Ursa PureOne - Erfahrungen?

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HiFi-Pizza
Stammgast
#1 erstellt: 24. Sep 2012, 20:21
Hab bisher immer auf Rockwool Sonorock geschwore, aber dann hab ich das hier im Angebotsprospekt unseren Baumarktes gesehen:

http://www.pureone.de/de/produkte-pure-40-TWP

Hat da jemand Erfahrungen mit oder kann mir anhand der Daten etwas dazu sagen? Vielleicht sogar besser wie Rockwool? Zumindest - angeblich - gesünder und umweltfreundlicher...
Hosky
Inventar
#2 erstellt: 25. Sep 2012, 12:34
Das Material sieht interessant aus. Was kostet das denn im Vergleich zu Sonorock und welcher Baumarkt hat das??

Der Strömungswiderstand der verlinkten Variante ist ja vergleichbar mit Sonorock, wobei es bei pureone auch Varianten mit höherem Strömungswiderstand gibt...
HiFi-Pizza
Stammgast
#3 erstellt: 25. Sep 2012, 17:13
Es kostet genau das gleiche wie Rockwool Sonorock! Das von der Rolle ist noch bis Ende des Monats im Bauhaus im Angebot.

Höheher Ströumungswiederstand ist doch glaub ich eher was wenn man Bassfallen/Eckabsorber bauen möchte, oder?
bartman4ever
Inventar
#4 erstellt: 25. Sep 2012, 17:39
Höherer Strömungswiderstand ist für Seiten und Decken geeignet. Weniger ist besser für Bassabsorber, weil der Bass das Material besser durchdringen kann und dabei abgebaut wird.
HiFi-Pizza
Stammgast
#5 erstellt: 25. Sep 2012, 19:35
Lustig habs in einem anderen Forum genau umgekehrt gelesen...
Hosky
Inventar
#6 erstellt: 25. Sep 2012, 19:43
Ich habe auch widerspruechliche Dinge gelesen, glaube aber, dass die Effizienz mit hoeherem Widerstand steigt - außer dass bei großen Dicken wie bei Bassabsorbern der Widerstand irgendwann zur Reflexion führt, weshalb man für Bassfallen eher einen geringeren SW wählt.
HiFi-Pizza
Stammgast
#7 erstellt: 25. Sep 2012, 20:37
Ein hoher WIEDERSTAND müsste logischerweise bedeuten das höhere Frequenzen nicht gut absobiert und wieder reflektiert sind weil sie dem Wiederstand nicht so stark entgegenwirken können. Tiefere Frequenzen werden da kein Problem haben tief einzudringen. Dennoch würden tiefe Frequenzen es bei niedrigen Wiederstand dennoch leichter haben im Material zu "verweilen" (mir fällt grrad kein besseres Wort ein). Nach dieser Theorie (soweit ich richtig liege) bestände die Praxis da dann wohl aus dem typischen "Try and Error" !
Hosky
Inventar
#8 erstellt: 25. Sep 2012, 21:35
Habs nochmal rausgesucht - aus dem Casakustik-Forum mit Bezug auf "Schallschutz + Raumakustik in der Praxis (Fasold/Feres 2. Auflage)":

Casakustik-Forum schrieb:
Durch die Lektüre "Schallschutz + Raumakustik in der Praxis (Fasold/Feres 2. Auflage)" möchte ich das Thema noch einmal aufgreifen.

Das das Absorptionsverhalten poröser Schallabsorber im grossen Maße vom Strömungswiderstand abhängig ist (Positionierung im Schallfeld und den Begrenzungsflächen mal aussen vor gelassen), sollte klar sein.
Man unterscheidet hier zwischen dem spezifischen Widerstand und dem längenbezogenen Strömungswiderstand.

-> spezifischer Strömungswiderstand in Pa s/m

Ist abhängig von der Materialdicke und erklärt das Verhältnis der Druckdifferenz (vor und hinter dem Absorber) zur Geschwindigkeit der durchströmenden Luft.


-> längenbezogener Strömungswiderstand in Pa s/m²

Ist der Bezug des spezifischen Strömungswiderstandes auf die Materialdicke und ergibt somit eine Materialkenngrösse, die vergleichbar ist.


Nun gilt es den optimalen Strömungswiderstand für bestmögliche Absorption zu finden.
Ist der Strömungswiderstand zu klein (gering), wiederfährt die durchströmenden Luft wenig Reibungsverluste, ist er sehr gross, kann der Schall nicht in das Material eindringen und wird reflektiert.

Laut Angabe liegt das Optimum zwischen 1 - 3 kPa s/m (spezifischer Strömungswiderstand).

Das man für tiefe Frequenzen hohe/höhere Materialdicken benötigt, um noch relevant zu absorbieren, ist nichts neues.

Nun kommt aber die Krux...
In Anlehnung an den o.g. optimalen spezifischen Strömungswiderstand würde das bedeuten, dass bei zunehmender Schichtdicke des Materials der längenbezogene Strömungswiderstand abnehmen muss, da sonst der spezifische Strömungswiderstand zu hoch werden würde. Das bestätigt die Aussage einiger, dass die Wolle in den Absorberkeilen, die in reflexionsarmen Räumen oft zum Einsatz kommen, nicht besonders dicht ist.

Nun liest man aber auch oft in den Foren, dass dichte Wolle (längenbezogener Strömungswiderstand korreliert zur Dichte) für die Absorption tiefer Frequenzen besser sei.
So einfach und vor allem pauschal ist das leider nicht. Auch hier ist der Zusammenhang zwischen Schichtdicke des Materials und dem längenbezogenen Strömungswiderstand zu sehen, will man eine optimale Absorption erreichen.


Demnach wäre grungsätzlich ein höherer längenbezogener Strömungswiderstand solange zu bevorzugen, wie durch die Dicke der gesamte spezifische Strömungswiderstand des Absorbers ca. 3 kPa s/ m nicht übersteigt. Letzteres wäre bei dicken Bassfallen uU der Fall, aber nicht bei flacheren (Breitband-) Absorbern, die nicht bis den Bassbereich reichen. Klingt für mich einigermassen logisch
HiFi-Pizza
Stammgast
#9 erstellt: 25. Sep 2012, 22:57
Ich befürchte das ist schon zuviel Mathematik für mcih !

WAS ist den eig ein höher und was ist ein niedriger (längenbezogener) Strömungswiederstand? die einen haben 5-6, andere 16, andere wieder 20... Oh wei jetzt weiß ich schon wieder gar nich was den nu kaufen soll...
Hosky
Inventar
#10 erstellt: 25. Sep 2012, 23:44
spez. SW = längenbez. SW * Absorberdicke
Idealbereich spez SW laut og Quelle = 1-3 kPa s/m

Bsp:
Standard Sonorock hat > 6 kPa s/m²
Termarock 50 hat ≥ 16 kPa s/m²

=> z.B. Bassfalle mit Dicke 50 cm = 0,5 m, Sonorock: spez. SW = 6*0,5 = 3 kPa s/m => am oberen Ende des Optimalbereichs
=> z.B. Breitbandabsorber mit Dicke 10 cm = 0,1 m, Termarock 50: spez. SW = 16*0,1 = 1,6 kPa s/m => im Optimalbereich

Also würde ich für eine Bassfalle Sonorock und für Absorber für die Erstreflexionen Termarock nehmen (Basotec hat z.B 8-20 kPa s/m² , eher auf der Oberseite)

... wenn ich das richtig verstanden habe...


[Beitrag von Hosky am 25. Sep 2012, 23:46 bearbeitet]
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Sep 2012, 11:53
Hallo Zusammen,

Grundsätzlich stimmt die Aussage, daß Basstraps größerer Dicke eher einen niedrigeren spez. Strömungswiderstand benötigen und dünnere Breitbandabsorber einen höheren.

Basstrap Sonorock 500mm Dicke:
Sonorock 500mm dick ohne Luftraum
Breitbandabsorber Thermarock 100mm:
Thermarock 100mm ohne Luftraum

Allerdings sind die hierzu gehörenden Formeln weder linear, noch fallen die Schallwellen immer im 90°-Winkel auf die absorbierende Oberfläche, daher sind diese eindimensionalen Betrachtungen mit Vorsicht zu geniessen. Grundsätzlich ist für jeden Problemfall eine eigene Berechnung/Abstimmung des Absorbers vorzunehmen, Aussagen wie 'bis 10cm nimmst Du Produkt X, und darüber Produkt Y' sind nicht zielführend.

Bezüglich:

Ein hoher WIEDERSTAND müsste logischerweise bedeuten das höhere Frequenzen nicht gut absobiert und wieder reflektiert sind weil sie dem Wiederstand nicht so stark entgegenwirken können.

Njein. Natürlich führt ein unendlich hoher Strömungswiderstand zu einer -> reflektierenden Oberfläche.
Im anwendungsbezogenen Bereich der handelsüblichen Steinwolle-/Mineralwolleprodukte ist dies nicht relevant, diese Dämmwolle wirkt sehr gut im Hochtonbereich!
HiFi-Pizza
Stammgast
#12 erstellt: 26. Sep 2012, 12:15
Alles klar! Nur nochmal zum besseren Verständnis: Was würde passieren wenn man z.B. einen relativ dünnen ich sag mal 5-10cm) Breitbandabsorber mit geringen Strömungswiederstand nimmt?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 26. Sep 2012, 14:51
Tendenziell sieht der Unterschied im Absorptionsverhalten dann so aus:

Mineralwolle 100mm dick mit spez Strömungswiderstand 3000rayls/m:
Por?ser Absorber mit spez Str?mungswiderstand von 3000rayl pro S
gegenüber Mineralwolle 100mm dick mit spez Strömungswiderstand 16000rayls/m:
Por?ser Absorber mit spez Str?mungswiderstand von 16000rayl pro S

Alle Kurven gelten für senkrechten Schalleinfall und sind deshalb nicht mit den z.B. im Hallraum gemessenen Werten identisch. Der Unterschied A zu B zwischen den verschiedenen Strömungswiderständen wird aber ersichtlich.

Grüsse
Guido
Hosky
Inventar
#14 erstellt: 26. Sep 2012, 15:58
@Sonny:

Vielen Dank, das bestätigt meine Absicht, bei meinem Projekt wenn möglich / erforderlich Termarock statt normalem Sonorock einzusetzen - oder eben vergleichbares Material.

Aus welcher Quelle stammen denn die netten Bildchen?
HiFi-Pizza
Stammgast
#15 erstellt: 26. Sep 2012, 22:14
Danke für die Bildchen. Wo die herkommen würde mich auch intressieren . Also ist das Sonorock ja im Grunde gar nicht so gut für die erstreflektionen an den Seitenwänden geeignet? Und von dem Ursa Zeug auch lieber die mit dem höheren (längenspezifischen) Strömungswiederstand nehmen? Da steht übrigends immer "> 10-20" das ">" steht hier doch auch für "weniger als", oder? Und 10-20... heißt das das es so weit schwankt (wenn ja ist das schlecht?)?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 27. Sep 2012, 07:56
Hallo Hifi-Pizza,


Also ist das Sonorock ja im Grunde gar nicht so gut für die erstreflektionen an den Seitenwänden geeignet?


Doch, wenn man z.B. in 100mm Dicke konstruieren will. Wenn Du allerdings nur 40mm dicke Absorber haben willst, tendiert man zum dichteren Material. Wie schon vorher gesagt, gibt es hier einen Übergangsbereich, in dem beide Versionen funktionieren werden.


Und 10-20... heißt das das es so weit schwankt (wenn ja ist das schlecht?)?

Hier schätze ich, daß die Hersteller sich warm anziehen, was ihre Spezifikationen angeht. 20kPa·s/m² wird allerdings kaum erreicht werden, ich würde mit dem Mittelwert 15kPa·s/m² rechnen. Die tatsächliche Bandbreite kann dir sowieso nur der Qualitätsmanager bei URSA mitteilen...

Wenn der Platz da ist, würde ich zur dickeren Variante mit mittleren Strömungswiderständen tendieren, da diese ein ausgeglicheneres Verhalten zeigen. ABER: Unterschiede von 10% im Absorptionsverhalten hört sowiese niemand von uns, also bitte aus einer Mücke keinen Elefanten machen!

Bis denne
Guido
HiFi-Pizza
Stammgast
#17 erstellt: 29. Sep 2012, 15:53
Gott sei dank, ich dachte schon jetzt hätt ich alles falsch gemacht .

Um noch zu einem Teil der Ursprungsfrage zurück zu kommen - Meint Ihr das dieses PureOne maßgeblich "gesunder" sein könnte als die anderen Produkte?
ArtXX
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 01. Okt 2012, 15:48

Hosky schrieb:
@Sonny:
...
Aus welcher Quelle stammen denn die netten Bildchen?


http://whealy.com/acoustics/index.html

Ob die Berechnungen/Absorptionskurven stimmen, kann ich nicht sagen. Bringt aber Spass bissle damit rumzuspielen.
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