden die Strömungseigenschaften der Löcher verändert werden, wenn das Basotect mit hohem Druck dagegen drückt.
Und die Wirkung vom Basotect würde theoretisch sogar abnehmen, denn seine Hohlräume sind so klein, dass sie sich eigentlich recht schnell verschließen bei Kompression.

Aber sind die Würfel nicht eigentlich 48*48cm breit? Miss mal genau nach.
Da wäre es wohl praktisch, wenn du so wie ich noch 4 große Säcke voll mit Verschnittresten an Basotect hättest
Nattydraddy
Inventar
#9 erstellt: 24. Feb 2007, 12:18
Ich habe soeben nachgemessen. Sie sind 49,5 cm breit. Man kann sie problemlos einen halben Zentimeter zusammendrücken, danach wird wohl kritisch.
x_otter
Neuling
#10 erstellt: 27. Feb 2007, 09:45
Hallo,

die Innenmaße sind ca 43,3 x 43 x 43,5 , zumindest bei
meinem hol. Ganz unabhängig von diesem Thread habe ich gerade letzte Woche den Hol mit Basotec gefüllt.
Weniger weil ich mir Wunder davon versprach, sondern weil
er ohnehin leer vor einem grossen Heizkörper stand und ich mir evtl. doch eine Minderung von Reflektionen und/oder eine
leichte Dämpfung von Raummoden versprach.... und Basotec hatte ich ja auch noch herumliegen.

Also, geschadet hats schon mal nicht ;-), die gehörte offensichtliche Besserung ergab sich ( erwartungsgenmäß)
aber auch nicht. Ich habe allerdings auch noch nicht nachgemessen oder mit der Standpos. experimentiert.

Basotec in ein Würfelform zu drücken wird wahrscheinlich lustig werden....mit einem scharfen Messer hat man es schneller genau passend zugeschnitten...
Finglas
Inventar
#11 erstellt: 27. Feb 2007, 15:47
Hallo,

wenn ich das richtig verstehe, wuerde so ein Hol-Tisch mit Basotect vollgepackt quasi aehnlich wirken wie ein gleich grosser Wuerfel Basotect - allerdings in Frequenzbereichen eingeschraenkt durch Anzahl/Abstand/Groesse der Loecher.

Wenn ich mir die Abmessungen und die Anzahl der Loecher so anschaue, wuerde ich die Lochgroesse auf knapp 2 cm schaetzen. 2cm Wellenlaenge entspraechen dann etwa 17 kHz, lambda/4 waeren dann 68 kHz,bei 4*lambda dann 4250 Hz.

Dann haette die Kiste fuer sich genommen nur im oberen Frequenzbereich Auswirkungen, ansonsten waere sie, wie gto schon schrieb, nur eine Verpackung fuer Daemmmaterial.

Richtig? Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Cheers
Marcus
Poison_Nuke
Inventar
#12 erstellt: 27. Feb 2007, 16:21
doch, so richtig.

Und dass unter 4000Hz alles sauber durchgeht sollte wohl auch schon gut hinhauen, auch wenn mir die 68khz schon viel vorkommen...und ich denke mal da wird vielleicht nicht nur das Gesetz der Schallbeugung und Reflektion gelten.

Ergo also ein Absorber mit eingeschränkter Absorbtion im HT Bereich. Ob es wirklich genau so ist, müsste man dann eventuell mal nachmessen
Finglas
Inventar
#13 erstellt: 27. Feb 2007, 16:33
Hallo,


Poison_Nuke schrieb:
doch, so richtig.

Das erleichtert mich - so langsam lerne ich hier doch dazu Ein langer Weg vom Kabelhoerer bis zum "Akustiker", aber immerhin der richtige


Ergo also ein Absorber mit eingeschränkter Absorbtion im HT Bereich. Ob es wirklich genau so ist, müsste man dann eventuell mal nachmessen

Dann waere es sinnvoll, die Kiste eher in den Raumecken zu positionieren, dann wuerde sie quasi wie ein Corner-Block funktionieren - eben nett verpackt.

Vielleicht macht ja noch jemand eine Messung dazu - Verfuergbarkeit von Hol und entsprechendem Equipment vorausgesetzt

Cheers
Marcus
gto
Stammgast
#14 erstellt: 27. Feb 2007, 22:02
Unter jeweils 2 übereinander gestapelten pro Ecke hinter den Lautsprechern würde ich da nicht viel erwarten was sich da im Nachhall messen lässt.

Grüsse Gerd
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