Heizkörper dämpfen?

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Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 19. Jan 2010, 20:03
Hallo,

ich habe folgendes Problem:
unser Mehrfamilienhaus(BJ1982) ist sehr hellhörig.
So kann ich z.B. im Wohnzimmer sitzend die Gespräche meiner Nachbarn hören.... Umgekehrt hören die natürlich auch meine Musik ziemlich gut

Nun habe ich bei mir die Heizungsanlage in Verdacht;
denn bei uns laufen die Steigleitungen direkt durch den Raum und nicht unter dem Putz...
Diese Steigleitungen gehen durch die Decke direkt ins Wohnzimmer des nächsten Nachbarn und tragen den Schall somit auf direktem Wege von einer Wohnung zur anderen Wohnung
Der große Heizkörper im Wohnzimmer dient dazu noch wie eine große Membran und nimmt den Schall gut auf und gibt in über die Rohre direkt in die andere Wohnung.

Akustisch einfachste Lösung: den Heizkörper/Rohre mit Schaumstoff ummanteln und somit dämmen.
Nur dann erlischt die Heizfunktion der Heizung, somit hinfällig....


Ich bin wirklich am verzweifeln, was kann ich tun? Es kann auch paar €uro kosten....

Schöne Grüße,
Olaf
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2010, 20:50
Also ich würde das mal dem Vermieter sagen. Kann ja nicht sein, dass du dich um sowas kümmern musst.
Klangfreak
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2010, 20:55
Doch muss ich, bin Eigentümer....
bartman4ever
Inventar
#4 erstellt: 19. Jan 2010, 21:05
Upps, hab leider keine Tipps für dich. Vielleicht mal einen Akustiker kontaktieren.
Pilotcutter
Administrator
#5 erstellt: 19. Jan 2010, 21:12
Hi,
komplett ausmerzen wirst Du es nicht können, fürcht' ich.

Wie sieht denn die Deckendurchführung aus, wo die beiden Rohre durchlaufen? Vielleicht ist der Deckendurchbruch etwas zu üppig und kann noch zugeschmiert werden?

Dazu könnte man die Rohre in mittlerer Raumhöhe nochmal mit einer Schelle an der Wand befestigen um etwas mehr Starre in die Rohre zu bekommen.

Ferner kannst Du aber doch die Steigrohre isolieren oder sogar schön verkleiden mit einer Holzverkleidung etc.

Dem Radiator selbst - je nach Bauart - müsste man auch zu etwas mehr Starre verhelfen. Ein ähnliches Thema hatten wir hier
http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-2873.html
schonmal.

Gruß. Olaf
Klangfreak
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2010, 23:53
Hallo Olaf,

danke für deine Tips!!


...auf mittlerer Höhe sind sie bereits mit einer Schelle an der Wand befestigt.

Die Deckendurchführung hat vielleicht 5mm Luft um das Rohr herum. Habe da bereits Mineralwolle hineingestopft, aber das half nicht....

Mit was würdest du das "zuschmieren"?
Wäre da nicht so ein Heizrohrisolier-Schaumstoff geeigneter, oder wirken die nur gegen Wärmeverlust?

Die Steigrohre könnte ich natürlich durch eine Verkleidung verdecken, allerdings sind die dann nachwievor mit dem Heizkörper verbunden....
Den Thread habe ich grade gelesen; interessant! Obs bei mir funktioniert....



Besten Dank,
Olaf
friesenfrank
Stammgast
#7 erstellt: 20. Jan 2010, 01:27
Sind die Rohre unterwegs einfach nur mit Metallschellen befestigt? Die gibt es nämlich auch in diversen Durchmessern mit Gummieinlage. Vielleicht würde das was bringen.
gonzo012
Stammgast
#8 erstellt: 20. Jan 2010, 18:29
Hallo,
hat deine wohnung beton decken und böden???
Wenn ja,dann wurde beim bau gepfuscht....die betondecken müssen mit gummiähnlichen matten von den wänden getrennt werden.Woher ich das weiss....von mein bruder der nachbar hat sich zwei einfamilienhäuser gekauft,und dort ist genau dieser mangel.


m.f.g.
cptnkuno
Inventar
#9 erstellt: 20. Jan 2010, 18:35

Klangfreak schrieb:

Der große Heizkörper im Wohnzimmer dient dazu noch wie eine große Membran und nimmt den Schall gut auf und gibt in über die Rohre direkt in die andere Wohnung.

Wenn das wirklich der Fall ist, dann müßtest du eigentlich das Rohr unterbrechen, damit sich die Schwingung nicht fortsetzen kann. Das heißt, du müßtest ein Stück Schlauch oder ähnliches in die Leitung einsetzen.
Klangfreak
Inventar
#10 erstellt: 20. Jan 2010, 22:58
>>>>Hallo,
hat deine wohnung beton decken und böden???
Wenn ja,dann wurde beim bau gepfuscht....die betondecken müssen mit gummiähnlichen matten von den wänden getrennt werden.
<<<<


Nein.
Die Schallschutzverordnungen die "Schwimmenden Esstrich" vorraussetzen sind erst seit den 90ern wirklich aktuell...

Unser Haus ist aus den 80ern und hat somit noch überall Schallbrücken


>>>>Wenn das wirklich der Fall ist, dann müßtest du eigentlich das Rohr unterbrechen, damit sich die Schwingung nicht fortsetzen kann. Das heißt, du müßtest ein Stück Schlauch oder ähnliches in die Leitung einsetzen.
<<<<


2-3cm Schlauch zwischen die starren Rohre wäre zu 100% wirksam. Nur hällt sowas auf Dauer!? (Wasserschaden...Garantie...!?)
Zudem würde das Wasser, welches permanent in den Rohren/Heizkörpern steht nach wie vor den Schall leiten...


[Beitrag von Klangfreak am 20. Jan 2010, 23:03 bearbeitet]
kerne
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 22. Jan 2010, 19:12
die 'Luft' um die Rohre würde ich auf jedenfall mit Bauschaum abdichten. Das schließt alles ab und dämpft auch gut.
Klangfreak
Inventar
#12 erstellt: 22. Jan 2010, 23:56
Hatte in den kleinen Zwischenraum(3-4mm) Mineralwolle hineingequetscht, aber das hilft absolut nicht!
amamcs
Stammgast
#13 erstellt: 03. Feb 2010, 02:14
Moin,

Ich würde die Heizung entkoppeln und zudem alle Rohre durchtrennen und die Übergänge mit Schellen und Gummischlauch wieder verbinden. Das verhindert, dass Körperschall in andere Wohnungen übertragen wird. Das ist kostengünstig und effektiv. Es wurde schon erwähnt, findet aber wohl keinen Zuspruch. Jegliches abdeckeln der Heizung bringt nichts, außer vielleicht ein erhöhte Brandtgefahr. Ich vermute, dass das Metallrohr einzig die relevanten Schallanteile transportiert.

Edit: Sicher, dass die alle Geräusche durch die Heizung zustande kommen?


[Beitrag von amamcs am 03. Feb 2010, 02:21 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#14 erstellt: 03. Feb 2010, 02:51

amamcs schrieb:
alle Rohre durchtrennen und die Übergänge mit Schellen und Gummischlauch wieder verbinden.


Am besten aber mit DVGW geprüften und zugelassenen Gummischläuchen und Schellen.

Die DVGW ist ein Verein, der ein Regelwerk erstellt, mit dem die Sicherheit und Zuverlässigkeit auch von Heizungswasserleitungen gewährleistet wird.


Die Einhaltung dieser Regeln ist kein Zwang. Sie sind jedoch Maßstab im Schadensfall und besitzen in Bezug auf das Haftungsrecht "Gesetzescharakter". Im Schadensfall muss eindeutig nachgewiesen werden, dass mindestens die Technischen Regeln des DVGW eingehalten wurden oder aber etwas Gleichwertiges.


Die Heizungsrohre stehen unter Verdacht, aber sicher ist's ja nun nicht, dass sie die alleinigen Resonanzverursacher sind.

Mann könnte in warmen Sommerwochen mal einen Test fahren und Wasser ablassen und alle Radiatoren abklemmen und Teile der Leitung lösen und dann mal schauen, was man noch hört. Dann kann man ersteinmal schauen, wie sicher oder nicht der Verdacht ist.

Wenn selbiger Versuch fehlschlägt, d.h. die Heizung nicht der Übeltäter istz, gibt es kaum eine Lösung auf Beseitigung der Körperschall-Übertragung außer einer aufwändigen Bestandsaufnahme und Renovierung.


[Beitrag von Pilotcutter am 03. Feb 2010, 02:52 bearbeitet]
Klangfreak
Inventar
#15 erstellt: 03. Feb 2010, 14:41
Hallo,


der entsprechende Wohnraum ist vom Nachbarn nur selten bewohnt sodass ich noch nicht wieder genauer schauen konnte.


Zudem sind mir diese Gummischellen ein weit zu hohes Risiko (Wasserschaden etc..) das ich nicht eingehen werde.
Selbst wenn die starren Heizrohre/Metall unterbrochen wäre, würde dennoch das Wasser den Schall weiterhin leiten.
Somit sowieso hinfällig...



Schöne Grüße,
Olaf
amamcs
Stammgast
#16 erstellt: 03. Feb 2010, 20:53
Hi,

Schade, dass die Überprüfung dessen nicht mehr möglich ist.

Ich würde sagen, dass die Gummischellen durchaus sicher sind, immerhin wurden solche Konstruktionen auch in Bunkern durchgeführt wurden, um die Anlage vor Erschütterungen von nahen Bombeneinschlägen abzusichern. Es gibt da durchaus Materialien die dazu geeignet wären.

Wasser überträgt auch Schall, aber man darf den markanten Unterschied zwischen den beiden Materialien nicht vergessen. Wasser schafft keinen es nichts hohes gescheit zu übertragen, sodass eine signifikante Verbesserung entstehen würde, da du meintest deine Nachbarn bei Gesprächen zuhören zu können. Ich würde es im Sommer mal einfach versuchen, da es nicht die Welt kostet.

Falls sich dagegen entschieden wird, auch gut...
andreas3
Inventar
#17 erstellt: 03. Feb 2010, 22:09
Bevor ich an die Heizung ginge würde ich zunächst alle anderen Möglichkeiten ausschließen.

Das bedeutet zunächst eine Analyse, d.h. deine Anlage auf gehobene Lautstärke stellen und dann zum Nachbarn gehen.

Wenn hauptsächlich Bass kommt (Wummern) tippe ich auf Körperschall durch Decke/Wände. Hier hilft es die Lautsprecher zu entkoppeln.

Kommen alle Frequenzen beim Nachbarn an auf jeden Fall alle Durchbrüche luftdicht absperren. Hier hilft Moltofill.

Solche "Abhöranlagen" können auch unter Putz zu finden sein, beispielsweise die Leerrohre von Stromkabeln, Antennen, Lüftungsrohre, Abwasser usw.

Wichtig wäre zu wissen: Welche Art von Heizkörpern hast du? Ohne diese Info bringts wenig...

Die oben genannten Gummischellen kannst du unbesorgt nehmen. Es handelt sich um Metallschellen mit einem hitzebeständigen Gummieinsatz. Gibts zum Schrauben oder Einschlagen. Und sie sind erfunden um Wasserleitungen und Heizungsrohre auf Putz zu verlegen.

andreas3
Klangfreak
Inventar
#18 erstellt: 04. Feb 2010, 03:23
@amamcs

Kannst du mir den Unterschied zwischen Metall und Wasser als Schallleiter bitte nocheinmal erklären. Stehe grad bisschen auf dem Schlauch und sehe die Differenz nicht ganz...


@andreas3

Beim Nachbarn und mir kommt alles an; nicht nur Bass. Schließlich kann ich die Gespräche mithören...


Die "Abhöranlagen" unter Putz sind doch dann schon luftdicht; unter Putz...!?


Was für eine Art Heizkörper... gute Frage, keine Einzelnen Heizrippen, sondern ein großes relativ flacher Heizkörper mit 2cm stark gewellter Oberfläche(wie angedeutete Rippen)..



Besten Dank soweit!!
andreas3
Inventar
#19 erstellt: 04. Feb 2010, 10:20
Was ich meinte: wenn zB. Stromkabel in Kunststoffrohren verlegt sind hat der Schall die Möglichkeit an Steckdosen und Lichtschaltern in die Rohre zu gelangen und wird durch die Wand zur Nachbarwohnung transportiert, ähnlich auch bei den Rohrdurchführungen für Wasser und Heizung. Da spielt es keine Rolle ob die eigentliche Leitung unter Putz liegt.

Ich tippe in deinem Fall auf die Durchbrüche der Heizungsrohre, als erstes würde ich die mit Moltofill VOLLSTÄNDIG ausfüllen, das heißt nicht nur von unten zuschmieren sondern die Löcher auf Deckenstärke bis an die Rohre füllen. Du könntest zuerst von unten verspachteln und dann von oben Sand einfüllen.

Ansonsten versuch doch mal mit den Ohren zu orten wo der Schall am lautesten ist wenn die Nachbarn sich unterhalten.

Dein Heizkörper wird aus Guss sein, da gibts nicht viel zu dämpfen, hättest du ein Modell mit Blechverkleidung könnte man da ansetzen.

Trotzdem bezweifle ich dass der Heizkörper von menschlichen Stimmen so stark angeregt sind, ich tippe bei dir auf Luftschall. Übergänge verschließen, nicht zustopfen!
Klangfreak
Inventar
#20 erstellt: 04. Feb 2010, 16:34
Hallo,


die Geräusche kamen schon deutlich aus der Richtung der Heiungsrohre.

Kann ich die den mit Moltofil(Gips-spachtel) zukleistern? Normalerweise sind die doch nicht fest verschlossen, sondern mit solchen Schaumstoffschläuchen ummantelt...
andreas3
Inventar
#21 erstellt: 08. Feb 2010, 11:33
Die Isolation würde ich belassen, aber den Durchlass kannst du von unten zuspachteln.
Von der oberen Wohnung aus ebenfalls, wenn man nicht drankommt notfalls mit einem Trichter Sand auffüllen und mit Spachtelmasse abdecken oder nachdem von unten verschlossen ist dünn anrühren und ins Loch fließen lassen, das muss richtig dicht sein.
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