Vertikale Mode bekämpfen

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Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 31. Okt 2019, 13:25
Hallo,

ich wollte mir folgendes Deckensegel kaufen:

http://www.renz-solu...ustikDeckensegel.pdf

http://www.renz-solu...tik-deckensegel.html

Dieses Deckensegel ist ja eine Kombination aus einem VPR (Verbund-Platten-Resonator) und einem porösen Absorber. Es ist somit zwischen 63 - 4.000hz effektiv wirksam.
Ich möchte damit zum einen die vertikale Raummode bei ~70hz dämpfen.
Zum anderen möchte ich die Erstreflektionen an der Decke im Mittelton dämpfen.
Nun stellt sich die Frage nach der optimalen Aufstellung an der Decke.

Um die Erstreflektionen im Mittelton zu dämpfen muss ich ja einfach den Spiegelpunkt an der Decke suchen, der zwischen Lautsprechern und Hörposition liegt. Das wäre bei mir ziemlich mittig im Raum.
Aber wie schauts bei der vertikalen Mode aus
Ich lese immer, dass die Moden in den Raumecken am stärksten ausgeprägt sind und Bassfallen hier am effektivsten. Und in der Raummitte herrscht hingegen ein Druckminimum und Bassfallen wären hier quasi unwirksam.
Vielleicht habe ich ein Denkfehler, aber liegt bei der vertikalen Mode das Druckminimum nicht in der Raummitte, also bei halber Zimmerhöhe (1,25m) ? Und das Druckmaximum am kompletten Fußboden und der Decke?
Dann wäre es ja eigentlich egal, wo genau an der Decke ich das Deckensegel anbringe, oder?
Da ja überall direkt an der Decke das Druckmaximum anliegen würde, nicht nur in den Raumecken...

Besten Dank,
Olaf
quecksel
Inventar
#2 erstellt: 31. Okt 2019, 22:27
Ja, dürfte relativ wenig ausmaachen wo das an der Decke hängt.
icebaer72
Stammgast
#3 erstellt: 01. Nov 2019, 11:19

Klangfreak (Beitrag #1) schrieb:
Es ist somit zwischen 63 - 4.000hz effektiv wirksam.

Das Diagramm geht halt bis 63Hz runter.
Da sieht man allerdings auch schon, dass die Wirkung dort deutlich geringer gegenüber höheren Frequenzen ist.

Hohe Erwartungen bei der Eindämmung einer 70Hz Mode würde ich da nicht haben.
Klangfreak
Inventar
#4 erstellt: 01. Nov 2019, 16:26

quecksel (Beitrag #2) schrieb:
Ja, dürfte relativ wenig ausmaachen wo das an der Decke hängt.


Danke.



icebaer72 (Beitrag #3) schrieb:

Das Diagramm geht halt bis 63Hz runter.
Da sieht man allerdings auch schon, dass die Wirkung dort deutlich geringer gegenüber höheren Frequenzen ist.

Hohe Erwartungen bei der Eindämmung einer 70Hz Mode würde ich da nicht haben.


Da hast du natürlich Recht.
Ich kann mit diesen Angaben zu den Absorbtionswerten ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Ich sehe zwar, dass es bei 63hz nur halb so effektiv ist wie bei 125hz.
Wie muss ich diese Werte aber interpretieren, was sagt mir "Schallabsorptionsgrad (a) von 0,6 bei 63hz" eigentlich genau?
Wieviel Fläche müsste man mit diesen Absorbern bedecken, damit sie ordentlich funktionieren?


[Beitrag von Klangfreak am 01. Nov 2019, 16:27 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#5 erstellt: 01. Nov 2019, 17:53
Der Schallabsarptionsgrad alpha ist das Verhältnis von absorbierter zu einfallender Schallenergie. Bei einem Absorptionsgrad von 0,6 wird also 40% der auf die Fläche eintreffenden Schallenergie reflektiert.

Ich weiß nicht ob das im modalen Frequenzbereich wirklich gilt, aber es ist ja schon mal ein Anhatspunkt: Nach Sabine lässt sich die Nachhallzeit mit T[s]=0.163*V/(alpha*A) berechnen. V ist das Raumvolumen, alpha wie oben der Schallabsorptionsgrad und A die Fläche. Demnach ergäbe sich in einem Raum mit 60 Kubikmetern Volumen und zehn Quadratmetern Absorber deiner Machart eine Nachhallzeit von 1.63 Sekunden. Mich persönlich stören Moden allerdings erst unter einer Nachhallzeit von ca 0,3 Sekunden nicht mehr....

Gut, dabei sind jetzt andere Materialien , Geometrie und die partielle Durchlässigkeit der Wände nicht einberechnet aber es sollte dir schonmal einen Anhaltspunkt geben. Mit einer einzelnen Platte ist es da sicher nicht getan.
Klangfreak
Inventar
#6 erstellt: 03. Nov 2019, 00:47
Vielen Dank für deine Rechnung!!

Um auf die 0,3sec Nachhallzeit zu gelangen, müsste ja die komplette Decke (25m²) mit einem Absorber mit alpha=1,2 ausgestattet sein.
Oder habe ich mich da verrechnet?

Also das man mit einem Deckensegel alleine nicht auskommt war mir bewusst. Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass man die komplette Fläche damit bedecken muss.
Ich hatte bislang an 6m² Deckensegel in einem 25m² Raum gedacht.
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