Gezielte Optimierung / Analyse Messergebnisse

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ic3fir3
Stammgast
#1 erstellt: 01. Feb 2015, 19:27
Hallo Leute,

Habe jetzt meine zweite Messung von meinem neuen Heimkino durchgeführt. Die erste war noch ohne Molton Vorhang (340g).
Sieht, finde ich, schon besser aus, aber da kann man sicher noch einiges machen.

Lautsprecher sind B&W CT700 (7.3 Front, 7.5 Rears)
Gemessen wird mit einem ECM 8000 Mikro und Alesis io2 Express Soundkarte
Raum ist 4,7m breit, 5,13m tief und 3,8m hoch
Messungen wurden ohne Audyssey durchgeführt => Direct Mode

Heimkino Messung
Heimkino Messung
Heimkino Messung


grün ist die aktuelle Messung mit Vorhang, rot ohne
Heimkino Messung
Heimkino Messung
Heimkino Messung

dieses Loch zwischen 5k und 6k hat anscheinend der Vorhang verursacht
ist das tragisch? (zur Info: die zweite Messung wurde etwas lauter durchgeführt als die alte)
Mir ist klanglich jetzt nicht so der riesen Unterscheid aufgefallen zwischen Vorhang und kein Vorhang - aber die Ortung der Geräusche ist deutlich besser geworden sowie die Sprachverständlichkeit.

Ich hätte als nächstes geplant:


  1. Links und rechts zwischen Couch und Leinwand die Erstreflexionen bekämpfen (6 Stück 10cm Basotect)
  2. Deckensegel bauen (3 bis 6 Stück 10cm Basotect)


Was meint ihr dazu?


[Beitrag von ic3fir3 am 01. Feb 2015, 19:31 bearbeitet]
Mysterion
Stammgast
#2 erstellt: 01. Feb 2015, 21:51
Der Vorhang kann schlicht und einfach die Sprachverständlichkeit nicht verbesser haben, da das Material im Mitteltonbereich nicht wirkt (2 - 6 KHz). Bei eigenen Maßnahmen ist Auto-Suggestion immer ein Thema.

Ansonsten bin ich ganz bei Dir, die Seitenwände und die Rückwand würde ich stark bedämpfen, dazu noch einige Deckensegel und der Raum gibt Ruhe.

Über Audyssey könnte man noch den komplett bis in den Grundtonbereich aufgedickten Bassbereich absenken, wobei Wandlautsprecher grundätzlich Kammfiltereffekte erzeugen und im Filmbetrieb eine kernigere Wiedergabe gar nicht so übel ist, wenn einen die Maskierungen nicht stören. Einfach testen.
ic3fir3
Stammgast
#3 erstellt: 02. Feb 2015, 10:58
bei der Rückwand kann ich leider nicht viel bedämpfen, die besteht zum Großteil aus zwei riesigen Fenstern.
In die Ecken kommen später whs mal große Bassfallen - aber dafür muss erstmal ein Sub her der überhaupt tief runter kommt
In der Mitte zwischen den Fenstern könnte ich aber bis auf die Höhe der Vorhänge Basotect anbringen. Bei dem Regal könnte ich Basotect auf die größe der Fächer zuschneiden und hinten reinstopfen, die Fächer sind sehr tief.

Bei der Decke bin ich mir noch unsicher, reichen da 3 Stück basotect aus bzw. werden die überhaupt einen hörbaren Effekt haben? Die 10cm Teile sind ja nicht billig - zudem will ich sie auch mit schwarzen Akustikstoff überziehen.

Werde dann auch noch eine Messung mit Audyssey durchführen.
Was meinst du genau mit Maskierungen?
Buschel
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2015, 12:49
Hallo ic3fir3,

wie hast du die Messungen gemacht? Beide Kanäle gleichzeitig oder nacheinander? Wenn du beide Kanäle gleichzeigt misst, bekommst du es -- abhängig von der Mikrofonposition -- mit Auslöschungen und Überhöhungen zu tun. Dein neu gemessener Frequenzgang sieht danach aus...

Die Moltonvorhänge sollten keine Änderungen im Bass verursachen. Von daher würde ich nochmal checken, ob wirklich bei beiden Messungen (vorher und nachher) Audyssey ausgeschaltet war.

Viele Grüße,
Andree
ic3fir3
Stammgast
#5 erstellt: 02. Feb 2015, 14:23
ich hab leider nicht die gleiche Lautstärke benutzt für die beiden Messungen, die erste Messung war relativ leise (hab gelesen man soll aber relativ laut messen um mögliche Störgeräusche zu überdecken). Jetzt weiß ich leider nicht wie aussagekräftig ein Vergleich der beiden Messungen ist.
Aber ich habe die Carma Default Einstellungen benutzt und den linken und rechten Kanal separat gemessen. Auch Audyssey war meiner Meinung nach beide Male ausgeschalten (bei der neuen definitiv).
Buschel
Inventar
#6 erstellt: 07. Feb 2015, 10:44
Hallo,

ok, das hört sich prinzipiell richtig an. Du solltest einfach nochmal zwei Messungen (mit/ohne Vorhang) direkt nacheinander und ohne Veränderung irgendwelcher Einstellungen machen. Dann werden die Messungen vergleichbar. Für mich plausibel ist die Veränderung der Nachhallzeit, aber nicht die so starke Veränderung des Frequenzgangs. Die Messung mit Vorhang sieht da entweder nach Fehlmessung aus (zur Not 2-3x messen und schauen, ob immer in etwa das selbe herauskommt -- dann bist du sicher), oder du hast bei der Messung ohne Vorhang doch Audyssey aktiv gehabt. Auch die Position des Mikros muss gleich bleiben, um gut vergleichen zu können. Dabei reicht es aus, wenn du die Position per Zollstock/Maßband misst und bei weiteren Messungen wiederherstellst.

Viele Grüße,
Andree
ic3fir3
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2015, 10:42
Ich denke aber es wird auf jedenfall von Vorteil sein mal die Erstreflexionen zu bekämpfen.
Hätte mir da im ersten Schritt gedacht 9 Stück 10cm Basotect oder Sonorock/Termarock auf Ohrhöhe an den Seitenwänden und der Rückwand. Siehe Skizze, das schwarze sind die Absorber.

mitabsorbern3


Wieviel Wandabstand sollte ich da lassen?
Werde die Absorber auch mit schwarzen Akustikstoff überziehen. Kennt jemand einen guten Thread/Anleitung wie man sowas am besten überzieht + an die Wand macht mit Abstand?

Beim Deckensegel hätte ich an 6 Stück 100cmx50cm10cm Basotect gedacht. Möchte das aber erst in einem zweiten Schritt machen, erstens aus finanziellen gründen und zweitens weil ich dann auch gleichzeitig den vorderen Teil der Decke (nahe Leinwand) mit einem schwarzen Tuch abdunkeln will => relativ viel Aufwand


[Beitrag von ic3fir3 am 13. Feb 2015, 11:05 bearbeitet]
ic3fir3
Stammgast
#8 erstellt: 15. Mrz 2015, 20:56
Bei mir hat sich wieder was getan, ich hab meine 10cm basotect platten an den seitenwänden und der rückwand (provisorisch) angebracht
das ergebnis hört und sieht man deutlich beim Nachhall => grün die aktuelle messung
nachhall
kumul

daraus würde ich schließen:
* Nachhall im Hoch- und Mitteltonbereich ist gut
* Nachhall im Tiefton noch Verbesserungsbedürftig

das einzige was mir noch sorgen bereitet ist der Einbruch bei 5 bis 6kHz, aber das ist ziemlich sicher der Vorhang, da kann ich wohl nix dagegen machen bzw. ist da überhaupt Handlungsbedarf?

Frequenzgang hat sich nicht wirklich verändert durch das Basotect:
Messungen leider mit unterschiedlichem Pegel!
fg
Vollker_Racho
Inventar
#9 erstellt: 16. Mrz 2015, 13:14
Meines Erachtens wirfst du 2 Dinge in die Waagschale welche getrennt betrachten werden sollten - der Frequenzverlauf und die Nachhallzeit

Es macht für mich, bei deinem Frequenzverlauf, wenig Sinn die Nachhallzeiten ohne Audyssey zu messen. Da Audyssey lediglich den Frequenzverlauf korrigiert würde ich an deiner zuerst mit Audissey den Frequenzverlauf bis max 300Hz nach deinen Wünschen bearbeiten und mich anschließend um den Nachhall kümmern. Wenn du dies effektiv tun möchtest benötigst du zudem die Messung des Impulses um im Anschluss mit der "Schnur-Methode" die Reflektionspunkte herauszufinden - ich verwende aktuell REW und kann dir nicht aus dem Kopf sagen ob Carma dies kann.

Die Senke bei 6kHz solltest du definitiv hören können bzw. eben auch nicht. Generell sind Senken schwieriger in den Griff zu bekommen als Überhöhungen.

Edit
Die Nachhallzeit im Tiefton wirst du nur mit entsprechend großem Aufwand wegzaubern können. Kümmere dich ersteinmal um den Frequenzverlauf im Tiefton, dann regst du auch die Raummoden weniger an und hast nicht so langen Nachhall.


[Beitrag von Vollker_Racho am 16. Mrz 2015, 13:18 bearbeitet]
ic3fir3
Stammgast
#10 erstellt: 16. Mrz 2015, 14:39
Ich betrachte natürlich Nachhall und Frequenzgang getrennt!

Messung mit Audyssey habe ich gestern auch gemacht, die Ergebnisse aber gerade nicht bei der Hand, werde ich noch uploaden.
Ab 300Hz sehe ich beim Nachhall jetzt keinen Handlungsbedarf mehr (außer vlt. mal ein Deckensegel installieren wenn Lust und Laune da ist).

Für den Bassbereich hätte ich schon zwei Stück Kantenabsorber eingeplant. Abmessungen ca. 50cm x 50cm x 300cm gefüllt mit Sonorock o.ä. Das sollte doch Potenzial haben mir den Nachhall im Bereich von 80Hz bis 300Hz runterzubringen oder?
Bassbereich ist aber generell eine unbegonnene Baustelle weil derzeit werkt beim LFE Kanal (Front läuft Fullrange) ein 8 Jahre alter billig-sub (Magnat Alpha) => das wird dauerhaft nicht so bleiben

Ich kann wirklich nicht behaupten das mir die 5,5kHz Senke aufgefallen ist - die Änderung in der Raumakustik war durch den Vorhang aber generell sehr markant da ist diese "Kleinigkeit" jetzt vlt für mich subjektiv untergegangen.

Werde mal versuchen über den AVR die ~5,5kHz Frequenzen anzubehen und im Bassbereich etwas abzusenken.
ic3fir3
Stammgast
#11 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:03
Hab heute nochmal ausführlich mit Audyssey gemessen und die Frequenzen manuell editiert, das Ergebnis sieht deutlich besser aus als mit Direct

Links
f
links links

Rechts
f
r r

1. Wenn ich bei Carma 2 Messungen auf einmal auswähle (Messungen: 2) dann vermurkst das komplett die Messung, da sind dann irgnedwo random Täler oder Berge im FG - das scheint mir etwas buggy zu sein von der Software
2. Alle Unregelmäßigkeiten kann ich leider nicht beheben weil mein Denon nur über MultEQ XT und nicht über XT32 beim Audyssey verfügt. Also nur korrekturen bei 63, 125, 250, 500, 1k, 2k, 4k, 8k und 16kHZ verfügt, schade. Aber wenn man sich den FG ansieht sind da ja schon welten zwischen direct und audyssey
Vollker_Racho
Inventar
#12 erstellt: 16. Mrz 2015, 23:18
Das sieht in der Tat wesentlich besser aus, obwohl du auf beiden Kanälen noch ein Tal zwischen rund 100 und 120Hz hast.

Wenn deine Musikquelle ein Computer ist fällt mir, zumindest für Stereo, eine schönere Lösung als die mit MultiEQ XT ein?!

Hast du schon mal REW probiert?


[Beitrag von Vollker_Racho am 16. Mrz 2015, 23:20 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#13 erstellt: 17. Mrz 2015, 04:13

ic3fir3 (Beitrag #11) schrieb:
1. Wenn ich bei Carma 2 Messungen auf einmal auswähle (Messungen: 2) dann vermurkst das komplett die Messung, da sind dann irgnedwo random Täler oder Berge im FG - das scheint mir etwas buggy zu sein von der Software

Laufen bei dieser Messung beide Kanäle gleichzeitig oder nacheinander?
ic3fir3
Stammgast
#14 erstellt: 17. Mrz 2015, 10:51
Die Messung war eingestellt auf "Stereo" also die Kanäle nacheinander aber jeden Kanal zweimal

=> jetzt messe ich mit nur einem Durchgang, dann sieht die Messung glaubwürdig aus (ohne irgendwelche spontanen unregelmäßigkeiten)


[Beitrag von ic3fir3 am 17. Mrz 2015, 10:56 bearbeitet]
tapsel2013
Stammgast
#15 erstellt: 17. Mrz 2015, 14:24
Eventuell stimmt die in CARMA eingestellte Abtastrate nicht mit den Settings vom Betriebssystem bzw. der Konfig. der Alesis überein. In diesem Fall ergibt sich der von dir beschriebene Effekt, das die Messungen falsch gemittelt werden. Auch der steile Abfall im Hochton (deiner neuen Screenshots) sieht leicht danach aus. Alles nur Vermutung per Ferndiagnose, aber überprüfe am besten mal die Einstellungen. Zum Test kannst du eine Schleifenmessung durchführen ...quasi wie bei einer Soundkarten Kalibrierung vorgehen und dann nur den Linken-Kanal messen. Hier muss sich (wenn alles korrekt eingestellt ist) auch mit mehreren Durchläufen immer ein linearer Frequenzgang ergeben.

Für Screenshots am besten die integrierte Funktion von CARMA verwenden, dann wird gleich eine Legende mit den wichtigsten Infos zur Messung unten angefügt.
ic3fir3
Stammgast
#16 erstellt: 11. Apr 2015, 21:43
hab meine basotect platten jetzt in holzrahmen verfrachtet, inkl. 10cm wandabstand.
bin mit der variante eigentlich sehr zufrieden, einfach vier holzlatten (pappelsperrholz) mit jeweils 8 winkel verschraubt, hält gut und ist günstig. zwei dübel in die wand und es hängt auch schon.

1 2

aber die absorber reflektieren mir zuviel licht im heimkino (vorallem das helle holz). ich kann die schon einfach mit schwerem Molton Stoff überziehen oder? Absorbtion im Hoch- und Mittelton ist ja gewünscht, oder spricht da was dagegen? Wäre praktisch weil ich müsste sowieso noch molton besorgen für meine weiße Tür mit Glas, die möchte ich auch abdecken.
Vollker_Racho
Inventar
#17 erstellt: 12. Apr 2015, 07:52
Kannst du mit Molton machen, ich würde den Rahmen allerdings beizen. Dann passt er wesentlich besser zum schönen Holzboden und somit ins Gesamtkonzept.

edit
Wie hast du die Platten im Rahmen fixiert, geklebt oder halten sie von allein?


[Beitrag von Vollker_Racho am 12. Apr 2015, 07:55 bearbeitet]
ic3fir3
Stammgast
#18 erstellt: 12. Apr 2015, 10:04
hmmm beizen, ich weiß nicht ob das dann gut aussieht mit pappelsperrholz?
das basotect möchte ich auf jedenfall beziehen, das stört schon etwas im Dunkeln.

ja der rahmen wurde exakt gefertigt, der schaumstoff hält prima von alleine


[Beitrag von ic3fir3 am 12. Apr 2015, 10:33 bearbeitet]
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