Phillips 9710 BB Fullrange mit Visaton LTS 50 versiegeln?

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entenschreck
Stammgast
#1 erstellt: 13. Apr 2009, 17:53
Hallo,

ich bin gerade dabei, meine Sonab OA-4 general zu überholen.
Die Lautsprecher an sich sind in einem sehr guten Zustand.
Sie werden von mir general überholt und bekommen ein komplett neuwertiges Finish.
Unter anderem verbaut sind die legänderen Phillips 9710.
Der Korb und Magnet sehen aus wie gerade frisch vom Band.
Die Membranen sind sauber eingeschwungen, wurden nie überbelastet und zu 100% in Ordnung.
Einzigst störnedes Manko sind leichte Verfärbungen der Membranen sowie kleinen Flecken darauf.
Um sie auch noch die nächsten 30 Jahre ordentlich durch zu bringen, kommt mir nun folgende Frage auf:

- Lohnt es sich die Membranen mit Visaton FTS 50 zu versiegeln?

Der Hersteller verspricht:

Zur Erhöhung der inneren Dämpfung, gezielten Unterdrückung von Partialschwingungen und Linearisierung des Frequenzgangs. Verhindert ein Ausbleichen der Membran. Speziell geeignet für Konus-Lautsprecher mit Papiermembran.


Klingt ja alles ganz toll und kommt eigentlich meinem Vorhaben nahe.
Allerdings will ich die edlen Chassis keinsten Falles "verschlimmbessern"!

Hat schon jemand Erfahrungen mit dem FTS 50 sammeln können und lohnt sich die Anwendung?
Über hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar...
Gruß

Oliver

P.S.: Hat schon jemand die Sonab OA-4 mit einem Bassreflex ausgestattet?
Die Sparlösung des Herstellers finde ich nicht gerade prickelnd...
entenschreck
Stammgast
#2 erstellt: 13. Apr 2009, 18:31
Ups... sollte wohl eher in "Reperatur und Wartung"

Bitte verschieben! Danke...
detegg
Inventar
#3 erstellt: 13. Apr 2009, 22:09
Hi,

wenn Du das Chassis gezielt verändern möchtest, kann die Visaton-Tunke hilfreich sein. Wenn Du eine Papiermembran schwärzen möchtest, nimm Eddingtusche. Mit einem weichen Pinsel auftragen.

Gruß
Detlef
entenschreck
Stammgast
#4 erstellt: 13. Apr 2009, 23:05
Sorry wenn ich nochmals doof nachhake (aber sonst lerne ich ja nichts...)

Was verstehst du unter "geziehlt" verändern?
Laut Angaben von Visaton "verbessern" sich ja die klanglichen Eigenschaften...
Mir geht es nicht nur um die Farbe sondern auch darum, die empfindlichen
Papierfasern auch für die kommenden Generationen gebrauchsfähig zu halten.
Demnach scheint die Visaton-Tunke auch in diesem Belang meinen Wünschen entgegen zu kommen.
Wenn ein linearisierter Frequenzgang die Begleiterscheinung ist, dann sollte dies letztlich doch nur gut sein oder?
Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 13. Apr 2009, 23:06 bearbeitet]
ratfink
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 14. Apr 2009, 06:26
Wenn dir der Klang gefällt warum willst du ihn dann verändern?
Also ich würde diese Klassiker nicht beschichten.Viele der alten Papp-LS haben keinen linearen Frequenzgang und trotzdem klingen sie sehr gut,warum also etwas was gut ist?
Gruss Dieter
entenschreck
Stammgast
#6 erstellt: 14. Apr 2009, 09:25
Ähm? Ich will den Klang ja nicht zwangsläufig ändern.
Warum ist eigentlich einfach erklärt...

Die Papiermebranen sind nun 30 jahre alt, der Stoff etwas ausgeblichen vom Zahn der Zeit.
Ich befürchte eben aber auch, dass die äußeren Einflüsse das Papier spröde und brüchig machen.
Ich erhoffe mir von der Beschichtung, einen weiteren äußeren Einfluss einzubremsen und die Membranen gegen die Zeitalterung beständig zu machen.
Mein Ziel ist es, die Mebrane witterungsbeständig und wieder geschmeidig und elastisch zu kriegen.
Die schwarze Farbe ist lediglich ein willkommener Augenschmaus.

Ich mein man könnte nun ewig disskutieren, was sinnvoller ist.
Gerade deswegen frage ich hier ja... eben weil ich Zweifel hege, ob sich die Behandlung lohnt?
Vom Grundsatz her stimme ich ja zu (never Change a running system...).
Möchte hier aber ehrlich gesagt nicht das Für und Wider disskutieren,
mich interessieren eher die Erfahrungen von jemandem, der die Prozedur schonmal durchgeführt hat.
Dinge wie: Wie lässt sich die Tunke Verarbeiten, was bekommt die Membran für ein Finish und was ändert sich?
Habe hier Gott sei Dank noch mehr alte Chassis liegen, an denen ich "üben" bzw. "forschen" kann.
So wie ich das sehe läuft es wohl eher darauf hinaus, das ich hier einen Erfahrungsbericht schildern muss

Übrigens ist mein größstes Sorgenkind die Sicke, die beim 9710er bekannlich aus Papier ist!
Nur die Membrane einpinseln wäe ja langweilig...
Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 14. Apr 2009, 09:33 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Apr 2009, 10:27
Moin,

lass es! Nochmal: LASSEN!

Indem die Membrane mit dämpfender Beschichtung bestrichen wird, verbesserst du nicht unbedingt etwas, sondern änderst erst einmal nur.

Die Thiele-Small-Parameter werden sich vermutlich nur leicht verändern, je nach dem, wie sich die Membranmasse vergrössert.

Anders das Ausschwingverhalten: Hier werden Resonanzen frequenzabhängig bedämpft. Das kann so weit gehen, dass der Breitbänder müde und langweilig klingen wird. Es kann sogar den Frequenzverlauf so verändern, dass der Hochtonbereich leidet.

Diese alten "Pappen" haben sehr ausgeglichene akustische Eigenschaften. Tendenziell sehr lebendiger Klang. Ein idealer Kompromiss zwischen Steifigkeit und Resonanzunanfälligkeit. Breitbänder dieser Größe sind technisch immer ein Kompromiss, aber das sind alle Lautsprecher, egal welche Preisklasse.

Die Verfärbungen sind akustisch völlig irrelevant. Lass die Teile wie sie sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass du ansonsten RoHs-unkonformen Sondermüll bei dir liegen hast, schätze ich so auf 90-95 %
entenschreck
Stammgast
#8 erstellt: 14. Apr 2009, 13:02
Danke für die Aussage!

Deine Erklärungen leuchten ein und gehen in die Richtung, die ich vermutet hatte.
Denke mit einer Gummisicke wäre eine Versiegelung durchaus sinnvoller und denkbarer.
Eben des Aufschwingverhaltens der Papiersicken wegen waren meine Sorgen begründet.
Vermute eben auch, das die Behandlung die Sicken unnötig versteift und somit dem Breitbänder die Spritzigkeit raubt.

In diesem Fall muss wohl die Tusche her...
Irgendwelche Empehlungen?
Gruß

Oliver

Hier noch die Besagten Breitbänder...

http://s5b.directupload.net/images/090414/83t84yyp.jpg
http://s8b.directupload.net/images/090414/zld33uw2.jpg
detegg
Inventar
#9 erstellt: 14. Apr 2009, 13:53


Detlef
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Apr 2009, 13:58
Moin nochmal,

eines vorweg:
Ich bin kein Originalitätsfanatiker, aber dennoch:

Die Sicke nimmt Einfluss auf einen Frequenzbereich abhängig des Durchmessers. Du veränderst nicht nur die Aufhängung und damit die Parameter, sondern auch die Dämpfung einer bestimmten Frequenz(und ganzzahlige Vielfache derer, also harmonische Verzerrungen).
Im Gegenteil: Dadurch, dass die Sicke aus dem gleichen Stoff wie die Membran besteht, gibt es "nahtlosere" Übergänge ohne allzu große Interferenzen (etwas laienhaft, aber hoffentlich verständlich).
Lass sie so, wie sie ist. Der Breitbänder ist nicht langhubig und benötigt dementsprechend auch keine solche Sicke, wie es bei den meisten aktuellen Chassis der Fall ist.

Selbst Gewebesicken von Extrembreitbändern wie z.B. dem Seas-Exotic machen Probleme (Akustische Kurzschlüsse abhängig von der unterschiedlicken Schalldurchlässigkeiten, Interferenzen an der Membrankante, Dämpfungsverhalten der Sicke undundund. Ein "Kompromiss" eben. Immer!).

Die 9710 sind so wie sie sind gesucht und zu Recht beliebt, mit ihren Fehlern und Stärken. Als Breitbandliebhaber nimmt man das gerne in Kauf, zugunsten der (unschlagbaren, systembedingten) Vorteile.

Nur nebenbei: Mach sie schwarz und du verlierst ca. 60-70% des Wertes.

Wenn du unbedingt schwarze Chassis haben willst, hol dir doch vergleichbare neue Breitbänder:
Audio Nirvana, Beyma, Sica, Visaton, Omnes,... Da gibt es 20'er mit Fs = 60-80 Hz, Qts = 0,3 - 0,5, also ähnlich dem 9710... Und die Dinger sind nicht mal teuer.

Was hast du eigentlich mit den 9710 vor? Wie willst du sie einbauen?


EDIT: Ich habe mir mal die Fotos angesehen. Die Teile sehen richtig gut erhalten aus.
Es darf jeder machen was er will, aber...


[Beitrag von a.j.h. am 14. Apr 2009, 14:01 bearbeitet]
semmeltrepp
Gesperrt
#11 erstellt: 14. Apr 2009, 14:01
Was zum Geier ist ein akustischer Kurzschluß ?
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Apr 2009, 14:28
Akustischer Kurzschluss: Wenn vorderseitiger und rückseitiger Schall der Membrane sich "treffen". Die beiden Membranseiten strahlen gegenläufige, besser/genauer gegenphasige Schallanteile ab, die sich auslöschen, da sie ja gegenphasig strahlen. Es ist eine Art mechanischer, kinetischer Kurzschluss. Die Membrane bewegt sich, aber es wird kein Schall in den Raum entlassen.

Probates Gegenmittel:

- (Breite) Schallwand, je breiter desto tiefer liegt der Kurzschluss
- Kiste -> Box.

Da z.B. eine Gewebesicke dünner und damit schalldurchlässiger ist als die Membran (i.d.R.), ensteht an der durchlässigen Sicke dieser Kurzschluss. Folge: Schmalbandiger Schalldruckeinbruch bei einer Frequenz abhängig vom Durchmesser der Sicke ("Wellenlänge").

Es gibt aber auch Reflexionen über die Membran am Membranrand undundund. Das Thema ist lang und bei einigen Sachen werde ich definitiv keine Erklärung geben können, ohne nachzuschlagen...

Nur soviel: Eine Membran soll leicht, steif, "tot" sein. Das sind drei Eigenschaften, bei der eigentlich immer eine ins Hintertreffen gerät.

- Papier: Leicht? Ja. "Tot"? Einigermaßen. Steif? Auch einigermaßen.

- Alu: Leicht? Ja. Steif? Unbedingt. "Tot"? Neee.

Bei allen modernen Membranentwicklungen ist Papier immer noch eine der besten Alternativen und es werden nach wie vor extrem teure und extrem gute Membranen aus Papier hergestellt.

Dieses geprägte, luftgetrocknete Kraftpapier der alten Breitbänder ist auch unter modernsten Gesichtspunkten high-end. Bei Peerless wird z.B. damit gearbeitet, Scan-Speak hat ähnliches,...


[Beitrag von a.j.h. am 14. Apr 2009, 14:37 bearbeitet]
entenschreck
Stammgast
#13 erstellt: 14. Apr 2009, 14:42
Hallo Andreas,

danke dir für deine Ausführungen...
Du hast mich überzeugt, die Membranen bleiben wie sie sind!
(Trotzdem Detlef vielen Dank für deine tolle Idee und den Tipp).

Die 9710er werkeln immer noch in einer Sonab OA-4.
Momentan bin ich dabei den kompletten LS general zu überholen.
Dazu gehört natürlich die Reinigung sowie ein neuer Anstrich.
Die Boxen sollen quasi auf Stand "frisch ab Werk" gebracht werden.
An die Peerless kommt man aufgrund der Verklebung mit Akustikstoff ohnehin nicht ran.
Sehen aber auch noch klasse aus und funktionieren allesamt.
Wenn die komplette Box in neuem Glanz erstrahlt, würden die Membranen des BB natürlich nicht mehr ganz zum Gsamtbild passen.
Ist aber eigentlich auch Wurscht, da sie ohnehin wieder unter einem neuen Akustikstoff verschwinden (wie original).

Wobei wir bei der nächsten Problematik wären...

1.) Es stört mich die Glasfaser im Gehäuse der Sonab (wiederliches Zeug!).
Ist es ratsam diese durch modernes Dämmmaterial zu ersetzen?

2.) Da die OA-4 bekanntlich die billige Schwester der OA-5 werden sollte, hat man an der Ausführung gespart.
Sprich anstatt einem ordentlichen Bassreflex wurden lediglich zwei Löcher mit je 55mm Durchmesser in die Bodenplatte gefräst.
Nicht gerade prickelnd und klanglich nicht überzeugend.
Der Bass spielt lieblos ohne jegliches Volumen...
Habe schon gegoogelt, aber keine brauchbaren Ausführungen einer Verbesserung gefunden.

Ansonsten sind die Speaker der Hammer!
In Punto Auflösung und Räumlichkeit müsste man heute schon sehr tief in die Tasche greifen.
Vor allem sind sie aber fast unanfällig in der Wahl der Aufstellung und zaubern auch noch in akustisch schwierigen Räumen ein ordentliches Bühnenbild.

http://s8b.directupload.net/images/090414/k4hk6a74.jpg
http://s11b.directupload.net/images/090414/h9632xvs.jpg

Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 14. Apr 2009, 14:48 bearbeitet]
semmeltrepp
Gesperrt
#14 erstellt: 14. Apr 2009, 14:46

a.j.h. schrieb:
Die Membrane bewegt sich, aber es wird kein Schall in den Raum entlassen.



Was an sich schon, fachlich gesehen, völliger Schwachsinn ist. Ein akustischer Kurzschluß ist wahrscheinlich eher ein anderer Begriff für: Redakteur weiß nach der dritten Flasche "Chateau Migraine" noch nicht, wie er seine Ahnungslosigkeit beschreiben soll.
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 14. Apr 2009, 15:10
@Semmeltrepp:
Nö, das ist kein Schwachsinn. Nochmal: Der Schall der Membranrückseite wird um 180° phasenverschoben gegenüber der Vorderseite abgestrahlt. Die Welle, die über die Membran hinweg reicht, wird somit "kurzgeschlossen", also von der Intensität abgemindert. Im Normalfall wird der rückwärtige Schall im Gehäuse absorbiert, der rückwärtige Schall kann also nicht auf den vorderseitigen treffen.
Bei einer offenen Schallwand müssen die Schallwellen eine der Schallwandbreite angemessenen Größe erreichen ("Bass"), um diesen Kurzschluss zu erreichen.

Es gibt Dipolstrahler, die unterhalb dieses Kurzschlusses nicht mehr eingesetzt werden (können), aber auch Subwoofer, die genau mit den Vorteilen dieses Prinzips arbeiten (Linkwitz- Dipol, "Ri-Pol" usw.)

Das sprengt aber gerade den Fred. Deshalb:

@Oliver:

1. Nimm einfache Polyesterwatte. Beim Polsterer oder im Lautsprecherzubehör. Bei der Menge kannst du dich am Original orientieren, aber auch ein wenig probieren/experimentieren. Breitbänder reagieren teilweise sehr empfindlich auf Dämmmaterial.
2. Die Bassreflexabstimmung ist eine Sache für sich:
- Wie groß ist das Boxenvolumen?
- Wie groß ist die Öffnungsfläche des "Kanals"?
- Wie lang ist der Kanal (wahrscheinlich nur Plattenstärke?!) und
- wo liegt der Kanal? Strahlt er z.B. gegen den Boden oder frei in den Raum?

An der Bassschraube lässt sich mit relativ einfachen Mitteln drehen (in Grenzen).

Die TS-Parameter hat Bernd Timmermanns 2006 in der Hobby-HiFi gemessen. Damit kann man das Teil schnell und aussagekräftig simulieren. (In dieser Ausgabe kann man diesen Uralttreiber auch mit modernen Vergleichen. Sehr interessant).

Ich werde mal sehen, ob ich die Ausgabe noch finde.
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 14. Apr 2009, 15:19
Ich kann's nicht lassen:

Was an sich schon, fachlich gesehen, völliger Schwachsinn ist.


Genau das gleiche passiert bei einem Basstreiber, der unterhalb seiner (Einbau-)Resonanz Signale bekommt: Er pumpt nur noch heiße Luft, Schall gibt's kaum bis gar nicht.

Ausnahme: URPS-Subwoofer, die unterhalb ihrer Resonanz betrieben werden und deshalb einen extremen Leistungshunger haben. Ich rede hier von Kilo-Watts.
entenschreck
Stammgast
#17 erstellt: 14. Apr 2009, 15:24
1.) Prima... Gott sei Dank habe ich gerade eine Baustelle, da kann man den alten mist ordentlich entsorgen!

2.) Das Gehäuse fasst 36 Liter laut Hersteller (BxHxT/ 24x49x43).
Es sind zwei Löcher direkt in die Bodenplatte mit jeweils 55mm gefräst... ist also ein Bodenstrahler.
Bassreflexrohr Fehlanzeige...

Mein Wunsch bzw. Vorhaben: Ein ordentliches Reflexrohr, den zweiten Ausgagng mit einem LS-Anschluß dicht machen (bisher gehen die losen Kabel aus dem Gehäuse... auch nicht prickelnd).
Gruß

Oliver
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 14. Apr 2009, 15:25
Die Philips auf keinen Fall färben! Normalerweise sind die in den Sonabs in einem bedämpften Korb und mit einem Tuch umwickelt. Die Membran ist also nicht zu sehen. Ausserdem sollen die Schrauben mit einem Bestimmten Anzugsmoment angezogen werden - keinesfalls anknallen.

Hier findest Du eigentlich alle Infos auch zur Restauration.

http://www.carlssonplanet.com/

http://www.carlssonplanet.com/oa4ii.php


[Beitrag von Frank.Kuhl am 14. Apr 2009, 15:28 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 14. Apr 2009, 15:29
@ Oliver:

Wenn du noch etwas sinnvolles machen willst: Guck dir die Frequenzweiche an, sofern vorhanden( ).
Elkos altern und verlieren ihre Kapazität. Sowas ist mit relativ geringem Aufwand austauschbar und kostet auch nicht die Welt.

Ich rede hier nicht vom "Tunen", "Tweaken" oder"Pimpen"
detegg
Inventar
#20 erstellt: 14. Apr 2009, 15:32

Frank.Kuhl schrieb:
Hier findest Du eigentlich alle Infos auch zur Restauration.

... jupp, wenn man davon ausgeht, das auch alles gelesen wurde.
Die Intention des TE ist mir immer noch nicht ganz klar ...

Detlef
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 14. Apr 2009, 15:46
Vergiss die Elkos, es scheint so, als gäbe es ausschließlich "Film-Foils". Dann ist ja alles gut.

Zum Bassreflex: Welcher Zusatztreiber (Bass) ist am Boden verbaut?
entenschreck
Stammgast
#22 erstellt: 14. Apr 2009, 16:32
Alsoooo.... *lufthol*

Carlssonplanet kenne ich mittlerweile fast auswendig!
Würde die Seite alles erklären, würde ich hier wohl kaum posten.

@ Detlef
Du wirst es kaum glauben, aber ich kann lesen!
Hast du eigentlich immer nur abfällige Kommentare übrig für User, die nicht auf deiner (vermeintlichen) "Stufe" sind?
Aus dir werde ich nicht schlau... zum einen kommen ordentliche Tipps, zum anderen bissige Kommentare...
Erstens wäre mir erste Variante dauerhaft lieber und zweitens... was meinst du mit TE?

@ Frank
den bedämpfeten Kern hatte ich vergessen zu erwähnen, sorry...
Laut den Ausführungen auf besagter HP steht auch genau, wie damit zu händeln ist.
Dort wird auch keinsten Falles etwas geändert werden.

Leider bezieht sich carlssonplanet nur ganz allgemein auf die Restauration, geht aber nicht genauer auf den speziellen Typ ein.

Die Elkos bzw. die kompletten Weichen bedürfen laut der HP keiner weiteren Pflege.


The capacitors in the crossovers from the seventies are of the timestable variety and do not need to be replaced. Stig Carlsson, as opposed to most other designers in the seventies, was particular about that his designs should work properly for decades to come. Therefore he always used timestable plastic film capacitors in his crossovers.


So wie die Spulen aussehen, sind sie noch von Hand gewickelt *schwärm*
Man redet auf der Page allgemein von Weichen mit sehr hochwertigen Bauteilen, wobei auch bei OA-4 gemäß Ausführung nicht an den Weichen gespart wurde.

Wie gesagt wurde lediglich am Bassreflex und einem Hochtöner gespart,
um die Box auch der Allgemeinheit preislich zugänglich zu machen.

Tieftöner ist kein weiterer verbaut... der 9710er fungiert also als TMT.
Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 14. Apr 2009, 16:38 bearbeitet]
Rolf_Zetterberg
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 14. Apr 2009, 22:47
Ein ersatz fur 9710 gibt es schon:
http://hifikit.se/index.php?id=2726
und ein neuer konushochtöner T22oa:
http://www.faktiskt....7540&highlight=t22oa
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 15. Apr 2009, 08:52
Moin,
@Rolf:
Den "Basstreiber" glaube ich erkannt zu haben:
Visaton B200
Ich kann mich ja irren, aber die sehen sich verdammt ähnlich
Aber vielleicht ist es auch eine Spezialanfertigung? Sinnvoll wäre eine "normale", überhängige Schwingspule in den B200 einzubauen, damit er "mehr" Tieftöner wird, als Breitbänder.
Als "Basstreiber" würde ich eher zum BG20 von Visaton raten. Der läuft Bassreflex wesentlich besser als der B200 und wenn er vom Hochton sowieso befreit ist... Im Gegensatz zum B200 hat er einen Blechkorb und die überhängige Schwingspule und die Flirrmembran. "Mehr" Tieftöner eben. Das Membranmaterial ist das gleiche (sieht dem 9710 unglaublich ähnlich, nur schwarz ).
Siehe auch CT 230 von Klang und Ton (einfach mal guugeln).

Konushochtöner? Mir fällt im Moment nur einer ein, der wirklich gut und neu erhältlich ist (unabhängig seines richtig günstigen Preises):
TW 6 NG:http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/konus_ht/tw6ng_8.html

Da wird man um eine Neuabstimmung der Box nicht herum kommen, besonders, weil die original HT unterschiedliche Impedanzen haben.

Aber, wenn die Treiber doch in Ordnung sind? Lassen
entenschreck
Stammgast
#25 erstellt: 15. Apr 2009, 11:47
Äh... eigentlich mangelt es ja nicht an den Chassis!
Die sind ja allesamt in Ordnung... mich stört lediglich die schlechte Nutzung des Bassreflex.

Noch ne andere doofe Frage:
Wie das Gehäuse lacken?
Selbst oder die Teile kurz beim Autolacker vorbei tragen?
Mir schwebt ein Cremeweiß in hochglanz vor (also kein hartes Reinweiß).
Habe den Lack zwar geschliffen und poliert und die Stoßecken mit weißem Holzspachtel ausgebessert,
aber so ganz überzeugt mich das Resultat noch nicht (der Lack ist zu tief angegilbt).
Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 15. Apr 2009, 11:55 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 15. Apr 2009, 12:30
Also:
Um die Bassreflexabstimmung zu ändern, kannst du bei deinem Konstrukt mehrere Wege gehen:

1. Die nachgiebige Befestigung des 9710 ändern (würde ich nicht ohne Messequipment machen).
2. Den Abstand der Box zum Boden ändern (ist vielleicht am enfachsten, einfach in cm-Schritten rauf oder runter und dann nach Gehör entscheiden).
3. Die Reflexöffnung ändern: Entweder die Fläche oder die Länge (2 cm, entspricht der Gehäuseplattendicke?) oder sogar beides?

Die Box hat (mit deinen Vorgaben) eine Helmholtzresonanz von ca. 70 Hz.
Wenn du eine Öffnung verschliessen willst, um ein Kabelanschlussfeld einzubauen, dann kannst du ein Rohr mit 50 mm Innendurchmesser einbauen. Die Länge muss dann << 1 cm betragen, damit die gleiche Abstimmfrequenz getroffen wird. DAS GEHT PRAKTISCH NICHT, da die Gehäusewand nicht so dünn werden kann!

Ich würde beide Rohre offen lassen, und aufbohren/vergrössern. Beide jeweils auf 70 mm Durchmesser. Damit hebst du die Abstimmfrequenz auf ca. 80 Hz und der Lautsprecher wird "dicker" klingen. Wenn er zu voluminös wird, kannst du den Durchmesser mit Pappstreifen verkleinern, oder besser/praktikabler:
Die Länge des "Reflexrohrs" im Gehäuse durch Aufkleben von 70 mm gebohrten Platten (Stärke 0,5 cm - 1 cm ) verlängern.
Bei zwei Löchern von jeweils 70 mm Durchmesser und einer Länge von 5 cm ist man wieder bei der ursprünglichen Abstimmung von 70 Hz.
Ich denke, bei ca. 4 cm Länge wird's passen.

Also: Die Löcher von innen mit 19'er MDF-Platten schließen, von außen einen Kreismittelpunkt auf die MDF-Platten zeichnen und mit dem Lochkreisbohrer (68'er) wieder Öffnen. So hast du die richtigen Löcher und kannst sauber arbeiten.

Nur so als Idee


EDIT: Lacken. Wenn du weiß-matt gesagt hättest: Mit der Schaumrolle und einem guten Acryllack.
Weiß-hochglanz? Mach die Spachtel-und Schleifarbeiten selbst, die Grundierung/Füller mit der Rolle, nochmal mit dem Schwingschleifer rüber und bring die Dinger zum (guten) Lackierer.
Die Vorarbeiten sind Kostenintensiv und man kann hier richtig sparen. Ist auch Verhandlungssache mit dem Lackierer.


[Beitrag von a.j.h. am 15. Apr 2009, 12:34 bearbeitet]
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 15. Apr 2009, 13:52

entenschreck schrieb:
Äh... eigentlich mangelt es ja nicht an den Chassis!
Die sind ja allesamt in Ordnung... mich stört lediglich die schlechte Nutzung des Bassreflex.


Oliver


was meinst Du denn damit? Auch einfache Löcher sind Bassreflex wenn sie den richtigen Durchmesser haben. Baß machen die Sonabs eigentlich genug und ich würde die sogar schlanker abstimmen. Einfach eine oder zwei Lagen Dämmwolle auf die Löcher legen und oben ein Lochgitter drauflegen und mittels Schrauben die Wolle etwas verdichten. So funktionieren auch die Dynaudio Variovents.

http://diyaudioprojects.com/Technical/Aperiodic/
entenschreck
Stammgast
#28 erstellt: 15. Apr 2009, 20:12
Ok ok... sehe schon,bei Veränderungen an Klassikern hat hier der Spaß ein Loch!

Dann lassen wir die Dinger wie sie sind, kann ja auch am Receiver ein wenig Bass rein drehen!
An meinem Marantz 2265 klingen die Sonabs im Vergleich zu meinen Sticks eben etwas dünn.
Wenn ich Bass dazu gebe, kommt auch aus den Sonabs ein halbwegs ordentlicher Bass.
Wobei der längst nicht so präzise und zeitrichtig kommt wie bei den TL's.
Aber wahrscheinlich ist es auch ein Trugschluß, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Dabei schwächeln die Sticks trotz Tang Band und TL bei der Räumlichkeit.
Soll nicht heißen, das die Sticks schlecht abbilden, aber die Sonabs sind diesbezüglich einfach ungeschlagen.
Immer diese Kompromisse...

Sodele... dann werde ich jetzt mal fleißig spachteln, schleifen und grundieren...
Vielen Dank

Oliver
P.S.: Das Verdichterli werde ich trotzdem mal testen... danke für den Tipp!


[Beitrag von entenschreck am 15. Apr 2009, 20:14 bearbeitet]
Schall_und_Rauch
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 15. Apr 2009, 23:54
Hast du die Boxen in diesem Zustand bekommen? Es fehlt das Tuch um den Breitbänder mit der speziellen Abstimmung, die für jeden Lautsprecher einzeln vorgenommen wurde. Außerdem liegt zwischen Tuch und Membran jeweils ein Stück Dämm-Material welches bei dir fehlt.

Von daher sind sind es jetzt keine OA-4 mehr und du kannst bei deinen Modifikationen schalten und walten wie du lustig bist.
entenschreck
Stammgast
#30 erstellt: 16. Apr 2009, 00:05
Äh... weiß zwar nicht was du meinst, aber ich vermute mal folgendes:

Tuch = Akustikstoff, der als Staubschutz um den 9710er verknotet war?
Keine Panik auf der Titanik... habe ich nur für die Bilder und zum reinigen entfernt, kommt aber wieder drauf.


Es fehlt das Tuch um den Breitbänder mit der speziellen Abstimmung, die für jeden Lautsprecher einzeln vorgenommen wurde.


Wer hat dir denn das verzapft??
Das "Tuch" ist wie wild und ohne System unter dem Chassis verknotet gewesen!
Von Abstimmung kann da keine Rede sein... anders sieht es mit dem bedämpften Korb aus.
Dessen Abstand zum Chassis kann variiert und somit auch die klanglichen Eigenschaften verändert werden.

Dämmmaterial: Bei der V1 war zwischen "Tuch" und Korb eine Lage Glas als Dämmung(falls du das meinst?).
Die OA-4 jedoch hat einen variablen Korb mit einem Ring Glaswolle unter dem Chassis verbaut.
Dieser bedämpfte Korb hat einen genormten Abstand zum Chassis an dem nichts verändert wird.

Die Lausprecher bleiben also nun bis auf den Lack absolut original.
Also alles halb so wild...
Gruß

Oliver


[Beitrag von entenschreck am 16. Apr 2009, 00:23 bearbeitet]
Schall_und_Rauch
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 16. Apr 2009, 00:14
Na denn Prösterchen.
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 16. Apr 2009, 08:51
Moin nochmal,

find' ich erstmal gut, dass die Dinger Original bleiben.

Ich habe mir gestern mal kurz die Hobby-HiFi rausgesucht, in der 20'er Breitbänder getestet wurden. U.A. ein Greencone und der 9710.
Der Philips hat 'ne Güte bei 0,55 (ich habe die genauen Werte nicht mehr im Kopf), ein Fs von 45 Hz und ein Vas von ?? L(?)
Jedenfalls lässt sich mit diesen Parametern keine vernünftige Bassreflexbox bauen und schon gar nicht in so einem lütt'n Gehäuse.

Frank hat also recht: "Variovent", also eine bedämpfte Undichtigkeit und kein Bassreflex. Das Gehäuse ist als einfaches geschlossenes Gehäuse eigentlich auch zu klein, die Funktion erreicht er über diese Undichtigkeit, die das Gehäuse virtuell größer machen.

Je nach Verstopfungsmenge des Kanals, ändert sich die Abstimmung des Basses.

Einfach eine oder zwei Lagen Dämmwolle auf die Löcher legen und oben ein Lochgitter drauflegen und mittels Schrauben die Wolle etwas verdichten.
entenschreck
Stammgast
#33 erstellt: 18. Apr 2009, 16:38
Neuer Zwischenstand:

Heute wurde gelackt... und zwar selbst!
Bin stolz wie Hirsch, keine Tropfen oder Nasen und ein hammer Finish!
Habe aber auch bestimmt 5 Schichten sauber im Kreuzverfahren aufgtragen.
Verwendet wurde Faust Cremweiß in RAL 9001, kann ich allerwärmstens empfehlen.
Ein farblicher Unterschied zum original konnte ich nicht erkennen (denke die waren vorher schon cremefarben)
Der Phillips hat noch einen neuen Akustikstoff spendiert bekommen und wurde wieder vorschriftsgemäß eingepasst.
Die Tweeter wurden abgeschraubt und gereinigt, das Soundboard neu geschwärzt und der bedämmte Korb neu justiert.

Nun lasse ich aber die Bilder sprechen:



Man sieht auf den Bildern auch schön die Refelxöffnung der OA-4 und den bedämpften Korb hinter dem 9710er.
Ein störnedes Manko habe ich noch... Anschlußbuchse wird es keine geben, aber mich stört das hässlich graue Originalkabel (1,5mm²).
Ist es auch verpönt eine "ordentliche" Litze aus dem Gehäuse zu ziehen, die etwas gleich schaut?
Die Antwort kann ich mir eigentlich schon wieder denken...
Gruß

Oliver

Hurra, hurra... hab's endlich mit den Bildern und der Vorschau geschnallt!
Danke dem netten User und seinen Erklärungen...


[Beitrag von entenschreck am 18. Apr 2009, 16:43 bearbeitet]
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