Hifi im Keller - machbar?

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LeoN.M
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Nov 2012, 14:40
Bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob mein Anliegen im Akustik-Bereich richtig ist, da ich aber auch akustische Maßnahmen vorhabe sollte es nicht ganz falsch sein

Erstmal kurz zur Ausgangssituation - wir sind momentan kurz vor dem Umzug in ein angemietetes Reihenhäuschen, handelt sich dabei um einen Altbau. Renovierung ist fast zur Sanierung geworden, zumindest im Innenbereich haben wir so ziemlich alles neugemacht (Fliesen, Tapeten, Böden etc.). Nun gut - es gibt da jedenfalls im Keller einen -scheinbar- ausgebauten "Hobbyraum", in dem der Vormieter vorher seine Modelleisenbahn aufgestellt hatte. Nach eigener Aussage habe auch sein Sohn wohl einige Jahre (vor der Modelleisenbahn) drin gewohnt. Der Raum ist gedämmt und mit Teppichen ausgelegt.
Sehr gerne wuerde ich den Raum als Hörraum einrichten, dabei eben (endlich) auch akustische Vorstellungen und Optimierungen verwirklichen können. Ich bin mir aber einfach unsicher ob der Raum wirklich geeignet ist....

Als erste Maßnahme habe ich mal ein einfaches elektronisches Luftfeuchtigkeitsmessgerät die letzten 10 Tage reingelegt (in Wandnähe). Sie bewegt sich immer um 70 %, was ja nun nicht wenig ist... Eingezogen sind wir wie gesagt noch nicht, Heizungen laufen im Haus allerdings schon (mäßig). Im Keller selbst kann ein Elektro-Heizkörper betrieben werden, habe ich bisher aber drauf verzichtet.

Was meint Ihr dazu bzw. welche Schritte kann ich durchfuehren um die Hifi-Eignung des Raumes abschließend zu pruefen? Bin absolut kein Profi im Bereich Hausausbau, wuerde mich um Arbeits- und Materialeinsatz allerdings nicht scheuen.


Bin fuer jeden Tipp dankbar! Besten Gruß aus Freiburg, Leon
Goodman_
Stammgast
#2 erstellt: 27. Nov 2012, 20:08
Hi ( and Fi) Leon!
Prinzipiell ist ein Kellerraum ideal etwas daraus zu machen, was in vieler Hinsicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Ich habe seit Jahrzehnten auch so etwas Ideales und etwas "Multiverwendbares" gemacht: Einen Partykeller, Musikkeller in dem man es mal richtig "krachen" lassen kann, ohne jemanden zu stören. Akustik-Versuchskeller, und damit verbunden natürlich das LS-Spezivische ideale Aufstellungsproblem usw....
Ein Keller dieser Art soll ja auch den Partner befriedigen. Es wurde bei uns deshalb auch ein "Bügelkeller" daraus. Wie zuvor gesagt etwas "Multiverwendbares" !
Es ist jetzt jedoch kein Witz. Meine Mutter wurde mit zunehmenden Alter zwar schwerhöriger, aber sie hatte niemals ein Probem damit, obwohl sie gnau über dem "Musikraum" ihr Wohnzimmer hatte, mich in akustischer Hinsicht jemals darauf anzusprechen.

Sorry, bin etwas vom Thema abgeschweift....

Feuchtigkeitsmessungen in einem Keller zu machen, der für einen erst mal neu ist finde ich erst mal ausgesprochen gut . Da kann man ja was entgegensetzen.
Bei mir hatten wir dieses Problem nie. Habe es damals (und heute) auch niemals gemessen....

Kann Dir nur empfehlen: Mach Befriedigendes aus dem Keller und Du wirst viele Jahre Freude daran haben


[Beitrag von Goodman_ am 27. Nov 2012, 20:12 bearbeitet]
bob2
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Nov 2012, 11:48
Hallo,

wie groß ist der Raum und wie hoch ist die Decke, was für Wände, ist ein Fenster vorhanden. Ohne das zu Wissen wird dir wohl keiner einen guten Rat geben können.
LeoN.M
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Nov 2012, 16:20
@Goodman
Danke fuer deine Zeilen, musste mehrmals Schmunzeln Ja, ich denke da genauso, je mehr man reinsteckt, desto mehr und länger werde ich Freude daran haben. Daher möchte ich das ganze auch (einigermaßen) geplant angehen.


@bob2
Mir ging es vorerst eigentlich eher darum, ein paar Tipps zu bekommen inwiefern ich den Raum vielleicht noch untersuchen sollte um sichergehen zu können, dass meine Komponenten da auch gut untergebracht sind (wie gesagt Luftfeuchtigkeit schien mir dabei eine wichtige Info zu sein).



Nun gut, nachdem ich jetzt einige Zeit die Raumfeuchtigkeit (bei verschiedenen Witterungen) beobachtet habe und sie zwischen 65-70% pendelt, denke ich, dass die Anschaffung eines elektrischen Entfeuchters sicherlich eine gute Sache wäre (generell fuer die Kelleretage bestimmt nicht schlecht). Wenn ich damit Werte um 60% konstant erreichen wuerde, könnte ich etwas beruhigter Schlafen.

So, kommen wir mal etwas konkreter auf den Raum zu sprechen. Wie bereits geschildert, der Vormieter hat den Raum (relativ) fachmännisch ausgebaut, die Wände wurden wohl gedämmt und verspachtelt/verputzt und drueber tapeziert (Strukturtapete). Die Decke ist relativ niedrig (185cm), mittels Presspappe und Raufasertapete wurde die Betondecke verkleidet. Auf dem Boden liegen mindestens zwei Schichten Teppich.
Ich hatte bereits mit dem Gedanken gespielt die Decke freizulegen und z.B. mit Mineralwolle und Lochplatten neu einzukleiden. Das Problem dabei ist, dass wohl kein Platz dafuer ist - ich kann jetzt gerade so aufrecht stehen und diesen "Luxus" wuerde ich ungern aufgeben. Das heißt mehr als 5-7cm wären nicht vorhanden fuer Dämmung, Lochplatten und Hohlraum (sollte man doch lassen, oder? Also zwischen Dämmung und Betondecke).

Hier mal ein maßstabgetreuer Grundriss des Raumes. Der Raum hat (leider) zwei Tueren, keine Fenster.

Hörraum mit Absorbern Diffus

Als Mobiliar sollen zwei offene Regale (eines fuer CDs, das andere fuer LPs) Platz finden, dabei dachte ich an die beiden Seitenwände, etwa auf Höhe meiner Hörposition. Die Anlage sollte Platz finden zwischen den Boxen (das sind die beiden Kisten in den Ecken). Hinter meiner Hörposition ist ein großer Sicherungskasten angebracht. Ich dachte daran diese Wand mit Diffusoren (Selbstbau oder z.B. Hofa) aufzuhängen, vor dem Sicherungskasten dachte ich daran an die Decke Haken anzubringen und einen Diffusor (ca. 50x50cm) davor aufzuhängen um ihn bei Bedarf wieder abnehmen zu können. An die Innenseite der Eingangstuer dachte ich ebenfalls daran einen Diffusor anzubringen. Da auch bei geöffneter Tuer noch ein Spalt von etwa 30 cm zur Seitenwand bleibt, wäre die Anbringung auf der Innenseite der Tuer also praktisch kein Problem.
Die blauen Flächen habe ich nur skizziert (nicht maßstabgetreu), soll also die Fläche der Diffusoren kennzeichnen. Zusätzlich eben die beiden Regale an den Seitenwänden.

Die roten Flächen sollen logischerweise Absorber kennzeichnen. Der Vormieter hat einen großen Holzrahmen (165 x 75 cm) an der Wand hängenlassen, in dem seine Zuege Platz fanden. Wenn man die Streben entfernt, dachte ich daran z.B. eine Basotect Platte (10cm Tiefe?) zurechtzuschneiden, mit Stoff beziehen (und vllt. indirekt beleuchten) und mittig hinter den Boxen (also quasi ueber der Anlage) mit Abstand zur Wand anzubringen. Oder wäre es hier ratsamer zwei einzelne Platten direkt hinter den Boxen anzubringen?
Die linke Box wird sich also so ziemlich in Nähe der zweiten Tuer befinden. Hier dachte ich daran entweder einen schweren Samtvorhang oder eine ähnliche Konstruktion wie bei der anderen Tuer vorzunehmen, nur eben mit Basotect Platten. Dabei wuerde die Tuer allerdings sehr tief werden... Von daher vielleicht doch lieber der Vorhang. An der Seitenwand der rechten Box dachte ich ebenfalls an eine Baso Platte.

Bin ueber jeden Tipp/Kritik/Anmerkung dankbar.

Wäre es ratsam einen Teil der Decke (z.B. die Hälfte in der die Anlage/Boxen stehen) abzuhängen und ebenfalls mit Basotectplatten zu verkleiden? Wie gesagt, wegen der recht niedrigen Raumhöhe sollte das aber nicht zu dick werden... Vielleicht hat da jemand noch Tipps...?

Gruß aus Freiburg, Leon
LeoN.M
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Dez 2012, 17:09
Kleines Update - ich habe zwei neue Akustikelemente erworben, dabei handelt es sich um zwei Paneelen vom Konstrukteur R. Thöress.

Ich bin mir wegen der optimalen Positionierung der Paneelen nicht ganz schluessig. Sehe ich das richtig, dass diese sowohl absorbierende, wie auch diffusorische Eigenschaften aufweisen? Wobei es mir erscheint als wenn die Konstruktion primär eines Diffusors gleicht und wenn dann nur relativ hohe Frequenzen absorbiert. Eine Anbringung hinter den LS erscheint mir daher nicht sonderlich sinnvoll (dort möchte ich ja eine große Baso-Platte befestigen wie beschrieben), oder?

Wären die Seitenwände nicht am besten geeignet und zwar vor den Regalen (die ja "reine" Diffusoren sind)? Die Regale wuerden dann weiter zur Rueckwand wandern.
An der Rueckwand (also hinter meiner Abhörposition) erscheinen mir "reine" Diffusoren auch sinnvoller...

Oder sehe ich da etwas falsch?

Edit - so sehen die schönen Teile aus - http://www.ebay.de/i....l2649#ht_3669wt_934


[Beitrag von LeoN.M am 03. Dez 2012, 17:10 bearbeitet]
TasteOfMyCheese
Stammgast
#6 erstellt: 03. Dez 2012, 23:05

Sehe ich das richtig, dass diese sowohl absorbierende, wie auch diffusorische Eigenschaften aufweisen

Das steht auf jeden Fall dran. Ich kenne die Teile nicht, sehe allerdings nicht, wie sie wirklich diffus wirken sollen. Die Teile sehen aus wie Aixfoam-Absorber auf einer Holzplatte. Bei 120Hz werden sich diese Absorber mit Sicherheit nicht mehr hörbar auswirken, dazu ist das Volumen viel zu gering.
Am besten schaust du dir die Teile mal an, wenn sie da sind, dann kannst du vermutlich eher herausbekommen, ob sie reflektieren oder absorbieren.

Viele Grüße
Berti
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