Feldmann - Cinchkabel

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tillus30
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jun 2007, 19:14
Hallo,
speziell an die die wissen wie ein Cinch-Kabel aufgebaut sein sollte.
Könnt ihr mal unter "www.feldmann-hifi.de" und dann unter Signalkabel nachschauen- da ist eine Beschreibung, wie das Kabel aufgebaut ist.
Mir geht es weniger darum- ob zu billig oder zu teuer.
Einfach nur, ist das kabel korrekt aufgebaut?

Danke im Voraus

Till
3rd_Ear
Inventar
#2 erstellt: 01. Jun 2007, 22:16
Grundsätzlich ist bestimmt nichts gegen den Aufbau der Feldmann-Kabel einzuwenden - sehr gute Abschirmung, hochwertige Stecker, gute Verarbeitung, edle Optik. Das weiss ich wohl zu schätzen, und obwohl ich kein "KKH" bin, sind auch die von mir verwendeten Cinchkabel, wenn auch um eine Zehnerpotenz preiswerter, mit diesen Eigenschaften gesegnet.

Seltsam finde ich dann aber doch die Argumentation mit dem angeblich "konsequenten" symmetrischen Signal des Tonabnehmers: Die Cinch-Eingänge an HiFi-Verstärkern und Plattenspielern sind niemals symmetrisch ausgeführt, das geht schon aufgrund des zweipoligen Cinch-Steckers nicht! - Deshalb wird das (ursprünglich tatsächlich symmetrische) in den Spulen des Tonabnehmers generierte NF-Signal vom Gerätehersteller bereits im Plattenspieler beim Übergang vom Tonabnehmerkabel auf den externen Anschluß asymmetriert. Die exakte Schaltung ist übrigens abhängig vom verwendeten externen Anschluss (entweder Cinch-Stecker mit zusätzlichem Massekabel oder DIN-Stecker ohne extra Massekabel).


Wo, bitteschön, bleibt denn da die Konsequenz in der Entscheidung für ein (angeblich) symmetrisches Kabel, wenn doch das NF-Signal schon Laufwerks-intern "asymmetrisch" über ein Koaxialkabel übertragen wird? Da nützt leider eine "symmetrische" interne Kabel-Beschaffenheit zwischen den beiden asymmetrischen Steckern an den Kabelenden genau überhaupt gar nichts - schadet zugegebenermassen bestimmt aber auch nicht, wenn (wie hier) diese "symmetrische" Kabelkonstruktion wenigsten mit einem dichten Schirmungsgeflecht vor äusseren Störsignalen gut abgeschirmt ist! :-)

Da der Anbieter "großzügig" 2 Wochen Zeit zum Testhören anbietet (laut Fernabsatzgesetz ist er dazu SELBSTVERSTÄNDLICH sowieso verpflichtet) spricht wohl nichts gegen ein Ausprobieren der angebotenen Kabel - außer vielleicht dem Preis?

Und wenn die kurzfristige Kapitalverlagerung keine Rolle spielt: Die klangbeeinflussende Wirkung der "schwingungsdämpfenden" (hoffentlich nicht gerade bei 50Hz) 1,5m langen abgeschirmten(!) Netzkabel des gleichen Anbieters wäre sicher auch interessant zu untersuchen:

Was ist denn mit dem klangbestimmenden Einfluß der 'zig Meter langen völlig ungeschirmten 0815-Standard-Kupferstrippen in der Wand, die vom Elektriker vor Jahren zum Anschluß an den Stromzähler bzw. das öffentliche Stromversorgungsnetz verlegt wurden? Und was ist mit dem Einfluß der Hunderte von Metern langen Erdkabeln zum nächsten Umspanntrafo, die ungeschirmt parallel zu den vielen weiteren Adern anderer (störender) Stromverbraucher/Hausanschlüsse einfach so in der Erde herumliegen? Und der Einfluß der Mittelspannungs- (ja sowas gibt es!) und Hochspannungskabel zum nächsten Kraftwerk, die über viele Kilometer einfach so völlig ungeschirmt an Gittermasten in der Gegend herumhängen, ganz zu schweigen von den 'zig-Tausenden Kilometern Kabel im europäischen Energieverbundnetz?

Zum Glück haben die Hersteller meiner HiFi-Komponenten diese Problematik wohl bedacht, und vorsorglich sorgfältig rauscharm stabilisierte Netzteile eingebaut
kptools
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Jun 2007, 23:55
Hallo,

ich sehe es doch etwas kritischer als mein Vorredner. Es wird in der Beschreibung viel geschwafelt (z.B. "gute Schirmung", "spezieller", phonogerechter Aufbau, etc.), aber es gibt null Angaben über den genauen Aufbau, die Konfektionierung geschweige denn die elektrischen Parameter. Z.B. wird von der "Wenig-Metall"-Theorie gesprochen, die aber beinhaltet, daß die "gute Schirmung" zumindest an den Steckern aufgegeben wird. Und wenigstens eine Angabe zur Kapazität des Kabels wäre für mich bei Phono pflicht.

Meine Empfehlung für Phono wäre ein RG 62 mit separater Masse, daß man mit ordentlichen Steckern konfektioniert und mit entsprechendem Geflechtschlauch ein wenig pimpt. "Mehr" geht da eigentlich kaum noch.

Grüße aus OWL

kp
KSTR
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2007, 02:15

3rd_Ear schrieb:
Seltsam finde ich dann aber doch die Argumentation mit dem angeblich "konsequenten" symmetrischen Signal des Tonabnehmers: Die Cinch-Eingänge an HiFi-Verstärkern und Plattenspielern sind niemals symmetrisch ausgeführt, das geht schon aufgrund des zweipoligen Cinch-Steckers nicht! - Deshalb wird das (ursprünglich tatsächlich symmetrische) in den Spulen des Tonabnehmers generierte NF-Signal vom Gerätehersteller bereits im Plattenspieler beim Übergang vom Tonabnehmerkabel auf den externen Anschluß asymmetriert. Die exakte Schaltung ist übrigens abhängig vom verwendeten externen Anschluss (entweder Cinch-Stecker mit zusätzlichem Massekabel oder DIN-Stecker ohne extra Massekabel).

Wo, bitteschön, bleibt denn da die Konsequenz in der Entscheidung für ein (angeblich) symmetrisches Kabel, wenn doch das NF-Signal schon Laufwerks-intern "asymmetrisch" über ein Koaxialkabel übertragen wird? Da nützt leider eine "symmetrische" interne Kabel-Beschaffenheit zwischen den beiden asymmetrischen Steckern an den Kabelenden genau überhaupt gar nichts
Hier spricht leider einiges Unwissen.

In guten Plattenspielern ist an der Tonarm-Basis ein fünfpoliger SME-Einbaustecker: 2x floatend symmetrisch für die Pickup-Signale L und R, und 1x Chassis/Tonarmrohr. Deshalb kann man nach Belieben unsymmetrisch oder symmetrisch fahren. Sind Cinch-Anschlüsse am Gerät, sind deren Aussenleiter nie am Chassis angeschlossen und auch untereinander nicht (hab ich noch nirgends je gemessen), dazu gibt es dann den extra Schraubanschluss für's Chassis.

Ähnlich bei Phonoeingängen von Verstärkern. Auch da gibt es keine Norm die sagt dass der Cinch-Aussenleiter gleich Masse sein muß, der Eingang kann ebenso symmetrisch gemacht sein (als Differenzeingang), auch wenn das sicher nicht oft der Fall ist.

Deswegen kann man Phono-Eingänge trotz Cinchbuchsen perfekt symmetrisch fahren und dabei die Vorteile eines symmetrischen Kabels nutzen:
1) Tonader(+) --> Kabel-Innenleiter A --> Cinch-Innenleiter (Stift) --> Diff-Eingang(+)
2) Tonader(-) --> Kabel-Innenleiter B --> Cinch-Aussenleiter (Gehäuse) --> Diff-Eingang(-)
3) Chassis --> Kabel-Schirm --> hängt hier in der Luft oder geht per RC-Glieder an Aussen- und evtl. Innenleiter (HF-Hybridschirmung)
4) Chassis --> extra Massekabel --> Verstärker-Chassis/Masse
... oder eine andere Variante bei 3) und 4), da gibt es diverse Möglichkeiten. Das Gefummel bei 3) und 4) kann man sich mit 3pol-XLR-Verbindungen einfacher und freier von Unwägbarkeiten machen, aber technisch besteht an sich keinerlei Unterschied. Bei DIN-Steckern dto.

Ist zwar off-topic, aber mußte sein.

Grüße, Klaus
tillus30
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Jun 2007, 12:17
Hi,
vielen Dank für die ausführlichen Kommentare.

Mir persönlich ging es zwar nicht um das Phono-Kabel, da ich eh keinen Plattenspieler habe.
Das Signalkabel 'Primus' von Feldmann habe ich selber zwischen Verstärker und CDP, davor hatte ich das Fadel-Arts Aerolitz(mit so einem Zwischenmodul) welches ich klar schlechter empfand als das Feldmann.
Nur mein Problem ist, durch die vielen Diskussionen im Forum über viel zu teure Kabel, die auch noch unlogisch aufgebaut seien sollen, bin ich skeptisch geworden (Technik-Null).
Für mich stellt sich die Frage, ob es ein billigers Kabel gibt, das auch besser ist-aufgrund des Kabelaufbaus?
Aber vermutlich sind es dann doch zu wenig Daten, um das beurteilen zu können.
Vielleicht könnt' ihr mir einen günstigen Tip geben, um festzustellen ob das 'Primus' keine Fehlkonstruktion ist?

Gruß
Till
kptools
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Jun 2007, 13:39
Hallo,

Zum Phonokabel:
Nun, dazu brauchte es ein paar elementare Daten, sowie eine Angabe über Aufbau und Verschaltung. Es wird auf der Seite zwar viel geschrieben, letzlich sind aber echte Informationen (wie fast immer) praktisch gleich null. Tipps für gute Kabel gibt es hier zuhauf. Einige Themen dazu sind hier sogar gepinnt. Einen preisgünstigen Vorschlag zur einfachen Selbstkonfektionierung gibt es hier.

Zum Primus:
Hier gilt im Prinzip das Gleiche. Darüber hinaus halte ich symmetrische Kabel zur unsymmetrischen Übertragung, bei denen der Schirm nur einseitig angeschlossen ist, für ungeeignet.

Grüsse aus OWL

kp
3rd_Ear
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2007, 13:52

KSTR schrieb:


In guten Plattenspielern ist an der Tonarm-Basis ein fünfpoliger SME-Einbaustecker: 2x floatend symmetrisch für die Pickup-Signale L und R, und 1x Chassis/Tonarmrohr. Deshalb kann man nach Belieben unsymmetrisch oder symmetrisch fahren.


Sorry - den Anschluß an einen symmetrischen Phonoverstärkereingang habe ich hier nun wirklich völlig ausser Acht gelassen! Cinchstecker sehe ich nun mal nicht als geeignete Basis für eine symmetrische Verkabelung an - sondern die angesprochenen XLR-Anschlüsse, die ein symmetrischer Phonovorverstärker dann ebenfalls haben sollte - und dafür ist dann dieses Feldmann-Cinchkabel ja wohl nicht geeignet.


KSTR schrieb:


Sind Cinch-Anschlüsse am Gerät, sind deren Aussenleiter nie am Chassis angeschlossen und auch untereinander nicht (hab ich noch nirgends je gemessen), dazu gibt es dann den extra Schraubanschluss für's Chassis.


Das ist und war bei meinem Plattendreher auch niemals anders

Da sieht der interne Übergang vom Tonabnehmerkabel an den externen Cinchanschluß so wie z.B. bei diesem durchaus guten (wenn auch nicht intern mit einer SME-Steckverbindung gesegneten) Dual 741 aus: http://wega.we.funpic.de/741s/SEITE02.JPG
tillus30
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Jun 2007, 13:58
Danke Kptools,
da müsste ich ja unter 10Eur. wegkommen- Super!

Ciao
Till
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