Lautsprecherkabel

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Babagal
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Feb 2005, 20:41
Hi,

habe mal ne Frage an euch: War letztens mal nen bißchen nach Lautsprecherkabeln schauen und habe von nem Verkäufer gehört,daß es nicht,wie viele behaupten,auf den Querschnitt des Kabels ankommt,sondern vielmehr auf dessen Oberfläche.Daher hat er mir ein geflochtenes Kabel empfohlen,daß aus vielen Einzelkabeln zusammengesetzt ist,von denen jedes einzeln isoliert ist. insgesamt sind es 16 Einzelkabel,also 8 für jeden Pol.Hat der Verkäufer Recht mit seiner Aussage oder stimmt sie nicht?


grussi
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Feb 2005, 22:26

Babagal schrieb:
Hat der Verkäufer Recht mit seiner Aussage oder stimmt sie nicht?


Er bezieht sich vermutlich auf den Skineffekt. Dieser besagt daß bei höheren Frequenzen der Stromfluß zunehmend in den äußeren Schichten eines Drahts stattfindet. Der Effekt ist im Tonfrequenzbereich minimal, spielt aber im Radiofrequenzbereich eine wichtige Rolle. Du kannst unter dem Stichwort Skineffekt hier im Forum oder anderswo zusätzliche Informationen besorgen, wenn Du's genau wissen willst.

Meine Meinung ist, das der Effekt viel zu schwach ist als daß er einen hörbaren Effekt haben könnte, aber manche Leute sind anderer Ansicht.
Babagal
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Feb 2005, 22:35
dank dir pelmazo:)
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2005, 12:07
Nimm das verflochtene, denn außer den Skineffekt, den fast jeder kennt, gibt es noch den magnetischen Koppelfaktor M.
Und der sorgt bei entsprechned gut geflochtene Kabeln dafür, das sich die Magnetfelder der einzelnen Leiter zumindestes teilweise aufheben und dadurch die Induktivität des Kabels deutlich geringer wird, was wirklich hörbar (das wird mir wieder Proteste einbringen, abe ich habe die Versuchsanordnung dazu schon mindestens dreimal hier in verschiedenen Threads beschrieben, erspart mir bitte ein viertes Mal) bessere Höhen bringt!
(Eventuell auch in Verbindung mit dem Skineffekt. Beide positiven Veränderungen addieren sich ja dann.)
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2005, 12:56
Das mit den verflochtenen Kabeln geht mir genauso. Habe bei meinem beiden vorderen LS die Kabel selber verflochten (was für eine Drecksarbeit bei 5m ), aber ich empfinde den Klang nun etwas sauberer als vorher. Und vorallem es sieht wenigstens richtig gut aus, im vergleich zu den normalen LS Kabeln
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Feb 2005, 16:24

Ultraschall schrieb:
Nimm das verflochtene, denn außer den Skineffekt, den fast jeder kennt, gibt es noch den magnetischen Koppelfaktor M.
Und der sorgt bei entsprechned gut geflochtene Kabeln dafür, das sich die Magnetfelder der einzelnen Leiter zumindestes teilweise aufheben und dadurch die Induktivität des Kabels deutlich geringer wird, was wirklich hörbar (das wird mir wieder Proteste einbringen, abe ich habe die Versuchsanordnung dazu schon mindestens dreimal hier in verschiedenen Threads beschrieben, erspart mir bitte ein viertes Mal) bessere Höhen bringt!


Ich habe einen dieser Beiträge gefunden (hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-1718.html). Ich will das aber noch etwas genauer wissen

Du schreibst daß bei 1m Kabel schon eine deutliche Abrundung des Rechtecks am Lastwiderstand zu beobachten ist. Hast Du auch quantitative Informationen dazu? Ich finde Dein Ergebnis ist gerade bei Tonfrequenz schwer zu glauben. Weißt Du noch die Details Deiner Meßanordnung?

o Welche Anstiegszeit (10%-90%) der Rechteckflanken hat der Generator, welche Anstiegszeit ergibt sich am Verstärkerausgang und welche am Lautsprecher?

o Bei welcher Amplitude hast Du getestet?

o Welche Dimensionen hatte Dein Lautsprecherkabel (Querschnitt und Abstand der Leiter)?

o Welche Induktivität hat Dein Lastwiderstand (da es sich um einen Drahtwiderstand handelt nehme ich an daß er eine merkliche Induktivität hat)?

o Wie hast Du gemessen? Ich nehme an mit einem unsymmetrischen 10x-Tastkopf an einem Oszilloskop ausreichender Bandbreite, kannst Du das näher beschreiben? Gibt's vielleicht sogar Aufnahmen vom Schirmbild des Oszi?

o Wie hast Du sichergestellt daß die Induktivität der Meßleitungen keinen Einfluß auf die Messung hatte?

Du merkst schon worauf ich hinaus will: Ich will wissen ob der Effekt nicht womöglich eine ganz andere Ursache hat als Du denkst. Wenn sich ein merklicher Effekt auf die Hochtonwiedergabe ergeben soll, dann müßte rechnerisch bei einem Lastwiderstand von 4 Ohm ein Kabel eine unrealistisch hohe Induktivität haben.

Um das mal konkret zu machen: Bei 4 Ohm Last und 10µH Induktivität ergibt sich eine Abschwächung von 0,5 dB bei 20kHz. Das sollte eigentlich nach konventioneller "Weisheit" noch unhörbar sein. Eine solche Induktivität ist aber um den Faktor 20 höher als die typische Induktivität eines Meters LS-Kabel. Andersrum gesagt müßte man bei einem Meter normalen LS-Kabels keine nennenswerte Abschwächung (aufgrund der Induktivität) unterhalb von 400kHz feststellen können. Das ist jenseits der Bandbreite eines Audioverstärkers, also frage ich mich was Du da wohl gemessen hast.


[Beitrag von pelmazo am 06. Feb 2005, 16:38 bearbeitet]
Babagal
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Feb 2005, 19:33
@ ultraschall:

Du sagst,daß die verflochtenen Kabel merkbar bessere Höhen bringen;meinst Du damit,daß die Höhen sauberer und klarer klingen,oder auch durchdringender?Ich habe nämlich so daß Gefühl,daß die 604er s3,die ich habe, im Vergleich mit anderen Lautsprechern schon extrem durchdringende Höhen haben.Mein Verstärker scheint diese im Übrigen noch zusätzlich hervorzuheben.Für viele,wie ich hier bereits gelesen habe,ist es unaustehlich,wenn die Höhen derart penetrant sind,ich hingegen finde das eher positiv,weil es manchen Stücken einfach eine traumhafte Räumlichkeit verleiht.Bei einigen Lautsprechern habe ich die Erfahrung gemacht,daß Hochton und auch Mittelton von einem dominierenden Bass regelrecht verschluckt werden.Wenn die Kabel jetzt allerdings noch zusätzlich die Höhen fördern,daß es bald schrill klingt,könnte das selbst für mich zu viel werden;)
icknam
Stammgast
#8 erstellt: 06. Feb 2005, 20:51
Hm, glaubst du, dass die Kabel
1. die Höhen verstärken oder
2. die Mitten und Tiefen dämpfen
oder sind alle Messungen (und damit wohl auch die Aufnahmen) mit anderen Kabeln, die zu einem halbwegs linearen Frequenzgang führen, Banane?
Merlin18
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Feb 2005, 19:51

pelmazo schrieb:
Um das mal konkret zu machen: Bei 4 Ohm Last und 10µH Induktivität ergibt sich eine Abschwächung von 0,5 dB bei 20kHz. Das sollte eigentlich nach konventioneller "Weisheit" noch unhörbar sein. Eine solche Induktivität ist aber um den Faktor 20 höher als die typische Induktivität eines Meters LS-Kabel. Andersrum gesagt müßte man bei einem Meter normalen LS-Kabels keine nennenswerte Abschwächung (aufgrund der Induktivität) unterhalb von 400kHz feststellen können. Das ist jenseits der Bandbreite eines Audioverstärkers, also frage ich mich was Du da wohl gemessen hast.


Hmmm, 0,5 db sind inzwischen nach landläufiger Meinung sehr wohl hörbar - man geht inzwischen von 0,1 db aus. Allerdings sind 20 KHz so eine Sache was das Hören anbetrifft.
Und wie der Versuchsaufbau genau ausgesehen hat, würde nicht nur Dich interessieren.

Grüße vom Merlin


[Beitrag von Merlin18 am 11. Feb 2005, 21:19 bearbeitet]
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