Siemens Typ RL 11, kennt die jemand?

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bernnbaer
Inventar
#1 erstellt: 13. Jul 2012, 20:39
Hallo zusammen,
vor einiger Zeit habe ich die genannten LS geschenkt bekommen.
Bisher standen sie zwischengelagert im Keller, heute habe ich sie zum ersten Mal angehört.
Und muss sagen, sie klingen überhaupt nicht schlecht.
Zum Vergleich hatte ich die Heco SK 225. Betrieben habe ich beide an einem Grundig V2000.
Das einzige, was ich zu den Siemens-LS im Netz finden konnte, ist dieser ältere Beitrag http://www.hifi-foru...read=2937&postID=7#7 hier im Forum.
Ich kann ulligrundig nur zustimmen, was die Höhen anbelangt. Sehr sauber, klar und detailreich.

Auch in den Mitten klingen sie sehr passabel, kein Vergleich zu den Hecos, die sich im Vergleich zu den Siemens "wie durch Watte" anhören.
Beim Bass sind hingegen die Hecos präsenter, sprich lauter, wenngleich auch etwas "breiiger".
Bei Zimmerlautstärke finde ich die Siemens etwas bass-schwach, sie vertragen durchaus eine Anhebung per Bassregler, werden dadurch aber niemals übertrieben basslastig.
Wenn man dann aber die Lautstärke aufdreht, kommt der Bass auch ohne zusätzlich Anhebung sehr ordentlich und druckvoll rüber.
Insgesamt sind es meiner Meinung nach gute Lautsprecher, die zu behalten sich durchaus lohnt.
(Morgen mach ich mal den Vergleich mit den B&W DM 110; mal hören, wie sich die Siemens dagegen schlagen)

Was ist mit Euch? Kennt jemand von Euch diese LS und was haltet Ihr von ihnen?
Matthias_M!
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jul 2012, 13:03
Moin, moin,

mein index sagt mir, die Boxen findest Du im HiFi Jahrbuch Nr. 3 auf Blatt 388.
Das Buch ist bei Wegavision hinterlegt, so daß Du einfach mal kucken kannst: http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch3/

Tschüß, Matthias
bernnbaer
Inventar
#3 erstellt: 23. Jul 2012, 14:12
danke,
leider ist da auf der Seite einiges durcheinander.
Wenn ich auf den Unterpunkt "Lautsprecher" in Deinem Link klicke, komme ich auf http://telefunken.te.funpic.de/jahrbuch3/Lautsprecher/
mit einer "404 - Leider nichts gefunden"-Fehlermeldung.
Hab dann Jahrbuch2 probiert, dieses funktioniert.
Also analog zu der URL des Jahrbuchs 2 die Adresse für die 3 (http://wegavision.pytalhost.com/jahrbuch3/Lautsprecher/index.html) manuell eingegeben -> Seite erscheint.
Allerdings ohne Vorschaubilder wie in Jahrbuch 2
Und viele Links führen zu einem "404-Nicht gefunden-Fehler"

So natürlich auch der Link zu "Siemens RL11".
War ja klar
bernnbaer
Inventar
#4 erstellt: 29. Aug 2012, 13:59
Hallo,
ich wollte noch mal kurz das Resultat meines Vergleichs mit meinen geliebten B&W DM110 schildern.
Die Siemens RL 11 habe ich in der Zwischenzeit mit eben den B&W DM110 verglichen, außerdem mit JBL Control 1, Heco SK 225, JBL LX 300 MKII und einem immer noch unbekannten LS der Marke "Goodmans of England".
Unter den Vergleichslautsprechern sind mir weiterhin die B&W am liebste, sie klingen am ausgewogensten und sattesten.
Der JBL LX 300 ist hingegen etwas knackiger, aber gefällt mir insgesamt nicht so gut.

Allerdings kommt keiner der erwähnten LS im Mitten- und Höhenbereich an die Siemens ran.
Was schon ulligrundig in einem anderen Thread geschrieben hat: feinste Klockenklänge gehen sehr sauber rüber.., kann ich nur bestätigen.

Plötzlich kommen Töne in hohen Frequenzbereichen zur Geltung, die man mit den anderen LS, wenn überhaupt, nur erahnen konnte. Da muss man dann schon am Verstärker die Höhen hochdrehen, doch darunter leidet der Gesamteindruck.
Bei den Siemens habe ich den Eindruck, dass sie von den genannten LS die einzigen sind, die den Charakter eines Instruments richtig rüberbringen, vor allem, wenn es in höhere Tonlagen geht, aber nicht nur da.
Das klingt jetzt vielleicht etwas verschwurbelt, aber mit den Siemens spürt man richtig, wie z.B. ein Drum Brush (auch Jazzbesen genannt) über das Fell des Schlagzeugs streicht.
Oder wenn ganz leise im Hintergrund eine Triangel angeschlagen wird, ist diese deutlich, aber nicht übertrieben hörbar, während sie bei all den anderen genannten LS entweder gar nicht, nur durch Höhenanhebung oder wie durch Watte klingt. Bei den Siemens klingt's halt so, wie man es sich vorstellt, wie's klingen soll.
Auch Blasintrumente können mit ihnen ihre Charakteristika so richtig rüberbringen.
Und wenn im Hintergrund die Begleitgitarre vor sich hin "schnörkelt", hört man nicht einfach nur Gitarrentöne, sondern kann ganz klar das Saitenmaterial ausmachen.


Mein Fazit: die Siemens sind richtig gute, sehr knackige Lautsprecher, die allerdings etwas Bassunterstützung benötigen. Ohne klingen sie ein bißchen zu dünn.
Bin mittlerweile richtig begeistert von den Siemens und obwohl ich eigentlich ein Fan meiner B&W DM 110 bin und nach stundenlangen Vergleichshören nach Gründen gesucht habe, die B&W im Wohnzimmer zu behalten und die Siemens wegzustellen, steht für mich fest, dass erst mal die Siemens bleiben.
Die zwei einzigen Gründe, die für B&W sprechen, wären zum einen, dass sie insgesamt voller und etwas räumlicher (bessere Ortbarkeit bei Stereoeffekten) klingen.
Den Nachteil des "weniger voll klingens" bei den Siemens kann man aber durch den Einsatz eines Subwoofers oder anderen Bassunterstützers mehr als augleichen.
(Apropos Bassunterstützung für die Siemens: zu dem Thema werde ich demnächst einen eigenen Thread eröffnen, bei dem ich auf die Antworten gespant bin.

Ich weiß nicht, wie alt die LS sind, aber 40 Jahre dürften es schon sein. Bin echt erstaunt und begeistert, wie toll solch alte "Tröten" noch klingen können.
Matthias_M!
Stammgast
#5 erstellt: 11. Sep 2012, 18:31

bernnbaer schrieb:
... Ich weiß nicht, wie alt die LS sind, aber 40 Jahre dürften es schon sein. Bin echt erstaunt und begeistert, wie toll solch alte "Tröten" noch klingen können.



Moin, moin,

Deine Boxen sind im HiFi-Jahrbuch für 1967/68 genannt, im Siemens-Prospekt vom Herbst 1969 hingegen nicht mehr.

Prinzip: voll geschlossene resonanzgedämpfte Box
Lautsprecher-Bestückung: je ein Tieftöner (245 mm) und ein Mittel-Hochtöner (oval: 180 x 130 mm)
Feldstärke (Oerstedt) / Magnetischer Fluß (Maxwell) der Lautsprecher: 9.500 / 85.000 (TT) und 8.000 / 19.000 (MHT)
Übergangsfrequenz: 700 Hz
Volumen: 25 Liter
Eigenresonanz der Box: 65 Hz
Frequenzumfang: 20 - 20.000 Hz +/- 8 dB
Belastbarkeit: 22 Watt
Impedanz: 4 Ohm
Abmessungen: 640 x 330 x 135 mm (BHT)
Gewicht: 9,2 kg
Besonderheiten: Wandbox in weißem Schleiflack und Metallziergitter
Quelle: HiFi-Jahrbuch Nr.3

Siemens' Lieferanten für "HiFi" waren zu dieser Zeit vor allem Körting und Blaupunkt. Vielleicht findest Du dort ja etwas Adäquates, ggf. auch bei Elac und Neckermann, die ja auch von Körting bezogen haben.

Zum Thema "Bass": Es handelt sich um sogenannte "Wandboxen". Das heißt, die Siemens wollen direkt an der Wand aufgestellt werden und beziehen einen Teil ihrer Tiefton-Leistung aus den Schall-Reflexionen durch die Wand hinter ihnen. Ein übliches Konzept vieler "Flachboxen", bei dem die wahrgenommene Bass-Leistung in Addition von direktem und reflektiertem Schall bestehen sollte.

Du darfst auch nicht vergessen, diese Boxen sind nicht für die Schallquelle CD und auch nicht für modern abgemischte Pop- oder Rockmusik konstruiert. Das gab es damals noch nicht.
Damals hat man Musik mit analogen Instrumenten und Stimmen gehört, wo nicht viel tiefe Töne vorkamen. Das hat auch Einfluß auf das Schwingungsverhalten: Tieftöner waren viel weicher, "langsamer" konzipiert, als heute.
Quelle war das Radio oder der Plattenspieler mit (damals) Übertragungsraten, die nicht viel (im Vergleich zu heute) Tiefbass zuließen.

Deine B&W sind da vollkommen anders!, natürlich auch schneller und "knackiger" im Baß.

Tschüß, Matthias

P.S.: Die Siemens und auch die Heco solltest Du mal vorsichtig öffnen und Dir die Sicken betrachten. Zumindest bei den Heco dürften Schaumstoff-Sicken verbaut sein, die inzwischen durch sind.


[Beitrag von Matthias_M! am 12. Sep 2012, 00:08 bearbeitet]
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