Videophile Stromversorgung?

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AntonioM17
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Aug 2007, 05:45
Im High Fidelity Bereich wird ja an jeder Ecke nach Klangverbesserungen gesucht, und das auch bei der Stromversorgung. Ist man dazu gewillt zahlt man Unsummen nur für spezielle Steckdosen, Steckerleisten etc.
Ich wollte nun fragen: Lohnt sich eine derart hochwertige Stromversorgung auch für Fernseher? D.h kann sie Bildverbesserungen erwirken bzw. negative Einwirkungen auf das Bild verhindern?
Ich möchte auch im Videobereich meiner Anlage keinen Flaschenhals...
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Aug 2007, 08:38
Der Flaschenhals ist die TV-Norm. Mit den 625 Zeilen und einer Bandbreite von rund 4MHz ist kein besseres Bild möglich. Soweit die Grenzen des Systems.
Zusätzliche Einschränkungen ergeben sich durch die digitale Signalverarbeitung.
Ein sog. 100Hz-Fernseher mit Bildröhre digitalisiert das analoge TV-Signal, speichert es für eine Bilddauer und schreibt nachher das Bild zwei mal hintereinander auf die Bildröhre.
Dieses Verfahren verhindert das sichtbare Flimmern des Bildes, reduziert aber die Bildschärfe bei Bewegungen. So kann man bei mit solchen Fernsehern meist eine Laufschrift nicht mehr lesen, obwohl sie bei einem alten 50Hz Gerät deutlich lesbar ist.
Genau das Selbe geschieht bei anderen Geräten mit AD-Wandlung, wie etwa LCD- und Plasmafernsehern, wobei LCD zusätzlich ein "Nachleuchten" hat, welches die Bewegungsschärfe reduziert.

Die schlimmste Sünde ist das 16:9-Bild. Hier wird einfach die Zeilenzahl "reduziert", was zu einem niedrigeren Bild führt. Es werden einfach eine bestimmte Anzahl Zeilen schwarz gehalten. Damit geht möglicher Bildinhalt verloren oder anders gesagt, das Bisschen an Qualität, das die PAL-Norm bietet, wird nochmals um 25% reduziert.

Also, wir sind mit den Möglichkeiten des Fernsehens schon ziemlich am unteren End angelangt, vergleichbar mit Mittelwelle beim Radio. Weniger ist kaum mehr möglich. Dass da die Stromversorgung keine Rolle mehr spielt, dass also videophile Steckdosen Quatsch sind, versteht sich.

Man könnte nun spekulieren, was eine Verbesserung gäbe. Da wären digitale Formate wie die DVD schon mal besser. Und das trotz Datenreduktion. Hier ist dann wichtig, dass der DVD-Spieler die Daten auch in hoher Qualität (meist noch analog) an den Fernseher weiter gibt. Das hat aber nichts mit dem Strom zu tun, sondern mit der Qualität der Geräte und sowas ist messbar. Und eine Rolle spielen die analogen Videokabel. Diese müssen die vorgegebenen Daten einhalten.

Das Nächste wäre der Digitaltuner einer digitalen Kabelanlage. Auch hier wird heute noch das Signal meist analog an dem Empfänger weitergeleitet, also wieder die Videokabel. Aber auch hier haben wir noch die "magere" Pal-Norm als Flaschenhals.

Mit HDTV kann sich die ganze Situation mal verbessern. Das wäre ein Qualitätssprung wie Mittelwelle zu UKW. Aber auch da gibt es systembedingte Grenzen, die man nicht verbessern kann. Und auch da wird ein Verbindungskabel eine Rolle spielen, wobei bei einer digitalen Verbindung nur die Möglichkeit besteht: Geht/Geht Nicht. Und solange die Normen eingehalten werden, ist das digitale Videosignal so, dass es dekodiert werden kann. Und solange das fehlerfrei möglich ist, gibt es keine weiteren Verbesserungen, schon gar nicht durch den Strom. Werden diese Vorgaben nicht eingehalten, gibt es auch trotz aufbereitetem Netz keine Bilder.

Eine videophile Stromversorgung ist also der selbe Unsinn wie eine audiophile Stromversorgung. Es liegt an tausend anderen Dingen, wenn die Qualität nicht stimmt, aber kaum am Netz.
Onemore
Inventar
#3 erstellt: 26. Aug 2007, 08:52

richi44 schrieb:

Mit HDTV kann sich die ganze Situation mal verbessern. Das wäre ein Qualitätssprung wie Mittelwelle zu UKW. Aber auch da gibt es systembedingte Grenzen, die man nicht verbessern kann.


Eine dieser systembedingten Grenzen ist das Auflösevermögen des menschlichen Auges von etwa einer Bogensekunde, d.h. ab einem bestimmten Abstand ist auch eine bessere Auflösung des TV-Bildes nicht mehr ohne weiteres als solche erkennbar. Dennoch ist HDTV natürlich eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum PAL-Standard.

Siehe auch Wikipedia - Auflösungsvermögen.


Gruß Bernd
hf500
Moderator
#4 erstellt: 26. Aug 2007, 19:10
Moin,
ein guter 4:3 Fernseher, der als LCD-Panel die native CCIR-625/50 Aufloesung liefert,
macht im normalen Betrachtungsabstand das gleiche Bild eines HDTV-Fernsehers. Das Aufloesungsvermoegen des Auges kann das
nicht auseinanderhalten.

Die Videobandbreite des CCIR-625/50 Systemes betraegt uebrigens 5,5MHz, die fast jeder SW-FS der 60er Jahre auch wiedergeben konnte.
Heutzutage wird diese Y-Aufloesung kaum noch eingesetzt, um keine Cross-Color Stoerungen durch Videofrequenzen um 4,43 MHz zu bekommen.
(4,43MHz ist die Farbhilfstraegerfrequenz)
Mit ein Grund fuer die als schlecht bezeichnete "PAL-Aufloesung" (PAL hat keine Aufloesung, es ist nur die Methode, die Farbinformation zu uebertragen.
Die Chromabandbreite betraegt uebrigens 1,3MHz.)
Ich glaube nicht, dass mehr als 4MHz uebertragen werden. Spart auch Bandbreite, schon bei der Digitalisierung. Es kommt ja fast alles von der Festplatte.
Und man muss den Leuten ja auch (im Grunde sinnlose) HDTV-FS andrehen ;-)

Zur Ausgangsfrage Stromversorgung:
Die ist voellig unkritisch. Die Videogeraete haben alle stabilisierte Schgaltnetzteile, die intern schon ein "gewaltiger" Stoergenerator sind.
Trotzdem sieht man nichts davon. Den Schaltnetzteilen ist die Kurvenform der Netzspannung in weiten Grenzen egal, solange die Spannung am
Ladekondensator des Netzgleichrichters den fuer den Betrieb notwendigen Wert haelt.

73
Peter
AntonioM17
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Aug 2007, 19:15
ich weiss zwar nicht was ein ladekondensator oder ein netzgleichrichter ist aber wenn die Qualität der Stromversorgung keine Rolle spielt bin ich zufrieden. Danke!
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