Yamaha A960 Restauration

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Frederik88
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mai 2009, 22:22
Hallo Klassikerfreunde,

Ich habe vor einiger Zeit einen A960 von Yamaha ergattert. Wahnsinniges Gerät. Ich bin total begeistert.



Hier ein Bild was ich gemacht habe:
http://666kb.com/i/b7imunueypk8yul46.jpg

Nun haben sich bei mir ein paar Fragen bezüglich des Geräts ergeben, nähmlich:

1.: Ich habe ein Rauschen auf der Kopfhöhrerbuchse. Dieses ist unabhängig von der Ausgangslautstärke und stört desshalb nur bei relativ geringer Lautstärke oder eben bei sehr ruhigen Musikpassagen. Trotzdem: Kann man das beheben?

2.: Der Verstärker war u.a wegen des integrierten Phono-Vorverstärkers meine erste wahl. Der soll gut sein. Ich habe die Wahl zwischen 100, 47 und 33 kiloOhm sowie 100 Ohm für MM und einer MC-Option.
Nun zum Punkt: Mein 47 KOhm MM-System hört sich auf der 100, 47 und 33 KiloOhm- Einstellung identisch an. Ist das normal oder müsste man da nicht einen Unterschied hören? Die 100 Ohm und MC- Einstellungen unterscheiden sich übrigens ziehmlich deutlich von den anderen 3.

3.: Wozu ist der Listening Level Monitor eigentlich gut? Wenn ich an dem rumdrehe tut sich absolut nichts. Normal?

So, tut mir leid, wenn dass alles Anfängerfragen sind.

Vielen Dank im Vorraus und Grüße, Fredi
Mr._Universum
Stammgast
#2 erstellt: 11. Mai 2009, 10:21
Hallo Frederik,

Glückwunsch zu deiner Neuanschaffung! Das ist ein schönes Gerät von 1981.

Sicher wird nicht mehr jedes Detail an dem Gerät dem Neuzustand entsprechen, wobei eine Alterung bei den Kondensatoren am ehesten zu vermuten ist.

Konkret kann ich dir Auskunft geben zu dem "Listening Level Monitor". In dem Schieberegler befindet sich eine LED. Die beginnt genau bei der Ausgangsleistung des Verstärkers zu leuchten, auf die der Schieberegler gerade eingestellt ist. Es handelt sich also hier um ein Instrument zur Erkennung der aktuellen Leistungsabgabe und war damals eine Alternative zu VU-Metern.

Es sei auch noch auf eine Rückrufanktion von Yamaha hingewiesen:
http://www.yamaha-hifi.de/sicherheitshinweis-g.htm

Hier wird der Kondensator am Netzschalter ausgetauscht. Dieses Angebot sollte man in Anspruch nehmen.

Gruß,

Hansi
Frederik88
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Mai 2009, 19:58
ah verstehe die Led ist bei mir im A* schade... kann mir jemand die anderen Fragen beantworten?
Dr._Ohr
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Mai 2009, 12:19
Gratuliere zu dem schönen Verstärker. Du wirst ihn aber etwas überarbeiten müssen (Deoxit für die Kontakte und neue Elektrolytkondensatoren).
Zu Frage 2. Die Eingangsimpedanz am MM-Eingang hat nur subtile Auswirkungen auf den Hochtonbereich, üblicherweise wurden Quadro-Systeme, wie das AT20Sla mit 100k abgeschlossen, mit 47 k haben sie meist einen kleinen Buckel bei ca. 15 kHz. Der Standardwert für normale MM ist 47k.
Bei MC hat es ebenfalls (abhängig vom System) nur leichte Auswirkungen auf den Klang. Ortofon z.B. gibt an, dass bei höherer Abschlussimpedanz als spezifiziert der Klang etwas lebendiger, heller werden soll.

Der Grund für die Yamaha Sicherheitswarnung ist nicht der Kondensator beim Netzschalter sondern einer im Schaltnetzteil (zur Entstörung). Der kann explodieren und eine ziemliche Sauerei verursachen.
Curd
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Mai 2009, 12:50
Frederik88
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Mai 2009, 15:07
Im Yamaha Sicherheitshinweis ist nur der A960II aufgeführt, weswegen ich mir wohl keine Sorgen um Explodierende Kondensatoren machen muss, oder?

Nochmal zurück zur Überarbeitung:

Soll ich mir jetzt einen Schaltplan von dem Teil und Elektrolytkondensatoren zulegen und Alle Teile von der Platine ersetzen? Kann Ich mir das als Elektronik-noob zutrauen? (Das einzige was ich bisher in Hifi-Komponenten gewechselt habe sind Riemen und Sicherungen).
Mr._Universum
Stammgast
#7 erstellt: 12. Mai 2009, 15:27
Hallo Frederik,

in der Yamaha-Sicherheitswarnung ist dein Modell A-960 aber explizit aufgeführt. Es ist davon keine Abbildung vorhanden, aber im darüber liegenden Text ist der A-960 doch aufgeführt!

Diese Sicherheitswarnung ist eine lobenswerte Vorgehensweise von Yamaha, an der sich andere Hersteller ruhig ein Beispiel nehmen sollten. Diese Kondensatoren finden sich auch in Geräten anderer Hersteller tausendfach.

Also es könnte durchaus sein, dass bspw. die nicht funktionierende LED im den "Listening Level Monitor" nur an einem Kontaktproblem krankt. Da würde eine Reinigung helfen.
Die Ausführungen von Dr. Ohr zeigen zudem, dass dein Phono-Wahlschalter nicht defekt sein muss. Da kann es sein, dass die Unterschiede der jeweiligen Schaltstufen kaum wahrnehmbar sind.

Bliebe das Rauschen im Kopfhörerverstärker. Hier müsste erst die eigentliche Ursache erforscht werden. Die Frage ist, wie störend das überhaupt ist.

Gruß,

Hansi
Dr._Ohr
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Mai 2009, 20:24
Soll ich mir jetzt einen Schaltplan von dem Teil und Elektrolytkondensatoren zulegen und Alle Teile von der Platine ersetzen? Kann Ich mir das als Elektronik-noob zutrauen? (Das einzige was ich bisher in Hifi-Komponenten gewechselt habe sind Riemen und Sicherungen).

Also, wenn dir wirklich was an dem Verstärker liegt, kommst du nicht umhin, die Elkos zu tauschen und die Lötstellen nachzubessern. Das ist gar nicht schwer, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat. Dazu braucht man nicht einmal einen Schaltplan, sondern es genügt, die Werte der eingebauten Teile abzulesen und entsprechenden Ersatz (Farnell, Digikey, RS-Components, Distrelec) zu besorgen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass in der Serie gelegentlich andere Werte verbaut werden als im Schaltplan angeführt (bei einer CX-1 hat es mir mehrmals einen Elko, spezifiziert nach Schaltplan, zerrissen bis ich das alte Teil genauer angeschaut habe und feststellen musste, dass dieses Teil eine deutlich höhere Spannungsfestigkeit als im SM angegeben aufwies).
Ich weiß, dieses Thema wir kontrovers diskutiert. Es gibt die Fraktion mit der Meinung "ja nix ändern".
Ich habe in den letzten Jahren etliche Yamahas restauriert und kann mich nur wundern, wenn jemand meint, mann müsse nichts reparieren, außer vielleicht die Kontakte reinigen. Nach 20 Jahren sind die meisten Elkos trocken wie die Wüste Gobi. Es bröselt, wenn man sie aufschneidet. Klar, sie funktionieren noch irgendwie, aber der ESR etc sind unter dem Hund. Viele Lötstellen sind fehlerhaft mit intermittierender Fehlfunktion.
Wer jemals einen Klassiker vor und nach einem "recapping" gehört hat, wird sicher nicht widersprechen. Abgesehen vom besseren Klang, es ist auf einmal eine völlige Stille da, kein Brummen mehr hörbar. Auffällig ist ferner, wie kühl die Geräte dann laufen (der zunehmend hohe ESR erwärmt die Elkos noch mehr).
Um es auf den Punkt zu bringen, du musst nicht alle Elkos tauschen, aber sicher die großen Siebelkos im Netzteil und alle in der Stromversorgung der einzelnen Verstärkerstufen.
Dann nimm eine gute Lupe und schau bei gutem Licht alle Lötstellen an (Platine vorher mit Kontakt LR reinigen), du wirst viele Lötpunke mit konzentrischen Rissen sehen - ein Zeichen für Alterung, diese sind unbedingt nachzulöten. Wahrscheinlich ist dann das Rauschen im Kopfhörer auch weg.
Xphets
Neuling
#9 erstellt: 27. Mai 2009, 14:33
Hallo Frederik,

ich habe auch den A-960 - in der Bucht gekauft.

Ich dachte auch die Lampe (kein LED) sei defekt. Habe mal den Bass auf max geschoben und 500 Hz-Schalter betätigt und bisschen lauter gedreht. Siehe da ein rotes Blinken.

Im Forum habe ich gelesen, dass die Lämpchen in Reihe geschaltet sind. Sollten also die anderen noch leuchten sollte auch das Licht im LLM angehen.

Zur Rückrufaktion. Habe Yamaha vor zwei Wochen eine Mail geschrieben und prompt Antwort erhalten. Nächste Woche gebe ich das gute Stück in die Fachwerkstatt(kostenfrei).

Leider hatte mir der Verkäufer verschwiegen, dass der "Main Direct" Schalter defekt ist. Rastet nicht ein. Werde mal
Fragen ob sie ihn auch austauschen können.

Armin777 hier im Forum hier, hat mir auch angeboten ihn günstig durchzuchecken. Er hat hier im Forum sehr gute Referenzen. Falls Du es Dir mit dem Löten nicht und Elkotausch nicht zutraust, ist das eventuell ne Alternative.

Grüße
Stephan
Xphets
Neuling
#10 erstellt: 27. Mai 2009, 14:40
Hier noch beim googeln gefunden:

MG2009:
LISTENING LEVEL MONITOR.
Dieser Regler gibt dem Hörer Auskunft über auftretende Aufnahme-Spitzenpegel. Wenn der eingestellte Wert (soll normalerweise die Leistung der angeschlossenen Lautsprecher sein) überschritten wird, leuchtet eine LED auf, die in den Regler integriert ist. Das soll helfen, dass die Lautsprecher nicht überlastet werden.



Grüße
Stephan
JojoAusGE
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 22. Nov 2009, 22:54
Ich habe auch noch einen alten A-1060 bei dem ich gerade die Oxydschichten von den Schiebeschaltern entfernt habe. Bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich die defekten Anzeigen von Power und Muting ersetzten. Ich finde den Schaltplan aber nicht mehr (glaube ich mal gehabt zu haben) und weiss nicht welche Daten die Lämpchen haben, hat die hier zufällig jemand? Habe die schonmal früher ersetzt, haben aber nicht lange gehalten. Ist wohl besser noch einen Vorwiderstand reinzusetzen damit die die nächsten 30 Jahre weiterleben...
Auf der Suche nach der richtigen Glühlampe habe ich dann auch noch den Rückruf gefunden. Bisher haben die Kondensatoren aber auch mehrtägigen Dauerbetrieb und härtesten Partybetrieb überlebt.
dengelonkel
Neuling
#12 erstellt: 01. Jan 2010, 14:15
Hallo,habe mir in der Bucht einen A960 gekauft.Der brummte ebenfalls über Kopfhörer.Die Buchse sitzt sehr nahe an dem "Schaltnetzteil"(meinen bescheidenen Kenntnissen nach eher ein Netzfilter),getrennt durch ein Schirmblech.Dies habe ich um ein mit dem Chassis verbundenes Kupferblech erweitert,jetzt ist der Amp grabesstill und klingt mit meinem AKG 140 Monitor sehr gut(klar besser als mein Sony TAF 670 ES,kein Wunder bei dem ganzen Dreck, der heute in der Netzspannung ist).Bei der Installation einer zusätzlichen Schirmung ist mit großer Sorgfalt und Ruhe vorzugehen,lieber dreimal kontrollieren als einemal Amp abrauchen(hab mal Netzspannung auf Signalmasse gegeben,ganze Anlage gestorben).Suche Main Direkt Umschalter(BSM Japan-A 3*UM Stereo Raster 3,5mm. MFG


[Beitrag von dengelonkel am 01. Jan 2010, 14:20 bearbeitet]
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