Hilfe! Tonköpfe ruiniert!

Hallo Micha,

bitte bleib cool und schrubbe nicht zu feste auf den Tonköpfen herum.
Die sollten sich nicht auch noch verstellen!

Wenn sich ein dickerer Belag gebildet hat, dann löst Du wohl immer nur eine dünne Schicht ab und es tut sich scheinbar nicht viel.
Nehmen die Wattestäbchen keinen Belag auf?
Also mit Geduld und viele frischen Wattestäbchen putzen.
Oder Du versuchst vorsichtig, den Belag mit einem starken Papier oder einem Karton vom Tonkopf zu schieben.

Viele Grüsse
Stefan

Hallo, ich habs wieder hingekriegt! Bin in die Apo um die Ecke gewetzt und habe mir Reinbenzin + lange Holzwattestäbe gekauft. Mit schiebendem Druck konnte ich nach und nach den braunen Belag entfernen.
3 Std. Arbeit für 1x Kassette hören! Ich habe an einem dritten "entbehrlichem" Tape alle 3 Kassetten ausprobiert - von jeder löst sich die Bandbeschichtung! Nach jedem Abspielen konnte ich sofort schrubben.

Was sind die Ursachen für´s Lösen der Bandbeschichtung? Feuchtigkeit?

Gruß
Micha

Hallo zusammen,

das Problem ist altbekannt.
Speziell bei Cassetten von ca. Ende der 70er bis Mitte der 80 wurde zum Teil recht feuchtigkeitsempfindlicher Binder für die Bandbeschichtung verwendet.
Er nimmt bei Luftfeuchtigkeiten oberhalb ca. 65 - 70% (und das hat man im Keller im Sommer leicht!) Feuchtigkeit auf, und verliert dabei seine Haftkraft.

Bei sehr hohen Feuchtigkeiten (> ca. 80%) sind aber generell alle Tonbänder zum Tode verurteilt!

Die Bänder sind unwiderruflich geschädigt. Man kann sie aber (angeblich - nicht selbst getestet) bei max. 50 "dörren". Hierfür werden anscheinend oft "Dörrgeräte" für Obst verwendet. Bei Cassetten besteht aber das Problem, dass man das Band besser aus dem Gehäuse nehmen sollte, da sich sonst dieses verziehen kann.
Nach der Dörrung (=Trocknung) wird aus dem Geschmier ein Gebrösel - man kann das Band erst mal wieder abspielen. Aber das Geschmiere kommt zurück, außer man würde das Band dauerhaft sehr trocken lagern. Hierfür braucht es aber einen klimatisierten Raum.

Zum Vergleich:
In Archiven werden Tonbänder bei 18° und 40% rel. Luftfeuchtigkeit gelagert. Sowas schafft man hierzulande nur mit Klimatisierung.

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

genau das hab ich mir gedacht. Das ist sehr frustrierend für mich, da diese alten James Last Tapes schwierig wiederzubeschaffen sind. Aber nur diese bieten eben halt den weichen, authentischen, analogen Verwöhnklang.

Ich habe mich bereits mit dem Verkäufer geeinigt, da ich davon ausgegangen bin das da nichts mehr zu machen ist. Die Bänder wandern in die Tonne.

Da hab ich ja (bis jetzt) Glück mit meinen alten Bändern... ich sehe grade das mein Hygrometer im Wohnzimmer 60% Luftfeuchtigkeit anzeigt....

Ich danke Euch.

Grüsse
Michael

Hallo Michael,

die entsprechenden LPs sind keine Alternative für Dich?
Möglicherweise sind diese ja leichter aufzutreiben im guten Zustand.

Alternative für Leute mit Solaranlage und kühlem (und daher feuchtem) Keller im Sommer:
Heizung im Keller aufdrehen. Damit sinkt dann dort die relative Luftfeuchtigkeit.

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

die LP´s von James Last bezüglicher seiner klassischen Veredelungen besitze ich!

Aber das ist klangtechnisch nicht vergleichbar. Außerdem haben die LP´s (trotz Wäsche) nicht den Reinheitsgrad, um mit der MC mithalten zu können. Deshalb überspiele ich sie auch nicht auf Tape..

Grüsse
Michael

Hallo Michael,

ok, ich meinte ja nur :-)
Da wünsch ich dir viel Erfolg bei der Suche nach dengleichen MCs - aber im besseren Zustand!

Gruß
Bernhard

Hallo Michael,

im Keller meiner Eltern befinden sich noch etliche Kassetten aus meiner Jugendzeit, darunter noch neue, in Folie eingeschweißte Agfa Ferro Color.
Als ich vor längerer Zeit eine Kassette testen wollte, hat sich auch dort die Beschichtung abgelöst und die Köpfe meines CT-93 verschmiert.

Dagegen waren Bänder anderer Hersteller, wie z.b. Scotch, BASF und diverse Original Kassetten aus den 70ern noch einwandfrei und ohne Abrieb abspielbar.
Ob jetzt die Agfa Bänder bei sachgemäßer Lagerung länger gehalten hätten, kann ich leider nicht sagen.
Es ist also durchaus möglich, dass bei deinen James Last Kassetten dasselbe Bandmaterial verwendet wurde.

Bertl100 schrieb:

Da wünsch ich dir viel Erfolg bei der Suche nach dengleichen MCs - aber im besseren Zustand! Gruß Bernhard

Danke Da bleib ich auch dran..

Hallo lotharpe,

ich denke diese Frage werden wir wohl nie klären können. Ich habe eben J.Last Kassetten aus meinen Altbeständen mit denen verglichen, wo sich die Bandbeschichtung löst. Es sind (optisch) die gleichen Kassetten, Gehäusebauweise und Farbton des Bandes sind identisch. Alle stammen von Fa. Polydor aus den 70ern.

Grüsse
Michael