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2.1 Setup im Keller

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fischaBVB09
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Feb 2020, 15:44
Hallo liebe Akustikprofis,

da wir endlich in unser neues Eigenheim gezogen sind und ich einen Kellerraum für mich alleine nutzen darf , möchte ich Eure Meinung bzgl. Lautsprecheraufstellung, Akustik, Maßnahmen hören.

Anbei mal eine Zeichnung des Raumes, Höhe ca. 225cm.

Die Lautsprecher stehen z.Zt. so wie eingezeichnet, der Schrank (mit Glasschiebetüren) soll noch raus.

Die linke Wandseite (mit dem kleinen Fenster) ist eine gestrichene "Weiße Wanne" alle anderen Wände sind mit Rollputz bearbeitet worden. Der Boden ist Laminat.

Falls das Grundlegende Setup so passt, würde zwischen Sofa und Lautsprecher noch ein Tisch und ein Teppich kommen.

Der Raum hallt z.Zt. wie erwartet extrem stark. Der Plan ist, an die Seitenwände, sowie hinter den Lautsprechern und an die Decke Absorber zu montieren und hinter den Hörplatz Absorber oder Bücherregale zu stellen.

Setup sind übrigens die guten, alten B&W 602 Regallautsprecher, getrieben von einem Onkyo 616.

Ein oder besser 2 kleine Subs sollen noch dazukommen.

Passt das vom Plan erstmal so?? Habe auch mal auf die Schnelle eine Messung mit Carma und dem Audyssey Messmikrofon gemacht. Falls gewünscht, würde ich die Ergebnisse hier einstellen.

Vielen Dank im Voraus!

Gruß
Christian
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Feb 2020, 17:13
Wo ist denn die Zeichnung? Wasserfall vom Bass wäre sinnvoll, möglichst Skala auf 500ms begrenzen.
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Feb 2020, 19:24
Uupppsss, sorry nicht angehängt!
Kommt Morgen rein!

Gruß
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Feb 2020, 16:19
So, jetzt aber!

Anbei die Skizze und die Carma Messergebnisse.

Danke im Voraus

GrußStereo_KellerWasserfallFrequenzbereich_linksFrequenzbereich_rechts
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Feb 2020, 16:56
Wie man das für so einen Kellerraum erwartet... Auf den ggf. zu geringen Messpegel gebe ich mal Nichts, mit mehr Pegel sähe das auch nur noch schlechter aus. Effektiv sind da nur etwa 15 dB nach 500 ms abgeklungen, das ist übel. Der Abfall im Hochton kommt vom unkalibrierten Mikro, interessiert aber ohnehin nicht so sehr.

Wenn Du da vernünftig Musik hören willst, dann kommst Du um viele grosse Bassabsorber nicht herum. Wenn man das nicht konstruktiv verhindert, wirken die auch im Mittel-/Hochton, weshalb man damit die Akustik insgesamt verbesserst.

Da Du dich ja mit dem Thema schon beschäftigt hast, ist Dir der typische Aufbau solcher Absorber bestimmt bekannt? Das günstigste Material ist Sonorock...


[Beitrag von Tobiii2 am 04. Feb 2020, 17:00 bearbeitet]
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Feb 2020, 17:15
Danke für Deine Antwort.
Habe mich zumindest in das Thema Raumakustik eingelesen..
So sah mein Plan aus, um die Raumakustik zu verbessern.
Stereo_Keller_Massnahmen

Sollte man die Eckabsorber selber bauen, oder kann man die auch fertig kaufen??
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Feb 2020, 17:26
Erfahrungsgemäss braucht Du viel viel mehr grosse und vor allem dicke/tiefe Absorber. Und ja, die sollte man selbst bauen, es gibt nur Spielzeug (überteuertes Spielzeug insb.) zu kaufen, das kannst Du Alles vergessen.

Du solltest auch die Ecke hinter der Tür behandeln, den Platz dort würde ich komplett deckenhoch nutzen. Ist ja ohnehin nicht sinnvoll nutzbar.

Fange mit Bassabsorbern an, wenn der Bass halbwegs passt, schaust Du Dir den Rest an.
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Feb 2020, 17:47
Ok, also fange ich mit den Eckabsorbern an.

Kann ich da Trockenbauplatten vormachen (bin im Trockenbau recht fähig)?
Also Holzrahmen in die Ecke, Sonorock reinstapeln und dann eine Rigipswand davor?

Oder muss man das mit Stoff verkleiden??

Danke und Gruß
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Feb 2020, 18:07

fischaBVB09 (Beitrag #8) schrieb:
Kann ich da Trockenbauplatten vormachen (bin im Trockenbau recht fähig)? Also Holzrahmen in die Ecke, Sonorock reinstapeln und dann eine Rigipswand davor?

Ne, das geht nicht. Was geht sind Gipskarton-Lochplatten. Das wäre sogar zu empfehlen, weil Du damit den Mittel-/Hochton schützt (wird teilweise von der Lochplatte wieder reflektiert, Bass nicht, der beugt sich komplett durch die Löcher). Wenn also später noch Deckensegel und Erstreflexionsabsorber kommen, werden die oberen Frequenzbereiche nicht überdämpft, was sein könnte, wenn Du die Bassabsorber einfach nur mit Stoff beziehst. Im Bass dagegen kann man nicht überdämpfen.

Sinnvoll könnte es dann sein, auch die seitlichen Absober wie die Eckabsorber zu bauen. Dann kannst Du diese auch ordentlich tief bauen. Oder gar Alles als eine Einheit verbinden (was die Gesamteffektivität deutlich erhöht). Vorstellbar wäre also eine Art Vorsatzschale mit Lochplatten im vorderen Bereich, die seitlich noch 2 m in den Raum hereinreicht.

Und hinten würde ich Ähnliches bauen, zumindest einen Teilbereich. Diffusoren könnte man einfach davor anbringen, der Bass beugt sich um die Diffusoren herum, die Wirkung als Bass-/Grundtonabsorber wird davon also nicht beeinträchtigt.

stereo-keller_991647


[Beitrag von Tobiii2 am 04. Feb 2020, 18:09 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 04. Feb 2020, 18:24
Hi,
fischaBVB09 (Beitrag #4) schrieb:
... die Carma Messergebnisse...

Das Mikrophon stand wo ?

Zwei dominante Moden mit hohem Q,
beide entsprechen ~5.9 m, da gehts offensichtlich "um die Ecke" ...


fischaBVB09 (Beitrag #1) schrieb:
... Ein oder besser 2 kleine Subs sollen noch dazukommen...

Mindestens 1 muss nach hinten ...

ansonsten:
auch ohne könnte die 602 schon ganz erwachsen klingen ...

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 04. Feb 2020, 18:45 bearbeitet]
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Feb 2020, 18:26

Mwf (Beitrag #10) schrieb:
Hi,
fischaBVB09 (Beitrag #4) schrieb:
... die Carma Messergebnisse...

Das Mikrophon stand wo ?

Zwei dominante Moden mit hohem Q,
beide entsprechen ~5.9 m, da gehts offensichtlich "um die Ecke" ...

Gruss,
Michael


Auf dem Hörplatz Mitte Sofa!
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Feb 2020, 18:32

Mwf (Beitrag #10) schrieb:
Zwei dominante Moden mit hohem Q

Da sind viel mehr dominate Moden, die Schalldruckminima zeigen sich bloss nicht so ausgeprägt. Und bei 30 Hz sähe das wohl noch viel schlimmer aus, wenn die LS da noch mit vollem Pegel bei der Sache wären.
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Feb 2020, 21:10
Vielen Dank für die Infos!

Funktionieren als Lochplatte auch die 3mm starken Holzplatten mit den 3/5 mm Löchern?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Feb 2020, 21:28

fischaBVB09 (Beitrag #13) schrieb:
Funktionieren als Lochplatte auch die 3mm starken Holzplatten mit den 3/5 mm Löchern?

Vom Prinzip schon, aber die sind natürlich ziemlich instabil. Ich benutze die nur für kleinere Absorber, wo die Platte dann aussen auf einem Rahmen aufliegt (meist leime ich in der Mitte auch nochmal eine Leiste ein als Auflagefläche). Was man nicht will ist, dass die Platten frei schwingen können, das könnte sich negativ auswirken.

Vorteil der Gipskartonplatten ist, dass die Löcher als Resonatoren arbeiten, das verstärkt die Wirkung im Bassbereich. Und wenn man Platten nimmt, die hinten eine Fliessauflage haben, dann hat man gleich den Rieselschutz gegen die Steinwollefasern realisiert...
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 04. Feb 2020, 21:36
Kannst Du mir mal bitte einen Link für die Gipskartonplatten schicken?
Ich finde die irgendwie nicht!

Danke!
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 04. Feb 2020, 21:42
https://www.rigips.d...0-super-r/pr00041153

Gibt's aber von zig Herstellern. Suchbegriff: "lochplatte gipskarton" bzw. "lochplatte gipskarton vlies". Ist aber sinnvoller Du gehst mal zum Baustoffhändler deines Vertrauens und fragst was er liefern kann. Ich habe zuletzt NoName-Platten gekauft, qm-Preis war knapp 20 Euro + MwSt.
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 04. Feb 2020, 21:50
Klasse, danke!
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 25. Feb 2020, 12:28
Hallo liebe Forumgemeinde,

bin noch nicht zum bauen gekommen, bin noch in der Planungsphase.

Folgendes habe ich mir für den ersten Schritt überlegt.
stereo-keller_991647

Ich würde gern anstatt der Lochplatten mit Wandpaneelen arbeiten und dort jeweils Schlitze lassen.

Maße der Absorber neben den Lautsprechern ca. 150 cm x 30 cm (Raumhoch), wobei bei einem Teil als Erstreflektionsabsorber Stoff statt Paneele zum Einsatz kommt.

Der Teil hinter den Lautsprecher wird in 95 cm x 50 cm (Raumhoch) nur mit Paneelen.

Bei dem Teilstück was noch frei bleibt, wir eine TV Bank hinkommen, die Kante zur Decke wir aber mit 160cm x 40 cm x 50 cm Absorber mit Paneele bestückt.

Ich hoffe das könnt Ihr Euch vorstellen?!

Nun die Frage. Ich habe ja lt. Wasserfalldiagramm Probleme bei ca. 30 Hz und ca. 60 Hz.
Ich möchte gerne 190 mm breite Paneele nehmen und einen 50 mm Schlitz lassen.

Lt. Absorber calculator sieht das dann so aus:
2020-02-25 10_10_51-Multi-layer Absorber Calculator

Passt das so? Oder gibt es noch andere Vorschläge?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Christian
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 25. Feb 2020, 17:16
Du willst 5 cm Abstand zwischen den Paneelen lassen? Funktionieren wird das so, aber optisch?

Etwas breitbandiger dürfte die Wirkung der Absorber auch gerne sein, die Absorptionskurve fällt zu früh bzw. zu steil ab. Wie bei der Rigitone 12-20-35 wäre ideal:
https://view.publita...gitone-fr/page/30-31

fischaBVB09
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 25. Feb 2020, 18:18
Kommt ja noch ein weißes Vlies hinter die Paneele.
Dann sieht das vielleicht nicht ganz so fies aus.

Ich werde mal messen, bevor ich die Paneelen ranmache!
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 27. Feb 2020, 16:36
Kurze Frage nochmal

Ich habe ja vor, bei der kompletten Konstruktion noch neben und hinter den Lautsprechern anstatt der Paneele Stoff zu spannen (so ca. 50 cm breit und 100 cm hoch), um die Erstreflektionen einzufangen.

Muss ich die restliche Fläche (da wo die Paneele rankommen) dann überhaupt noch mit Schlitzen versehen, oder "biegt" sich der Bass durch den Stoff der Erstreflektionsfläche in die Konstruktion??

Danke und Gruß
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 27. Feb 2020, 18:11
Jede Minute in der man hier versucht zu helfen ist am Ende eine Minute vertaner Zeit...

Der Schall geht sogar durch die Paneele durch! Sogar durch Mauerwerk! Aber du entfernst dich immer weiter von eine sinnvollen Akustikoptimierung. Meinst Du denn, man würde Dir empfehlen eine Lochplattenkonstruktion zu bauen, wenn es viel einfacher genauso gut ginge?

Kauf' Dir doch einfach ordentliche Kopfhörer...
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 27. Feb 2020, 18:36
Sorry, habe halt viele Fragen und keine Erfahrung.

Werde jetzt also den kompletten Konstruktion mit Lochplatten versehen und dann mal schauen wie es wird.

Danke und Gruß
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 31. Jul 2020, 15:33
Hallo!

Hole das Thema mal wieder aus der Versenkung, da meine Umbauarbeiten (erstmal) abgeschlossen sind.

Habe nun fast die komplette Stirnseite (da wo die Lautsprecher stehen) als Bassfalle gebaut. Dort ist jetzt nur noch Platz für ein TV-Rack auf den der 75- Zöller noch kommt!

Die Ecke beim Fenster ist auch mit einer Bassfalle versehen worden (60 x 60 cm).

Sämtliche Bassfallen wurden mit Wandpaneelen verkleidet, um nicht zu überdämpfen.

Absorber für die Erstreflexionen (Termarock 50) 12 cm stark für Wand und Decke, sowie 5 weitere Absorber in 10 cm Stärke.

Klang ist im Vergleich zu vorher fantastisch, ein Subwoofer (Saxx DS12) zur Unterstützung der B&W's ist unterwegs.

Habe noch eine fiese Mode um die 30 Hz, aber die gehe ich erst an (Platz für eine Bassfalle hätte ich noch) wenn es mit dem Subwoofer zusammen störend wird.

Hier mal meine ein paar Bilder inkl. Carma- Messungen!

Für weitere Anregungen wäre ich sehr dankbar!!

Gruß
IMG_2191
IMG_2192
IMG_2193
IMG_2190
Frequenzgang
RT60
Wasserfall
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 11. Aug 2020, 19:38
Hier mal die ETC- Messung (Impulsantwort).

Impulsantwort links
Linker Lautsprecher

Impulsantwort rechts
Rechter Lautsprecher

Impulsantwort links mit Teppich
Linker Lautsprecher mit Teppich

Habe bei dem linken Lautsprecher mal einen Teppich zum Testen hingelegt und siehe da, die fiese erste Reflektion (0,95 m) geht zurück.

Hangelt man sich jetzt so weiter vor??

Z.B. Die nächste hohe Reflektion ist bei 3,4 m (also wohl die Rückwand)....

Danke und Gruß
MarsianC#
Inventar
#26 erstellt: 11. Aug 2020, 20:38
Jop, genauso weitermachen.
Du hast einige Absorber an den Seitenwänden, die eher wahllos platziert aussehen. Nimm die mal ab, miss beide LS und such dann die ER-Punkte. Danach kannst du die Absorber platzieren sowie ihre Wirkung überprüfen. Oder einfach die Seitenwände vollmachen
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 11. Aug 2020, 20:41
Da hast Du recht!
Habe heute mal die ER Punkte mit der Spiegelmethode gesucht und die Absorber umgehängt!
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 14. Aug 2020, 16:52
Ich bin nun am überlegen, ob ich meinen Raum komplett absorbierend gestalte,
oder ob an die Rückwand ein großer DIY QRD- Diffusor hinkommen soll?

Abstand zum Hörplatz sind 140 cm

Danke!!
Otis_Sloan
Inventar
#29 erstellt: 14. Aug 2020, 18:08
Komplett absorbierend wird zu einem extrem dumpfen Klang führen.


[Beitrag von Otis_Sloan am 14. Aug 2020, 18:09 bearbeitet]
MarsianC#
Inventar
#30 erstellt: 14. Aug 2020, 20:04
Kann sein, muss aber nicht. Der Abstand zur Rückwand reicht für tiefe Diffuser nicht aus.
Ich würde ganz normale Absorber verwenden und bei Bedarf weiter überlegen. Wenn du einen Lasercutter zur Verfügung hast kann ich dir gerne sowas anbieten:
15678630972191180508151
Nennt sich BAD, und bringt oberhalb von 1-2 kHz wieder Energie zurück in den Raum. Im Prinzip überall verwendbar, geht natürlich auch eindimensional. Sprich einfach wahllos Verlatten
Wird zunehmend im Studiobau verwendet, da recht simpel sowie flexibel.
PS: Z.B. so wie hier, https://www.gearslut...1322674&postcount=83


[Beitrag von MarsianC# am 14. Aug 2020, 20:13 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#31 erstellt: 15. Aug 2020, 02:40

Otis_Sloan (Beitrag #29) schrieb:
Komplett absorbierend wird zu einem extrem dumpfen Klang führen.

Weiß nicht, wo Du das her hast. Auf der grünen Wiese klingt mein Gesprächspartner auch nicht extrem dumpf. Wie sollte der Direktschall der Lautsprecher durch Absorber gedämpft werden?
Extrem dumpfen Klang bekommt man, wenn man Absorber vor die Hochtöner montiert oder die Hochtöner abklemmt.
Der Handelsraum neben dem HVB Tower war/ist sehr stark bedämpft. Dumpf klingt darin gar nichts, nur anfangs sehr ungewohnt.
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 15. Aug 2020, 13:14

BassTrap (Beitrag #31) schrieb:
Auf der grünen Wiese klingt mein Gesprächspartner auch nicht extrem dumpf.

Woran könnte das liegen? Weil dein Gesprächspartner nicht 2-3 m entfernt steht (wie die LS Zuhause) und weil der Mund des Gesprächspartners den Schall stark bündelt - und nicht rundstrahlt, wie Lautsprecher es i.d.R. tun.

Du vergleichst also gerade Äpfel mit Birnen. Einfach mal auf der grünen Wiese Musik über typische HiFi-Lautsprecher in 2-3 m Entfernung hören, dann weisst Du Bescheid. Noch besser wäre, Du misst das Ergebnis mit REW - dann siehst Du das Problem sofort.


[Beitrag von Tobiii2 am 15. Aug 2020, 13:16 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#33 erstellt: 15. Aug 2020, 15:02

Komplett absorbierend wird zu einem extrem dumpfen Klang führen.



Weiß nicht, wo Du das her hast


Wenn ich einen Lautsprecher in eine absorbierende Gesangskabine stelle, ist der Hochtonbereich
stark gedäpft.

Je nachdem welche absorbierenden Materialien verwendet werden, kann sogar ein Raum
entstehen, welcher keinen Nachhall mehr produziert. Das klingt mindestens so schlimm wie
ein Lautsprecher im Badezimmer, nur umgekehrt.
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 15. Aug 2020, 15:13

Otis_Sloan (Beitrag #33) schrieb:
Wenn ich einen Lautsprecher in eine absorbierende Gesangskabine stelle, ist der Hochtonbereich stark gedäpft.

Ja, da klingt's dann auch u.U. dumpf, weil NUR der Hochton absorbiert wird. Andere Frequenzen addieren sich ja dann (Direktschall + Hall), ausser eben im Hochton, daher fehlt der dann im Ergebnis.


Otis_Sloan (Beitrag #33) schrieb:
Je nachdem welche absorbierenden Materialien verwendet werden, kann sogar ein Raum entstehen, welcher keinen Nachhall mehr produziert. Das klingt mindestens so schlimm wie ein Lautsprecher im Badezimmer, nur umgekehrt.

Nö, jedenfalls nicht wenn man breitbandig absorbiert (RAR bis in den Tiefbassbereich) und man sich im Direktschallbereich der Quelle befindet, an der diese noch ein lineares Signal abliefert. Bestes Beispiel: Kopfhörer: Der klingt ja auch nicht dumpf oder schlimm, ausser er wäre kaputt (oder steht es "beats" drauf ;)).
old-DIABOLO
Stammgast
#35 erstellt: 15. Aug 2020, 15:39
Die Bündelung der Sprache durch den Mund zur Seite bleibt bis ca. 1000 Hz unter 1dB. Bei einem Fehlwinkel von 45° bleibt die Pegelminderung bis 8000 Hz typisch unter 5 dB. Darüber enthält natürliche Sprache typisch kaum mehr hörbare Energie.

Mehr hierzu beispielsweise unter https://uol.de/filea...rbeit_Sven_Franz.pdf

Wer bereits einmal in einem reflexionsarmen Raum war, konnte den Unterschied zur Sprachwahrnehmung im Freien hören. Allerding verzerren die sonstigen Unterschiede zwischen Raum und im Freien (optische Wahrnehmung, Grundgeräuschzusammensetzung, ..) die Empfindung zumeist wesentlich mehr als der tatsächliche akustische Unterschied des Nutzschalls.

Für Musikreproduktion ist auch der Bereich über 8000 Hz relevant, die Abstrahcharakteristik des Lautsprechers im Hochtonbereich hat erheblichen Einfluss auf das Gehörte.

Nach einem einiger Zeit des Aufenthalts und mit verschlossenen Augen im reflexionsarmen Raum wird Musikwiedergabe über Lautsprecher zumeist nicht dumpf, sondern sehr hochwertig empfunden.

Das gern aufgeführte Argument des dumpfen Raumklanges bei hoher Dämpfung, damit einhergehend geringer Nachhallzeit ist meiner Erfahrung mehr Vorurteil als bei gleichmäsiger Absorption über den Frequenzbereich tatsächlich gegeben. Die DIN 18041 zur Raumakustik enthält hierzu folgenden Hinweis „ist eine Überdämpfung des Raumes durch schallabsorbierende Maßnahmen in der Regel nicht zu befürchten „.
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 15. Aug 2020, 16:04

old-DIABOLO (Beitrag #35) schrieb:
Das gern aufgeführte Argument des dumpfen Raumklanges bei hoher Dämpfung, damit einhergehend geringer Nachhallzeit ist meiner Erfahrung mehr Vorurteil als bei gleichmäsiger Absorption über den Frequenzbereich tatsächlich gegeben.

Ja, bei gleichmässiger Absorption, das ist aber nicht gegeben, wenn man nur 8-10 cm dicke Poröse Absorber anbringt.
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 15. Aug 2020, 16:11
Danke für alle Antworten!
Ich werde mir mal einen Diffusor bauen und dann mal nur mit Absorbern vergleichen!
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 08. Sep 2020, 17:21
Hallo!

Bin mit dem Sound noch nicht so ganz zufrieden, da ich einen massiven Peak bei 100 Hz und danach gleich einen fiesen Dip hatte. Habe das ganze mal auf SBIR geschoben und habe nun die LS direkt in die Absorber gestellt und mal einzeln gemessen.
LINKS
Links

Rechts
Rechts

Bis 250 Hz sieht das ja noch ziemlich gleich aus, aber dann tanzt der rechte LS ziemlich aus der Reihe!!

Der rechte LS sieht eigentlich ganz gut aus.

Woran kann das liegen?

Danke und Gruss
MarsianC#
Inventar
#39 erstellt: 08. Sep 2020, 18:07
Mal bitte eine Skizze der aktuellen Aufstellung dazu. Und nimm REW wenns kein arger Aufwand für dich ist. Oder stell zumindest die üblichen 50 dB Range ein.
Schau dir die Wasserfalldiagramme bzw Spektrogramme an.
Vorsichtshalber mit einem längeren Messsignal messen, der Bereich im Bass sieht nach zu wenigen Punkten aus. Gerne auch nur bis 250 Hz messen, schont die Ohren
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 08. Sep 2020, 18:33
Vielen Dank für Deine Antwort.

Was meinst Du mit 50dB Range??
MarsianC#
Inventar
#41 erstellt: 08. Sep 2020, 18:41
Die vertikale Skalierung. Da es nur um den Bass geht gerne auch gleich horizontal auf 250 Hz bergrenzen
50dB100dB50dB250Hz
Hier ein Vergleich zwischen 50 und 100 dB Range sowie 50 dB ohne Glättung bis 250 Hz.
Will sagen: Man sieht einfach mehr!
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 08. Sep 2020, 18:51
Ah ok!

Hier mal nur der Bassbereich mit Wasserfall
LINKS
Links
Wasserfall links

RECHTS
Rechts
Wasserfall rechts
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 08. Sep 2020, 20:12
Niemand eine Idee?

Ich finde es schon komisch, vielleicht liegt es an der L- Form des Raumes?
Otis_Sloan
Inventar
#44 erstellt: 08. Sep 2020, 20:15
Laut deiner Skizze sind die Boxen gleich weit von den Ecken entfernt.
Ist das richtig?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 08. Sep 2020, 20:16
Sieht für mich aus als ob der eine Lautsprecher Irgendetwas zum Schwingen anregt. Gipskarton auf einer Seite, massive Wand auf der anderen Seite?
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 08. Sep 2020, 20:33
Linker LS neben massiver Aussenwand, rechter LS neben Kalksandstein Innenwand.
Vielleicht schwingt auch die Absorberkonstruktion?
MarsianC#
Inventar
#47 erstellt: 08. Sep 2020, 20:45
Wirf einen Sinus mit der betreffenden Frequenz an und geh eine Runde fühlen. Da bei beiden LS eine sher schmalbandige Mode bei 50 Hz sichtbar ist liegt der Verdacht auf Netzbrummen ebenfalls nahe.
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 08. Sep 2020, 20:53

fischaBVB09 (Beitrag #46) schrieb:
Linker LS neben massiver Aussenwand, rechter LS neben Kalksandstein Innenwand.
Vielleicht schwingt auch die Absorberkonstruktion?

Warum nur auf einer Seite? Unwahrscheinlich... Die LS selbst mal getauscht, R<->L, nicht dass einer der LS einen Defekt hat?
MarsianC#
Inventar
#49 erstellt: 08. Sep 2020, 20:55
Und mal Nahfeld messen, am Treiber und im BR Port. Nicht zu laut aufdrehen
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 08. Sep 2020, 21:06
Getauscht habe die Lautsprecher schon!
Ich habe da schon eine Vermutung, melde mich Morgen nochmal!

Danke und Gruß
fischaBVB09
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 09. Sep 2020, 19:44
War tatsächlich "nur" ein Aufstellungsproblem.

Habe die LS jetzt wieder aus den Absorbern rausgekramt und weiter in den Raum gezogen.

Nun sieht das besser aus!!
Rechts

Was kann man den gegen das Netzbrummen bei 50 Hz machen???

Danke nochmal an alle!!
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