Tiefeneindruck imaginäre Bühne

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HiPhi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Nov 2008, 17:25
Hallo

Ich habe zwei Canton Vento Reference 7dc und bin mehr als zufrieden.

Leider ist meine restliche Kette mehr als madig:

- Zuspieler ist PC oder 30-euro-dvd-spieler via Digital-Coax
- Vorverstärker ist ein Sony Surround-Receiver von 1998 (ehem. 1200 DM)
- Endstufe (immerhin) jetzt ein NAD C 272, vorher konnt ich Eier braten auf dem Sony
- LS-Kabel 2x6mm aus dem Baumarkt, 2x3m
- NF-Kabel zwischen Sony und NAD angeblich mal 150,- gekostet, war ein Geschenk (vor 10 Jahren)
- Raum nur 11qm, eine Schräge Wand

So im Prinzip nach viel Aufstellen-rumtüfteln bin ich mit dem sound (Stereo-Ortung, Bassdruck, Resonanz) zufrieden.

Was ich aber etwas vermisse, ist die Bühnentiefe. Teilweise höre ich Anlagen da kommen Hihats oder die Stimme von außerhalb des Raums, also aus einem imaginären Punkt zwischen den Boxen aber drei Meter nach hinten versetzt.

Können das die Cantons prinzipiell nicht so gut (die sind nicht ganz so fein im Klang hörte ich mehrfach) oder ist eine andere Komponente daran schuld. Sonst löst sich der Klang locker von den Boxen, scheint teilweise gar nichts damit zu tun zu haben...

Macht ein Vorverstärker z.B. derartig was aus?

Danke für die Tipps

Stephan
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 28. Nov 2008, 17:30
Hallo Stephan,

bei der Raumgröße lässt sich mit diesen Lautsprechern aller Wahrscheinlichkeit nach keine vernünftige Ablöung des Klangbildes von den LS erzielen. Mit einem Komponententausch wirst Du hier auch nichts erreichen können.

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 28. Nov 2008, 17:30 bearbeitet]
x-rossi
Inventar
#3 erstellt: 29. Nov 2008, 02:10
ööhm, Hüb' .... sonst keine beratung z.b. zum stereoderieck oder der absorption der spiegelschallquellen? das würde doch schon einiges bringen, oder?
HiPhi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Nov 2008, 19:58
Das mit dem Raum seh ich ein.....

aber die anderen Stichworte wecken jetzt mein Interesse..
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 29. Nov 2008, 22:39

x-rossi schrieb:
ööhm, Hüb' .... sonst keine beratung z.b. zum stereoderieck oder der absorption der spiegelschallquellen? das würde doch schon einiges bringen, oder?

Klar "geht da noch was". Leg' los.
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 29. Nov 2008, 22:53

Hallo

Ich habe zwei Canton Vento Reference 7dc


Sicher daß Du die hast ?

http://www.testberic...nce_7_dc_p83775.html

Die sind für 11 qm viel zu gross, rücken und ähnliches wird da nix bringen.

Ich würde in ein schönes 2 Wege Pärchen investieren..
Argon50
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2008, 23:03

HiPhi schrieb:
Das mit dem Raum seh ich ein.....

aber die anderen Stichworte wecken jetzt mein Interesse..

Da kann dir geholfen werden.

http://www.audiophysic.de/aufstellung/index.html

http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html

http://www.audiophysic.de/aufstellung/beispiel.html

Das ändert aber nichts daran das du auf lediglich 11qm mit solch großen Boxen nicht sehr viel Spielraum hast.


Grüße,
Argon




P.S.
Auch nicht uninteressant: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehörrichtige_Lautstärke


[Beitrag von Argon50 am 29. Nov 2008, 23:04 bearbeitet]
HiPhi
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Nov 2008, 11:22
Ja die sind das wirklich

Richtig, für 11qm ist das bescheuert Aber ich zieh ja auch mal um...

Mich hats nur interessiert, woran das noch liegen könnte.

Die Links seh ich mir gleich an...
Klaus-R.
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2008, 14:48
@HiPhi,

was mich wundert ist, daß Raumakustik im allgememeinen und frühe Reflexionen im besonderen für alles und jedes verantwortlich gemacht werden.

Im freien Feld hängt die wahrgenommene Entfernung ausschliesslich von der Lautstärke der Schallquelle ab.

In geschlossenen Räumen hängt die wahrgenommene Entfernung vom Verhältnis der Pegel des direkten und reflektierten Schalls sowie vom Laufzeitunterschied ab.

Im Falle von 2-Kanal-Stereo kann man die wahrgenommene Entfernung durch die bei der Aufnahme verwendete Mikrofontechnik beeinflussen, und weiterhin durch Zumischen von künstlich erzeugten Reflexionen.

Fazit: die Tatsache, daß der Sänger 3 m hinter oder vor der Lautsprecherebene steht, hat mit der Qualität der Lautsprecher, Aufstellung oder Raumakustik absolut nüscht zu tun. Es ist auf der Aufnahme oder auch nicht.

Gerzon (1992), “The design of distance panpots”, Audio Eng. Soc. Preprint 3308
Bronkhorst et al.(1999), “Auditory distance perception in rooms”, Nature, vol. 397, p.517

Klaus
x-rossi
Inventar
#10 erstellt: 30. Nov 2008, 16:21

Klaus-R. schrieb:

In geschlossenen Räumen hängt die wahrgenommene Entfernung vom Verhältnis der Pegel des direkten und reflektierten Schalls sowie vom Laufzeitunterschied ab.

hallo Klaus,

kann man das verhältnis der pegel von direkt- und indirektschall denn nicht beeinflussen? zb durch absorber an taktisch relevanten stellen? und die laufzeitdifferenz bekommt man so auch nicht näher hin zum ideal?
Klaus-R.
Inventar
#11 erstellt: 30. Nov 2008, 17:47

x-rossi schrieb:
kann man das verhältnis der pegel von direkt- und indirektschall denn nicht beeinflussen? zb durch absorber an taktisch relevanten stellen? und die laufzeitdifferenz bekommt man so auch nicht näher hin zum ideal?



Man muss sich erstmal vor Augen halten, daß 2 Lautsprecher eine Phantomschallquelle erzeugen, also etwas, was es in der "freien Natur" nicht gibt. Klar kann man durch Absorber das Pegelverhältnis beeinflussen, aber der Sänger wird dadurch nicht plötzlich 3 m hinter der Lautspecherebene zu stehen kommen, weil bei zunehmender Absorption wieder der Direktschall der LS die Entfernungswahrnehmung bestimmt, und der Abstand der LS ändert sich ja nicht.

Was soll die ideale Laufzeitdifferenz sein?

Klaus
x-rossi
Inventar
#12 erstellt: 30. Nov 2008, 20:40
∆t max 1,5 ms
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 30. Nov 2008, 20:43
Hi Klaus,


Fazit: die Tatsache, daß der Sänger 3 m hinter oder vor der Lautsprecherebene steht, hat mit der Qualität der Lautsprecher, Aufstellung oder Raumakustik absolut nüscht zu tun. Es ist auf der Aufnahme oder auch nicht.


und ob das mit den Lautsprechern zu tun hat, da dreht man gewaltig an der Räumlichkeitsschiene und Abbildungstiefe...

Harry
Jazzy
Inventar
#14 erstellt: 30. Nov 2008, 22:01
Zumindest erleichtert man dem Gehirn die Phantomortung,wenn die frühen Reflexionen ausreichend bedämpft werden.Auf 11m² siehts aber schon schwierig aus....warte bis zum Umzug mit Akustikmaßnahmen
edit: im Nahfeld abhören schon ausprobiert?


[Beitrag von Jazzy am 30. Nov 2008, 22:02 bearbeitet]
Klaus-R.
Inventar
#15 erstellt: 01. Dez 2008, 15:37

x-rossi schrieb:
∆t max 1,5 ms


Soll das heissen, daß alle Reflexionen, die mehr als 1.5 ms nach dem Direktschall kommen, unerwünscht sind???


Klaus
Klaus-R.
Inventar
#16 erstellt: 01. Dez 2008, 15:46
Moin Murray,


Murray schrieb:

Fazit: die Tatsache, daß der Sänger 3 m hinter oder vor der Lautsprecherebene steht, hat mit der Qualität der Lautsprecher, Aufstellung oder Raumakustik absolut nüscht zu tun. Es ist auf der Aufnahme oder auch nicht.


und ob das mit den Lautsprechern zu tun hat, da dreht man gewaltig an der Räumlichkeitsschiene und Abbildungstiefe... ;)



Du hast das natürlich unter kontrollierten Versuchsbedingungen ausprobiert, wo z.B. die Pegel genauestens abgeglichen wurden und die diversen LS exakt am selben Platz im Raum standen? Und die Paargleichheit der jeweiligen Lautsprecher war selbstredend auch immer die selbe?


Klaus
Granuba
Inventar
#17 erstellt: 01. Dez 2008, 15:49
Hi Klaus,

ja.

Harry
Klaus-R.
Inventar
#18 erstellt: 01. Dez 2008, 17:44
Hi Harry,


Darf man auch annehmen, daß Deine verschiedenen Bausätze (denn mit diesen hast Du doch wohl Deine Versuche gemacht), auch in Sachen Kantenbeugung, Sprungantwort, Abstrahlverhalten gleich sind?

Falls ja, dann müssten alle von Dir beobachteten Phänomene auf rein spektrale Unterschiede zurückzuführen sein. Andere Sprungantwort können meine LS, in Sachen Kantenbeugung und Abstrahlverhalten muss ich wohl passen, spektrale Änderungen kann ich mit dem eingebauten Equalizer produzieren, in welchen Frequenzbereichen sollte ich da tätig werden, und gibt's irgendwelche speziellen Stücke, bei denen man den Sänger z.B. vom Bühnenrand nach hinten schieben kann?

Klaus
Granuba
Inventar
#19 erstellt: 01. Dez 2008, 17:51
Hi Klaus,

das Abstrahlverhalten wird u.a. auch durch die Filtercharakteristik beeinflußt, speziell vertikal kann man die Abstrahlachse nach "oben oder unten" kippen. Glaubs mir einfach: Selbst sehr ähnliche Konzepte (Übliche Kompaktbox a la Nubert mit 17er Tieftöner und 25er Kalotte) bilden u.a. deswegen unterschiedlich ab. Ich hab einiges gehört, was konzeptionell sehr ähnlich und sehr unterschiedlich war/ist.


n welchen Frequenzbereichen sollte ich da tätig werden,


Als erster Anhaltspunkt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blauertsche_B%C3%A4nder

http://upload.wikime...RichtungsBaender.jpg

Da wirds schon "psycho"...


und gibt's irgendwelche speziellen Stücke, bei denen man den Sänger z.B. vom Bühnenrand nach hinten schieben kann?


Guck Dir mal den "Walk the Line - OST" an. Da gibts ein Stück, wo in der Höhe unterschiedlich abgebildet wird. Eigentlich unmöglich bei Stereophonie....

Harry
Klaus-R.
Inventar
#20 erstellt: 02. Dez 2008, 12:20
Moin Harry,

das mit der gekippten Abstrahlachse kann ja sein, aber wie das die Bühnentiefe bzw. die vorne-hinten Position des Sängers ändern soll ???

Blauert'sche Bänder sind mir bekannt, hat mit Bühnentiefe nix zu tun:

Bloom (1977), “Creating source elevation illusions by spectral manipulation”, J. of Audio Eng. Soc., p.560


Soweit ich es der relevanten Literatur entnehme, wird die wahrgenommene Entfernung bei der Aufnahme (bzw. beim Abmischen bestimmt, nicht bei der Wiedergabe:

Wöhr, Theile, Persterer, "Room-Related Balancing Technique: A Method for Optimizing Recording Quality", AES preprint 2886


Das Vorhandensein von Reflexionen (IEC vs RAR) zumindest ändert nichts an der wahrgenommenen Entfernung:

Michelsen, Rubak, "Parameters of Distance Perception in Stereo Loudspeaker Scenario", AES preprint 4472



Klaus
fujak
Inventar
#21 erstellt: 04. Dez 2008, 00:29
Der Thread entwickelt sich leider wie so oft in eine völlig abwegige Richtung: Da bittet jemand um ein paar konkrete Hinweise, die er zunächst auch bekommt. Dann aber wird das Ausgangsthema als Plattform dafür hergenommen, dass "Fachleute unter sich" Details ausdiskutieren, die mit der Ausgangsfrage nur noch sehr entfernt zu tun haben, vor allem aber dem Fragesteller vermutlich wenig bis gar nichts weiterhelfen.

Also zurück zum Thema des Fragestellers: Stephan, mein Tip dazu ist: Es gibt einige Faktoren, bei denen jeder für sich vielleicht nur wenig aber in der Summe doch deutliche Unterschiede bewirken können. Neben den von Argon50 geposteten sehr wertvollen Aufstellungshinweisen könnte zusätzlich auch eine Dämpfung des Raumes bei den sog. akustischen Spiegelflächen (Boden, Decke und Seitenwänden) etwas bringen, also jene Flächen, die für die ersten Reflektionen verantwortlich sind und den Abbildungseindruck stark beeinflussen. Dazu gibt es in der Akustik-Abteilung einige Threads. Lies Dich da mal ein. Wenn dann noch Fragen offen bleiben, dann melde Dich einfach nochmal.
Auch bei der Programmquelle (DVD-Player/PC) ist sicher noch "Optimierungspotential", da könntest Du mal näheres zu poosten. Kabel und Verstärker sehe ich als ausreichend an - verglichen mit anderen relevanten Faktoren, allen voran der Raum.
Er bleibt der wesentliche limitierende Faktor durch das ungünstige Verhältnis von Raumgröße zu Lautsprecher-Größe. Es bleibt letztlich zu hoffen, dass Du zu Deinen Boxen irgendwann den passenden Raum haben wirst.

Grüße
Fujak
Jazzy
Inventar
#22 erstellt: 06. Dez 2008, 00:40
Wurde doch schon alles benannt!Aber auf 11m² ist nur Nahfeldmonitoring eine Lösung,oder KH.
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