Entkopplung des Standlautsprechers verbessern (Altbaudecke von 1874)

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leontinoi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Dez 2010, 13:42
Aufstellung Boxen
Gummi-Noppen
Liebes Forum,

die Ausgangslage: vor Kurzem habe ich in anderen Räumen gut klingende Mivoc-Standlautsprecher (ca. 25 kg das Stück)in meiner Wohnung aufgestellt. Wie das Foto zeigt, ist die Aufstellung nicht optimal, aber räumlich ist es anders nicht möglich. Die Boxen stehen auf Parkettboden, der wohl geklebt sein wird. Da es sich um einen Altbau von 1874 handelt, führen stampfende Tritte allerdings zu einer deutlichen Schall-Fortpflanzung. Unter den Boxen befinden sich von Mivoc angebrachte Gummi-Noppen-Pucks (siehe Foto).

Das Problem: Vor allem die linke, in einer Ecke befindliche Box scheint Ausgangspunkt einer unerwünschten Schallübertragung in Boden/ Wände zu sein. Der Boden vibriert deutlich, der Schall überträgt sich etwa auf einen Schrank, dessen Einleg-Platten "angeregt" werden.

Lösung: Grundsätzlich scheint es mir zwei Möglichkeiten zu geben, Lautsprecher mit dem Untergrund zu verbinden: Spikes und Pucks. Spikes sollen - wenn ich den sogenannten "Experten" glauben darf - zum Ankoppeln an den Boden geeignet sind, was nur eignen würde, wenn der Boden nicht zu einem kritischen Mitschwingen neigt und den Schall gut ableitet, wie z. B. bei Stahlbeton. Bei Holzböden in Altbauten allerdings wäre es besser, die Box vom Boden zu ENTkoppeln - mit Pucks/Gummifüßen. Allerdings haben meine Lautpsrecher schon Gummi-Noppen-Füße (siehe Foto), die doch entkoppelnd wirken müssten. Wie könnte ich die Entkopplungswirkung denn erhöhen oder welche anderen Veränderungen könnte/ müsste ich andenken, um den Fußboden nicht so stark ins Schwinken geraten zu lassen. - Eine bloße weitere Entferung der linken Box aus der Ecke erzielt nur eine geringfügige Verbesserung.
Klangliches Ziel wären natürlich präzisere Bässe.

Für Hilfe bin ich sehr dankbar!

Grüße,
Sven


edit pinoccio: Fotos untereinandergesetzt, um seitliches Scrollen zu vermeiden


[Beitrag von pinoccio am 15. Dez 2010, 20:25 bearbeitet]
leontinoi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 15. Dez 2010, 13:44
hier noch weitere Daten zum Raum: 25 qm, mit vielen Büchern an den Wänden. Deckenhöhe ca. 3,20 m.
Jockel100
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Dez 2010, 14:11
hallo,

ich würde es mit massiven beton bzw granitplatten unter den boxen versuchen.
je dicker, um so besser. zum testen reichen einfache gewehgplatten aus dem baumarkt.
wenn es dann schön werden soll lässt du dir beim steinmetz passende granitplatten schneiden.

die boxen zunächst mit spikes auf die platten stellen, die gumminoppen deiner boxen machst du unter die platten.

das wäre der "normale" weg, meistens reicht das schon aus.

bis dann

jochen
herr_frank
Stammgast
#4 erstellt: 15. Dez 2010, 14:19
Vielleicht hast du das Problem auch nur, weil die linke Box in der Ecke steht. Das führt zu starken Bassüberhöhungen, die sich durchaus auf Wände und Boden übertragen können.
Zieh sie doch mal einen Meter nach vorne, evtl. auch vor das Regal. Vielleicht ist das Problem dann schon weg.
Die stehen wirklich sehr ungünstig, kann mir auch nicht vorstellen, dass das Stereohören so funktioniert.

Gruß,

herr_frank
coronablitz
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 15. Dez 2010, 15:10
Ich würde versuchen, als erstes die linke Box, etwas mehr aus der Raumecke heraus zu stellen( wie herr_frank schon schrieb). Weiterhin könntest Du, mit dem testweise Zustopfen, eventueller Bassreflexöffnungen bei einer oder beiden Boxen, experimentieren. Vor die Lautsprecher, könnte man bei Deinem Fussboden, einen dicken Teppich legen. Die direkte Schallschwingungs Übertragung auf den Fussboden kannst Du durch dicke Steinplatten vielleicht etwas verschieben, aber verspich Dir nicht zuviel davon. Bei mir haben die erst genannten Tips mehr Effekt gezeigt, als die teuren Granit Platten.
Gruß Heiko B.


[Beitrag von coronablitz am 15. Dez 2010, 15:13 bearbeitet]
HausMaus
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2010, 15:20
hallo

ev. kann man ja auch die ls an die linke oder rechte wand stellen ?
rauschfrei
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Dez 2010, 22:30

herr_frank schrieb:
Vielleicht hast du das Problem auch nur, weil die linke Box in der Ecke steht.


So isses.

Gruss rauschfrei
leontinoi
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Dez 2010, 00:04
Seid gegrüßt,
vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
hm - also: ich ziehe die Box jetzt erst einmal noch weiter nach vorne; eine andere Aufstellung im Raum ist aus Platzgründen leider nicht möglich. Sollte dies nichts bringen, werde ich mit Granit-Platten arbeiten. Übrigens habe ich mit einem Freund gesprochen, der promovierter Physiker ist und meinte, streng genommen dürfe man nicht von "entkoppeln", sondern bei Spikes, Pucks etc. von verschiedenen Arten der Kopplung sprechen, denn mechanisch gesehen bleiben Lautsprecher und Boden immer gekoppelt - außer ich hänge die Lautsprecher freischwebend.
Viel Spaß beim Hören!
Sven
herr_frank
Stammgast
#9 erstellt: 16. Dez 2010, 00:47

leontinoi schrieb:
Seid gegrüßt,
Sollte dies nichts bringen, werde ich mit Granit-Platten arbeiten. Übrigens habe ich mit einem Freund gesprochen, der promovierter Physiker ist und meinte, streng genommen dürfe man nicht von "entkoppeln", sondern bei Spikes, Pucks etc. von verschiedenen Arten der Kopplung sprechen, denn mechanisch gesehen bleiben Lautsprecher und Boden immer gekoppelt - außer ich hänge die Lautsprecher freischwebend.
Viel Spaß beim Hören!
Sven


Bevor du mit Granitplatten anfängst, was mMn am Wenigsten bringt, solltest du mal das Bassreflexrohr der linken Box mit (testweise verschieden dichten) Dämmaterialien verschließen (z.B. Socken, oder Dämmwolle verschieden fest gewickelt. Auch ganz locker).

Mit optimalen Pucks entkoppelst du die Box im relevanten Frequenzbereich. Natürlich schwebt sie dann nicht. Aber rein theoretisch bei den Frequenzen, auf die´s ankommt.
Pucks arbeiten als Schwingungsdämpfer, damit sich das Vibrieren des Gehäuses nicht auf den Boden überträgt.

Gruß,

herr_frank


[Beitrag von herr_frank am 16. Dez 2010, 00:51 bearbeitet]
Sharangir
Inventar
#10 erstellt: 20. Dez 2010, 18:53
Steinplatten bringen sehr wohl etwas!
Der Lautsprecher wird durch Spikes an die Steinplatte angekoppelt, dadurch dessen Schwingungen auf letztere übertragen!

Nun ist es natürlich wichtig, dass die Platte vom Boden ENTKOPPELT ist!
Durch weiche Gummi-Füsse oder Schaumstoffmatten lässt sich dies schon zufriedenstellend realisieren.

Die Platte ist so starr und träge, dass sie die Schwingungen des Lautsprechers schluckt und dadurch sollte sich bei leichteren Lautsprechern sogar die Bass-Präzision steigern!
Und wenn die Steinplatte vom Boden sauber abgekoppelt ist, dürfte auch sonst der Bass sauberer werden, da Holzboden häufig heftig mitschwingt, wenn der LS nicht entkoppelt ist!





Was zur Eck-Aufstellung hinzukommt:
Der linke LS ist auf den Fotografen gerichtet, der rechte auf die Raummitte..
Kann mir nicht vorstellen, dass das Spass macht..


Ich würde zudem überlegen, die überflüssigen Schinken in ein Bücherregal im keller zu packen, damit an der Wand etwas Platz frei wird, für eine saubere Aufstellung!
leontinoi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 28. Dez 2010, 21:58
Zu der häufigen Bemerkung, die Lautsprecher ständen nicht stereotauglich: Das Foto wurde kurz nach dem Verrücken/ Umkippen des linken Lautsprechers aufgenommen u. zeigt nicht den Endzustand beim Hören.
Übrigens handelt es sich an der Wand nicht um "alte Schinken", sondern um eine Handbibliothek, die als Literaturwissenschaftler wichtig für mich ist.

Ich habe das Prinzip jetzt richtig verstanden: Lautsprecher mit Spikes auf Steinplatte, die mit Dämpferfüßen entkoppelt ist. Die Boxen werden also noch 10 cm höher...

Danke für die vielen Antworten!
Gruß: Sven
rcllf
Neuling
#12 erstellt: 29. Dez 2010, 00:49
Ich hatte Boxen mal aufgehängt. Danach war Ruh, insbesondere in den Räumlichkeiten darunter, wo die Holzdecke sonst so "schön" mitvibrierte.

Mit 3-4 Stahl- oder 3-mm-Dyneema-Seilen (Bootszubehör) je Box von der Decke hängend war die direkte Schalleinspeisung in den Boden Vergangenheit.

Und Materialseitig preislich nicht zu toppen

Ralf
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