Lautsprecher Pflege Gummisicken

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Dietmar2501
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Jan 2010, 20:44
Hallo,
hab im letzten Jahr ein Paar sehr gut erhaltene Atrium B MK III bei ebay ersteigert. Was kann man den Lautsprechersicken gutes tuen, damit sie noch lange Leben. Ich würde es schade finden, wenn die Sicken zerbröseln wie die Schaumstoffsicken bei meinen Audax Pro24 TI.
Bei den Türdichtungen meiner Autos hat Glyerin gute Werke geleistet. Ein Lautsprecher ist allerdings kein Auto...
Die Innenseite der Frontbespannung sieht so aus, als wenn jemand mit Talkum sein Glück versucht hat.
Ich weiß, es gibt leistungsfähigere Lautsprecher, aber bei niedrigen Lautstärken find ich die Dinger einfach super
RS-1700
Stammgast
#2 erstellt: 06. Jan 2010, 02:24
Hallo Dietmar,

zerbröselnde Gummisicken sind mir bisher noch nie zu Ohren gekommen. In sprödes Pulver verwandeln sich allerdings die meisten Schaumstoffe. Bestimmte Gummisorten haben aber die Eigenschaft aufzuweichen und zu zerfließen. Berüchtigt sind da z. B. die Gummiriemen von Phillips-Bandmaschinen, die in alten Bandmaschinen eine riesige kleisternde Sauerei hinterlassen. Auch bestimmte Kunststoffe beginnen nach Jahren an an den Fingern zu kleben. Da fällt mir mein alter Sennheiser-Kopfhörer HD-420 und meine Langenscheid Englisch-Wörterbücher von 1975, mit Plastikeinband ein. Auch bestimmte Tonbandsorten sind dafür bekannt, dass die Bänderbeschichtung nach einigen Jahren zu schmieren anfängt und sich in Wohlgefallen auflöst.

Ich habe zwei Paar etwa 30 Jahre alte Canton-Boxen. Die Boxen laufen seither tadellos, und die Gummisicken zeigen bisher keinerlei Auflösungserscheinigungen, obwohl ich sie bisher nie gepflegt habe.

Gummi könnte man wahrscheinlich auch mit Vaseline einreiben, damit er geschützt ist. Da es aber jede Menge verschiedene Gummirezepturen zu geben scheint wäre ich vorsichtig.

Gruß von der Saarschleife, Michael


[Beitrag von RS-1700 am 07. Jan 2010, 01:57 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Jan 2010, 11:36
Moin Dietmar,

vermutlich findest du meinen Tipp nicht sehr hilfreich, aber trotzdem:
Lass' die Sicken in Ruhe. Wenn die Gummimischung irgendwann aufgibt -wovon ich eher nicht ausgehe- dann erneuere die Sicken einfach. Gummisicken gibt's in allen Formen und die deines Lautsprechers wird auch aus 'nem Baukasten eines Zulieferers stammen, sodass es bei der Beschaffung keine Probleme geben sollte.

Ansonsten:
"Vaseline"? Einfacher geht Vaselinenöl, besser bekannt unter "Ballistol".

Was haltet ihr von Armor-All? Ich habe damit diverse Plattentellerunterlagen aus Gummi wieder frisch bekommen. Selbst runtergerockte Matten aus den 60'zigern.
Willkommener Nebeneffekt dabei: Der Reinigungseffekt. Auch Nikotinablagerungen lassen sich damit anlösen und entfernen. Vielleicht nicht restlos, aber dennoch...
Flowi
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Jan 2010, 11:46
Hallo,

Ich habe z.B große Heco-Boxen (P 5302) von 1977.
Die Lautsprecher/chassis sind noch wie neu.

Ich denke die einfachste Pflege ist keine Pflege. Solange die Lautsprecher keiner extremen Kälte oder Wärme ausgesetzt sind und nicht direkt in der Sonne stehen sollten die Sicken noch ewig halten. (Immerhin haben die Gummis ja schon über 30 Jahre überdauert)

Sollten die Sicken wieder erwarten in 10 Jahren aufgeben werde ich mir die Arbeit machen und neue einkleben.

Mfg
Flowi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Jan 2010, 11:50
Ach ja, wegen dem Ballistol:

Ich habe zwar momentan keine Dose da, glaube aber mich daran zu erinnern, daß sogar auf der Dose steht, daß es nicht für Gummi (nicht Ölbeständigen Gummi) geeignet ist.

Hat jemand mal eine Dose zur Hand, um das zu checken??

Mfg
classic.franky
Inventar
#6 erstellt: 06. Jan 2010, 12:53
Dietmar2501
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 06. Jan 2010, 16:02
Vielen Dank für euere Antworten. Ich werde die Sicken einfach zu frieden lassen.
Wünsche euch noch einen schönen Tag.
classic70s
Inventar
#8 erstellt: 06. Jan 2010, 17:37

Flowi schrieb:

Ich denke die einfachste Pflege ist keine Pflege.


Je nach Standort alle 1-2 Jahre mit einem Pinsel den Staub entfernen ist völlig ausreichend.
Vaseline o.ä. würde ich nicht nehmen, daran klebt dann der Staub wunderbar, es entsteht eine schmierige Dreckschicht welche auf Dauer wohl eher die Sicke schädigt als erhält.
klausES
Inventar
#9 erstellt: 06. Jan 2010, 18:06
Hi,

bei Gummi... echtes Silikonöl und da reines (unparfümiert).
classic70s
Inventar
#10 erstellt: 06. Jan 2010, 18:51

klaus52 schrieb:
Hi,

bei Gummi... echtes Silikonöl und da reines (unparfümiert).

...ob mit oder ohne Parfüm ist dem, mit Freude daran klebenden Staub völlig egal
klausES
Inventar
#11 erstellt: 06. Jan 2010, 21:34

classic70s schrieb:
...ob mit oder ohne Parfüm ist dem, mit Freude daran klebenden Staub völlig egal :D


Hi,

nun, wer da mit der Tapezierbürste einsalft... braucht sich nicht wundern.

Silikon verschwindet binnen Minuten vollständig "im" Gummi
(wer die Dosierung dann doch übertrieben hat, wischt den Überschuß mit einem saugenden Lappen auf)
dann bleibt an der Oberfläche auch nichts feuchtes mehr über, an dem etwas haften könnte.
(Zudem gerade Silikon eines der besten "Trennmittel", an dem gerade möglichst wenig haften bleibt, darstellt).
marne
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 06. Jan 2010, 23:56

a.j.h. schrieb:
Moin Dietmar,

vermutlich findest du meinen Tipp nicht sehr hilfreich, aber trotzdem:
Lass' die Sicken in Ruhe. Wenn die Gummimischung irgendwann aufgibt -wovon ich eher nicht ausgehe- dann erneuere die Sicken einfach. Gummisicken gibt's in allen Formen und die deines Lautsprechers wird auch aus 'nem Baukasten eines Zulieferers stammen, sodass es bei der Beschaffung keine Probleme geben sollte.

Ansonsten:
"Vaseline"? Einfacher geht Vaselinenöl, besser bekannt unter "Ballistol".

Was haltet ihr von Armor-All? Ich habe damit diverse Plattentellerunterlagen aus Gummi wieder frisch bekommen. Selbst runtergerockte Matten aus den 60'zigern.
Willkommener Nebeneffekt dabei: Der Reinigungseffekt. Auch Nikotinablagerungen lassen sich damit anlösen und entfernen. Vielleicht nicht restlos, aber dennoch...



An Armor All habe ich bei der Sickenproblematik auch schon gedacht und habe mich ernsthaft stundenlang im Internet in die tiefsten Tiefen sämtlicher Foren eingelesen, auch im englischsprachigen Raum. Wie immer waren die meisten Aussagen widersprüchlich, "macht gar nichts" bis hin zu "Teufelszeugs". Es gab sogar Messungen, nach denen sich die Basswiedergabe im freien Raum tatsächlich verbessert hatte, weil das Material wieder weicher geworden ist.
Wirklich überzeugt (fragt mich bitte nicht, wo ich das gefunden hatte) hat mich die Aussage eines amerikanischen Studenten, dessen Prof. die Funktionsweise und dessen Folgen beschrieben hat.
Ich gebe das jetzt mal nach meinem Verständnis mit meinen Worten aus der Erinnerung wieder:
Es macht das Material "süchtig" nach sich, da das wenn auch milde Lösungsmittel in Armor All, die verbliebenen "weichen" Stoffe aus Gummi und Kunststoff zu Tage fördert und somit für Besserung sorgt, irgendwann verflüchtigen sich diese Stoffe, wie ihre Vorgänger aus den oberen Schichten des Materials es vor Jahren taten und man muss nachbehandeln. Igendwann ist das behandelte Material dann ausgelaugt und völlig spröde und die Struktur zerstört, was wir ja bei unseren ich nenne es mal "Vintage-Sicken" nicht wollen.

Ich habe es mal mit einem Stück Yamaha Kunststoff aus den 80ern ausprobiert: richtig dick Armor all drauf (habs schwimmen lassen) und ne Stunde gewartet. Das Resultat war, dass man mit den bloßen Fingen Kratzer und Schlieren zaubern konnte, weil die Oberfläche richtig weich war. Dann habe ich es mit Wasser abgespült und nach dem Trocknen ist aus schwarz grau geworden. Egal wie oft ich mit Armor All nachbehandelt habe (so 10x) es hat sich nichts mehr gebessert. Ich weiß, ein ganz schön laweder Versuch, aber es ist immerhin ein Ergebnis rausgekommen...

Ich mag die Wirkung von dem Zeugs auf normalen Kunststoffen wie Cockpit, Blinkerschalen und anderem 08/15 Material, welches man mal alle heilige Zeit abwischt und auffrischt. aber auf meine "hauchzarten" Sicken mag ich es jetzt nimmer auftragen.

Gruß Marne
hf500
Moderator
#13 erstellt: 07. Jan 2010, 01:49
Moin,
die Gummisicken sind in der Regel aus Neopren, das im Ruf steht, sehr bestaendig zu sein.

Vaseline, Oel oder Fett, sowie Ballistol hat da nichts zu suchen.
Moeglicherweise ist ein Gummipflegemittel fuer Autotuerdichtungen tauglich, aber ich wuerde die Sicken auch einfach in Ruhe lassen und nur darauf achten, dass die Sicken nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind.
(Angeblich hat Leuchtstofflampenlicht auch keinen guten Einfluss auf Gummi (welcher Art eigentlich), vielleicht durch den UV-Anteil. Sparlampe laesst gruessen :-/ )

73
Peter
klausES
Inventar
#14 erstellt: 07. Jan 2010, 02:07

hf500 schrieb:
...vielleicht durch den UV-Anteil...


Hi,

ja, wenn dies bekanntlich auch Autoreifen aushärten und spröde werden läßt,
könnte es durchaus auch dort seine Wirkung tun...
Dietmar2501
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 08. Jan 2010, 22:47
Hallo,
Neonlampen produzieren fast nur UV-Licht. Sichtbar wird dieses Licht erst durch die Beschichtung des Glaskolbens. In Anhängigkeit der Zusammensetzung der Leuchtschicht ändert sich dann die Farbtemparatur (Schmusebeleuchtung bis Solarium). Funktioniert allerdings immer nur in einem schmalen Bereich des Lichtspectrums. Wenn man ein möglichst breitbandiges Licht braucht, bleiben eigentlich nur Halogen (Farbtemperatur ca 3000 Kelvin) und Xenon (Farbtemperatur ca 5000 Kelvin) übrig. Nur gut, dass das Auge nicht so gut entwickelt ist wie das Ohr.
Über das Thema Neon und Umwelt mag ich mich jetzt auslassen, da bin hier im im falschen Forum.

Grüße
Dietmar
Dapo
Neuling
#16 erstellt: 27. Mai 2014, 20:42
Nicht gerade preisgünstig, aber ich kann als Pflegemittel wärmstens "Zymöl Seal" empfehlen. Ich pflege damit seit Jahren nicht nur erfolgreich die Gummisicken meiner inzwischen 25 Jahre alten Davis Dapo, sondern auch die Türdichtungen an meinem Youngtimer, sowie alle Fensterdichtungen im Haus. Bekannt ist es aber eher in der Kfz-Pflege-Szene - siehe z.B.:

Zymöl Info
thewas
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 28. Mai 2014, 10:02
Generell ist ein gutes und problemloses Pflegemittel von Gummi (von Naturkautschuk bis synthetischen Elastomeren) Glyzerin, aber wenn die Gummisicken noch tadellos aussehen wie in den meisten Fällen würde ich nichts draufmachen.
peheinz
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 03. Okt 2014, 02:40
Hallöle,
habe mir im Jahre 1999 Boxen gebaut in denen ich alte Visaton WS 26 NG Bässe verbaut habe die ich mir 1984 gekauft habe. Diese hatte ich vorher schon in anderen Boxen verbaut und glaubt mir, die Teile haben schon richtig was erlebt!
Habe vor kurzem mal die Schutzgitter abgenommen um die Sicken zu überprüfen und ich war überrascht, diese sind immer noch tadellos!
Keine Ahnung was die da für Materialien in Sachen (Gummi) Sicke verwendet haben, aber ich muß sagen, es geht doch!
Das ist eben Qualität, nicht nur das die Teile sehr gut klingen, nein, diese halten auch fürs Leben! Will hier keine Werbung machen sondern nur als Beispiel nennen das bei bestimmten Lautsprechermarken durchaus die Sicke ewig haltbar sein kann, auch ohne Vaseline und Co.
Habe in verschiedenen Foren auch schon ähnliches gelesen, es scheint tatsächlich wohl an der Gummimischung zu liegen.

Gruß
-Peter-
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