Deutsche HiFi-Klassiker?

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Kray
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Dez 2009, 02:48
Hallo Klassiker-Fans,

ich leiste gerade Hilfestellung für eine Diplomarbeit, und bei folgender "Frage am Rande" kam ich etwas in Grübeln:

Welche deutschen HiFi-Marken gab es eigentlich mal, die heute verschwunden sind?

Braun, na klar. Grundig zählt nicht, denn die gibt es ja noch. Telefunken und Nordmende waren ja eher Fernseher-Marken.

Irgendwelche Ideen?
reimerdichter
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Dez 2009, 03:19
Hi!

Klein & Hummel
ASC
Dual
Kirksaeter
Schaub-Lorenz
Körting
Kücke
Graetz
Wega
Perpetuum-Ebner
Schneider
Saba
Uher
Heli
RFT
Siemens
Kuba

Netter Gruß

r
Passat
Inventar
#3 erstellt: 19. Dez 2009, 03:35
Es gab auch noch jede Menge Kleinserienhersteller, wie z.B. Vernissage.

Und Telefunken war keineswegs eine "Fernseher-Marke", sondern ein Vollsortimenter.

Ausschnitt aus dem 1982er Telefunken-Katalog:
18 Fernseher
29 Hifi-Bausteine

Grüsse
Roman
Kray
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Dez 2009, 03:37
hallo r - ich staune und danke!

Was zum Henker ist denn 'Kücke' und 'Perpetuum-Ebner'??

Die bekommen schonmal eine Medaille für den besten Markennamen.

Gruß

Kray

(PS - Dual und Klein&Hummel sind noch unter den Lebenden!)
Detektordeibel
Inventar
#5 erstellt: 19. Dez 2009, 07:42

Telefunken und Nordmende waren ja eher Fernseher-Marken.


Würde ich nichtmal sagen, bis Mitte der 60er hatte Telefunken Afaik gar keine Fernseher im Katalog, im Gegensatz zu Graetz und Saba.

Blaupunkt sollte auch nicht fehlen. Die haben ja auch mal richtige Geräte gebaut.



Viele der alten Markennamen haben die letzten Jahre aber auch wieder ein "Revival" und tauchen in den Supermärkten auf allerhand Noname-Chinaböllern auf.
Schwergewicht
Inventar
#6 erstellt: 19. Dez 2009, 09:29

Detektordeibel schrieb:
Würde ich nichtmal sagen, bis Mitte der 60er hatte Telefunken Afaik gar keine Fernseher im Katalog, im Gegensatz zu Graetz und Saba.


Hallo,

Was Fernseher angeht, war Telefunken bereits vor dem Krieg immer und in den 50er Jahren noch zeitweise Marktführer in Deutschland.



[Beitrag von Schwergewicht am 19. Dez 2009, 09:37 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 19. Dez 2009, 19:54

Schwergewicht schrieb:
Was Fernseher angeht, war Telefunken bereits vor dem Krieg immer und in den 50er Jahren noch zeitweise Marktführer in Deutschland.

Ganz zu schweigen von der Röhrenproduktion.

Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen noch existierenden Marken und den dahinterstehenden Firmen. Grundig nach der Insolvenz hat ja schließlich mit der alten Firma nicht mehr sonderlich viel zu tun, und auch Dual war einige Jahre weg von der Bildfläche. Dazu kommen noch die auf Chinaschrott gepappten Zombie-Marken wie Schaub-Lorenz.

KS Kücke ist übrigens immer noch aktiv, allerdings im Bereich professioneller Tontechnik. Dafür wurde K+H kürzlich offiziell von der Mutterfirma Sennheiser eingestampft (zuständig waren dafür ohnehin nur noch ein gutes Dutzend Leute) und die Produkte Neumann zugeschoben - was ich angesichts der Markentreue der Profis für absoluten Dummfug halte. Schlipsträger...

Graetz gehört übrigens nach .at. Da fällt mir dann noch Eumig ein.
Passat
Inventar
#8 erstellt: 19. Dez 2009, 20:06

Kray schrieb:
hallo r - ich staune und danke!

Was zum Henker ist denn 'Kücke' und 'Perpetuum-Ebner'??


Perpetuum Ebner war ein Konkurrent von Dual und wurde 1973 von Dual geschluckt.
Zur Geschichte von PE und Dual: http://www.deutsches-phono-museum.de/

Grüsse
Roman
Feathead
Stammgast
#9 erstellt: 19. Dez 2009, 20:18

Passat schrieb:

Zur Geschichte von PE und Dual: http://www.deutsches-phono-museum.de/


Uhh, klasse! DANKE für den Link! Sehr aufschlussreich und interessant. Dort werd ich sich noch ein bisschen weiterlesen.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 19. Dez 2009, 22:20

audiophilanthrop schrieb:

Graetz gehört übrigens nach .at.


Moin,
Interessant.
Altena liegt also nicht in Westfalen, sondern irgendwo in Oesterreich.
Und spaeter Bochum ist wohl auch nicht irgendwo zwischen Dortmund und Essen....

;-)

Frueher mal: Graetz Rundfunkwerke KG, Altena/Westfalen.

Spaeter kam die Marke nach ITT, zu der schon Schaub-Lorenz gehoerte.



73
Peter


[Beitrag von hf500 am 19. Dez 2009, 22:24 bearbeitet]
semmeltrepp
Gesperrt
#11 erstellt: 19. Dez 2009, 22:25
Graetz gehörte auch mal ITT. Aber deswegen liegt Bochum noch lange nicht in den USA. Später wurde das Nokia. Und Bochum blieb in NRW und wurde nicht nach Turku verpflanzt. Hier geht es ja auch primär nicht darum, wer jetzt welche Rechte an welchen Marken hält, sondern um die Hersteller, die keine Produktion mehr in D haben und faktisch tot sind. Metz und Loewe produzieren übigens auch nur noch wenig in D.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 20. Dez 2009, 01:27
Moin,
vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber ich wollte darstellen, dass Graetz eben kein oesterreichischer Hersteller war.

Aber ich habe die Verbindung zu diesem Irrtum gefunden:

http://www.del-service.de/graetz_radio.htm

In dieser Firmengeschichte findet man den Hinweis, dass unter ITT auch die oesterreichische Firma Ingelen zur "Familie" gehoerte.

Metz und Loewe leben noch, aber nur, weil sie sich in der UE auf TV-Geraete der oberen Preiskategorie spezialisiert haben.
Wobei Loewe eine etwas wechselvolle Geschichte hat, Metz dagegen ist mehr oder weniger immer noch in "Familienbesitz".

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 20. Dez 2009, 01:34 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#13 erstellt: 20. Dez 2009, 07:20

Was Fernseher angeht, war Telefunken bereits vor dem Krieg


Dem 1. oder dem 2. Weltkrieg?
Blechdackel
Inventar
#14 erstellt: 20. Dez 2009, 14:18
Gerade Metz und Loewe produzieren überwiegend in Deutschland.

Zum eigentlichen Thema habe ich noch einen Tipp:
saba.magnetofon.de ist das Saba-Forum und da gibt es unter "Historie" einen Thread:
Blechdackel
Inventar
#15 erstellt: 20. Dez 2009, 14:21
Gerade Loewe und Metz produzieren überwiegend in Deutschland.

Zum eigentlichen Thema eine interessante Empfehlung:
Auf saba.magnetofon.de gibt es unter "Historie" den Thread "Erinnerungen an Saba". Das ist eine Fundgrube über den früheren Alltag und die Entwicklungen bei Saba, auch mit Rationalisierungen unter Thomson in den 80ern und 90ern.
Saba hatte auch eine bedeutende "Hifi-Sparte" in den 70ern.

Mit freundlichen Grüßen

Heiko
hf500
Moderator
#16 erstellt: 20. Dez 2009, 19:52
Moin,
aus dem Neuheiten-Berichtsheft der Funkschau 1953/54 mal eine Uebersicht der damals vertretenen Rundfunkgeraetehersteller:

AEG Rundfunk, Frakfurt/M
Blaupunkt, Hildesheim
Brandt, Berlin
Braun, Fankfurt/M
Continental-Radio, Osterode (Harz)
Emud-Radio, Ulm
Graetz KG, Altena/Westf.
Grundig, Fuerth
Jotha-Radio, Koenigsfeld/Schwarzwald
Kaiser-Radio-Werke Konzingen (Baden)
Koerting, Grassau/Chiemgau
W.Krefft AG, Gevelsbert/Westf.
Lembeck-Radio-Werke, Braunschweig
Loewe Opta AG, (Berlin Kronach Duesseldorf)
Lorenz-Radio, Pforzheim
Metz-Radio, Fuerth
Nora, Berlin
Nord-Mende GmbH, Bremen
Philips, Hamburg
Saba, Villingen/Schwarzwald
Schaub Apparatebau GmbH, Pforzheim
Siemens & Halske, Karlsruhe
Suedfunk Apparatebau, Stuttgart
Tekade, Nuernberg
Telefunken GmbH, Hannover
Tonfunk GmbH, Karlsruhe
Wega-Radio, Stuttgart

1954/55:
Schaub und Lorenz haben sich zusammengeschlossen:
Schaub-Lorenz-Radio, Pforzheim

Loewe Opta: Das Werk Duesseldorf firmiert unter:
Opta-Spezial GmbH, Duesseldorf

Neu:
Tefi-Apparatebau, Koeln-Porz


In den Tabellen fehlen die Kofferradios. Dafuer gab es noch einen Spezialhersteller:
Akkord, Offenbach

Plattenspieler:
Dual
Telefunken
Perpetuum-Ebner
Philips

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 20. Dez 2009, 20:00 bearbeitet]
wegavision
Inventar
#17 erstellt: 20. Dez 2009, 23:14
Braun gibt es ja heute noch, wennauch als US-Marke ohne HiFi. Aber das war eine der wenigen, die aus der Radio-Produktion schadlos ausgestiegen sind. Andererseits gibt es fast keine der traditionellen Marken heute noch, Ausnahmen fallen mir nur bei Graetz und Loewe ein, heute aber nur noch TV-Händler, produzieren tun die wohl auch nix mehr.
Nachhilfe bei eingen Marken gibt es hier:


[Beitrag von wegavision am 20. Dez 2009, 23:15 bearbeitet]
Kray
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 21. Dez 2009, 00:22

hf500 schrieb:
Moin,
aus dem Neuheiten-Berichtsheft der Funkschau 1953/54 mal eine Uebersicht der damals vertretenen Rundfunkgeraetehersteller:


Respekt! Danke! Das sind wohl die Art von Zeitschriften/Prospekte-Sammlungen, die man alle paar Jahre überlegt wegzuschmeissen. Und dann kommt 50 Jahre später einer daher und will genau sowas wissen...

Über den wundervollen Namen Perpetuum-Ebner komme ich gar nicht mehr weg, aber Tefi-Apperatebau aus Koeln-Porz ist auch klasse - "Guten Tag, ich hätte gerne einen Apperat. Haben Sie vielleicht was von Tefi?"

Wega gehört doch heute irgendwie zu Sony, oder? Wenigstens gehen die etwas würdevoller damit um als die mir-doch-egal-Markeninhaber von Schaub-Lorenz, Nordmende, Telefunken, Grundig etc. Obwohl mich das reaktivieren der Grundig Lautsprecherkugel positiv überrascht hat.

Schlimmer hats nur Agfa und Polaroid etc getroffen, deren Logos kleben von USB Sticks bis 30-Euro-DVD-Player inzwischen auch überall drauf.
Sankenpi
Gesperrt
#19 erstellt: 21. Dez 2009, 01:54
Wega gibt es bei HiFi schon lange nicht mehr als Produkt
hf500
Moderator
#20 erstellt: 21. Dez 2009, 02:00
Moin,
ja, es ist schade, von der langen Liste sind so gut wie alle verschwunden :-(

Ich habe hier Gluehlampen von Grundig und Mikrowellen kann man auch von Nordmende bekommen.
Von den unsaeglichen Pappstereos und Autoradios, die unter AEG verkauft werden, schweigen wir lieber...
Schaub-Lorenz ist auch wieder auferstanden, DVD-Spieler

Wie gesagt, Metz und Loewe produzieren noch.
Beide im einzigen Geschaeftsfeld, mit dem man hier als "etwas groesserer" Hersteller ueberleben kann, naemlich TV der oberen Kategorie.
Neu in diesem Geschaeft ist Technisat als Dritter im Bunde.

Suedfunk hat noch lange produziert, allerdings nicht unter eigenem Namen. Was von Dual aus heimischer Produktion an Rundfunk und Verstaerker kam, kam von Suedfunk, und die Aehnlichkeit der Konstruktion legt nahe, dass es bei den Rundfunkchassis von Rosita-Tonmoebel genauso war.
Continental (Imperial) ging irgendwann nach Telefunken, unter diesem Namen wurden TFK-Geraete etwas guenstiger in Kaufhaeusern angeboten.

Wega ist nach Sony gekommen, man hat dort noch Fernseher montiert.

TeKaDe war auch Bauelementehersteller, Transistoren und Dioden. Irgendwo habe ich noch eine Roehre von denen, keine Ahnung, ob die "selbstgebaut" ist.

Seit Mitte der 50er hat Koerting nahezu exklusiv fuer Neckermann gebaut, auch die Stereoreceiver von Elac sind Koerting. Seit anfang der 80er ging es mit Koerting auch zuende, zuletzt bei Gorenje.

Braun ist uebrigens schon ziemlich lange eine US-Marke, naemlich bei Gillette. Die letzten HiFi-Serien hat dann a/d/s gebaut.

Blaupunkt (Bosch) ist nie so richtig eine HiFi-Marke gewesen, obwohl sie da etwas im Programm hatten. Das kam ab Anfang der 80er von Grundig, wie auch die Fernseher. Selbst haben sie im Consumersegment nur noch Autoradios gebaut, mittlerweile ist auch dieser Zweig verkauft :-(

Jotha-Radio (J. Huengerle KG) ist anscheinend noch '53/54 still verstorben. Es war einer der ganz kleinen Hersteller, man hatte '53 nur zwei Geraete im Programm. Einen 5-Roehren Super fuer 170,-DM und einen 8-Roehren Super fuer 259,-DM, was damals die untere Preiskategorie darstellte. Zusammen mit Emud waren sie die letzten, die noch Einkreiser herstellten, der Jotha Lilliput war mit ca 35,-DM so ziemlich das billigste Radio, dass man damals kaufen konnte
(ist '53 nicht mehr gelistet)
Uebrig blieb in dieser Klasse noch Emud, die '53 noch zwei Einkreiser im Programm hatten. Einer davon noch mit Vorkriegsroehren (UF6, UL2) zu 69,50DM.

Der billigste Grundig, ein MW-Zweikreiser/UKW-Super mit drei Roehren kostete 145,-DM und war das billigste MW/UKW-Geraet.

Andere kleine Hersteller, wie z.B. Brandt, hatten Nischen entdeckt.
Brandt bot '53 vier Geraete an, davon zwei Batteriesuper.
Holzgehaeuse und Netzteil gegen Aufpreis ;-)


Ich komme gar nicht auf die Idee, meine alten Funkschau wegzuschmeissen. Es hat Muehe gekostet, sie ab etwa 1949 bis 1967 einigermassen lueckenlos zusammenzubekommen. Gluecklicherweise habe ich rechtzeitig damit angefangen, mittlerweile ist der Markt ziemlich leer. Und es sind viele Ausgaben in der erweiterten "Ingenieur-Ausgabe" dabei.

Uebrigens, SABA hat mit dem gleichnamigen Koenigreich nichts zu tun, sondern heisst:
Schwarzwaelder Apparate-Bau-Anstalt August Schwer und Soehne

Perpetuum-Ebner :
http://www.deutsches-phono-museum.de/perpetuum.html



73
Peter
Blechdackel
Inventar
#21 erstellt: 21. Dez 2009, 11:36
Bei der neuen Grundig Intermedia steckt potentiell und qualitätsmäßig mehr dahinter als etwa bei den aktuellen Markennehmern von etwa Schaub-Lorenz oder Nordmende.
Allerdings gibt es ausser den erwähnten Audiorama, nichts mehr in Sachen Hi-fi. Die CD-Radio-Space-Fidelity Geräte Ovation sind ja nicht als vollwertige Hifi-Systeme zu sehen sondern als hochwertige "Tischradios".
Aber vielleicht postet hier jemand mal seine praktischen Erfahrungen.

Der Weg der Firma Elac; wenn auch ebenfalls unter anderen Besitzverhältnissen zeigt, dass ein Überleben oft nur in einer speziellen und/oder hochwertigen Nische möglich war.
Vom Hersteller von Plattenspielern Tonabenehmern und Receivern zum erfolgreichen Hifi-Lautsprecher-Hersteller.
Viele noch erfolgreiche Deutsche Hifi-Firmen waren von vornherein Spezialisten(Lautsprecher, Kopfhörer, Obeklassen- bis High-End-Hifi).
Namen sind z.B: Canton, Quadral, Heco, MB Quart, Sennheiser, Beyerdynamic, T + A und andere.
Diese Hersteller gibt es teilweise auch schon 30 - 40 Jahre oder mehr.

Heiko
killnoizer
Inventar
#22 erstellt: 21. Dez 2009, 12:44

audiophilanthrop schrieb:


KS Kücke ist übrigens immer noch aktiv, allerdings im Bereich professioneller Tontechnik. Dafür wurde K+H kürzlich offiziell von der Mutterfirma Sennheiser eingestampft (zuständig waren dafür ohnehin nur noch ein gutes Dutzend Leute) und die Produkte Neumann zugeschoben - was ich angesichts der Markentreue der Profis für absoluten Dummfug halte. Schlipsträger...



d.....s Stammtischgeschwätz ,
ohne Sennheiser hätte K+H doch schon vor 20 Jahren dicht gemacht ,

und grade Profis werden schon darauf achten was sie kaufen,und nicht auf den gelabelten Plastikhaufen im Supermarkt reinfallen .

Ist doch für beide Seiten besser , 3 etablierte Produkte in einem Vertrieb machen es auch dem Kunden leichter .
fretworker
Stammgast
#23 erstellt: 21. Dez 2009, 15:11

killnoizer schrieb:

audiophilanthrop schrieb:


KS Kücke ist übrigens immer noch aktiv, allerdings im Bereich professioneller Tontechnik. Dafür wurde K+H kürzlich offiziell von der Mutterfirma Sennheiser eingestampft (zuständig waren dafür ohnehin nur noch ein gutes Dutzend Leute) und die Produkte Neumann zugeschoben - was ich angesichts der Markentreue der Profis für absoluten Dummfug halte. Schlipsträger...



d.....s Stammtischgeschwätz ,
ohne Sennheiser hätte K+H doch schon vor 20 Jahren dicht gemacht ,

und grade Profis werden schon darauf achten was sie kaufen,und nicht auf den gelabelten Plastikhaufen im Supermarkt reinfallen .

Ist doch für beide Seiten besser , 3 etablierte Produkte in einem Vertrieb machen es auch dem Kunden leichter .

Sorry, aber schau dich mal in den einschlägigen Foren um, da herrscht einhelliges Kopfschütteln über diese Entscheidung.

A propos alte Marken: Revox/Studer gehört eigentlich auch dazu, aber das sind (oder waren), glaube ich, Schweizer.
Schwergewicht
Inventar
#24 erstellt: 21. Dez 2009, 15:26

fretworker schrieb:
..Sorry, aber schau dich mal in den einschlägigen Foren um, da herrscht einhelliges Kopfschütteln über diese Entscheidung...


Sicherlich wird es immer einige Fans/Betroffene geben, die mit einer Entscheidung nicht einverstanden sind, nur wenn die "Verkaufszahlen" eine andere Sprache sprechen, sollte/muss reagiert werden, die Zeit bleibt leider nicht stehen.

Denken wir nur an die Einstellung des Technics 1210, da herrscht auch Betroffenheit, aber wenn die verkauften Stückzahlen nicht mehr stimmen.

Passat
Inventar
#25 erstellt: 21. Dez 2009, 21:59
Philips gehört übrigens nicht in die Liste, denn Philips war nie eine deutsche Firma. Philips ist eine niederländische Firma.

Grüsse
Roman
hf500
Moderator
#26 erstellt: 22. Dez 2009, 21:18
Moin,
das stimmt, allerdings ist Philips auch hier in Deutschland stark vernetzt (gewesen), von Herstellern wie Valvo bis hin zu Fertigungsstaetten (z.B. Krefeld).

Und irgendwie wird Philips als deutsche Marke wahrgenommen, so gut haben sie sich "eingepasst".

Auf das Thema "Grundig und Philips" gehe ich jetzt nicht ein, ich bin immer noch in den 50ern ;-)

73
Peter
germi1982
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 22. Dez 2009, 21:30

Kray schrieb:
...Braun, na klar. Grundig zählt nicht, denn die gibt es ja noch. Telefunken und Nordmende waren ja eher Fernseher-Marken.

Irgendwelche Ideen?



Nö, AEG-Telefunken (1967 sind AEG und Telefunken fusioniert, Hauptsitz Frankfurt a.M.*) war nicht nur Fernsehmarke. Das waren sie auch, aber nicht nur. Die haben alles gemacht, von Radios über Hifi-Geräte, Fernseher bis hin zu Nachtsichtgeräten für die Bundeswehr bzw. auch die Röhren die da drin verwendet wurden (eigene Röhren- und Transistorfertigung). Funk- und Radargeräte, Großrechner, Lokomotiven, Kraftwerke..

Die Firma gilt als Erfinder der magnetischen Aufzeichnung von Ton und auch später Bild auf Kunststoffbändern, also im Endeffekt dem Tonband bzw. später Videorekorder wie man es kennt und dem was daraus gewachsen ist. Genauer gesagt war das ein Patent von Eduard Schüller der bei Telefunken in Wedel arbeitete, und auf dem bauten dann so Sachen auf wie später die Musikkassette, die Videokassette und später DAT und auch heute noch die Festplatte die vom Prinzip mit dem gleichen Ringkopf (nur in kleiner) arbeitet wie alte Tonbandgeräte.

Man hatte noch andere schlaue Leute, z.B. Papa PAL, Walter Bruch, Leiter der Entwicklungsabteilung bei AEG-Telefunken der als Erfinder des PAL-Fernsehstandards bekannt ist den wir ja heute noch nutzen. Ebenso kam der erste Farbfernseher von Telefunken.

Hifi-Geräte haben sie auch gute gebaut, dabei haben sie immer auf Innovation gesetzt und moderne Techniken eingesetzt. Man hat dort relativ früh auch auf LED-Technik gesetzt, man denke nur an die VU-Meter der Flaggschiffe deren Hifi-Bereiches, den Modellen TRX 2000 und dessen Nachfolger TRX 3000. Bereits früh wurden selbst bei dem ein oder anderen tragbaren Kofferradio-Modell ICs eingesetzt...1 IC entspricht 5 Transistoren stand noch in dem Prospekt Anfang der 70er Jahre bei dem Modell dabei. Und beim Modell TRX 3000 hatte man bereits 28 ICs die über 4000 mögliche Transistorschaltungen ausführen konnten...da sieht man wie die Zeit vergeht und die Technik sich immer weiter entwickelt. Allerdings war das Design der Geräte, Ausnahme der späteren Geräte ab Ende der 70er, eigentlich zu altbacken.

1970 stand AEG-Telefunken auf Platz 12 der größten Unternehmen für Elektrotechnik und beschäftigte weltweit 178.000 Menschen. Zu wenig Eigenkapital besessen und hohe Schulden...und schon wars vorbei...


*Das alte AEG-Telefunken, bzw. später nur noch AEG-Gebäude stand früher in Frankfurt am Mainufer, vom Museumsufer konnte man da hinspucken. Wurde allerdings 1999 gesprengt, habe das damals live mitbekommen, ich war in der Gegend in der Berufsschule.


[Beitrag von germi1982 am 23. Dez 2009, 04:03 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 22. Dez 2009, 22:11
Daimler hat dieses traditionsreiche und innovative Industrieunternehmen auf dem Gewissen.
germi1982
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 22. Dez 2009, 23:27
Die habens zum Schluss gegen die Wand gefahren, stimmt...
Bertl100
Inventar
#30 erstellt: 23. Dez 2009, 14:16
Hallo,

ein schöner Thread!

Kleine Anmerkung zu weiter oben:

aber Tefi-Apperatebau aus Koeln-Porz ist auch klasse - "Guten Tag, ich hätte gerne einen Apperat. Haben Sie vielleicht was von Tefi?"

Nun, an Markennamen muß man sich eben oft gewöhnen!
Die heute vertretenen Marken sind auch nicht wirklich besser, aber man hat sich daran gewöhnt.
LG heißt z.b. Lucky Goldstar.
Oder Blackberry (ok, kein echter Markenname, nur ein Produktname) Brombeere.
Apple...
Das könnte man ewig so weiterführen!

Das ist im Prinzip lächerlich. Aber durch Gewöhnung klingt es dann eher cool...

Gruß
Bernhard
Blechdackel
Inventar
#31 erstellt: 23. Dez 2009, 15:15
Eben ein mal im Buch "Telefunken nach 100 Jahren" aus dem Nicolai Verlag nachgesehen.
Da gibt es auch einen Artikel: Die Kraft und die Perspektiven der Marke Telefunken. Wonach die Produkte der Unterhaltungselektronik und Nchrichtentechnik ein Beispiel für Qualität Made in Germany waren.
Dies wird u.a. mit dem Beispiel belegt dass es eine Zeit gab in der auf den Philipinen ein Telefunken das Synonym war für einen Rundfunkempfänger.
Sicher ist der Namen Telefunken nicht für jeden Nichtdeutschen leicht auszusprechen, aber siehe oben.

Der Wechsel von Goldstar zu LG wurde gemacht um auch auf anspruchsvolleren europäischen Märkten, wie z.B Deutschland das Image des asiatischen Billigherstellers loszuwerden.
Noch vor gut 6 - 7 Jahren sprach ein Produktmanager von Samsung Deutschland, von Deutschland als einem sehr konservativen Markt, in dem sich gewohnte Marken(heute noch Loewe, Metz, Grundig)am längsten hartnäckig halten.

Heiko
Detektordeibel
Inventar
#32 erstellt: 23. Dez 2009, 17:13
Bei Fernsehern mag das durchaus gestimmt haben bevor die Flachbildwelle richtig losging.
andisharp
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 23. Dez 2009, 17:18
Da waren wohl zuletzt auch Sony und Philips weit vor den deutschen Herstellern.
germi1982
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 23. Dez 2009, 21:13

Bertl100 schrieb:
..LG heißt z.b. Lucky Goldstar.
...



Die hießen anfangs Lucky Chemical Industrial Co. Haben angefangen mit Kosmetikprodukten. Für ihre Kosmetikprodukte haben sie dann angefangen die Verpackungen selber herzustellen, also kam Kunststoffherstellung dazu. Die haben dann auch Kämme, Seifenbecher und Zahnbürsten hergestellt. 1958 wurde die Goldstar Inc. gegründet und die haben das erste koreanische Radio gebaut.

Daraus wurde dann die Lucky Goldstar, und dann später nur noch LG.

Und zum Thema Philips, da kommen wir auch wieder zu LG. Die betreiben ein gemeinsames Joint-Venture, die:

http://de.wikipedia.org/wiki/LG.Philips_LCD


[Beitrag von germi1982 am 23. Dez 2009, 21:15 bearbeitet]
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