Neubau - grundsätzlich Akustikdecken?

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Vinylo
Stammgast
#1 erstellt: 14. Feb 2017, 23:39
Hallo,
Soll ich in einem Neubau (Kellerraum Höhe ca. 2,4m, L:4,9m, B:4,5m) gleich eine Akustikdecke (z.B. was von Knauf) einziehen lassen.
Das es besser ist, als eine gestrichene Betondecke ist klar, aber auch sinnvoll?
Sinnvoll, zumal die Deckenhöhe eher gering ist.
Beim Knauf Berechnungstool werden sehr viele verschiedene Decken (-Designs) angeboten, davon 1/3 mit einer Höhe von nur 65mm. Da kommt aber dann noch irgendwie was rein?
Ich bin hier etwas überfordert, hätte aber grad Handwerker hier.
Uwe_2010
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Feb 2017, 14:24
Hallo,

nur wenn du vorhast im Keller irgendwas mit Musik zu machen. Diese Akustik- Rigipsplatten kosten ca. 14.-Euro/m²
Eine Platte hat ca. 2,4m² also 33,60 die Platte+Montagematerial. Das nur so ausgeben ohne ein besonderen Grund????
Dadof3
Moderator
#3 erstellt: 16. Feb 2017, 22:59
Ich würde nichts überstürzen. So eine Decke kannst du auch nachträglich einziehen.

Du solltest dir erst einmal in Ruhe ein Gesamtkonzept überlegen, denn
Das es besser ist, als eine gestrichene Betondecke ist klar
finde ich nicht klar! Das kann auch eine Verschlechterung sein.
Vinylo
Stammgast
#4 erstellt: 16. Feb 2017, 23:15
Upps, dass hatte ich vergessen zu erwähnen:
"JA, es soll im besagten Kellerraum einmal Musik über große Lautsprecher genossen werden!"

Ich bin momentan der Meinung, ich sollte es einfach machen lassen.
Lt. Knauf Akustikrechner -ich hab "Musikunterrichtsraum" als Vorgabe gewählt- erhalte ich selbst bei 65mm-Abhängung (und Mineralwolle-Hinterlegung) überwiegend eine deutliche Verbesserung, nur im unteren Bereich 125/150 Hz falle ich aus der Toleranzgrenze. Bei den Designdecken z.B. Micro M1F wäre ich dann sogar dort noch im optimalen Bereich.

Weiters gehe ich davon aus, dass dann über 5000 Hz (zeigt der Akustikrechner von Knauf nicht mehr an) sowieso alles in Ordnung ist.

Bei unter 125 Hz wird die Akustikdecke aber wohl Nichts bis Garnichts bringen, wobei man hier erstmal abwarten müsste, was dann tatsächlich Sache ist.

Bin ich auf der richtigen Fährte oder mache ich es mir zu einfach?
Uwe_2010
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Feb 2017, 01:28
Hallo,

erst sollte mal ein Problem da sein und dann kannst du es gezielt bekämpfen....
quecksel
Inventar
#6 erstellt: 17. Feb 2017, 03:11
Hallo,

Deckenreflektionen sind oft problematisch da die meisten Lautsprecher (also quasi alle ohne koaxialen MHT-Bereich) unter vertikalen Winkeln ein unregelmäßiges Abstrahlverhalten besitzen. Diese Reflektionen zu absorbieren ist also prinzipiell gut. Allerdings würde ich darauf achten dass sie wenn möglich auch vollständig absorbiert werden. Die Akustickdecke sollte also bis in einen Frequenzbereich von 500 Hz eine Absorption >0,9 besitzen. Dazu braucht sie allerdings eine gewisse Mindestdicke, ich würde sagen ~10 cm. Wenn dir dadurch die Decke zu niedrig wird kannst du natürlich auch eine dünnere Akustikdecke einziehen, schlechter wird die Akustik sicher nicht und du bist durch die bereits gesenkte Nachhallzeit flexibler in der Einrichtung, dh du brauchst weniger absorbierende Möbel, Wandbehänge etc.
Falls dir der Aufwand für eine reduzierte Nachhallzeit und begrenzt absorbierte Deckenreflektionen (das ist mMn immer noch positiv zu sehen) zu groß ist würde ich einfach auf 10cm Basotectabsorber an den Erstreflektionspunkten setzen.
Vinylo
Stammgast
#7 erstellt: 17. Feb 2017, 13:51
@quecksel
wegen deiner Ausführurungen zum "Abstrahlverhalten".
Wie würdest du die Heco Direkt hier einstufen?
Zweiwege, wobei der Basslautsprecher sehr sehr hoch spielt und die Box eine recht breite Schallwand besitzt und die Box nach hinten gekippt ist.

@Uwe 2010
Ich bin mir sicher, ein Problem zu haben. Alles harte Wände, mit Möbeln hab ich es generell nicht so (also nur das nötigste). Auf was soll ich warten? Warten und ein Gesamtkonzept überlegen - ich glaub dazu bin ich nicht intelligent genug.
quecksel
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2017, 14:48
Kurze Erläuterung:
Durch die Chassisabstände addieren sich die Schallanteile von MT und HT im Bereich der Trennfrequenz nur unter bestimmten Winkeln korrekt, unter anderen Winkeln ergeben sich mehr oder weniger starke Einbrüche. Für klassische Mehrwegeboxen die nicht auf d'Appolito oder koaxiale Konstruktionen setzen liegt dieser Winkel auch nicht bei 0°, sondern ist etwas in Richtung TMT versetzt. Deswegen ist die Heco auch nach hinten gekippt, so muss man nicht schräg unterhalb der Box sitzen.
Die Heco hat ja einen großen TMT und wie du sagst eine hohe Trennung, da ist dieser Effekt wahrscheinlich recht stark ausgeprägt. Du kannst ja mal die Abstände der Chassiszentren ausmessen und in XDir eingeben, dann siehst du was ich meine.

Wie "schlimm" das jetzt im Vergleich zu anderen Boxen ist lässt sich ohne Messungen schwer sagen, weil in das Gesamtergebniss noch andere Faktoren wie Eigenbündelung der Chassis oder Kantendiffraktion an der Schallwand einfließen. (Schön übrigens endlich mal wieder eine Fertigbox mit breiter Schallwand zu sehen!). Ich würde allerdings schon sagen dass die Behandlung der Deckenreflektionen hier hilfreich ist.
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 17. Feb 2017, 17:12
Hi,
kurzer Einwurf:
quecksel (Beitrag #8) schrieb:
... Für klassische Mehrwegeboxen die nicht auf d'Appolito oder koaxiale Konstruktionen setzen liegt dieser Winkel auch nicht bei 0°, sondern ist etwas in Richtung TMT versetzt. ...

Das ist nicht zwingend so. Über Polung und Filtersteilheit (bei gegebenen Offset) kann die Hauptabstrahlachse am Übergangspunkt (und dicht daneben) nahezu beliebig "gelegt" werden (wenn man nicht auf Schulbuch-Weichen angewiesen ist).

Die Anwinkelung der Heco Direkt dürfte v.a. wg. der Bündelung vom großen TMT bzw. über den großen Abstand "Mitte TMT - Mitte HT" vorgesehen sein.

-------------------------
@Vinylo
Unbedingt die Möglichkeit nutzen, die Decke etwas absorbierend zu gestalten, damit bekommst du Freiheiten an anderen Flächen.
Du wirst es brauchen, wahrscheinlich reicht es noch nicht...

Gruss,
Michael
Cantöner16
Gesperrt
#10 erstellt: 17. Feb 2017, 17:34

Mwf (Beitrag #9) schrieb:

Unbedingt die Möglichkeit nutzen, die Decke etwas absorbierend zu gestalten,


wäre auch mein tipp
zumal du ja bereits eine sehr starke Vorahnung hast, ein musikraum/Kino dort zu installieren
quecksel
Inventar
#11 erstellt: 17. Feb 2017, 17:50

Das ist nicht zwingend so. Über Polung und Filtersteilheit (bei gegebenen Offset) kann die Hauptabstrahlachse am Übergangspunkt (und dicht daneben) nahezu beliebig "gelegt" werden (wenn man nicht auf Schulbuch-Weichen angewiesen ist).

Die Anwinkelung der Heco Direkt dürfte v.a. wg. der Bündelung vom großen TMT bzw. über den großen Abstand "Mitte TMT - Mitte HT" vorgesehen sein.


Danke für die Info, wusste ich noch nicht!
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