Tieffrequentes Brummen durch Decke oder Boden?

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qxlb3r
Neuling
#1 erstellt: 22. Feb 2021, 02:49
Hey allerseits,

ich bin vor einem Monat mit Freundin in eine neue Wohnung eingezogen, die recht nahe an einer vielbefahrenen Straße liegt.
Leider höre ich ständig leise tieffrequente Brumm-"Geräusche" (vor allem im Schlafzimmer) die mich immer mehr in den Wahnsinn treiben...

Ich habe festgestellt, dass die Frequenzen vor allem bei 35hz und 78 Hz liegen - bei ersterem ist die Wellenlänge exakt so wie der Flur lang ist (9,8 m), und bei zweiterem entspricht die Wellenlänge der Länge und Breite des Schlafzimmers (4,4 m).

Wir wohnen im 4. OG, über uns gibt es nur noch einen (leider abgeschlossenen) Dachboden.

Angenommen die Ursache ist die Resonanz des Fußbodens oder der Zimmerdecke - könnte man dann etwas dagegen tun (z. B. etwas schwereres auf den Dachboden oder den Fußboden stellen, und dann wäre das Brummen weg)?

Ich kenne mich leider kaum aus und bin nur durch Google auf dieses Forum gestoßen, aber ich wäre euch wirklich sehr sehr dankbar falls uns jemand weiterhelfen könnte!
Synercon
Inventar
#2 erstellt: 22. Feb 2021, 03:00
Körperschall (bei tiefen Frequenzen wieder meist über feste Körper übertragen) findet verschiedene und oft verschlungene Wege. hatte so etwas auch einmal in einer Wohnung. Kamm von einem defekten Kühlschrank in einer anderen Wohnung. Habe damals einen "Schalltechniker" kommen lassen, der mit speziellen Druckmikrophonen die Ursachen und Wege suchte und fand. So etwas kann unglaublich nerven. Hat man mal die Ursache kann man die oft mit einfachen Unterlegen passender Schaumstoffe eliminieren.

Findet man die Quelle nicht helfen angenehme Gegengeräusche im ähnlichen Frequenzbereich oder das Unterlegen der Bettpfosten mit den richtigen Körperschalldämpfstoffen.


[Beitrag von Synercon am 22. Feb 2021, 03:02 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 22. Feb 2021, 10:17
Bus- und Fernverkehr?
So ein großer Motor kann schon mal sehr tief blubbern...
Synercon
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2021, 11:59
Das kann auch ganz entfernte Ursachen haben. Anbei eine Beschreibung des recht weit verbreiteten Phänomens: https://www.brummton.at/
qxlb3r
Neuling
#5 erstellt: 23. Feb 2021, 20:10
Vielen Dank für eure hilfreichen und schnellen Antworten!

Ich bin mir inzwischen sehr sicher, dass die dünnen Zimmerwände innerhalb der Wohnung als Resonanzkörper fungieren - ich hab inzwischen alle Wände, Decken und Boden "abgeklopft", und die Zimmerwände (nicht aber die Wände zu anderen Wohnungen oder die Hauswand) haben exakt die Frequenzen die ich ständig höre...
Es handelt sich hier übrigens um einen Altbau von ca. 1912.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass vor allem der nahe Verkehr (LKWs + Straßenbahn) den Körperschall verursacht.

Jetzt fehlt mir nur noch eine Lösung des Problems 😬

Meine Ideen bisher:

  1. Ich nehme an es würde helfen Regale und Schränke vor die Wände zu stellen, oder? (Leider haben wir bisher kaum welche, weil Lieferungen zurzeit monatelang dauern...).
  2. Wäre es vielleicht sogar noch effizienter Regale in die Wände zu schrauben, damit sie weniger "schwingen" können?
  3. Würden Bassfallen in den Ecken der vibrierenden Wände etwas bringen?
  4. Da es 3 "Hauptfrequenzen" sind (35 Hz, 56 Hz, 78 Hz) könnten vielleicht auch 3 Helmholtz Resonatoren was bringen? oder funktionieren die nur bei einer Frequenz die auf die Dezimalstelle genau ist?


Vielleicht habt ihr bessere Ideen?


---------------------------------------------------


@Synercon: Danke für deine Antworten!

Synercon (Beitrag #4) schrieb:

Das kann auch ganz entfernte Ursachen haben. Anbei eine Beschreibung des recht weit verbreiteten Phänomens: https://www.brummton.at/


Auf das Brummton-Phänomen bin ich zuerst gestoßen, aber wenn meine Vermutung stimmt, sollten die tiefen Frequenzen erklärlich sein.


Synercon (Beitrag #2) schrieb:

Findet man die Quelle nicht helfen angenehme Gegengeräusche im ähnlichen Frequenzbereich oder das Unterlegen der Bettpfosten mit den richtigen Körperschalldämpfstoffen.


Gibt es angenehme Gegengeräusche im Bereich zwischen 35 und 80 Hz? Ich hab mir einen Zimmerbrunnen gekauft, aber der überdeckt die tiefen Frequenzen leider nicht.
Wegen Körperschalldämpfstoffen versuche ich mich als nächstes zu informieren, danke für den Tip!


[Beitrag von qxlb3r am 23. Feb 2021, 20:12 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#6 erstellt: 23. Feb 2021, 21:56
Moin,
Akustikschwerschaum oder Schwerlastfolien sind gegen Dröhnen und Brummen bei tiefen Frequenzen wirksam.
Frage ist natürlich, wie an diese in Verbindung mit den Wänden bringt.
https://www.aixfoam....&utm_campaign=1-2018
https://www.aixfoam.de/akustikschwerfolie-sh0131
Synercon
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2021, 11:30
Um eine Messung zur Klärung der schwingenden Körper wirst Du wohl kaum vorbeikommen. Nur wenn die richtigen Stellen gedämmt werden bringt das wirklich was. Alles zu dämmen ist da ziemlich ineffektiv und ineffizient.
qxlb3r
Neuling
#8 erstellt: 24. Feb 2021, 19:37
Danke für deine Antwort!
Könntest du mir einen Tip geben wie man den Körperschall messen kann?
Würde so ein Gerät ausreichen? [Link]

Oder muss man dafür einen Sachverständiger bestellen der viel kostet? (Und falls ja, wie heißt der?)
Ich hab versucht das vorher zu googlen, aber ich finde nur Spezialisten für Raumakustik mit Akustikbildern usw, und ich schätze die helfen bei tieffrequentem Schall von außen nicht weiter....
Synercon
Inventar
#9 erstellt: 24. Feb 2021, 20:49
ich kenne leider nur Sachverständige hier in Österreich. Die bringen Dir da leider bei Dir nichts. Da musst Du googlen ob es das bei Dir in der Nähe auch gibt. Das Gerät sieht mal so ähnlich aus obwohl das hier jetzt für andere Zwecke gedacht ist. Ist ein ähnliches Gerät mit "Stab" bzw. Spitze, die man auch so an die Wände, etc. hält und dann die Frequenz in Hz und die Stärke angibt. Von der Hardware sicher ähnlich, nur mit anderem Zweck.
imLaserBann
Inventar
#10 erstellt: 27. Feb 2021, 12:24
Da Lärm- und Schallschutz sowie Vibrationsschutz im Bereich der Arbeitssicherheit ebenfalls wichtige Themen sind, könnte ich mir vorstellen, dass es im Umfeld der Berufsgenossenschaften reichlich Fachinformationen und auch Sachverständige geben dürfte.
Ich würde mal Schallschutz/Lärmschutz + Ingenieurbüro oder Sachverständiger + Wohnort/Region in die Suchmaschine eingeben.
Acolyte
Neuling
#11 erstellt: 31. Okt 2021, 22:46
Lieber Thread-Ersteller, Liebe alle,

wir haben genau dasselbe Problem. Neue Wohnung im Dachgeschoss (in Berlin), und wir hören im Wohnzimmer meistens und im Schlafzimmer immer ein tiefes Dröhnen.

Konntest du dein Problem inzwischen beheben? Wie?

Ich bin dankbar für jegliche Hilfe.
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