SUB direkt in die Ecke

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mamü
Inventar
#1 erstellt: 02. Okt 2005, 11:23
Wenn ich meinen Sub direkt in die Ecke packe, meinetwegen links hinter den Haupt-LS, was muss ich beachten? Reicht ein Runterregeln der SUB Lautstärke? Oder dröhnt das dann zu stark bzw kann man das dann entstehende dröhnen durch Hinterstellen einer Styroporplatte mindern?

Bevor ich meinen schweren SUB mit seinen mordmäßigen Spikes hier rumschleppe, wollte ich mal ein paar Tips von euch einholen. Bisher habe ich den SUB linksseitig ca. 1,00 m vor dem Haupt-LS stehen. Nur wir wollen einen neuen Bodenbelag einbringen und dann evtl. ein wenig umräumen. Meine Anlage kann meinem NAMEN entnommen werden.

Gruss
macke_das_schnurzelchen
Inventar
#2 erstellt: 02. Okt 2005, 18:48
Hallo,

ich habe meinen Sub auch in der Ecke stehen.
Wenn ich ihn zwischen die Fronts stelle, klingt er definitiv besser. Geht aber wegen des Platzes nicht.

Auf der anderen Seite kommt es auch auf Deine Raumakustik an, wie es sich dann anhört.

Wenn er nicht in die Ecke muß, würde ich den Sub da auch nicht hinstellen.

Gruß
Tantris
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Okt 2005, 20:46
Hallo,

das Problem ist, daß in der Ecke viele Druckmaxima von Raummoden zusammenkommen. Steht der Sub da, werden diese Resonanzen i.A. maximal angeregt und es dröhtn bei bestimmten Frequenzen. Ein allgemeines Leiserdrehen hilft da nicht, weil es eben nur bestimmte Frequenzen sind, wo der Raum zudem "Nachdröhnt". Selbst ein schmalbandiges Equalizing beseitigt letzteres Problem nicht, auch wenn der Pegel halbwegs linearisiert werden kann.

Styroporplatte bringt nichts. Lösungen des Problems:

1. Baßabsorber - in einer anderen Raumecke könnte man z.B. mittels Platten- oder Helmholtzabsorber den Resonanzen die Energie wieder entziehen und das Dröhnen bedämpfen

2. mehrere Subs oder Array - stellt man diese in phasenverzögerten Druckmaxima der Resonanzen auf (sofern bekannt bzw. simulierbar), sollte sich das Problem sehr deutlich reduzieren.

3. Dipol-Sub. Da es sich hier um einen schnellewandler handelt, regt er die Moden im Druckmaximum nicht an (dagegen im Schnellmaximum). Nachteil in der Ecke: Die Nähe zur Grenzfläche kostet beim Schnellwandler zusätzlich Pegel, man bruacht also im Zweifelsfall enorme Membrangrößen und Leistungen.

Gruß, T.
Poison_Nuke
Inventar
#4 erstellt: 07. Okt 2005, 08:28

Tantris schrieb:
3. Dipol-Sub. Da es sich hier um einen schnellewandler handelt, regt er die Moden im Druckmaximum nicht an (dagegen im Schnellmaximum). Nachteil in der Ecke: Die Nähe zur Grenzfläche kostet beim Schnellwandler zusätzlich Pegel, man bruacht also im Zweifelsfall enorme Membrangrößen und Leistungen.



Was ist den das für ein Unsinn. Ein Dipolsub erzeugt exakt genauso wie ein normaler Sub Schalldruckwellen. Die Schallschnelle ist nur ein medienspezifischer Wert, der aber bei normaler Luft keinen Unterschied hat. Die Schallschnelle wird von einem normalen Sub exakt genauso angeregt.
Daher ist die Schallschnelle völlig uninteressant. Lediglich bei Schnellemikrofonen ist sie von Bedeutung, aber selbst da kann man sie gleichsetzen mit dem Schalldruck.


Das Prinzip des Dipolsub ist ein ganz anderes:
Es werden zwei gegenphasige Kugelwellen erzeugt, welche sich zum einen auf der 90° Achse schonmal völlig auslöschen.
Und durch die gegenphasige Abstrahlung, werden die Raummoden ebenfalls verschieden angeregt, und im Endeffekt überlagern sich die beiden Wellen wieder und regen deshalb die Raummoden völlig verschieden an. Mehr ist es nicht.
Also schön das mit der Schallschnelle vergessen. Es sei denn du willst z.B. die thermische Oberflächendämpfung an einer Wand ausrechnen, dann brauchst du sie wieder.


@mamü
wenn du den Sub in die Ecke stellst, dann klingen einige Frequenzen sehr kräftig (und vielleicht auch schön), aber an anderen Stellen hörst du aufeinmal viel weniger. Also ein sehr unausgewogenes Klangbild. Wenn er jetzt vor den HauptLS steht, und dann am besten noch von den Seitenwänden entfernt, dann steht er schon fast optimal
mamü
Inventar
#5 erstellt: 07. Okt 2005, 08:43
Hier seht ihr, wie es derzeit aussieht. Ist aber nur ne ungefähre Darstellung. Bisher ist halt, man kommt ins Zimmer rein und lauft gleich auf den Sub zu. Daher evtl. Umstellüberlegungen. Aber wahrscheinlich lasse ich es so.

http://img214.imageshack.us/img214/1739/wohnung8zo.jpg


[Beitrag von mamü am 07. Okt 2005, 08:56 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#6 erstellt: 07. Okt 2005, 09:02
da vorn steht er eigentlich recht gut.

Wie wäre es denn in der Ecke zwischen den beiden Sofas?
Weil es ist nicht die Raummitte, von daher sollte die Modenanregung da recht moderat bleiben.

Weil in eine Ecke würde ich ihn tunlichst nicht stellen.
mamü
Inventar
#7 erstellt: 07. Okt 2005, 09:26

Poison_Nuke schrieb:
da vorn steht er eigentlich recht gut.

Wie wäre es denn in der Ecke zwischen den beiden Sofas?
Weil es ist nicht die Raummitte, von daher sollte die Modenanregung da recht moderat bleiben.

Weil in eine Ecke würde ich ihn tunlichst nicht stellen.


Ist nur`n wenig dicht an meinem Sitzplatz dran. Wahrnehmung der tiefen Frequenzen?
timo_bau
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Okt 2005, 09:38
3. Dipol-Sub. Da es sich hier um einen schnellewandler handelt, regt er die Moden im Druckmaximum nicht an (dagegen im Schnellmaximum). Nachteil in der Ecke: Die Nähe zur Grenzfläche kostet beim Schnellwandler zusätzlich Pegel, man bruacht also im Zweifelsfall enorme Membrangrößen und Leistungen.

Auch hier mal wieder die Unkenntnis vieler...........

wenn man nicht Bescheid weiß bitte lieber nichts schreiben.

Gruß Timo
Tantris
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Okt 2005, 10:11
Hallo Poison,

In der Mikrofontechnik funktioniert es doch genauso. Physikalisch gesehen gibt es "Schnellewandler" vielleicht nicht, man muß sie aus der Kombination von verschieden gepolten Druckwandlern und Verzögerungselementen bauen. Ein Dipol-Sub ist nichts anderes als die Umkehrung dieses Prinzips.

Was die Schallschnelle angeht - die ist insbesondere wichtig, wenn es um die relative Lage der Schallquelle zu den Raumeigentönen geht. Nehmen wir den einfachsten Fall, eine Welle, die genau halb in eine Raumdimension paßt.

Herkömmlicher Sub
Haben wir einen Kugelstrahler (herkömmlicher Sub), der in der Raummitte steht (Schnellemaximum) und genau diese Frequenz abgibt, wird die Mode wenig bis gar nicht angeregt - weil nach einer Reflexion an der Wand die Schwingung um 180 Grad phasenverschoben ankommt und die vom Sub neu erzeugte Schwingung sogar abschwächt. Stellen wir den Kugelstrahler an die Wand, wird die Mode maximal angeregt, denn wenn die Welle einmal durch den Raum hin- und hergelaufen ist, kommt sie wieder phasengleich zur nächsten Periode beim Sub an - eine stehende Welle bildet sich aus.

Dipol-Sub
Stellen wir diesen in die Raummitte und betrachten die Schwingung zur einen Wand: Nach einer Reflexion erreicht sie den Sub wieder mit 180 Grad Phasenversatz und ist damit phasengleich mit der Schwingung, die der Sub in die entgegengesetzte Richtung abstrahlt. Wir haben also eine Addition, und zwar in beide Richtungen, die Mode wird maximal angeregt. Der Fall der wandnahen Aufstellung ist nicht ganz so einfach zu betrachten, da die Schallentstehungsorte ja in der Praxis nie zusammenfallen. Ein ausdehnungsloser, idealisierter Dipol-Sub, der direkt an der Wand steht, würde eine fast vollständige Auslöschung seines eigenen Signals zur Folge haben, die Praxis sieht anders aus.



Lediglich bei Schnellemikrofonen ist sie von Bedeutung, aber selbst da kann man sie gleichsetzen mit dem Schalldruck.


Diese beiden Größen sind keineswegs gleichzusetzen. Im Fall der stehenden Welle sind sie sogar maximal zueinander phasenverschoben.



Und durch die gegenphasige Abstrahlung, werden die Raummoden ebenfalls verschieden angeregt, und im Endeffekt überlagern sich die beiden Wellen wieder und regen deshalb die Raummoden völlig verschieden an.


Ach nee, und wie? So, wie ich es beschrieb.

zu Timo:



wenn man nicht Bescheid weiß bitte lieber nichts schreiben.


Es ist lobenswert, daß Du diesen Rat selbst befolgst und zur Sache nichts schreibst. Es stellt sich jedoch die Frage, warum Du Dich dann überhaupt zu Wort meldest, nur um ein paar Beleidgungen loszuwerden? Kann es sein, daß das persönliche Gründe hatte, weil ich Dir neulich erklären mußte, daß Du Dein eigenes lautsprecherprinzip nicht verstanden hast?

Gruß, T.

PS an Poison: "weil" benutzt man im Nebensatz, das nennt sich Inversion.


[Beitrag von Tantris am 07. Okt 2005, 11:56 bearbeitet]
Tantris
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Okt 2005, 11:15
Hallo,

kleiner Nachtrag: Auf der folgenden Seite ist das Problem noch einmal etwas detaillierter erklärt inkl. Raummessungen:

http://www.wvier.de/themen.htm

Die Messungen sind aufschlußreich. Messung von Monopol und Dipol in der Raummitte (also Schnellemaximum/Druckminimum):

http://www.wvier.de/images/abb2.gif

Gruß, T.
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 07. Okt 2005, 11:50
du beschreibst schön, wie ein Dipolsub in Raummitte arbeitet. Nur braucht man trotzdem keine Schallschnelle dazu. Da die Schallschnelle bei normaler Raumluft mit einem festen Faktor an den Schalldruck gebunden ist, gibt es an sich von der Druckanregung und Schnelleanregung keine Unterschiede. Die Schnelle ist halt immer phasenverschoben, klar, aber deswegen ändert sich nicht die Betrachtungsweise der Modenanregung. Wo die Schallschnelle wirklich interessant ist, ist bei porösen Absorbern. Denn da braucht man das Schnellemaximum. Hast du in einem anderen Thread ja auch gut passend angemerkt
Und gerade bei der Berechung eines porösen Absorbers, oder eines Lochabsorbers ist die Schnelle von Bedeutung, weil man hier dann die Dämpfung durch Reibung betrachten muss.


Zu den Mikrofonen:

das simpelste Mikrofon ist immernoch ein reiner Druckemfänger. Es arbeitet in einer geschlossenen Kapsel und reagiert auf den Schalldruck. Und ein Dipolmikrofon reagiert auch nicht auf die Schallschnelle, sondern auf den Druckgradienten...also im Endeffekt auch wieder auf den Schalldruck, nur in dem Fall mit der Richtcharakteristik eines Dipoles. Die Funktionsweise eines reinen Schnellmikros habe ich leider nicht hier. Aber laut Heinrich Kuttruff gibt es welche.


Zur Aufstellung eins Dipols:
ein Ecke ist wirklich der Tod, denn die rückwärtig abgestrahlten Schallwellen werden direkt reflektiert und aufgrund der Wellenlänge überlagern sie sich fast perfekt.
Also kann er nur mitten im Raum stehen. Selbst da ist er schlecht aufgehoben, weil er ja nun trotzdem wieder die Raummoden doppelt so stark anregt. Also sollte auch ein DipolSub weit weg von allen Maxima- und Minimazentren. Und beim Dipolsub ist es von entscheidener Bedeutung, wie er steht. Weil es wäre recht unpraktisch z.B., wenn man direkt neben im sitzt



PS: mit Grammatik kannst du mich jagen. Ich versuche zwar auf meine Rechtschreibung zu achten, aber mit den ganzen Grammtikkonventionen der Deutschen Sprache habe ich es nicht so
fst
Stammgast
#12 erstellt: 19. Okt 2005, 13:39
Hallo,

hoffe ich finde in hier jetzt mal eine antwort auf eine frage die mir schon ewig unter den nägeln brennt. ich verstehe ja das auf grund der relativ vielen druckmaxima eine erckaufstellung des subs nicht wünschenswert ist. aber warum bitte hat eine highend firma wie audiophysic ihren referenzsub reha so disigned das es quasi nach einer eckaufstellung schreit. ich meine zu den zeiten wo der reha entwickelt wurde leif die entwicklung ja noch unter joachim gerhard dem ich einfach mal unterstelle das es weiß was er tut (was er überigens wieder bei seinen neuen ls unter dem namen sonic eindrucksvoll beweist!!!)
doch einfach nur eine fehlkonstruktion oder hat er die phsik auf den kopf gestellt???
Poison_Nuke
Inventar
#13 erstellt: 21. Okt 2005, 18:18
nö, hat er nicht. Er hat einfach nur die Kundenwünsche brücksichtigt. Viele Kunden wünschen sich eher einen druckvollen Bass, achten dabei aber nicht so sehr auf dröhnen usw.
Daher ist eine Eckaufstellung für unerfahrene Hörer meist bevorzugt, da es halt kräftig klingt. Diejenigen, die Erfahrung mit Subs haben, stellen diese schon von selbst an die richtige Stelle.

So finde ich zumindest, ist es von den Herstellern gedacht.
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