Vintage Boxen für Vintage Reciever?

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Nerb
Neuling
#1 erstellt: 24. Mrz 2008, 22:33
Frohe Ostern, alle miteinand!
habe zu Weihnachten, nicht zuletzt dank der sehr netten und sehr kompetenten Beratung hier im Forum, einen sehr schönen Grundig R 3000-3 erstanden. Ich gestehe es ungern, aber ich finde, das Gerät zaubert mit meinen vier Aldi-(Life) Boxen (schäm) einen nie gehörten Klang. Ich gestehe auch, dass ich bei ebay immer wieder mal nach Marken-Ersatz schaue. Da sind ja jede Menge Grundig-Teile im Umlauf. Welche kann man für eine Verbesserung des Klangbildes empfehlen? Die Professional-Boxen? Die Aktiv-Boxen? Und wie ist es mit den von mir (optisch) favorisierten Canton-Standboxen neueren Baujahres? Geht das an einem so alten Gerät mit nur zwei Mal 50 Watt Sinusleistung? Oder ist mein Grundig mit Leistungsbreiten von 170/300 Watt Leistung überfordert und am Ende wartet nur Enttäuschung? Und - vorletzte Frage - welche Boxen-Hersteller sind für meinen Straßenkreuzer noch zu empfehlen? Letzte Frage (ganz allgemein): In den ebay-Anzeigen wird immer wieder auf die gute alte deutsche HiFi-Norm jener Jahre verwiesen, dass solche Qualität nicht mehr gebaut sind und funktionierende Geräte jener Generation auch heute noch absolut konkurrenzfähig seien. Platte Frage: Stimmt das und warum?
Es grüßt Euch
Der Nerb

Nachtrag: Das Wohnzimmer ist ca. 25 Quadratmeter groß. Kein 70er Plüsch. Sofa, Sessel, Regal, Holzfußboden - das Übliche halt


[Beitrag von Nerb am 25. Mrz 2008, 16:09 bearbeitet]
Rillenohr
Inventar
#2 erstellt: 24. Mrz 2008, 23:25
Die Rede, dass so eine Qualität heute nicht mehr zu bekommen ist, betrifft mehr die Vearbeitung beziehen, weniger den Klang. Anders gesagt, will man ähnlich hochwertige Materialien wie massive Alufront, dicke Aluknöpfe usw., muss man recht tief in die Tasche greifen. Aber das war eigentlich früher schon so. Ich kenn die Preise nicht mehr, aber diese Grundig-Teile waren auch in den 80er Jahren nicht gerade billig.
Was die Boxen angeht, so solltest du zuächst einmal überlegen, was in den Raum passt. Der Raum bestimmt in erster Linie den Klang.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 25. Mrz 2008, 00:10

Rillenohr schrieb:
Was die Boxen angeht, so solltest du zuächst einmal überlegen, was in den Raum passt. Der Raum bestimmt in erster Linie den Klang.

Und das bezieht sich nicht nur auf die Größe, sondern auch auf die Raumausstattung. In den 70er Jahren ging es oft plüschig und ziemlich gut schallschluckend zu, da konnte man Boxen noch ungestraft recht breit strahlend bauen. Heute klingt ein "klassischer" Dreiweger vom alten Stil (mit MT-Kalotte) schnell verwaschen, wenn die Umgebung sich schallhart gibt - naja, manch neuere Konstruktion verfärbt zusätzlich auch noch (zu großer MT), und die Schlanksäulenmanie macht das ganze nicht besser.

Wo es auf genaue Wiedergabe mit geringem Diffusschallanteil ankam (Studiomonitore), verwendete man freilich schon damals gern stärker bündelnde Treiber, etwa Hörner, und das nicht nur des Wirkungsgrads und der Pegelfestigkeit wegen. Heutzutage sorgt man oft mit Waveguides für eine gleichmäßige Bündelung.

Die Aktiven von Grundig fallen raus, die gehören an einen Vorverstärker. Als neuzeitliche Kandidaten würde ich noch die Behringer B2031P dazunehmen (Kompakte, geeignet für >= 2 m bis etwa 4 m Hörabstand, kosten nicht die Welt) - der Vergleich mit Oldies der besseren Sorte wäre mal nicht uninteressant, und notfalls dürfte man sie ohne viel Verlust wieder loswerden.

Was die Leistung des R3000-3 angeht, würde ich mir keine großen Sorgen machen - dem hat man seinerzeit etwa 2x 70 W an 4 Ohm entlockt. Ein Lautsprecher mit leidlich hohem Kennschalldruck macht schon bei 10 W ziemlichen Krach, ein Horn-Monstrum aus dem PA-Bereich noch deutlich mehr. Und für die subjektiv doppelte Lautstärke braucht man etwa die zehnfache Leistung...


[Beitrag von audiophilanthrop am 25. Mrz 2008, 00:21 bearbeitet]
Rillenohr
Inventar
#4 erstellt: 25. Mrz 2008, 00:45

audiophilanthrop schrieb:
...(Kompakte, geeignet für >= 2 m bis etwa 4 m Hörabstand, kosten nicht die Welt) - der Vergleich mit Oldies der besseren Sorte wäre mal nicht uninteressant, und notfalls dürfte man sie ohne viel Verlust wieder loswerden...


Das habe ich mir auch gesagt und habe mir vor kurzem alte Canton Karat 200 gegönnt, keine 80 EUR. Das sind geschlossene 3-Weg-Boxen, ich denke mal, die sind durchaus von der besseren Sorte. Sie laufen z.Zt. vor allem an einem Luxman R-600 mit 2x 30 Watt/8 Ohm. Die Canton sind mit 70/100 Watt angegeben. Ich hatte vorher 3-Weg-Quadral-, dann neuere 2-Weg-Boxen aus der LE-Serie von Canton.
Mein Raum ist nicht sehr groß, es gibt kein Plüsch, dafür sehr viele Bücher.
Die Karat begeistern mich total. Ich höre fast alle Musikrichtungen, meistens aber Klassik. Dabei mache ich ganz neue Hörerfahrungen. Z.B. bei Cembalo-Musik, einfach ein Genuss.
Fazit: Ich bin wieder 3-Weg-Fan. Die Kompakten von Canton aus der guten alten Zeit (Serien Quinto, Karat, GLE) sind sicher eine Überlegung wert. Die Karat kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen.


[Beitrag von Rillenohr am 25. Mrz 2008, 00:47 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#5 erstellt: 25. Mrz 2008, 10:39
Zu den Grundig-Boxen sollte man noch sagen, dass sie in der Regel sehr teuer gehandelt werden, vor allem wei ein regelrechter Grundig-Italiener-Asiaten-Hype läuft. Es gibt ähnliche Boxen von anderen deutschen Herstellern (Saba, Heco, ...) die den Grundigs in nichts nachstehen und auch sehr gut sind.

Ich habe ständig kleinere Grundig-Regalboxen aus den späten 70ern hier. Obwohl die sich von der Größe und Chassisbestückung teilweise nicht sonderlich unterscheiden, klingen sie fast ausnahmslos sehr unterschiedlich. Es ist wirklich alles dabei von "Taunussound" über "muffelig" bis "hell".

Am besten hat mir bisher die Super-Hifi-Box 550 gefallen, ein 2-Weger. Ich wollte die Boxen bei meinen Eltern im Wohnzimmer (24 qm) in Betrieb nehmen, was auch absolut superb funtkioniert hat. An einem Grundig-Receiver mit Loudness-Schaltung hat das spitzenmäßig funktioniert - ein Subwoofer oder ähnlicher Kram war nicht nötig. Da ihnen die Boxen wegen des Plastikfurniers nicht gefallen haben, haben sie jetzt andere Grundigs dort stehen (Box 600). Die 550 habe ich dann verkauft, worüber ich mich immer noch ärgere!

Die 3-Weger klingen wirklich irgendwie "diffus" und weniger präzise im Hochton. Sind aber nur Nuancen.

Gruß
Sebastian


[Beitrag von CyberSeb am 25. Mrz 2008, 10:42 bearbeitet]
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