Neuen Einstiegs-AV-Receiver an Klassiker-Lautsprechern?

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pyroxid
Neuling
#1 erstellt: 11. Aug 2012, 02:54
Hallo Forum,

ich habe hier die alten Marantz 7G von meinem Vater, jetzt nach Tausch der Sicken vom Mitteltöner klingen sie auch schön (jedenfalls besser als alles, was ich bisher hatte). Ich bin ganz neu im Hifi-Bereich und habe bisher nur mit Aktivboxen zu tun gehabt, besitze auch noch keinen eigenen Receiver. Die Marantz konnte ich an einem neuen Yamaha RX 371 testen, also Einstiegsklasse. Ich war sehr zufrieden mit dem Sound, außer wenn - in Ermangelung einer besseren Formulierung - der Ton ziemlich "voll" wurde - z.B. Rockmusik oder Electro an Stellen mit E-Gitarren, recht viel Bass, elektronisch verzerrtem Gesang. Dann war Rauschen zu hören. "Klare" Stellen, z.B. eine Frauenstimme mit Gitarre, oder Klaviersoli, hörten sich generell störfrei und wunderbar an. Filmsounds waren generell auch gut.

Ich frage mich jetzt, ob das Rauschen am Verstärker lag, oder nicht. Oder ob sich das sowieso noch ändern wird, weil ich die Mitteltöner-Sicken frisch (einen Tag vorher) verklebt habe. Wenn man die Töner vorsichtig einschiebt, kratzt nichts, das habe ich getestet.

Nutzen werde ich das ganze etwa zur Hälfte zum Blu-Ray gucken, zur anderen Hälfte als Stereoanlage mit größtenteils MP3s. Abspielgerät ist bei mir der PC - daher auch mein Interesse an einem modernen AV-Receiver mit HDMI. Ich habe auch gerade kein Riesenbudget, weswegen ich die Einsteiger-AV-Receiver attraktiv finde. Nur: gibt es Gründe, die mich das schnell bereuen lassen? Ich möchte mir auch mittelfristig, bzw. wenn sich Gelegenheit ergibt, vielleicht andere Lautsprecher zulegen. Gerne 70er / 80er Jahre, die großen Lautsprecheranlagen von damals fand ich schon immer sexy.

Also: spricht etwas gegen das Anschließen von einem 200€-Receiver per HDMI an solche Boxen, vor allem wenn die Sounds "überladen" werden? Sollte ich auf noch irgendetwas achten? Oder einfach den Yamaha-RX-371 holen, weil man das mit anderen (besseren) Boxen dann sowieso individuell entscheiden müsste? Oder ganz falsch und ich brauche ganz unbedingt eine 70er-Jahre-Röhrenlösung? ;-)

Danke für Eure Tips!
Hendrik
ooooops1
Inventar
#2 erstellt: 11. Aug 2012, 12:44
Moin,

um zunächst einmal weitere Defekte an den LS auszuschließen:

MP3 über PC = Klangverlust.....
Am PC - Abspielsoftware OHNE Klangverbieger abspielen
MP3 möglichst in 320Kps
Am Receiver - alle Klanggverbiegungen ausschalten = Surround Effekte / Bässe + Höhen auf 0
Dann erneut versuchen. Jetzt sollten alle Verzerrungen weg sein. Es sei denn du betreibst den Verstärker an der Leistungsgrenze....

Ooooops1
DOSORDIE
Inventar
#3 erstellt: 11. Aug 2012, 13:08
PC=Klangverlust? Entschuldigung, aber wir haben nicht mehr 1995. Selbst eine Onboard Soundkarte klingt heute nicht mehr schlechter, als der DAC eines CD Players, nur die Störgeräusche sind lauter, das spielt aber bei normalen Lautstärken eigentlich keine Rolle, ausserdem kann man ja auch Digital vom PC zum Amp gehen und dann sind auch die Störgeräusche vom internen Wandler weg.

Es kann sein, dass der PC nicht den vollen Pegel eines CD Players ausgibt, ausserdem ist der Kopfhörerausgang eh immer leiser, man sollte schon den Line Out benutzen, bei Notebook Soundkarten hast du sowieso weniger Pegel, es sei denn du gehst wie gesagt digital raus, das geht eigentlich mittlerweile mit jeder Karte. Soundkarten haben in ihren Setups oftmals Lautstärkenanpassungen und Raumklangeffekte, für billige PC Lautsprecher, um dennoch eine ordentliche Verständlichkeit schaffen zu können, diese Effekte sollten komplett ausgeschaltet sein, nur dann kommt da ein gleichwertiger Sound zu Anderen digitalen Quellen raus. Auch an deinem Abspieler (Winamp, Mediaplayer, VLC.... je nachdem halt) solltest du Equalizer und Effektverzerrer komplett abschalten)

Bei mp3 ist die Frage, wo du die her hast. Youtube Downloads oder Kopien von Radiosendern, die dann im Netz rumgeistern traue ich Alles zu. Die werden oft als 320 kbps gerippt, die Ursprungsdatei ist aber 64 kbps und dann klingts beschissen, blubbert und wird undeutlich. Ein mp3 kann zum Klangverlust beitragen, wenn die Bitrate zu gering ist, ab 160 oder 192 kbps höre ich bei einem gut gerippten mp3 keinen Unterschied mehr, auch 128er können schon sehr gut klingen.

Dann kommt noch hinzu, dass moderne Rock und Popmusik oft bis zum geht nicht mehr Dynamikkomprimiert ist, die Pegelanzeige steht dann die ganze Zeit auf Anschlag damit künstlich eine Lautheit erzeugt wird, die eigentlich über dem Maximalpegel liegt, der Kompressor drückt den Maximalpegel so nach unten, dass die 0 dBVU nicht überschritten werden. So entsteht zwar eine Lautheit und auf kleineren Geräten auch der Eindruck, die Aufnahme ist Druckvoller, wenn man aber eine alte Aufnahme aus den 80ern mit einem Digital Remaster vergleicht, hört man, dass der Druck in Wirklichkeit geringer wird, es klingt matschiger, aber eben lauter und oftmals sogar verzerrt oder undeutlich.

Man kann bei solchen Aufnahmen Einiges an Undeutlichkeiten reininterpretieren, von mir aus auch Rauschen.

Wenn deine Boxen ganz sind, dann ist es egal an welchem Verstärker du sie betreibst. Mit AVRs kann man super Stereo hören, auch an alten Boxen, die stehen einem HiFi Verstärker in Nichts nach und an sich sollte auch ein Verstärker nicht klingen, nur in der Leistung gibts da Unterschiede. Da wird aber mehr reininterpretiert als die Meisten denken. Die Kombi ist so schon in Ordnung. Ich denke eher es lag am Musikmaterial, oder du hast wirklich irgend nen Schaden in den Lautsprechern...

LG, Tobi
ooooops1
Inventar
#4 erstellt: 11. Aug 2012, 16:18
Moin,

Entschuldigung, aber der ganze Satz lautet=
MP3 über PC = Klangverlust.....

es war NICHT die Rede davon, dass der PC den Klangverlust verursacht, sondern die Kombination aus PC UND MP3.....

Ooooops1
DOSORDIE
Inventar
#5 erstellt: 11. Aug 2012, 16:41
Das ist doch genau so quatsch. Eine gut gerippte mp3 Datei ist nicht hörbar verlustbehaftet, es sei denn man übt sich im Extremfall Samples Artefakte hören. Ansonsten müsste es ja heißen "mp3=Klangverlust", denn in einem mp3 CD fähigen DVD Player, oder einem Netzwerkplayer, Internetradio mit USB oder sonstwas ist dann der Klangverlust genau so vorhanden wie über die PC Soundkarte.

LG, Tobi
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Aug 2012, 16:45
Da stimme ich zu, seit damals hat sich sehr viel getan. Wenn ich an die ersten MP3s von Ende der 90er denke, was die für eine Klangqualität hatten, da rollen sich mir immer noch die Fußnägel hoch. Aber die Technik ist nicht stehengeblieben, seit damals hat sich da sehr viel getan. Gute MP3s kann man nicht mehr vom CD-Original unterscheiden...zumindest wenn sie mit einem ordentlichen Codec gemacht wurden.
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 11. Aug 2012, 17:22
Das ist aber bei jeder Sache Grundvorraussetzung. Eine Cassette oder ein Tonband klingen auch nur gut, wenn die Hardware und das Band anständig sind und dennoch ist da der Klangverlust größer, als bei nem guten mp3.

LG, Tobi
pyroxid
Neuling
#8 erstellt: 11. Aug 2012, 19:55
Hi,

danke für die Antworten! Klar - wenn die Aufnahme schlecht ist, oder schlecht komprimiert, dann kann der Verlust nicht wieder hingezaubert werden. Meine Sammlung ist ziemlich kunterbunt, viel selbst von eigenen Musik-CDs gerippt (finde MP3s einfach viel angenehmer zu handhaben als eine Disc), leider auch zum Teil in den 90ern mit nicht so tollen Codecs, muß ich alles mal neu machen, aber auch digitale Downloads von Alben. Natürlich auch ein paar ohne klare Herkunft, aber Youtube-Rips eigentlich nicht - denen hört man das auch auf schlechten Boxen oft gleich an.
Wie gesagt, dieses Rauschen hörte ich vor allem dann, wenn viele verschiedene Stimmen gleichzeitig liefen, also wenn dann auch nur in Teilen von Songs. Andauernd war es keinesfalls. Vielleicht ist das diese Dynamikkompression gewesen. Habe es auf meinen Aktivboxen nie wahrgenommen, aber die sind auch viel schlechter in der Auflösung.
Daran, daß ich meine Musik und Filme über den PC abspiele, werde ich auch (erstmal?) nichts ändern wollen, also kann ich mir jetzt guten Gewissens so einen AV-Receiver besorgen :). Muss nur noch gucken, welchen genau, aber der Yamaha gefiel mir auf den ersten Blick.

Viele Grüße
Hendrik
pyroxid
Neuling
#9 erstellt: 11. Aug 2012, 20:23
Eine Frage wär' da noch. In dem Preisbereich 200-300€ gibt es Verstärker mit 6Ohm oder 8Ohm. Ich habe jetzt viel gelesen, es sei egal, bei normalen Lautstärken sowieso, moderne Verstärker hätten Sicherungen, viele Lautsprecher seien eigentlich gar nicht 8Ohm sondern 4Ohm, obwohl 8Ohm draufstünde.

Wenn ich mir mittelfristig ein paar schöne Klassiker (z.B. Lautsprecher von Arcus oder Ähnliche) zulegen möchte, was wäre weitsichtiger? 6Ohm oder 8Ohm Verstärker? Und jetzt mit den Marantz 7G - 8Ohm steht drauf, könnte realistischerweise was passieren bei einem 6Ohm AV-Receiver?

Danke nochmal!
Hendrik
DOSORDIE
Inventar
#10 erstellt: 11. Aug 2012, 22:23
Passieren wird da gar nix. Ich habe einen alten Fisher Verstärker, Bj. 85. Der hat massig Leistung, nur kann man sie nicht ausfahren, wenn die Lautsprecher unter 8 Ohm sind. Ich hatte auf ner Party mal 4 Ohm Boxen dran. Das Ding läuft die ganze Nacht durch, auf den hintersten Lautstärken, ohne Verzerrungen, wird nicht mal richtig heiß, das ist ein toller Verstärker mit hübscher Bling Bling Optik, aber wenn 4 Ohm Boxen dran hängen, geht er bei höheren Lautstärken bei jedem Basschlag in die Schutzschaltung und kommt dann wieder, wenn es kurzzeitig leiser ist. Das Ding hat 2x170 Watt RMS an 8 Ohm. Bei 4 Ohm wären es wohl über 200 pro Kanal, aber das unterstützt er nicht. Beim Einschalten wird kurzzeitig das Licht dunkler.

Wenn du vor hast nur erhöhte Zimmerlautstärke zu hören ist es wirklich wurst, wenn du den Verstärker aber voll ausnutzen willst musst du Boxen mit einer Impedanz von 8 Ohm nutzen. Die Impedanz bricht bei hohen Lautstärken zusammen, das liegt in der Natur der Dinge, wie weit der runter geht, kann dir höchstens der Hersteller sagen. Kaputt machst du wie gesagt nix, nur die Schutzschaltung setzt bei Boxen, die unter 8 Ohm eingestuft sind verfrüht ein, du wirst also niemals die volle Leistung nutzen können.

LG, Tobi
pyroxid
Neuling
#11 erstellt: 11. Aug 2012, 23:21
Danke für die Hilfe! Jetzt muss ich nur noch zwischen Yamaha Rx-v373 für 225€ oder Rx-v671 für 349€ entscheiden. Tendiere gerade Richtung 671, hoffentlich ist das keine Verschwendung (= kein Unterschied).
highfreek
Inventar
#12 erstellt: 12. Aug 2012, 09:09
....mehr geld ausgeben schadet jedenfalls nie.


und mach die keine gedanken um ohm zahlen, jeder neuere verstärker überelebt von 2-16 ohm alles


[Beitrag von highfreek am 12. Aug 2012, 09:11 bearbeitet]
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