Wer kennt OMEGA-Boxen?

+A -A
Autor
Beitrag
Matthias_M!
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jan 2013, 20:49
Moin, moin,

kürzlich sind mir ein paar größere Regalboxen zugelaufen, die als einzige Bezeichnung ein "Omega"-Logo auf der Bespannung tragen.

Omega_03

Weitere Infos kann ich von den Boxen leider nicht ablesen.

Das ganze ist ein Sammelsurium von Merkwürdigkeiten, die ich schwer zuordnen kann.

Omega-Boxen

Das beginnt mit einem Gehäuse mit überstehendem Boden- und Dachbrett, wie es in den Siebzigern (z.B. Hans Deutsch) hier und da aufgetaucht war, aber mit einer Folierung, die ich - so schlecht verarbeitet - eher aus den späten Siebzigern oder frühen Achtzigern (Magnat, Arcus, ATL) kenne.
Die Boxen haben recht solide Schraubklemmen. Hierzulande zumindest für Billig-Boxen eher ungewöhnlich.

Omega Boxen Rückseite

Absolut ungewöhnlich für eine einheimische Box der Siebziger sind die beiden Baßreflex-Rohre.

Omega Boxen

Für eine Gestehung, spätestens Mitte der Siebziger sprechen allerdings die Magnete der Chassis, für eine westdeutsche Herkunft die Beschriftung auf zweien der Magnete.

Omega Boxen
Omega Boxen
Omega Boxen

Als ungewöhnlich empfinde ich auch das Hörnchen, das fest mit der kleinen Hochton-Kalotte verbunden scheint.

Omega Boxen

Falls eine Frequenzweiche vorhanden sein sollte, dann bleibt auf der Rückseite des "Terminals" nicht viel Platz.

Omega Boxen

Mit dem amerikanischen Hersteller Omega haben diese hier jedenfalls nichts zu tun, denke ich.

Abmessungen: 301 x 467 x 240 mm (BHT), Deck- und Bodenplatte: 315 x 265 mm (BT)
Material: 18 mm Spanplatte
Gewicht: ca. 6 kg / St.
Horn-Auslass 70x25 mm
Sonstiges: Rückwand 8fach verschraubt, Bespannung per Klettband befestigt, Gehäuse bedämpft

Nicht unbedingt typisch ist auch die Anordung der Chassis in der Schallwand. Das nicht die gesamte Höhe ausgenützt wurde, könnte man als ein Zeichen für einen denkenden Entwickler nehmen. der hat dann allerdings z.B. vergessen, dem MT eine eigene Kammer zu spendieren ...

Also, habt Ihr eine Ahnung, wo diese Boxen her kommen könnten und wann sie wo zu haben gewesen sind?

Tschüß, Matthias
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Jan 2013, 00:38

Matthias_M! schrieb:
...
Als ungewöhnlich empfinde ich auch das Hörnchen, das fest mit der kleinen Hochton-Kalotte verbunden scheint.

...


Normaler Hornlautsprecher, was ist daran ungewöhnlich für dich? Die bestehen eigentlich immer aus einer Kalotte wo ein Trichter dran ist...

Hornlautsprecher haben einen Vorteil, sie haben einen exzellenten Wirkungsgrad. Aber einen Nachteil, man muss sie sehr genau ausrichten.

Ich habe in meinen Boxen Hörner als Hoch- und als Mitteltöner.

Hornlautsprecher waren eigentlich mehr Spezialität der amerikanischen Hersteller wie z.B. Klipsch.
Matthias_M!
Stammgast
#3 erstellt: 22. Jan 2013, 00:50

germi1982 schrieb:
... Normaler Hornlautsprecher, was ist daran ungewöhnlich für dich? ... Hornlautsprecher waren eigentlich mehr Spezialität der amerikanischen Hersteller wie z.B. Klipsch.


Du hast mich mißverstanden.
Natürlich weiß ich, daß es Hornlautsprecher gibt. Doch hierzulande - und darauf hast Du ja auch hingewiesen - war eine solche Bauform eher ungewöhnlich. Vor allem in der Ära, auf die ich aufgrund der in den Chassis verwendeten Magnete schließe.

Ich frage um die Herkunft der Omega. Und da finde ich das "Sammelsurium" von Eigenarten, die ich aufgezählt habe, halt ungewöhnlich und kann diese Charakteristika nicht als klaren Indikator für Herkunft oder Zeitrahmen interpretieren.
Deswegen frage ich, wer die Boxen kennt.

Tschüß, Matthias
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Jan 2013, 23:35
Auch für die Ära waren Hornlautsprecher von amerikanischen Herstellern nicht ungewöhnlich...die gabs auch schon wesentlich früher.

Die Bauform kann auch älter sein, solche Anordnungen und Bauformen gabs schon in den 1950ern u.a. von Klipsch, die Modelle Cornwall (1959) und Heresy (1957). Heresy sind geschlossen, die Cornwall sind Bassreflex. Sind beides 3-Wege-Lautsprecher.

http://www.preservat.../2012/07/Klipsch.jpg

Da hat man hierzulande noch mit der großen Musiktruhe und dem Dampfradio rumgemacht...und war damit zufrieden...

Und von den 4 Ohm auf dem Chassis würde ich mich nicht verwirren lassen....

Und wenn da Omega draufsteht, gerade bei Boxen, dann wird auch Omega drin sein...das würde ich aber nur sagen wenn auch das Typenschild passt und nicht nur einer einfach so ein Schild vorn an den Grill gemacht hat...

Die Frequenzweiche die du suchst ist in der Vergussmasse eingeschlossen. Wahrscheinlich damit die nicht einfach nachgebaut wird...so eine Frequenzweiche besteht ja nur aus ein paar passiven Bauteilen wie Kondensatoren, Spulen und evt. Widerstände damit die Chassis von Hoch-, Mittel- und Tieftöner auch gleich laut spielen. Ansonsten würden die Höhen alles übertönen, denn die können am lautesten mit wenig Leistung.

Ich denke mal am besten ein paar Bilder machen und sich mit Omega in Verbindung setzen. Da es die Firma noch gibt, können die dir wahrscheinlich am ehesten helfen...die werden ja wohl sowas wie ein Archiv besitzen...


[Beitrag von germi1982 am 22. Jan 2013, 23:47 bearbeitet]
Matthias_M!
Stammgast
#5 erstellt: 23. Jan 2013, 16:00
Hallo Marcel,

da der Hochtöner eine Gewebe-Kalotte zu sein scheint, wird die Box nicht aus den fünfziger Jahren stammen.

Klar, daß es Horn-Konstruktionen schon lange gibt. Es geht mir um die Frage, von wann und von wem diese Konstruktion ist.

Der amerikanische Hersteller "Omega" (http://www.omegaloudspeakers.com/) wird jedenfalls nicht der Schöpfer sein. Deren Logo ist ein anderes.

Ob hier dieses Omaga-Logo nachträglich aufgepappt worden ist, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Deswegen frage ich Euch.

Wenn ich auf einem Mitteltöner "LPM 100" lese, dann denke ich jedenfalls an die SEL in Straubing, und wenn ich die rote Beschriftung auf dem Magneten des Tieftöners sehe, dann denke ich ebenfalls an ein einheimisches Produkt.
Nun sind Chassis aus deutscher Produktion relativ selten in im Ausland gefertigen Boxen verwendet worden, was mich zu der Vermutung getrieben hatte, diese Omega sei in der BRD gebaut worden. Falls mir jemand etwas anderes dazu sagen kann, gut ... Tut's!

Nur kenne ich kaum einen Hersteller, der die Marke oder eine Typenbezeichnung Omega früher (heute schon) verwendet hätte. Mir sind die Firma Kingdom, Ende der fünfziger Jahre, und die LSH Schuster Lautsprecherbau bekannt, die die Bezeichnung "Omega" Ende der siebziger Jahre für eine aktive Box verwendet hatte. Nun ist diese Omega aber nicht aktiv.

Also nochmal meine Frage: Wer kennt diese Teile, und weiß davon zu berichten?!

Tschüß, Matthias


P.S.: Den Hinweis auf die hierzulande verbreiteten "Dampfradios", mit denen man "rumgemacht" hätte, mag ich nicht mehr hören. Kein Problem, wenn man Klipsch liebt, amerikanische und japanische HiFi ganz toll findet. Man muß den Rest der Welt aber nicht herabwürdigen und so tun, als wenn es dort nur Schrott gegeben hätte.
So hat Pinternagel schon Ende der Fünfziger Jahre einen Verstärker im Programm gehabt, der im Sinne des späteren HiFi-Standards konzipiert gewesen war, so hatten amerikanische Fachmagazine Ende der sechziger Jahre eine deutsche Analge zur besten der Welt "aus einer Hand" gekürt. Schau Dich mal im Online-Archiv des britischen Fachmagazins "The Grammophone" um: Anlässlich eines Messeberichts wurde Ende der sechziger Jahre der "hohe Standard" der deutschen "Dampfradios" gelobt, und hatten die britischen Messe-Aussteller Maleschen, sie würden weniger verkaufen, weil die "Dampfradios" nicht weniger konnten, als die ausgewiesenen HiFi-Geräte.
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Jan 2013, 23:21

Matthias_M! (Beitrag #5) schrieb:
...

Der amerikanische Hersteller "Omega" (http://www.omegaloudspeakers.com/) wird jedenfalls nicht der Schöpfer sein. Deren Logo ist ein anderes.

....


Hersteller ändern ihre Logos ab und an....hier mal die Logos des Elektrokonzerns Siemens im Wandel der Zeit:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/1/18/36332_logo.gif

Und Kalotten bestanden schon damals aus mit Phenolharz getränktem Gewebe, das hat man schon in den 1940ern so gemacht. Phenolharz ist ja ein Grundstoff für den Kunststoff Bakelit. Das Phenolharz wird mit Formaldehyd versetzt, dann bildet sich so eine Masse von gummiartiger Konsistenz. Dazu noch Textilfasern (im Krieg auch Holzmehl oder was da war), in eine Form gebracht und dann durch Druck und hohe Temperatur in Form gepresst.

Das Klipschorn von 1941 hat solche Textilkalotten...daher kannst du deswegen nicht so einfach sagen dass das deswegen aus der Zeit stammt.

Was neuer wäre, wären Metallkalotten, zum Beispiel aus Titan. Die habe ich bei mir drin...


Kein Problem, wenn man Klipsch liebt, amerikanische und japanische HiFi ganz toll findet


Die Klipsch werden von einem Telefunken TRX 3000 Bj, 1979 befeuert an dem wiederum ein Dual 704 (Bj. 1976) hängt...also DAS was du mir da vorwirfst kann man mir absolut nicht vorwerfen...ich habe keinen Japaner und auch keinen Ami außer den Boxen...

Und die meisten Dampfradios finde ich persönlich zwar toll und die haben oft auch einen tollen Klang, aber Hifi sind sie halt nicht. Die richtige Hifi-Welle kam in Deutschland eben erst später an, und dann legten die deutschen Hersteller auch los. Aber deswegen stehen sie den Amerikanern und Japanern in nichts nach...finde ich zumindest, auch wenn das einigen Jüngern gewisser Marken nicht gefällt...

Und Ende der 1960er ist gut, das ist mehr 10 Jahre später als die Zeit von der ich rede....da waren die deutschen Hersteller schon voll in Fahrt was Hifi betraf. Die kamen Anfang der 1960er erst so richtig in Fahrt...da hatten die Amerikaner schon angefangen. Aber ich finde die wurden trotzdem noch ordentlich überholt trotz ihres Vorsprungs. Aber das ist eine andere Geschichte...

Und die Klipsch Heresy III habe ich weil sie mir klanglich und optisch zusagten, sie passen zur Raummode, zur Größe des Raumes und zur Musik...

Und wo wir bei Klipsch sind, die haben ihr Logo auch geändert. Heute sieht das so aus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b5/Klipsch_-_Logo.jpg

Und auf den Heresy III hat man aus historischen Gründen das alte Logo angebracht:

http://www.areadvd.de/images/2008/klipsch_heresy_logo.jpg


[Beitrag von germi1982 am 23. Jan 2013, 23:50 bearbeitet]
Matthias_M!
Stammgast
#7 erstellt: 24. Jan 2013, 23:17
Moin, moin,

danke, daß Du Dich beteiligst, nur hilft es mir zum Thema nicht weiter.

So toll die Klipsch auch sein mögen: Ich will etwas über diese "Omega" erfahren.

Und eben diese Omega sind mit leichten Gewebe-Kalotten - wie auf dem Bild zu sehen, ohne Harz - ausgestattet, wie es sie in den Vierziger Jahren nicht gegeben hat. Und auch die Bauweise mit dieser Form von Kunststoff als Tröte, wie auf dem Bild sichtbar, hat es in den Vierzigern oder Fünfzigern meiner Ansicht nach noch nicht gegeben.

Es geht mir nicht um den Zeitpunkt der Erfindung verschiedener Kunststoffe, um den Zeitpunkt der Erfindung von Hörnern oder von Gewebekalotten, sondern um Informationen zu DEN GEZEIGTEN OMEGA-Boxen. Man beachte den Titel dieses Thread: "Wer kennt diese Omega-Boxen?"

Es ist korrekt, Hersteller ändern ihre Logs. Doch die amerikanische Firma Omega Loudspeakers hat ihr derzeitiges Logo - das Symol für Omega - schon länger.
Dies SIND keine Boxen der amerikanische Omega Loudspeakers. Nehme das als überprüfte Information oder beweise das Gegenteil (... was Du nicht können wirst, weil: "überprüft").

Zudem unterstelle ich weiterehin, zumindest das Brandig von einem oder zwei der verwendeten Chassis ist ein deutsches. Und das schließt viele auswärtige Boxen-Hersteller als Produzenten aus. Auch wenn ich natürlich selber, am Beispiel Dahlquist, vorgestellt hatte, auch Amerikaner nutzen / nutzten Lautsprcherchassis "Made in Germany". Aber eben sehr selten, so daß ich es für unwahrscheinlich halte, das es hier anders sein könnte.

Und noch eine Anmerkung "off topic": Es kotzt mich allmählich an, daß die deutschen Hersteller und Entwickler von Rundfunk-Technik von der HiFi-Gemeinde immer wieder pauschal abgewertet werden.
Und wenn jemand davon schreibt, hierzulande hätte man lediglich mit Dampfradios rumgemacht, dann ist das eine Abqualifizierung. Die Deutsche Sprache ist da nicht zweideutig: "rummachen" ist per Definition ein Gegenteil von organisierter Arbeit. Mit diesem Wort beschreibt man Stümper. Das so zu schreiben ist nicht lustig, sondern eine Beleidigung der hierzulande tätigen Entwickler. Und Beleidigungen sollte das Forum nicht nötig haben.
Die Konservierung von HiFi ist übrigens erst möglich geworden, weil ein paar Ingenieure, vornehmlich der AEG in Berlin, das Magnetophon erfunden haben, während die Amerikaner noch mit Wachswalze, Draht- und Lichtton aufzeichneten. Bei einem der wichtigsten Hifi-Pioniere der 50er und 60er, Hermon Hosmer Scott in New York, war die Entwicklungsabteilung übrigens vornehmlich mit deutschen Entwicklern besetzt.
Das in einem Land, mit mehr Bevölkerung und mit mehr Wohlstand, auch mehr "HiFi" verkauft werden konnte, als in der damaligen BRD, ist keine Frage. Trotzdem hat es hierzulande auch schon in den fünfziger Jahren bemerkenswerte und konkurrenzfähige Geräte gegeben.
Die größeren HiFi-Hersteller der USA: H.H. Scott, The Fisher, Marantz, sind bereits in den sechziger Jahre pleite gegangen oder verkauft worden. Harman hatte die Produktion nach Asien verlagert. Die deutschen Rundfunk- und Fernsehgeräte-Hersteller haben, trotz schlechterer Voraussetzungen, länger überlebt. Ihnen immer wieder anzukreiden, daß sie erfolgreich waren und nicht auf eine Technologie gesetzt hatten, die weltweit nicht genug Kunden gefunden hatte, daß man davon leben könnte, nur weil Du Fan dieser Technolgie bist, finde ich nicht in Ordnung.

Schwärmt bitte von den Dingen, die Ihr gut findet, aber erklärt nicht einer weltweiten Öffentlichkeit, die anderen würden nur "rummachen".

Und der übliche Antwortspruch, das sei nicht so gemeint gewesen, interessiert niemanden, weil es nämlich so geschrieben worden ist. Und für das, was man schreibend veröffentlicht, ist man haftbar (... übrigens auch strafrechtlich).
Und als Autoren haben wir eine Verpflichtung, letzlich auch gegenüber dem Gesetz, auf Beleidigungen, Verleumdungen und Ehrabschneidungen zu verzichten. Und das zu tun, ist auch ganz einfach.

Tschüß, Matthias
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 25. Jan 2013, 12:00
Damit bin ich hier raus. Gewissheit wirst du nur bei Omega selbst bekommen. Alles andere ist nur Spekulation.

Und eines noch, an deiner Stelle würde ich einen anderen Ton anschlagen. Schließlich willst DU was von uns und nicht umgedreht.

Und Omega müsste von den Boxen auf jeden Fall wissen, denn die sind ja unter deren Namen gelabelt. Ansonsten wäre auch das damals schon ein Fall fürs Gericht gewesen.
Matthias_M!
Stammgast
#9 erstellt: 25. Jan 2013, 17:19

germi1982 (Beitrag #8) schrieb:
Damit bin ich hier raus. Gewissheit wirst du nur bei Omega selbst bekommen. Alles andere ist nur Spekulation.

Und eines noch, an deiner Stelle würde ich einen anderen Ton anschlagen. Schließlich willst DU was von uns und nicht umgedreht.

Und Omega müsste von den Boxen auf jeden Fall wissen, denn die sind ja unter deren Namen gelabelt. Ansonsten wäre auch das damals schon ein Fall fürs Gericht gewesen.


Moin, moin,

wissen tut man nur von relevanten Dingen, die "groß" genug sind, daß man von ihnen erfährt.

"Omega" ist im Laufe der Jahrzehnte von einigen HiFi-Firmen als Marken- und Typenbezeichnung verwendet worden.

Von Kingdom und LSH hatte ich schon geschrieben. Magnat und Eminence sind weitere Nutzer.

Ein Fall für's Gericht wäre es nur gewesen, falls es ein Copyright gegeben hätte; und dann auch nur für den Rechteinhaber und für das Land / die Länder, für die das Copyright gilt, sowie in dem Kontext, in dem es erteilt wurde.
Da Markenrecht aber nicht exklusiv für HiFi gilt, stellt man schnell fest "Omega" wird tausendfach als Firmen-, Marken- und Typenbezeichnung verwendet. Und das schon länger, als es die Firma Omega Loudspeakers gibt. Zudem habe ich in den gängigen Gerichtsdatenbanken keinen Hinweis diesbezüglich gefunden. Also leider nichts zu holen.

Tschüß, Matthias
ooooops1
Inventar
#10 erstellt: 25. Jan 2013, 17:24
Moin,

nur eine Bemerkung

der Ton macht die Musik .... da gab es übrigens mal eine ungarische Rockband Namens OMEGA.

Da du ja schreiberisch eher etwas gröber zu deinen Mitmenschen bist: Viel Erfolg bei deiner Suche.

Ooooops1
Matthias_M!
Stammgast
#11 erstellt: 25. Jan 2013, 20:42

ooooops1 (Beitrag #10) schrieb:
Moin,

nur eine Bemerkung

der Ton macht die Musik .... da gab es übrigens mal eine ungarische Rockband Namens OMEGA.

Da du ja schreiberisch eher etwas gröber zu deinen Mitmenschen bist: Viel Erfolg bei deiner Suche.

Ooooops1


Moin, moin,

danke für Deine Guten Wünsche und für Deinen Hinweis auf die ungarische Rockband . Bin ich auch drauf gestoßen (http://de.wikipedia.org/wiki/Omega_%28Band%29). Aber die haben die Boxen auch nicht gebaut.

Und, nur eine Bemerkung ...:
Gröber werde ich dann, wenn Foren-Mitglieder, ohne jeden Anlass, anfangen beleidigend werden (und/oder über nicht-Anwesende urteilen), was in diesem Forum leider üblich zu sein scheint, und was irgendwann die Existenz des Forums aufs Spiel setzen könnte (... was ich nicht gut fände).

Findest Du das nicht berechtigt?

Denn, was hier geschreiben wird, kann weltweit gelesen werden. Dauerhaft.
Ist es da nicht angemessen, um Zurückhaltung zu bitten (mein "P.S.: ..."). Muß danach denn noch argumentiert und gerechtfertigt werden?
Sollte man dann nicht noch einmal deutlich werden?

Niemand weiß, was ihr euch denkt, wenn ihr schreibt, ob ihr wisst, was ihr schreibt oder es ernst meint. Ich kann nur bewerten, was ich lese, was geschrieben wurde und habe den Verfasser ausschließlich danach zu beurteilen.
Und wenn das unangemessen ist, was man liest, sollte darauf reagiert werden. Das ist unsere gemeinsame Verantwortung und Pflicht!
Denn dies ist kein Chat, sondern eine Aneinanderreihung von dauerhaften Veröffentlichungen. Und eine solche Veröffentlichung kann auch in zehn Jahren noch Reaktionen hervorrufen. Ich kenne ein Forum, das wegen "Reaktionen" geschlossen worden ist.

Da bitte ich doch lieber rechtzeitig um Zurückhaltung! Du nicht?

Ich kenne genug Postings in diesem Forum (nicht in diesem Thread!), die genug Futter für die Begründung einer Einstweiligen Verfügung zur Schließung des HiFi-Forums liefern könnten, weil letztlich nicht sichtbar ist, das das Forum einzelne "Entgleisungen" oder "Fehler" kritisiert. Sie bleiben unkommentiert, die Autoren machen flockig weiter, und wissen möglicherweise nicht einmal, was sie erzählen (schreiben).
Denn ansonsten würden sie doch nicht zu weit gehen. Oder soll ich Vorsatz unterstellen?


Marcel hat sich bemüht, meine Frage zu beantworten. Danke. Leider konnte er zu dem Thema nur Hypothesen aufstellen.

Und ich lege Wert darauf, daß der Thread nicht, wie vielfach üblich, dann abgeitet und irgendwann nur noch Klipsch-Postings aufweist, weil von Anderen möglicherweise auf die pure Erwähnung von Klipsch reagiert wird, weil die sich für Klipsch interessieren und nicht für die Omegas.
Willst Du jetzt wirklich behaupten, ich hätte die Themen-Orientierung in grober Weise umgesetzt (... obwohl versucht wurde, mich zu belehren)?

Lieber Ooooops1, mir ist durchaus bewußt, daß in Foren ein ganzer Haufen Leute unterwegs ist, der die virtuelle Welt nutzen möchte, sich zu profilieren, sich dabei jedweder Reaktion und Kritik, jedweder Bewertung und Einschätzung ihrer Person zu entziehen versucht, die bei persönlicher Kommunikation natürlich unmittelbar einsetzt und Hierarchien erzeugt. Ich habe damit kein Problem, genieße die vermeintliche Anonymität selber hier und da. Trotzdem sollten bestimmte Regeln eingehalten werden, oder?
Doch momentan geht es mir halt und bestimmte Boxen. Ist das schlimm?

Aber keine Angst, Du mußt mich nicht so häufig ertragen, denn in diesem Forum bin ich nicht oft, weil: irgendwie gefällt mir der "leichtfertige" Stil, im Umgang mit Sprache und im Sozialverhalten, nicht, ... so daß ich hier deshalb auch selten Fragen anderer beantworte.

Tschüß, Matthias
anymouse
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2013, 20:46

ooooops1 (Beitrag #10) schrieb:
Da du ja schreiberisch eher etwas gröber zu deinen Mitmenschen bist:


Ich glaube, das hat sich hier etwas hochgeschaukelt. Geht mal wieder etwas runter.... Alle. Bitte!
germi1982
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Jan 2013, 22:24

Matthias_M! (Beitrag #9) schrieb:
...
Ein Fall für's Gericht wäre es nur gewesen, falls es ein Copyright gegeben hätte; und dann auch nur für den Rechteinhaber und für das Land / die Länder, für die das Copyright gilt, sowie in dem Kontext, in dem es erteilt wurde.
Da Markenrecht aber nicht exklusiv für HiFi gilt, stellt man schnell fest "Omega" wird tausendfach als Firmen-, Marken- und Typenbezeichnung verwendet. Und das schon länger, als es die Firma Omega Loudspeakers gibt. Zudem habe ich in den gängigen Gerichtsdatenbanken keinen Hinweis diesbezüglich gefunden. Also leider nichts zu holen.

...


Ich wollte mich ja eigentlich nicht mehr hier äußern, aber dazu schreibe ich noch was:

Das mag dafür gelten wenn Firmen aus anderen Bereichen den Namen nutzen, aber nicht wenn eine Firma Boxen unter dem Namen eines anderen Herstellers vertreiben. Das wäre zudem Betrug...zumindest hier in Deutschland. Das wäre nämlich so wie wenn ich einem Trabant 601 einen Mercedes-Stern verpasse und den dann als Mercedes verkaufen würde.

Und Mercedes hat erst letztes Jahr einen Nachbau des 300 SL (W198, der Flügeltürer aus den 50ern) vernichten lassen...

http://www.autobild....nichtet-3349217.html



Hast du denen von Omega Loudspeakers schon eine Mail geschickt mit den Bildern der Boxen und einer Anfrage ob die dir weiterhelfen können? Falls nicht, dann kann dein Ansinnen wohl für dich auch nicht so wichtig sein...denn alles andere wäre Spekulation. Die können dir auf jeden Fall sagen ob sie die gefertigt haben oder nicht...und den Kopf reißen die einem nicht ab wenn man falsch ist bei denen...


[Beitrag von germi1982 am 25. Jan 2013, 22:26 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#14 erstellt: 25. Jan 2013, 23:18
Ich würde es auch mal bei Omega loudspeaker probieren, nur zur Sicherheit. Ich würde auch vermuten, dass dies nichtz der Hersteller ist, aber wer weiß.

Naga, so ein einfacher Name, zum noch grischischer Buchstabe, ist sehr schwierig zu schützen (Magnat Omega, Eminence Omega, Infinity IRS Omega, B&M Omega, Avantgarde Acoustic Trio Classico Omega, Jamo Omega 1 ...). Die Kopie des kompletten äußeren Design ist was anderes.

Ich wäre mal auf einen Bausatz tippen.

Würdest Du "Omega" eher als Hersteller oder Modellbezeichnung vermuten?
wegavision
Inventar
#15 erstellt: 27. Jan 2013, 09:16
Können auch Lautsprecher aus Japan sein, die sahen Anfang der 70er ähnlich aus. Sind aber eher selten, weil es sich bei Lautsprechern der Import kaum lohnte. Bei der Namensgebung waren die oft sehr erfinderisch wie Chrysler zu LivingAudio. Die hatten auch Hörner im Programm.
Matthias_M!
Stammgast
#16 erstellt: 31. Jan 2013, 02:21

germi1982 (Beitrag #13) schrieb:
... Das mag dafür gelten wenn Firmen aus anderen Bereichen den Namen nutzen, aber nicht wenn eine Firma Boxen unter dem Namen eines anderen Herstellers vertreiben. Das wäre zudem Betrug...zumindest hier in Deutschland. Das wäre nämlich so wie wenn ich einem Trabant 601 einen Mercedes-Stern verpasse und den dann als Mercedes verkaufen würde. ...


Hallo Marcel,

das kann ich leider SO nicht stehen lassen.

Würde jemand das Design beispielsweise einer Marken-Handtasche imitieren und dazu noch Marken- und Modellbezeichnung verwenden, das Logo kopieren UND das ganze als ein Original in den Handel bringen, dann würde jener, der das Imitat in den Handel bringt, einen Betrug begehen.
Nicht zufällig werden Imitate häufig OHNE Marken-Emblem hergestellt und in den Ziel-Markt gebracht und erst dort, vom Händler, mit dem imitierten Logo versehen. Andere verwenden lediglich ähnliche Logos, wie es das Vorbild hat. So machen sich Hersteller und Importeur nämlich i.d.R. nicht strafbar, weil sie ja behaupten können, sie hätten lediglich ein ähnliches Produkt hergestellt. Es mag dann zivilrechtliche Streitigkeiten geben, das mag auch zur Zerstörung der Ware durch einen Zoll führen, aber keinesfalls strafrechtliche Ermittlungen nach sich ziehen, wenn das "in den Verkehr bringen" als Original nicht offensichtlich ist.

Im Fall "Omega" wissen wir nicht, ob ein Modell von Omega Loudspeakers kopiert worden wäre. Das Logo jedenfalls nicht. Somit hat das ganze keinesfalls strafrechtliche Relevanz.

Außerdem gilt ein Copyright, Geschmacksmusterschutz, Patent etc. nicht notwendig weltweit. Es müsste weltweit beantragt werden und das nach dem Recht eines Landes, das sich den entsprchenden Regeln der WHO unterwirft und bereit ist, sein Recht durchzusetzen. Und gelten tut das dann nur für die Länder, die sich den entsprechenden WHO-Regeln unterwerfen.
Man erinnere sich an die Ihagee in Dresden. Die hatte "vergessen" die Marke "Exakta" im Westen neu anzumelden - man erinnere sich, die deutschen Schutzrechte waren im Krieg aufgehoben worden - und mußte ihre Kameras hierzulande als "Elbaflex" etc., verkaufen, während Mandermann im Westen japanische Kameras als "Exakta" verkaufte. Zeiss, Jena, durfte die eigene Marke und die eigenen Typenbezeichnungen nur im eigenen Land und in den Bruderstaaten verwenden, während ein "Tessar" im Westen als "T aus Jena" gelabelt wurde, die Marke "Zeiss" und die alten in Jena erfundenen Bezeichnungen, im Westen von der Zeiss, Oberkochen, genutzt werden durften. Das natürlich nicht für den Export in den "Osten".

Bestimmte Marken können gar nicht mehr weltweit angemeldet werden. Und selbst wenn man das könnte, gäbe es immer noch die Möglichkeit, daß es die Marke schon irgendwo, mit älteren Rechten, gibt. Und "ältere Rechte" haben Bestandsschutz.
Aus diesem Grunde werden Marken i.d.R. im Kontext einer Sparte / Produktart angemeldet und ist häufig auch ein Logo, ein Schriftstil oder eine Schreibweise Bestandteil der Anmeldung.

Selbst im HiFi-Bereich haben wir hinreichend Beispiele für die Mehrfach-Nutzung von Marken. "Monarch" ist der Name eines japanischen Unternehmes, das diese Marke natürlich führte, die gleichzeitig von Monacor lizensiert worden war.
Ein Klassiker ist JVC: Eine US-amerikanische Gründung in Japan, die sich irgendwann von der Muttergesellschaft Victor Company trennte und sich seitdem in den USA Nivico nennen mußte, in Japan aber weiter unter JVC (Victor Company of Japan) verkaufte.

Die Frage, ob "Omega" hier als Hersteller-, Marken-, oder Typen-Bezeichnung Verwendung findet, kann ich nicht beantworten. Mehr Schrfit-Zeichen, als der "Omega"-Schriftzug, sind auf den Boxen nicht zu finden.
Allerdings kenne ich einige Beispiele von OEM-Boxen, die lediglich eine "Typenbezeichnung" aber keine Herstellerbezeichnung führten. Solche wurden häufig als Serie für große Handelsunternehmen verwendet. So gibt es die "HiFi-Hochleistungsbox" nicht nur bei Schneider, sondern auch ohne weiteren Herkunftsnachweis. Ein (angeblich) Hamburger HiFi-Händler hatte Anfang der Siebziger Boxen im Programm, auf denen auf einem Aufkleber lediglich eine Bezeichnung "Palas Studio II" stand. "Palas" scheint mir eine frei erfundene Marke.

Ein Teil der Lösung des Rätsels liegt meiner Ansicht nach in den verwendeten Chassis, die zu identifizieren wären.
Meine These dazu habe ich schon geäußert.

"Hörner im Programm" hatten übrigens verschiedene Anbieter. Summit mit den Formel-Typen beispielsweise.

Tschüß, Matthias


[Beitrag von Matthias_M! am 31. Jan 2013, 02:37 bearbeitet]
Rummsundfiep
Inventar
#17 erstellt: 03. Mai 2013, 22:36
Zumindest sind die eingebauten Chassis von SEL (Später ITT), was man zum einen an den 2 x fünfstelligen Seriennummern erkennen kann, zum anderen an der Kennung "LPM" für den Mitteltöner, die später von ITT / Nokia beibehalten wurde.
Den Hochtöner kenne ich nicht, die anderen beiden Teile sind "alte Bekannte".

LG Jörg
Juli-1
Neuling
#18 erstellt: 06. Dez 2013, 19:35
Hallo Mattias,

falls du diesen Thread noch liest:

ich könnte evtl. etwas zur Herkunft dieser Boxen sagen.
Aber zuvor möchte ich wissen ob du überhaupt noch mitliest.
Und vor allem würde mich interessieren wie du die Dinger überhaupt klanglich einschätzt, verglichen mit Boxen von früher und auch heute.
In welcher (Preis)Klasse würdest du sie denn einordnen ?

Gruß
Juli
Matthias_M!
Stammgast
#19 erstellt: 07. Dez 2013, 19:07
Hallo Juli,

das Forum benachrichtigt mich über neue Beiträge. Ich lese also mit.

Wenn Du Info's für uns hast, gerne her damit.

Klanglich finde ich die Boxen eher mäßig. Der Tieftonbereich ist für eine Box diesere Größe und dieser Generation "normal", die oberen Mitten sehr schlank, die Höhen allerdings eng und verzerrt. Kein Taunus-Sound .
Es gibt für meine Ohren keine besonderen Löcher oder Überhöhungen im Übertragungsbereich; insofern kann man die Boxen hören. Für mich allerdings eher zur Hintergrundbeschallung, als zum bewußten zuhören. Denn der Hochtonbereich nervt mich.

Konstruktiv sind die Boxen einfachst. Die Frequenzweiche habe ich nicht aus dem Terminal heraus gepult; aufgrund der Bauenge gehe ich allerdings davon aus, viel mehr als ein oder zwei Elkos sind da nicht drin.

Wenn ich sie qualitativ zu vergleichen suche, finde ich in dieser Generation und Größe wenig, das mir schlechter gefallen würde.

Tschüß, Matthias
killnoizer
Inventar
#20 erstellt: 08. Dez 2013, 11:48
....aber nur wenn du noch mitlesen tust !!

Ich bin auch gespannt , und pflichte dem TE zu 100% bei was die obigen Antworten angeht .
Thema verfehlt , ich frage mich dann auch immer warum einige Kollegen nicht einfach eigene Threads eröffnen sondern sich so produzieren müssen.
Unter aller Kalotte , egal ob Gewebe oder Blech !

...sorry wg. OT
Apalone
Inventar
#21 erstellt: 08. Dez 2013, 12:34
Viele Details der Box deuten darauf hin, dass sie wahrscheinlich nicht mehr Original ist. Von daher sind die meisten Spekulationen zur Herkunft annähernd Makulatur.

Das wären zB:

Anschlussterminal auf ein Brett, das von innen aufgeschraubt ist; Ausschnittkanten nicht gefärbt/foliert;
Treiber, die nicht zur Ausfräsung passen;
offener MT ohne eigenes Gehäuse.

Ergo: keiner tieferen Betrachtung würdig.
Juli-1
Neuling
#22 erstellt: 08. Dez 2013, 15:11
Hallo Matthias,

die Boxen stammen - wie du schon vermutet hast - aus den 70'ern.

In der zweiten Hälfte der 70'er hat ein kleines rühriges HiFi-Unternehmen in Nürnberg, die
"HiFi-Wünsche GmbH", (hat sich etwas später auch "Stereo-Wunderland Wünsche" genannt)
die Boxen vermarktet, wobei sie den Anschein erweckten, dass diese ihre Eigenentwicklung seien
und insbesondere die vergossene Frequenzweiche das Erfolgsgeheimnis darstelle.

Unter dem Label Omega wurden 5 verschiedene Boxen angeboten, wobei deine Omega III die zweitkleinste aus der Serie ist.
Sie hat damals so um die 600.- DM pro Box gekostet, nicht gerade billig für die damalige Zeit.

Wünsche hatte gezielt nur ein enges Angebot an Herstellern, im Verstärkerbereich z.B. Yamaha und bei Boxen ausschließlich Omega.

Gruß
Juli
Matthias_M!
Stammgast
#23 erstellt: 08. Dez 2013, 19:59
Moin Apalone,

sollte man denken. Tatsächlich kenne ich aber inzwischen so viele Boxen, bei denen genauso gearbeitet worden ist, das man solche Schlußfolgerungen leider nicht immer ziehen kann.

Insbesondere kleine Hersteller-Firmen machen ihre Holz-Bearbeitung nicht selber. Wenn denn also beispielsweise hundert Frontplatten geordert worden waren, in der "Serie" aber die Chassis-Ausstattung gewechselt werden musste, dann stimmt halt hinterher der Ausschnitt nicht mehr. Und niemand wirft einmal bezahlte Vorprodukte einfach weg, wenn sie sich noch irgendwie verwenden lassen. Und wer Boxen verschiedener Ausstattung aber in gleicher Größe im angebot hat, der macht halt eine Frontplatte für beide Modelle.
Selbst bei Großserien-Boxen finden sich solche Eigenarten.
Ich kenne einige Boxen selbst prominenter Marken, bei denen nur das Holz der Front- und der Seitenwände aufwendig bearbeitet worden, während die Rückseite lediglich, mehr schlecht als recht, eingefärbt worden war. ESS sei ein Beispiel. Stöße und Schnittkanten, wenn denn von vorn nicht sichtbar, bleiben gerne unbearbeitet.
In dem Zusammenhang fällt mir eben mein Dual CS5000 aus den späten Achtzigern ein. Wenn man von oben auf die schwarze Zarge schaut, sind die unbehandelten Schnittkanten der Hölzer deutlich sichtbar, weil an jede Klebestelle ein mindestens einen Millimeter Spalt verbleiben ist. Verarbeitungsqualität "Made in Germany".

Nicht selten lief das auch so, das bei irgendeiner Groß-Tischlerei nicht alle Gehäuse von dessen Kunden abgenommen worden waren. Der verkaufte die Überschüsse dann an jemand anders, der daraus "eigene" Boxen machte. Wenn dort nicht alle Fräsungen zu hundert Prozent passten, wurden die halt nachgearbeitet oder abgedeckt. Wenn der Kunde nicht hinein kuckt, merkt der das nicht.

Ich sprach mal mit einem Fachmann über die oben schon erwähnten "Palas": Großvolumige Baßreflex-Boxen, ohne innere Gehäuse-Unterteilung und mit Isophon-Bestückung.
Die Boxen aus den frühen 70er Jahren bestehen aus Spanplatte. Die ist nicht lackiert, sondern mit einem Kunstharz weiß überzogen, wie man das von Küchenplatten kennt. Verwundert hatte mich, das sich der gleiche Überzug auch innen zeigte, nur die Schnittkanten offen waren.
Der ehemalige Electro Voice-Vertriebsmitarbeiter, den ich ansprach, ob er diese Boxen kenne, meinte, das nein, aber solcherart beschichtete Platten wären auch in der Schweiz für Electro Voice verarbeitet worden. Die innere Beschichtung sei zwar aus akustischer Sicht sicher nicht förderlich, aber beidseitig beschichtete Platten wären im Handel halt billiger zu haben gewesen, als einseitige oder unbeschichtete. Das Problem hätte hinterher darin bestanden, das die Beschichtung sich kaum als Grundlage für eine Lackierung in anderer Farbe geeignet hätte. Eine gewisser Elektronik-Großmarkt-Kette, an die er verkauft hatte, hätte sich irgendwann beschwert, wie leicht sich die äußere Lackierung abwischen lasse, so daß daruter wiederum die weiße Beschichtung zum Vorschein gekommen war.

Das Anschlußterminal "auf dem Brett" kenne ich von amerikanischen Boxen. Dort gibt es das häufiger.
Was aber nicht heißen muß, das diese Gehäuse von vornherein dafür vorgesehen gewesen waren, was möglicherweise die unbehandelte Schnittkante erklärt.

Aus dem Fehlen eines extra MT-Gehäuse würde ich überhaupt keine Schlußfolgerungen ziehen. Leider. Das war in dieser Größenklasse in den Siebzigern eigentlich üblich, keine getrennten Gehäuse für die Chassis einzusetzen. Was Hunderte von Heco's, Summit, Dual's etc. belegen.

Was einer "tieferen Betrachtung würdig" ist, muß jeder für sich entscheiden. Bei mir stehen ATL HD312- und Arcus TM85-Boxen aus den Achtzigern, bei denen die Vorbehandlung der Rückwand-Platten so schlecht gewesen war, daß sich die Lackierung - Furnier gibt es nur vorn und an den Seiten - in Fladen ablöst. Natürlich ist das Pfusch, aber sagt wenig über die akustische Qualität der Boxen aus ...

@ Juli.

DANKE! für die Info. Ist doch klasse, wenn das Forum letztlich funktioniert. Dein Tipp hat mich auf eine Spur gebracht (s. unten).

Wenn ich das richtig sehe, war das nicht eben selten, das Händler ihre "eigenen" Boxen angeboten hatten.
Ich kenne beispielsweise einen RF-Händler aus Emsdetten und Osnabrück, der bis in dieses Jahrtausend hinein Boxen mit Marmor-Gehäuse gefertigt hatte. In Hamburg erinnere ich zwei Händler, die ihr Programm durch Eigenkonstruktionen bereichert hatten.

Letztlich ist das ja auch nicht verwunderlich!
Der schon genannte Electro Voice-Mitarbeiter hatte mir verraten, welche Produktionskosten eine 700-Mark-Box zu seiner Zeit in der Schweiz verschlugen hatte. Die Gewinnspanne war gigantisch gewesen. Dagegen war der Entwicklungsaufwand für eine, nach damaligen Verhältnissen, anhörbare Box überschaubar und konnte eine einmal fertige Boxen-Entwicklung durch einen Händler vergleichsweise lange Zeit unverändert angeboten werden.

Nicht zufällig hatten viele Lautsprecher-Hersteller auch Selbstbau-Sets im Angebot. Nicht zufällig versorgte Europas größter Lautsprecher-Hersteller, die SEL in Straubing, viele viele Händler und Handelsketten mit "eigenen" Boxen.

Und die Firma Wünsche?
Michael Wünsche hat die Firma "HiFi Wünsche GmbH" im Jahre 1976 gegründet, nachdem er bereits einige Jahre als Versanhändler für B&O-Produkte aktiv gewesen war. Im gleichen Jahr wurde das "Stereo Wunderland" in der Bärenschanzenstraße eröffnet. Die Marke "Stereo Wunderland HiFi Wünsche GmbH" wurde am 21.09.1977 angemeldet und am 26.1.1979 unter dem Aktenzeichen DE981215 beim Amtsgericht eingetragen.

Unter dem Titel "Omega - die Alternative zum Konzertsaal" stellte Wünsche seine Boxenreihe vor. "Damit Sie hören was in Ihrer Anlage drinsteckt haben wir Boxen gebaut" war der Prospekt betitelt. Fünf Jahre Forschung hätten in den Entwicklungen gesteckt, schreibt der Katalog, den ich heute noch an Wegavision weiter reichen werde.
Wen die Modelle interessieren, schaue in ein paar Tagen gerne dort nach.

Wünsche besaß zwölf Vorführräume und vertrat unter anderem B&O und Pioneer, nahm 1978, so DER SPIEGEL, einen irischen Tangential-Plattenspieler in den Vertrieb auf und begann auch mit dem Import von TDK- und Maxell-Kassetten.
Es folgten weitere Filialen. 1982 in der Friedensstraße in Regensburg, 1983 in der Wolgemutstraße und 1984 in der Innenstadt von Nürnberg, zudem die Umfirmierung in die Video Wünsche GmbH und der Start eines Franchise-Konzepts, aus dem weitere Wünsche-Häuser in Ansbach, Esslingen, Schorndorf und Salzburg entstanden,
Die vorhandenen Häuder wurden weiter ausgebaut, ein Highend-Studio eröffnet, zusammen mit Horten in 35 Galeria-Häusern Shop-in-Shop-Standorte, und schließlich 1989 mit Music on Top ein erster "Schallplatten"-Laden eröffnet. in Bamberg folgte ein zweiter.

Ab dem Dekadenwechsel begann Wünsche, sich aus der Unterhaltungselektronik zurück zu ziehen und sich anderen Projekten zuzuwenden. Er verkauft seine Immobilien-Holding, 1991 das Stereo-Wunderland an leitende Mitarbeiter und 1993 die MOT.
Die Marken Stereo Wunderland HiFi Wünsche und Video Wünsche sind inzwischen gelöscht, Horten ist vom Kaufhof geschluckt und aktuelle Auftritte einer Nürnberger Wünsche in Sachen Multimedia habe ich nicht gefunden. Michael Wünsche war bis 2002 in Sachen Euromed Clinic erfolgreich, ist inzwischen Privatier und als Maler und freischaffender Künstler aktiv.

Tschüß, Matthias
the_maltese
Stammgast
#24 erstellt: 09. Dez 2013, 17:29

Matthias_M! (Beitrag #23) schrieb:
Michael Wünsche war bis 2002 in Sachen Euromed Clinic erfolgreich, ist inzwischen Privatier und als Maler und freischaffender Künstler aktiv.

Tschüß, Matthias


Bei dem Satz muß ich an Norbert Leder (früher all-akustik) denken...
Danach hatte er noch eine Zeit lang "Musik am Ohr" in Sindelfingen, zumeist mit feinem British-HiFi...

...und jetzt ist er Wein-Händler
uli_b
Neuling
#25 erstellt: 12. Jan 2014, 22:27
Hallo,

beim Stöbern über Reparaturmöglichkeiten meiner Stax Kopfhörer stieß ich irgendwie auf die Omega Boxen. Ich hatte die Omega III damals (1977) in Nürnberg in der Bärenschanzstrasse gekauft. Herr Wünsche hat mich persönlich beraten. Er war mehr so der Manager, aber einer seiner Mitarbeiter hatte, wie ich meine, ziemlich Ahnung. Mir wurde damals die vergossene Frequenzweiche (vergossen deshalb, damit sie geheim bleibt; ob's stimmt, weiß ich nicht) als besonderes Highlight erklärt. Ich habe die Boxen damals lange im Vergleich im Studio dort getestet. Für mich hatten sie ein sehr natürliches Klangbild. Da ich in erster Linie Klassik höre, schienen sie mir mit am natürlichsten. 2 Jahre später habe ich sie dann sogar gegen die Omega VI getauscht (musste nur die Preisdifferenz bezahlen). Und die Boxen verrichten heute immer noch ordentlich ihren Dienst und haben 5 Umzüge sehr gut überstanden. Den Prospekt habe ich angefügt.

Viele Grüße

Uli

Omega1Omega2Omega3Omega4
Doc_Tinnitus
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 19. Jan 2014, 12:26
Hihi.... "modular vergossene Frequenzweiche" und auch noch "Akustikglas".
Dolle Wurst!

Scho' a wengla Geschwurbel, oder?
the_maltese
Stammgast
#27 erstellt: 19. Jan 2014, 13:00
Kann diskutiert werden...zumindest, was das Glas anbelangt.
Viele Akustikingenieure sagen Glas akustische Fähigkeiten nach, die nützlich sein können.
In der vor einigen Jahren renovierten Stiftskirche in Stuttgart hängen z.B. Glaspaneele unterhalb der eigentlichen Decke um die Nachhallzeit bei Orgelkonzerten zu verbessern.
Doc_Tinnitus
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 19. Jan 2014, 16:56
Ja, aber das ist doch eine ganz andere Baustelle. Kennen wir doch von Konzertsälen zur Genüge.
the_maltese
Stammgast
#29 erstellt: 20. Jan 2014, 23:04
Naja...und was steht zur Omega VII geschrieben...?
Doc_Tinnitus
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 21. Jan 2014, 00:07
Die Doofen sterben offenbar nie aus...


[Beitrag von Doc_Tinnitus am 21. Jan 2014, 09:10 bearbeitet]
the_maltese
Stammgast
#31 erstellt: 21. Jan 2014, 00:49
Keine Ahnung, wen Du damit meinst...aber wenn Du mich meinst...nun ja
Fakt ist, dass Glas im Boxenbau immer mal wieder aufgetaucht ist. Apogee z.B. hat seine"Diva" mal damit modifiziert.
Ohne es gehört zu haben, bewerte ich sowas jedenfalls nicht.
Was Omega damit bezweckt, weiß man ja nicht.


[Beitrag von the_maltese am 21. Jan 2014, 07:36 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Hans Deutsch Boxen
Baggi_der_Echte am 18.02.2010  –  Letzte Antwort am 22.12.2023  –  45 Beiträge
Fragen zu alten Hans Deutsch Boxen 1978!
Rabe13 am 23.06.2007  –  Letzte Antwort am 18.01.2008  –  63 Beiträge
Magnat Omega 4
M_arcus_TM88 am 09.03.2019  –  Letzte Antwort am 16.03.2019  –  12 Beiträge
Hans Deutsch Verstärker?
AlbertK am 13.02.2009  –  Letzte Antwort am 13.08.2018  –  4 Beiträge
Wer kennt dieses Firmen Logo.
highfreek am 28.05.2017  –  Letzte Antwort am 28.05.2017  –  3 Beiträge
Lautsprecher Boxen Deutsch Olymp
FredlFesl am 14.03.2021  –  Letzte Antwort am 14.03.2021  –  4 Beiträge
WER kennt Klassiker: JBL-EUROPA II Boxen?
dusdorfer am 05.05.2012  –  Letzte Antwort am 11.12.2014  –  12 Beiträge
Kennt jemand diese Boxen hier? Newtronics ?
sackreis12345 am 12.09.2011  –  Letzte Antwort am 24.11.2011  –  5 Beiträge
Goodmans Boxen wer kennt sie?
cro81 am 20.01.2012  –  Letzte Antwort am 24.01.2012  –  9 Beiträge
Wer kennt diese Braun Boxen
Flash1 am 26.02.2010  –  Letzte Antwort am 03.03.2010  –  6 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.682 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitgliedvivianbelue6
  • Gesamtzahl an Themen1.550.901
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.525

Hersteller in diesem Thread Widget schließen