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Warum tut man sich Analog an?

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Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 13. Mrz 2006, 11:55
Ich habe selber eine umfängliche Plattensammlung, ausschließlich Klassik, um die 2000 LPs. Obwohl ich gern meine Platten höre, kann ich den zur Zeit grassierenden Analog-Hype nicht so ganz nachvollziehen. Von den wenigen wirklich guten Aufnahmen mal abgesehen, kann die LP der CD auch klanglich nicht das Wasser reichen: Knacken, selbst dann, wenn es nur gelegentlich auftritt, nicht zentrierte Mittellöcher mit jaulender Wiedergabe und Pressfehler versauen einem den Musikgenuss in nicht unerheblicher Weise. Angesichts dieser und der anderen technischen Limitationen, wie die schlechtere Kanaltrennung und der geringere Dynamikumfang im Vergleich zur CD verwundern mich die immer wieder neuen superteuren Plattenspielerkonstruktionen im Acryllook oder Bohrinseldesign, die auf den Markt geworfen werden und eigentlich auch nichts anderes können als Plattendrehen. Mögen manche dieser Konstruktionen zwar unsinnig, aber dennoch ästhetisch befriedigend sein, so trifft das auf die klanglichen Eigenschaften moderner Abtaster m.E.nur in Ausnahmefällen zu, Bassbetonung und zirpende Höhen scheinen das klangliche Ideal zu markieren. Das mag für Rock, Pop und Jazz noch angehen, aber wenn man mal ein Violinkonzert damit gehört hat, einfach grauenvoll. Was ist eure Meinung dazu? Würde mich interessieren.
Class_B
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Mrz 2006, 12:41
Hallo,
das sehe ich genauso,deshalb habe ich vor ca. 25 Jahren meine gesamte Plattensammlung verkauft und bin auf CD umgestiegen.
Diese Entscheidung habe ich nie bereut,da ich von Staub,Kratzern, verschlissenen Nadeln etc.etc. die Nase gestrichen voll hatte.

Gruß
Thomas
Bruno
Stammgast
#3 erstellt: 13. Mrz 2006, 12:45
Tach,

ein seit Jahrzehnten immer wieder durchgekautes Thema...

Für mich findet Musik von CD praktisch nicht statt (ausser mal im Auto). Die von Dir genannten theoretischen Nachteile sind (für mich) in der Praxis entweder nicht zu hören oder irrelevant.

Woran erkenne ich den von Dir erwähnten "zur Zeit grassierenden Analog-Hype" ? Der ist mir (leider ?) noch nicht begegnet.

Vielmehr ists so, dass sich der Klassik-Sektor für Vinyl-Freunde fast ausschliesslich aus Wiederveröffentlichungen und dem Gebrauchtmarkt speist. Insofern sind wohl nicht alle Musikfreunde mit "100% Vinyl" zu beglücken. In anderen Musiksparten siehts zum Glück deutlich besser aus !

Grüsse
Bruno
Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:16
Hi Bruno,

der Hype wird besonders durch die Mondpreise für Analogkram (Plattenspieler, Tonarme, Plattenwaschmaschinen, Abtaster, gute Analogaufnahmen)sichtbar, die derzeit bei ebay geboten werden.
In meinem Plattenfundus befindet sich z.B. eine Aufnahme der Nussknacker-Suite von Tschaikowsky mit Ferdinand Leitner und den Berliner Philharmonikern von 1960, abgesehen von der Aufnahmequalität, die die DG so nur bei wenigen Platten erreicht hat, ist auch die Interpretation einfach super. Auf dieser Platte ist nun das erste Stück, die Ouvertüre, durch eine Schramme beschädigt, so daß ein Neukauf auf der Hand lag. Bei Ebay kostet das gute Stück nunmehr 43 €, mithin 86 DM (Woanders habe ich das gute Stück nicht finden können). Die Platte hat damals 25 DM gekostet.
Noch vor wenigen Jahren hat kaum jemand, auch nicht die eingefleischten Analogfans, zu denen ich mich auch zähle, derartige Preise für die o.a. Gerätschaften und Platten ausgegeben.


[Beitrag von Sir_Vival am 13. Mrz 2006, 13:22 bearbeitet]
Albus
Inventar
#5 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:18
Tag,

es gibt keine Analog-Hype. Es gibt ein lebendiges Traditionsbewußtsein. Die technischen Modi Schallplatte und Compact Disc sind einander äquivalent. Statt vieler: Michael Dickreiter, Handbuch der Tonstudiotechnik, 2 Bände, 6. Auflage, Saur Verlag.

Viel Freude beim Plattenhören! Man muss es auch verstehen, sich eine Freude zu bereiten.

MfG
Albus
mamü
Inventar
#6 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:24
Den einzigen Vorteil, den ich bei Plattendrehern sehe, sind die IMHO schicken Teile in Acryl. Klangtechnisch habe ich noch keine Vorteile feststellen können, zudem muss man Platten noch umdrehen und es gibt keine Fernbedienung für. Achso....und für DJs ist es interessant, da man mit der CD nicht scratchen kann........uuuuhhh und noch ein Vorteil - kein Kopierschutz. Dennoch überwiegen für mich die Nachteile wie Bedienunfreundlichkeit, so dass die LP für mich uninteressant ist.

Gruß
Earl_Grey
Inventar
#7 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:28
Gleich vorneweg: Ich habe analog "aufgegeben".

Ich sehe das so: Musikhören findet auf einer subtilen Ebene statt, zu der auch die Athmosphäre beiträgt - Bei Vinyl spielt eben auch die "Teezeremonie" eine große Rolle.

Ich persönlich ziehe aber gut remasterede CDs den (Original-)Schallplatten vor, da ich nunmal eher praktisch veranlagt bin.

Jeder so, wie er will ...
uglyripper
Stammgast
#8 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:40
Hallo,

Vor ein paar Jahren war Ebay auch noch eine kleine Online-Klitsche wie viele andere. Inzwischen bestimmt die weltweite Nachfrage die Preise. Wenn Du ein wenig die Auktionen der alten DGG Tulip Pressungen verfolgst, wirst Du feststellen, daß es fast ausnahmslos Asiaten sind, welche diese "Mondpreise" zahlen.
Wenn Du mit der Nussknacker-Suite von Tschaikowsky die SLPEM 136029 meinst, kann ich Dich beruhigen, diese LP gehört nicht zu den absolut gesuchten Exemplaren. Ich habe meine vor einigen Wochen für 3€ ersteigert. Die Sofortkauf-Auktion (42€) welche Du sicher meinst, hat einen Wunschpreis des VK zur Grundlage, welchen wohl keiner bereit sein wird zu zahlen.

Deine restlichen Aussagen kann ich nur sehr partiell nachvollziehen. Was die Wiedergabequalität in Bezug auf "Knacksen" anbetrifft, so hängt dies ausschließlich mit dem Zustand der LP zusammen. So kann man doch nicht von einem schlecht behandelten und verdrecktem Exemplar auf das Medium an sich schließen. Der absolut überwiegende Teil meiner LPs läuft beinah 100% nebengeräuschfrei.
Desweiteren läßt sich aus einigen grauenhaft klingenden Exemplaren auch keine pauschale Aussage herleiten. Ich habe Platten die absolut phantastisch klingen, bedeutend besser als der Großteil meiner CDs.
Zu den modernen Tonabnehmern läßt sich sagen, daß ich leider nicht weiß, welche Abnehmer im speziellen Du hier meinst? Selbst wenn ich Dir bei einigen Exemplaren sogar Recht geben würde, so gibt es doch eine sehr breite Palette und für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Und wenn nicht, gibt es auch noch einige absolute Klassiker neu zu kaufen, z.B. Denon DL-103 oder die SPU Serie von Ortofon.

Vielleicht erzählst Du ja mal, mit welchem Equipment Du Deine Platten so hörst.

Gruß, uglyripper


[Beitrag von uglyripper am 13. Mrz 2006, 13:42 bearbeitet]
good.g
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:50
Tatsächlich ein Thema, zu dem mindestens einmal pro Woche ein neuer Thread geöffnet wird, in dem dann nach Herzenlust unversöhnlich miteinander rumgestritten werden darf ;)Oftmals subsumierbar auf : Bessere, technisch nachmessbare Werte vs. subjektiv empfundene höhere Emotionalität.

Daran möchte ich mich lieber nicht beteiligen. Wer was von welchem Tonträger hören will, ist mir persönlich eigentlich ziemlich egal. Meine ca. 2000 LPs werden jedenfalls nicht verscherbelt, dafür bereiten sie mir nach wie vor viel zu viel Spaß.

Dazu möchte ich dennoch 'was sagen:


Bei Ebay kostet das gute Stück nunmehr 43 €, mithin 86 DM (Woanders habe ich das gute Stück nicht finden können). Die Platte hat damals 25 DM gekostet.
Noch vor wenigen Jahren hat kein Mensch, auch nicht die eingefleischten Analogfans, zu denen ich mich auch zähle, derartige Preise für die o.a. Gerätschaften und Platten ausgegeben.


Bei vielen Vinylisten findet sich neben der Leidenschaft für Musik eben auch eine andere oftmals stark ausgeprägt, und das ist die Sammelleidenschaft. Platten haben im Gegensatz zum Großteil der CDs mittlerweile eben auch antiquarischen Wert. Das erfahre ich immer wieder, wenn ich bei Ebay USA nach guterhaltenen Blue Note Jazz-LPs suche. Da werden teilweise sogar vierstellige Beträge erreicht.Obwohl auch ich das Gefühl kenne, daß eine alte Schallplatte viel eher das Gefühl vermitteln kann, eine "persönliche Kopie" statt eines austauschbaren Konsumartikels zu sein, kommen mir solche Auswüchse auch eher absurd vor.In diesen Fällen scheint der Gegenstand wichtiger zu sein als das, was er transportiert. Trotz meiner Vorliebe für Vinyl kaufe ich die Sachen, die gebraucht für mich unbezahlbar sind,oder deren Preis einfach in keinem Verhältnis mehr zu dem von mir angestrebten Nutzen steht, eben auf CD. Bei mir herrscht da eine friedliche Koexistenz. Ob das eine oder das andere Medium mal ein bißchen besser oder schlechter klingt, beunruhigt mich dabei kein bißchen.

Grüße,

Klaus
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#10 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:51
Und um mal auf den ach so tollen Klangvorteil der CD einzugehen, theoretisch kann sie das, aber praktisch wird das oftmals nicht umgesetzt.

Macht euch mal die Mühe und lest einen packen CD´s in den PC ein und schaut auch das mit nem Waveeditor an. Vor allem im Mainstreambereich werden CD´s bis ans digitale Maximum ausgesteuert, vollgas auf Kompressor/Limiter stehend. Das ganze klingt nur noch laut, von Dynamik keine Spur mehr, von den Vorteilen der Platte gegenüber erst recht keine Spur.

Eine gute Dreher - Tonabnehmerkombination in Verbindung mit einer hochwertigen Vinylscheibe die in einwandfreiem Zustand ist klingt nicht schlechter wie CD, eher sogar noch besser.

Die CD ist sicherlich nicht schlecht, aber sie könnte oftmals viel besser sein wenn die technischen Gegebenheiten bei der Aufnahme usw. sinnvoll genutzt werden würden, was aber leider beim Großteil nicht der Fall ist.

Das die CD ein einfacheres Handling bietet und auch unempfindlicher ist, ist aber ein großer unumstößlicher Vorteil, der Klang allerdings ist nicht immer zweifelsfrei besser bei den schlampigen Masterverfahren die oft angewendet werden.
Bruno
Stammgast
#11 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:52

Sir_Vival schrieb:
der Hype wird besonders durch die Mondpreise für Analogkram (Plattenspieler, Tonarme, Plattenwaschmaschinen, Abtaster, gute Analogaufnahmen)sichtbar, die derzeit bei ebay geboten werden.


hmmm - besonders auf EBay machen Angebot und Nachfrage die Preise - wenn einige Sammler das bereit sind, zu zahlen, so ist das ihre Sache.

Ich hab auch Scheiben aus den 90ern (also garnicht sonderlich alt), die heute zum Teil für 200 Dollar gehandelt werden. Es gibt sie halt nicht mehr neu.

Denke, das ist schon immer so gewesen:
Es gibt auch Sammler, die zahlen viel Geld für Figuren ausm Überraschungs-Ei - da würde man ja ebenfalls nicht von einem "Ü-Ei-Hype" reden !

Die Preisentwicklung bei Neuware ist für mich im übrigen nicht erkennbar ungewöhnlich. Wenngleich niedrige Stückzahlen und hochwertige Verarbeitung leider tendenziell eher zu steigenden Preisen führen.



mamü schrieb:
und für DJs ist es interessant, da man mit der CD nicht scratchen kann


Das ist so nicht (mehr) richtig... es gibt seit Jahren "Scratch-fähige" CD-Spieler, ausserdem tun die wenigsten DJs wirklich scratchen, nutzen aber trotzdem gerne Vinyl-Platten.

"Umdrehen", "keine Fernbedienung" und Robustheit des Mediums... naja, das sind so Punkte, das muss jeder selbst wissen, find ich jetzt nicht wirklich gravierend.

Dann eher noch pro-Vinyl: die grösseren, schöneren Hüllen !

Das Argument "Kopierschutz" ist ein weiterer Vorteil, der mehr und mehr auffällt

Grüsse
Bruno
Westrex
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 13. Mrz 2006, 14:49
Hallo

@Sir Vival

Du schreibst, besagte Platte habe 1960 nur 25DM gekostet.
Wenn man die Einkommen von 1960 betrachtet, war das doch auch schon ganz schön teuer. Für eine Platte, die damals problemlos erhältlich war. Deine Aussage relativiert doch gerade heutige Preise von altem Vinyl.

Grüsse
Westrex
Holger
Inventar
#13 erstellt: 13. Mrz 2006, 14:50

Sir_Vival schrieb:
...Knacken ... nicht zentrierte Mittellöcher ... jaulende Wiedergabe ... Pressfehler ... technische Limitationen ... schlechtere Kanaltrennung ... geringere Dynamikumfang ... Bassbetonung und zirpende Höhen ...


Gähn - immer dasselbe, alle Jahre wieder ... langweilig.
Don't feed trolls ...
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Mrz 2006, 14:56
CDs klingen natürlich besser, sogar mp3 klingt besser, aber die drehende schwarze scheibe, dass langsame absenken des tonarms.... irgendwie hat das seinen reiz.

die neueren acrylglas plattenspieler sind zusätzlich ein sehr hübscher blickfang für jedes hifi rack.
flolein
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 13. Mrz 2006, 15:20
Ich war eigentlich bis vor kurzem auch kein großer Freund von Vinyl. Da aber im House- und Trance-Bereich das meiste weiterhin nur auf Vinyl erscheint, bleibt einem, wenn man Freund der entsprechenden Musikrichtung ist, gar keine andere Wahl, als auf Vinyl zu setzen. Und ich muss zugeben, dass ich klanglich durchaus positiv überrascht wurde. Ich würde den Vinyl-Klang zwar nicht unbedingt als besser im Vergleich zur CD bezeichnen, aber als unangenehm oder störend empfinde ich ihn nicht.
uglyripper
Stammgast
#16 erstellt: 13. Mrz 2006, 15:50
"sogar mp3 klingt besser"...

Sorry, da kann ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen....

Gruß, uglyripper
Bruno
Stammgast
#17 erstellt: 13. Mrz 2006, 15:54

MusikGurke schrieb:
CDs klingen natürlich besser, sogar mp3 klingt besser


Das kann man natürlich keineswegs so sagen. Aber wollen wir uns wirklich von diesem Schwachmaten-Thread (von dem ich natürlich längst ein Teil bin ) wieder in die alte Diskussion ziehen lassen ? Es kann ja jeder hören, was/wie es gefällt
uglyripper
Stammgast
#18 erstellt: 13. Mrz 2006, 15:58
@Bruno



PS: Hab mich zu einer Antwort darauf hinreißen lassen... Werde mich demnächst besser im Griff haben...

Gruß, uglyripper


[Beitrag von uglyripper am 13. Mrz 2006, 15:59 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#19 erstellt: 13. Mrz 2006, 16:06
Hallo miteinander!

Ich habe mich im Griff! Ich habe mich noch im Griff ...!!!
Was solls, jedem Tierchen sein Pläsierchen ...

Mit freundlichen Grüßen
Raphael, heute ungewohnt tolerant
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 13. Mrz 2006, 16:20
Bei Mp3s können trotz komprimierung höhere Frequenzen wiedergegeben werden, dank der miserabelen kanaltrennung bei vinyl mag dem ein oder anderem zwar die bühne "räumlicher" erscheinen, dafür hat man bei mp3 kein knacksen, kein springen der nadel, keine alterungseffekte bei den datenträgern, ein höherer dynamikumfang, höherer rauschabstand,...

schallplatten sind ein relikt aus dem vorigen jahrhundert, als solche verdienen sie auch respekt. ich höre sehr gerne vinyl.
Althalus
Stammgast
#21 erstellt: 13. Mrz 2006, 18:01

MusikGurke schrieb:

schallplatten sind ein relikt aus dem vorigen jahrhundert,


Hi,
CD aber auch.....

Tschüss
Althalus
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 13. Mrz 2006, 18:06
ok, erwischt
Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:19
Bitte, nicht missverstehen, ich wollte die LP keinesfalls verteufeln, bin ja selber eingefleischter Analogaddict. Am Wochenende hatte ich ein paar gekaufte Platten gewaschen, ohne Erfolg, da sie kaum sichtbare Schrammen hatten, die sich leider durch regelhaftes Knacken bemerkbar machten. (unregelmässiges Knacken ist noch absolut erträglich). Leider waren die nur noch für den LP-Weitwurf zu gebrauchen, daher meine etwas frustierte Frage: Warum tut man sich das an?

Uglyritter, verdammt, das hätte ich wissen sollen mit der LP. Auf deine Frage zu antworten: Ich habe natürlich einen Klassiker auf meinem Rega P3, das Ortofon MC 10 Super. Das klingt echt super. Mit zirpig meinte ich die TAs von Benz und anderen, also sehr teure, die diesen merkwürdigen als high-Endig bezeichneten Klang haben. Das DL 103 trägt mir ein bisschen im Bass zu dick auf und Violinen klingen wie mit Papier bespannt. Hab es aber auf meinem alten TD 126 mit SME 3009 montiert. Diese Kombination harmoniert gut und ist für Kammermusik ideal.
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:34
Hallo!
Ein sehr guter Grund überhaupt Schallplatten zu hören ist auf jeden Fall bei mir daß es jede Menge hörenswerter Aufnahmen auf Schallplatten gibt die nie auf CD erschienen sind oder erscheinen werden. Dazu kommt zumindest bei mir der Basteltrieb. Es macht mir einfach Spaß mit Systemen, Tonarmen und Plaatespielern rumzuschrauben und zu Löten. Daß das wenig mit HiFi im engeren Sinne zu tun hat ist mir durchaus klar. Ich vertrete schon seit längerewm die Ansicht das Vinylhören und Plattenspieler eigentlich ein zusätzliches Hobby neben HiFi ist, zwar mit unzähligen Berührungspunkten aber durchaus eigenständig. Es ist keine Frage das eine gut aufgenommene und ebenso gut gemasterte CD einer Schallplatte die ebenso das Nonplusultra des Mediums Vinyl darstellt in jeder Beziehung überlegen ist, nur spielt das absolut keine Rolle für einen Vinylhörer oder Vinylsammler der sich an einer 50ger Jahre Erstpressung im guten Zustand erfreut. Das hat allerdings dann mit HiFi im engeren Sine nichts mehr, oder nur wenig zu tun.

MFG Günther
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:38

Ein sehr guter Grund überhaupt Schallplatten zu hören ist auf jeden Fall bei mir daß es jede Menge hörenswerter Aufnahmen auf Schallplatten gibt die nie auf CD erschienen sind oder erscheinen werden. Dazu kommt zumindest bei mir der Basteltrieb.


uglyripper
Stammgast
#26 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:39
Hi Vival,

Ich hoffe nicht, daß Du 43€ für die LP bezahlt hast...
Ich hatte am Wochenende ein ähnliches Erlebnis mit einer lange erwarteten Platte welche für satte 30€ gerade aus den Staaten gekommen war. Zustand war in der Beschreibung und ist optisch near mint. Leider ist auch nach der ersten Wäsche ein widerlicher Geräuschteppich hörbar. Wahrscheinlich wurde die Platte jahrelang immer wieder mit falsch eingestelltem Equipment abgespielt. Dann ist da nichts mehr zu machen, leider (versuchen werde ich es natürlich). Da kann man entweder auf Reissues zurückgreifen, die Speakers Corner Ausgaben sind eigentlich noch absolut bezahlbar, oder halt nochmal kaufen. Ich habe nämlich auch einen ganzen Haufen sehr früher Stereo DGG von Anfang der 60er welche traumhaft nebengeräuschfrei laufen.

Gruß, uglyripper
Toni78
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:50

Bruno schrieb:
Das Argument "Kopierschutz" ist ein weiterer Vorteil, der mehr und mehr auffällt

Grüsse
Bruno


Hä? Kopierschutz? Wie bitte kann man mit einem haushaltüblichem Equipment Vinyl 1:1 kopieren?? Analog kopieren kann ich auch jede CD und bis jetzt gab es auch bei CDs kein Kopierschutz der nicht mit dem richtigen Brenner und Programm umgangen werden konnte.

Also das ist ein ganz schwaches Argument für die Schallplatte eigentlich eher sogar ein Pro-CD Argument.

Zum Klang äusser ich mich mal nicht... ich habe einen guten Plattenspieler, aber nicht so gut das er meinen CD-Player das Wasser reichen könnte.


[Beitrag von Toni78 am 13. Mrz 2006, 20:55 bearbeitet]
Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 13. Mrz 2006, 20:53
@uglyripper,

nee, auf keinen Fall, da mir zu teuer. Ich lasse jetzt erstmal die Ouvertüre weg, der Rest ist nämlich absolut geräuschfrei und warte auf ein entsprechendes Angebot bei ebay oder anderswo.
Bruno
Stammgast
#29 erstellt: 13. Mrz 2006, 21:14

Toni78 schrieb:
Hä? Kopierschutz? Wie bitte kann man mit einem haushaltüblichem Equipment Vinyl 1:1 kopieren?


Ich meinte eher den Aspekt:
Kopierschutz ist auch Abspielschutz. Wenn ich ne CD kauf, dann kann ich nicht 100% sicher sein, dass sie im Auto, im DVD und überall dort läuft, wo ich sie einlege.

Ne LP ist immer "normgerecht" weil es keine gezielten Abweichungen von der Norm (zu Kopierschutz-Zwecken) gibt.
Toni78
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 13. Mrz 2006, 21:23

Bruno schrieb:
[ch meinte eher den Aspekt:
Kopierschutz ist auch Abspielschutz. Wenn ich ne CD kauf, dann kann ich nicht 100% sicher sein, dass sie im Auto, im DVD und überall dort läuft, wo ich sie einlege.

Ne LP ist immer "normgerecht" weil es keine gezielten Abweichungen von der Norm (zu Kopierschutz-Zwecken) gibt.


Ok... Könnte ja jetzt fragen ob wer schonmal seine LPs im Auto abspielen konnte... MIR ist es noch nie passiert das eine CD im Auto nicht lief.

Allgemein gibt es bei normalen CD-Playern keine Probleme mit kopiergeschützten CDs. Nur manche PC-Laufwerke und MP3 Radios sind da etwas empfindlich.

Also Mobilität ist nicht gerade die Stärke der LPs. Aber lass mer das, dieses Thema breitzutreten wäre Erbsenzählerei.
Braintime
Stammgast
#31 erstellt: 13. Mrz 2006, 21:35

uglyripper schrieb:
"sogar mp3 klingt besser"...

Sorry, da kann ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen....


... und ich kann nur mit einstimmen...

Grüße

Klaus
Toni78
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 13. Mrz 2006, 21:40

Braintime schrieb:

uglyripper schrieb:
"sogar mp3 klingt besser"...

Sorry, da kann ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen....


... und ich kann nur mit einstimmen...

Grüße

Klaus


Das ist differenziert zu sehen. Der Klang von mp3 wird im wesentlichen von der Kompromierung bestimmt. Wenn diese nur sehr gering ist dürften die klanglichen Vorteile von MP3 (Störsicherheit, Kanaltrennung etc...) die Komprimierung wieder wettmachen. Allerdings klingt analog irgendwie wärmer. Bei den gängigen Komprimierungsraten wird leider manchmal zuviel zwischen den Tönen weggelassen.
Bruno
Stammgast
#33 erstellt: 14. Mrz 2006, 10:37

Toni78 schrieb:
MIR ist es noch nie passiert das eine CD im Auto nicht lief.


Auto hin oder her (es gibt noch andere Abspieler, wo die CD eigtl. laufen sollte & es vielleicht nicht tut):
Bei der CD HOFF ich, dass sie läuft - bei Vinyl WEISS ich das !

Die (vermeindliche) Unkompliziertheit des Mediums CD relativiert sich hierdurch, wie ich find.


[Beitrag von Bruno am 14. Mrz 2006, 10:42 bearbeitet]
Toni78
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 14. Mrz 2006, 10:46
[quote="Bruno"][quote="Toni78"]Auto hin oder her (es gibt noch andere Abspieler, wo die CD eigtl. laufen sollte & es vielleicht nicht tut):
Bei der CD HOFF ich, dass sie läuft - bei Vinyl WEISS ich das !
Die (vermeindliche) Unkompliziertheit des Mediums CD relativiert sich hierdurch, wie ich find.[/quote]

Naja wollen wir dieses Thema mal nicht zu breit treten, aber unterm Strich bleibt die CD in der Anwendung wesentlich problemloser und komfortabler als die LP. Da gibts einfach nichts dran zu rütteln.
jvc_graz
Stammgast
#35 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:01
schönen vormittag!
auch ich möchte euch meine persönlichen erfahrungen digital-analog nicht vorenthalten.

1983/84 war ich (wie sicherlich viele von uns) feuer und flamme für die neuen digitalen player. versprach doch die werbung klangreinheit, kein knistern, keine verschlissenen schallplatten, keine notwendigen tonabnehmer. nur ich war bedingt durch mein taschengeld damals nicht in der lage mir wirklich gute analoge bauteile zu kaufen und musste mich mit "billigprodukten" zufrieden geben. klar, dass da der wille nach klangverbesserung da war...

nach mehr als 20 Jahren bin ich jetzt wieder zum analogen zurückgekehrt. ich habe schlicht weg den klaren, analytischen, übertriebenen klang der cd satt. nach 1h musikhören kommt kopfweh.
auch war ich in der lage mir die hochwertigste analogen bauteile von JVC der jahre 1970-1984 zu kaufen. unglaublich was damals möglich war. meine alten schallplatten klingen harmonisch, kein knistern, kein knacksen. besser als CD.

habt ihr schon mal einen direkten hörvergleich cd versus schallplatte gemacht (natürlich das gleiche musikstück)? trotz der nur 60 db kanaltrennung empfinde ich die schallplatte deutlich "angenehmer"

auch ist die schallplatte ein stück kultur. gibt es am abend etwas schöneres als eine gute platte auf einem wertigen dreher aufzulegen und dem klang zu lauschen und ein bierchen dazu zu trinken ?? :-)

die letzten 10 jahre hat die industrie getrieben von immer mehr profit am kunden vorbei entwickelt. es mag sich zwar die jugend für mp3, plastik und co anfänglich begeistern, jedoch spätestens wenn nach 3 monaten das gerät seinen geist aufgibt, keine reparatur möglich ist (kosten..) beginnen auch die 16-20jährigen nachzudenken und lernen von uns "alten" was klang und harmonie bedeutet.


gruss, klaus
Wolfgang_K.
Inventar
#36 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:20
Ich habe vor nicht allzulanger Zeit günstig ein paar gebrauchte Klassik-LP's gebraucht bekommen, die waren teilweise noch original verpackt und ca 30 - 35 Jahre alt.
Klanglich einwandfrei, zwar auf einfachem Niveau aber klanglich muß sich die CD warm anziehen um mit einer guten Analog-Anlage (Plattenspieler) mithalten zu können.

Den Abgesang der sogenannten Hifi-Presse auf die Vinyls vor über 20 Jahren habe ich heute noch in den Ohren. Einen CD-Player wirft man heute weg, wenn nach 10 Jahren das Teil nicht mehr funktioniert, bei einem Plattenspieler kommt ein neues System und ein neuer Riemen drauf, und das Gerät funktioniert wieder. Und Vinyl ist, was die Haltbarkeit betrifft, für Jahrhunderte ausgelegt. Davon sind die meisten (auch selbstgebrannten) CD's meilenweit entfernt.

Die CD ist gebrauchstechnisch nur ein pseuodofortschritt, soll nicht heißen das diese Scheiben mit entsprechenen Equipment nicht absolut saugut klingen. Muß ich fairnis halber mit erwähnen.


[Beitrag von Wolfgang_K. am 14. Mrz 2006, 12:23 bearbeitet]
Toni78
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:22

jvc_graz schrieb:

auch ist die schallplatte ein stück kultur. gibt es am abend etwas schöneres als eine gute platte auf einem wertigen dreher aufzulegen und dem klang zu lauschen und ein bierchen dazu zu trinken ?? :-)

die letzten 10 jahre hat die industrie getrieben von immer mehr profit am kunden vorbei entwickelt. es mag sich zwar die jugend für mp3, plastik und co anfänglich begeistern, jedoch spätestens wenn nach 3 monaten das gerät seinen geist aufgibt, keine reparatur möglich ist (kosten..) beginnen auch die 16-20jährigen nachzudenken und lernen von uns "alten" was klang und harmonie bedeutet.


gruss, klaus


Ja das mit der Kultur stimmt voll und ganz ... ist hat so eine Zeremonie ähnlich der Zubereitung eines Tees oder eines guten Espresso.

Aber das manche Geräte schnell ihren Geist aufgeben hat nichts mit dem Thema Analog vs digital zu tun. Mir ist bisher weder ein CD-Player (meiner ist mittlerw. 15 Jahre alt - ein Einsteiger Technics) noch der MP3 Player kaputtgegangen. Auch kann ein Metallgehäuse schlechte/billige Bauteile beherbergen.

Nur eins habe ich auch gelernt. Wer BILLIG (NICHT Preiswert!) kauft, kauft zweimal.

Allerdings hat man als Jugendlicher oftmals einfach nicht das Geld für hohe Qualität, das sollte man nicht vergessen. Dieses Problem hatte sicherlich auch die Jugend von gestern
Toni78
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:28

Wolfgang_K. schrieb:
Und Vinyl ist, was die Haltbarkeit betrifft, für Jahrhunderte ausgelegt. Davon sind die meisten (auch selbstgebrannten) CD's meilenweit entfernt.

Die CD ist gebrauchstechnisch nur ein pseuodofortschritt, soll nicht heißen das diese Scheiben mit entsprechenen Equipment nicht absolut saugut klingen. Muß ich fairnis halber mit erwähnen.


Hm, wenn man mit Original CDs ähnlich pfleglich umgeht wie mit Schallplatten, dann gibt es eigentlich keinen Grund warum die CDs nicht genauso lange halten sollten. Das Problem ist das CD damals als quasi unkaputtbar angepriesen wurde, was leider nicht stimmt. Aber wenn ich sehe wie manche mit den Scheiben umgehen dann wunderts nicht das die durschnittliche Haltbarkeit der CDs weit unter der Lebenserwartung der Schallplatten von Liebhabern liegt. Schallplatten sind z.B. sehr Hitzeempfindlich. Klar eine CD im Sommer im Auto liegen gelassen macht auch sie kaputt.
Earl_Grey
Inventar
#39 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:57

Toni78 schrieb:
Klar eine CD im Sommer im Auto liegen gelassen macht auch sie kaputt.

Wieso?
Toni78
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 14. Mrz 2006, 13:01

Earl_Grey schrieb:

Toni78 schrieb:
Klar eine CD im Sommer im Auto liegen gelassen macht auch sie kaputt.

Wieso?


Weil in einem von der Sonne aufgeheizten Auto schnell mal Temperaturen von über 60-70° entstehen können, und da wirds auch vielen CDs zu warm. Habe selber schon die Erfahrung machen müssen (bei ner Original CD!) das die nach so einem Tag nicht mehr richtig lief...
Selbst gebrannte CDs sind noch empfindlicher, meist fangen die von selbst irgendwann mal an zu spinnen.

Technisch kann ich das aber nicht erklären. Nur bei den Temp. die CDs gerade noch aushalten sind die Vinyls schon längst geschmolzen.
machase
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 14. Mrz 2006, 17:06
.....wenn man will, kann man heutzutage unglaubliche Klangqualität aus einer CD rausholen.....aber das macht halt fast keiner.......warum? Weil die Käuferschaft mittlerweile diesbezüglich ziemlich anspruchslos geworden ist.
Wer hat denn noch ´ne richtige Stereoanlage zu Hause? Dann doch lieber ´nen PC und ´ne "Ich bin doch nicht blöd" Tarn- oder Pseudoanlage.
Was analog mittlerweile alles "rauszuholen" wäre, wage ich mir gar nicht vorzustellen.......

Aber Plattenspieler sind nu mal vom Markt (fast) verdrängt worden. Jedes Teil zum Analogdreher ist mittlerweile eine Kleinserie. Deshalb kostet gute Analoghardware leider richtig Geld.
Earl_Grey
Inventar
#42 erstellt: 14. Mrz 2006, 17:53
@Toni78: Bezüglich selbstgebrannter CDs gebe ich Dir Recht: Da sind meine Erfahrungswerte ähnlich ("fangen das spinnen an", aber Original-CDs haben bei mir auch im Hochsommer weder im Auto noch danach versagt.

Aber das wird jetzt reines "Digital-Thema", deshalb sollten wir es in diesem Thread dabei bewenden lassen.
Amin65
Inventar
#43 erstellt: 14. Mrz 2006, 20:30
Hallo Sir_Vival,

die Frage "Warum tut man sich Analog an?" könnte man genauso anders herum stellen, "warum tut man den Ohren Digital an?".

Ich denke die Frage mit dem Analogen ist leicht beantwortet ... weil man mit Analog meist länger ermüdungsfreier hören kann.

Mit dem Digitalen kann es auf Dauer so sein, als wenn man Barfuß über Glasscherben und Nägel geht (diese Aussage ist rein subjektiv).


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 14. Mrz 2006, 20:32 bearbeitet]
Ludger
Inventar
#44 erstellt: 15. Mrz 2006, 00:22
@ Toni78,
da hast du mit deinem CD-Player aber Glück gehabt, dass er 15 Jahre gehalten hat.
Mein Pioneer 601 hat gut 10 Jahre gehalten, jetzt liest er er keine CDs mehr (neuer Laser ca. 100€!), mein aktueller Marantz CD6000 (5 Jahre alt)interessiert sich für CD-Rs nur gelegentlich, mein Auto-CD-Player liest bei kaltem Wetter sehr ungern.
In meinem Bekannten-und Verwandtenkreis, für die ich sehr viele Marken-CD-Player besorgen durfte/musste (eine negative Nebenwirkung meines HiFi-Bazillus), sind die meisten schon nach 10 Jahren hinüber.
Und jetzt meine Plattenspieler: Thorens TD 166, Baujahr 1974 - keine Probleme außer alle 10 Jahre ein neuer Riemen und ein neues System; 3 Lenco L75, alle mindestens genauso alt - kein neuer Riemen, da Reibrad, überhaupt gar keine Probleme, auch hier ab und an ein neues System.
Davon abgesehen höre ich sowohl digital und analog gerne, Hauptsache, die Aufnahme/Überspielung ist okay.
Und klanglich kommt mein allerdings modifizierter Lenco locker an den Marantz heran, vorausgesetzt, die Aufnahmen sind identisch (und davon habe ich einige).
Gruß
Ludger
Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 15. Mrz 2006, 10:54
@amin65

die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass CDs sehr viel spitzer (analytischer) klingen als die LP. Aber, die Erfahrung lehrt auch, dass die Signalquelle, der CD-Player damit zu tun hat. Auf meinem Kenwood-Player (relativ teuer) habe ich den oben geschilderten Klangeindruck. Auf meinem Billig-DVD-Player von Sony höre ich die CDs demgegenüber mit warmem vollen Sound, sozusagen analogmässig, aber ohne Nebengeräusche. Möglicherweise ist die Klangabstimmung dieses Players auf die Heimkino-Ansprüche abgestimmt. Beide laufen über die Digitaleingänge des Verstärkers, Lichtleiter bei CD, Coax bei DVD. Allerdings in Bezug auf die Nebengeräusche, im Konzertsaal hat man die auch, vor allem an den leisen Stellen, Husten, Auswickeln von Hustenbonbons und Flüstern mit dem Nachbarn. Das stört mich viel mehr, als so mancher Knacker auf der Platte.
kalia
Inventar
#46 erstellt: 15. Mrz 2006, 16:09

MusikGurke schrieb:
ein höherer dynamikumfang


Kann man so pauschal nicht sagen, imho
Theoretisch könnte man ihn haben,ja, praktisch wird in vielen Fällen noch (einiges)weniger genutzt, als mit der LP möglich gewesen wäre...

Gruss
Lia
Sir_Vival
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 15. Mrz 2006, 16:28
Dynamik heisst in diesem speziellen Fall Signal-Rauschabstand. Der beträgt auf der Platte etwa 45dB, bei der CD etwa 90 dB, also doppelt so hoch. D.h. man kann auf CD leise Stellen deutlich lauter abhören als auf der LP, ohne dass der Hintergrund überhaupt hörbar ist. Das macht sozusagen den sterilen Klang der CD aus. Du hörst nur die Musik und sonst nix. Ausser der Konzertmeister hat leise gefurzt. Das wäre dann auf der CD noch hörbar. Aus sozialhygienischen Bedingungen sollte man den vollen Dynamikumfang der CD allerdings beim Abspielen nicht ausnutzen, sonst fällt der Putz von der Wand, und der Nachbar ist zu Recht sauer. Ansonsten hat jedes Ding seinen Platz und ich persönlich bin absolut froh, dass ich meine Platten nach Einführung der CD nicht weggegeben habe. So bleibt mir noch so manche musikalische Perle, die man auf CD heute leider nur selten findet.
Bruno
Stammgast
#48 erstellt: 15. Mrz 2006, 17:33

Sir_Vival schrieb:
Dynamik heisst in diesem speziellen Fall Signal-Rauschabstand.


Klar, leise Stellen extrem leise und laute Stellen sehr sehr laut - das kann die CD in extremerer Weise als die LP. Aber dies ist etwas, das in der Tat auch schnell anstrengend werden kann, somit könnte man wohl sagen: diesbezgl. brauch ich nicht mehr als das, was Vinyl liefert
vinylover
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 15. Mrz 2006, 18:45
Das analoge Tonsignal lebt doch mitunter von der Überlagerung einzelner Frequenzen. Resultierende Interferenzen sorgen für sog. "Schweben", die ein x-bit digitalwandler eben nicht reproduzieren kann. Dort liest er die Signale eben nur oder auch nicht (0/ 1; ein/aus).

Insofern sind wohl die Dynamik und die, im Falle der Unversehrtheit der Tonkonserve, praktisch nicht vorhandenen Nebengeräusche.

Bei vielen ist letzteres auf Platten von erheblicher Bedeutung, beim echten Plattenfreund jedoch weniger. Und von Dynamik lebt wohl eher der passionierte Klassik-Liebhaber.

Ich geb also beiden Medien unter vorteiligen Bedingungen ein Anrecht, bevorzuge allerdings aufgr. meiner doch schon recht ausladenden Plattensammlung das Vinyl.

..... und mach meinen Frieden mit den CD's


[Beitrag von vinylover am 15. Mrz 2006, 18:47 bearbeitet]
Amin65
Inventar
#50 erstellt: 15. Mrz 2006, 19:57

Sir_Vival schrieb:
die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass CDs sehr viel spitzer (analytischer) klingen als die LP. Aber, die Erfahrung lehrt auch, dass die Signalquelle, der CD-Player damit zu tun hat.


Hallo Survival (Sir_Vival) ,

nicht nur die LP klingt analoger, sondern auch die analogen Bandmaschinen. Die CD hat einfach ein paar Probleme, die sich besonders bei rein digitaler Aufnahme noch deutlicher zeigt. Wenn die ursprüngliche Aufnahme vom Analogband kommt, ist der "Schrecken" CD schon etwas gemildert. Aber die CD vom analogen Band abgehört ist nochmal besser ... und schon stellt sich (fast) wieder die alte analoge Klangwelt ein.

Grüße, Amin
vinylwolferl
Schaut ab und zu mal vorbei
#51 erstellt: 16. Mrz 2006, 15:21
@Sir_Vival:

Warum tut man sich heute noch analog an?
Bei mir ist es zum Einen die Faszination für eine Technik, die ich auch sehen kann. Wesentliche Bauteile eines Plattenspielers kann man sehen und im wahrsten Sinne des Wortes "begreifen". Bei 99% der Cd-Spieler ist das ja nicht so.

Bei einem Plattenspieler ist auch ein gehöriges Mass an Feinmechanik bzw. Präzisionsteilen im Einsatz, während bei CD-Spielern grösstenteils die elektronischen Bauteile die wichtigste Rolle spielen(damit will ich aber nicht sagen, dass Cd-Spieler schlecht verarbeitet sind!).

Die "Zeremonie" rund ums Platte-Auflegen spielt natürlich auch eine Rolle. Wenn man sich für Hifi als Hobby entschieden hat, will man sich doch auch - in einem gewissen Rahmen - mit der Technik und dem Drumrum beschäftigen.

Von der Diskussion, ob Analog oder Digital besser ist, habe ich mich schon lange verabschiedet. Schlechte Aufnahmen gibt es auf beiden Seiten. Was mich aber speziell bei digitalen Wiederveröffentlichungen älterer Platten schon immer ärgert, ist die oftmals mangelnde Sorgfalt bei der Überspielung. Entweder es klingt im Vergleich zur LP mässig oder die Aufnahme wird "zu Tode" digitalisiert. Das Musik-Erlebnis bleibt vielfach auf der Strecke, weil die Aufnahme dann zwar sauber klingt, aber auch irgendwie oberflächlich. Emotional spricht mich die Analogtechnik einfach mehr an, trotz ihrer objektiven Fehler.

Schöne Grüsse

vinylwolferl
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