Schalldämmung

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Fred69_
Neuling

#1 erstellt: 20. Jan 2004, 14:50

Hallo Leute!

Wir sind gerade dabei einen Proberaum einzurichten, dabei handelt es sich um einen Keller mit Gewölbedecke.
Unsere Vorstellung wäre ein Raum in Raum Konzept und zwar so:
Zuerst eine Holzkonstruktion, dann Glasfaserwolle mit 12cm Stärke dämmen,Dampfsperre und dann Rigips drauf und zuletzt einen Noppen oder Pyramidenschaumstoff.

Da über dem Keller eine Wohnung ist wäre die Schalldämmung sehr wichtig, besonders im Bereich der tiefen Frequenzen.

Das erste Problem wäre die Rigipsdecke, da ich diese mit einem Lochband abhänge, habe ich wieder eine Verbindung zur Gewölbedecke.
Die zweite Frage mit welcher Art von Schaum und wo im Raum, dämme ich Innen am besten. Noppenschaum, Pyramidenschaum oder sogenannten Plattenabsorbern?

Danke für jeden Tipp
Fred

Albus
Inventar

#2 erstellt: 20. Jan 2004, 15:47

Tag Fred,

ein Raum-im-Raum-Konzept ist wirklich gut. - Zum Rest muß man nachschlagen, die Sache ist ja keine Spielerei. Glasfaser ist wahrscheinlich nicht das optimale Absorptionsmaterial, zu wenig faserig, zu wenig dicht. Und, Schaumstoffiges im Hinblick auf die zu errechnenden (erwartenden) Raumresonanzen ist eher die falsche Wahl, da Höhen- und Mittenabsorber, Ihr seid doch kein Nachrichten- oder Hörspielstudio. Also Akustikplatten, wofür man die zu vermindernden Frequenzbereiche kennen müßte (Dämpfung im relativ engen Frequenzbereich), errechnen schon wieder. Keine einfache Aufgabe!

MfG
Albus

PARO_13
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 20. Jan 2004, 22:03

Hallo,

ich bin auch gerade dabei mir den Keller herzurichten. Leider bin ich noch nicht fertig und kann daher keine Erfahrungswerte wiedergeben. Aber etwas Theorie dazu...

Grundsätzlich ist es nicht schlecht die neue Decke mit Stahlbändern abzuhängen. Sie stellen ein Federsystem dar.

Jedoch möchte ich auf einen Teufelskreis hinweisen:
Um eine gute Schalldämmung zu erreichen sollte die Gipskartondecke möglichst schwer und damit dick sein (gut wäre 2x12,5mm). Das bedeutet aber für die Raumakustik, daß die Wand schallhart ist, und der Schall stark reflektiert wird.
Um tiefe Frequenzen zu absorbieren eigen sich unter anderem Plattenresonatoren. D.h Platten, die mitschwingen können. Wenn jetzt die Platten zu dick sind, oder zu oft ausgesteift werden, geht ein Teil der Wirkung wieder flöten.

Ich habe mich für die Akustik entschieden und nur 0,9 cm starke Platten genommen. Ein Soundcheck steht aber noch aus... jedoch hat sich die Kellerakustik so schon wesentlich verbessert.

Gruß Patrick

Albus
Inventar

#4 erstellt: 21. Jan 2004, 12:59

Tag Fred,

ich möchte etwas nachtragen: Das Projekt verdiente eine kurze Lektüre in Michael Dickreiter, Handbuch der Tonstudiotechnik, Band 1, Seite 17-23, über Schallabsorption. Sofern Du in der Kenntnis nicht längst schon weiter bist, wenn ja, dann entschuldige bitte den Hinweis. - Weiter, die geäußerten Anforderungen an die Raumakustik lauten auf gebührend hohen Anteil an Tiefenabsorption (Decke). Bei knappem Etat drängt sich eine Lösung mit gelochten Gipskartonplatten auf, und zwar Anbringung der mit Streulochung versehehen Platten unter der Decke in Sägezahnform, so dass dort Tiefen absorbiert, die restlichen Frequenzen dahin reflektiert werden, wo sie benötigt werden. Ich empfehle, rate, in der Fachzeitschrift Production Partner, Ausgabe 9/2002, Seiten 14-21, den Gang der Studio-Realisierung in der Folkwang-Hochschule in Essen nachzulesen, Raum-im-Raum-Konzept, sehr informativ. Hefte können nachbestellt werden, www.productionpartner.de, Euro 7,10. Weiter auch, wenn noch lieferbar, den Artikel in Ausgabe 3/97 über Mythen und Realität im Akustikbau, Seite 46-56, auch anhand eines Raum-im-Raum-Konzeptes.

Information kann Geld und Enttäuschung vermeiden.Akustikbau ist wesentlich auch handwerkliche Realisierung. Ich hoffe, wir stimmen darin überein.

MfG
Albus