Das gute alte Bi-Wiring?

+A -A
Autor
Beitrag
polycount
Neuling
#1 erstellt: 03. Dez 2013, 13:14
Ein freundliches Moin aus Hamburg an alle

Als Neueinsteiger in den klassischen Hifi Hörgenuss würde ich gerne eine Frage loswerden,
die mit dem Bi-Wiring zu tun hat. Ich habe schon davon gelesen,
und dennoch kann ich speziell zu meinen Geräten nichts finden.

Ausgangsposition:
Verstärker: Ein verdammt gut erhaltener Technics SU-VX700 Baujahr 1991
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_SU-VX700
2x Kef C20 Lautsprecher Baujahr 1985 (Gleiches Baujahr wie ich übrigens)
http://www.hifi-wiki.de/index.php/KEF_C20

Nun habe ich an dem Verstärker die Bi-Wiring Anschlussmöglichkeit,
sowie vorne den Dreh-schalter LS-A oder LS-B oder LS-A-&-B

Nun zu meiner Frage, macht es Sinn zwei zusätzliche Kef C20 Lautsprecher anzuschließen und sie im rücken zu haben? Oder wären damit die 4 Lautsprecher laienhaft ausgedrückt: mit ~50% Leistung versorgt...? Oder wäre das Klanglich sogar idiotisch, mir schwebt nämlich Option 3 vor...
Allerdings bin ich da einfach noch zu neu

Vielen Lieben Dank für die Antworten.
Lieben Gruß an Alle!


[Beitrag von polycount am 03. Dez 2013, 13:39 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Dez 2013, 13:21
Bi-Wiring bingt keine Vorteile.

Zusätzliche Boxen würden sich sogar Nachteilig auswirken.
Sowas macht nur mit einem AVR und entsprechenden Mehrkanalton-Quellen
Sinn (für Musik uninteressant).
raver3002
Inventar
#3 erstellt: 03. Dez 2013, 13:27
Hallo,

nein, das macht keinen Sinn, würde allenfalls akzeptabel sein als Hintergrundbeschallung in einer Kneipe oder einem Vereinsheim. Für klassisches Hifi bringt das nichts, du duplizierst ja quasi die Stereoausgabe, sprich, ein Sänger, der dich eigentlich von vorne ansingen soll, kommt plötzlich auch von hinten, dann auch noch evtl. verzögert oder zu früh wegen der unterschiedlichen Abstände der LS zum Hörplatz. Ich habs noch nicht gehört aber das kann eigentlich nur nach Klangbrei klingen .

Wenn du den Verstärker nutzen möchtest, dann am besten mit 2 LS im Stereodreieck und vernünftigen Wandabständen, wenn du mehr LS willst, kommst du um einen AVR nicht umhin (idealerweise mit Raumeinmessung (z.B. Audýssey), sprich Laufzeitkorrektur, etc. ...).

VG Torsten


[Beitrag von raver3002 am 03. Dez 2013, 13:30 bearbeitet]
polycount
Neuling
#4 erstellt: 03. Dez 2013, 13:39
Okay so etwas in der Richtung dachte ich mir, vielen Dank!
Also ist das Bi-Wiring doch eher für einen Lautsprecher mit Hoch und Tief Anschluss...
Ich komme der Sache näher

Ansonsten, sind die Lautsprecher für den Verstärker Okay?
nicht das ich etwas falsch kaufe und mir was um die Ohren fliegt


Lieben Gruß und Danke!
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 03. Dez 2013, 13:46

Also ist das Bi-Wiring doch eher für einen Lautsprecher mit Hoch und Tief Anschluss...

Nicht einmal da bringt es irgendeinen Vorteil. Mit dem Bi-Wiring Mythos werden die Kunden nur verschaukelt. Es konnte noch niemand erklären was es bringt und wie es wirken soll. Es ist eben ein Mythos, dem viele aufsitzen und der gerne als Verkaufsargument benutzt wird.
polycount
Neuling
#6 erstellt: 03. Dez 2013, 13:55
Okay, dann freue ich mich über meine richtige, sinngemäße Verwirrung!
Und schiebe das Thema Bi-Wiring also mal auf die Karteikarte Kabel-Mafia...



Danke Jungs!


PS: Falls ich irgendwann aufstocken wollen würde, rein hypothetisch...
habt Ihr Vorschläge welche Lautsprecher sich hierzu eignen würden
die untenrum sowie von der Klarheit "deutlich" besser wären...
Den Verstärker würde ich nur ungerne abschalten wollen...
natürlich nur ältere Lautsprecher, ich stehe nicht auf den heutigen billig-Kram
made in China. Eventuell wäre das einen neuen Thread Wert...
MacPhantom
Inventar
#7 erstellt: 04. Dez 2013, 10:40
Bi-Wiring bringt schon etwas: es vergrössert den Kabelquerschnitt. Nur braucht das exakt niemand (zuhause reichen 0.75mm^2 längstens, und in der PA-Technik greift man wohl besser auf dickere Kabel zurück, wenn es um die Überbrückung von 100m geht). Klanglich: forget it, eher hört man die Flöhe husten.
Giustolisi
Inventar
#8 erstellt: 04. Dez 2013, 11:16

Bi-Wiring bringt schon etwas: es vergrössert den Kabelquerschnitt.

Nicht einmal das kann es. Weil die Brücken entfernt werden und die zwei kabel somit nicht parallel geschaltet sind sieht jeder Treiber nach wie vor den gleichen Leitungswiderstand.
Der Querschnitt ist eh eine total überbewertete Größe, im Prinzip tut es in normalen Räumen ein Klingeldraht und keiner würde den Unterschied bemerken.
Pergament
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Dez 2013, 13:03
Hallo,
schön ausgedrückt mit dem Klingeldraht, insbesondere wenn man sich 'mal manche der Käbelchen innerhalb der Verstärker anschaut, die zu den Ausgangsbuchsen führen, die wiederum (von außen !) den (Marketing-) Eindruck vermitteln, als müsse man hier mindestens Kabel mit 4 mm Querschnitt anlegen. Aber Klingeldraht ist ein wenig zäh zum Verlegen, so bleiben wie bei (bezahlbaren) 2,5 mm^2, die wirklich in praktisch allen Normalfällen mehr als genug sind.

Gruß vom PM

P.S. Es wäre ja interessant, ab wann der einfache Klingeldraht bei den nicht immer niedrigen Strömen von großen Endstufen wirklich aufgibt, so dass es "brandgefährlich" wird...Im Zweifelsfall würde ich es nicht darauf ankommen lassen.


[Beitrag von Pergament am 05. Dez 2013, 13:04 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Dez 2013, 13:13
Mit dem Klingeldraht wäre ich vorsichtig. Für Normalhörer reicht es vielleicht noch,
bei Partypegelhörer könnte das durchaus knapp werden.

Nicht vergleichbar da nicht Home-Hifi aber zu meiner Carhifizeit habe ich es mal ausprobiert,
erst "Klingeldraht" (bzw. Beipackstrippe der übelsten Sorte) vom Kofferraum zum Frontsystem,
und dann 1,5 mm².

Ab einem gewissen Pegel war der Unterschied sehr deutlich. Mit dem Klingeldraht fehlte
die Kontrolle und so manches ging unter.

Aber wie gesagt, vergleichbar ist das nicht.
Bei Car-Hifi werden andere Leistungen gefahren und üblicherweise reichen am FS keine
2x 50W (jaja ich weis, das ist ja gar nicht so, selbst für Discos können 2x 40W reichen )

Zu den Verstärkern/Endstufen:
Es wird gespart bzw. nur das gemacht was nötig ist, aber das soll kein Grund sein,
um es bis zu den Boxen so schwach zu halten, unter 0,75 mm² würde ich nicht gehen.
Da geht es weniger um das was an Strom durch die dünnste Stelle passt, als um Widerstand,
und Nägel mit Köpfen machen.
Giustolisi
Inventar
#11 erstellt: 05. Dez 2013, 13:55
Man kann ausrechnen wie groß der Widerstand des Kabels ist, wie groß die maximale Pegelabweichung in Abhängigkeit von der Impedanz und auch den fleißenden Strom kann man berechnen. Bei 400 Watt an 4 Ohm wären es 10 Ampere bei 40 Volt. Da reicht 1mm². Die Standardstrippe mit 1,5mm² reicht also für fast alle Anwendungen. Für die Berechnung mit Klingeldraht müsste man dessen Querschnitt kennen.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 05. Dez 2013, 21:52
Moin,
Klingeldraht hat um die 0,2qmm, mir schwebt da 0,14qmm herum.

@TE,
das hier:


Nun habe ich an dem Verstärker die Bi-Wiring Anschlussmöglichkeit,
sowie vorne den Drehschalter LS-A oder LS-B oder LS-A-&-B


hat mit Bi-Wiring nichts zu tun, auch nicht mit Pseudo-Quadro. Das ist dazu gedacht, zwei Lautsprecherpaare z.B. in getrennten Raeumen zu betreiben.


73
Peter
Giustolisi
Inventar
#13 erstellt: 06. Dez 2013, 11:17
0,2mm² reichen für etwa 3 Ampere locker, das sind an 4 Ohm 36W, an 8 Ohm 72W. Die wenigsten leute dürften daheim mehr durch ihre Lautsprecher jagen. Allerdings nimmt bei so einer dünnen Leitung der Widerstand über die Länge schnell zu, so dass sehr lange Kabel einen höheren Querschnitt haben müssten.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Dez 2013, 12:28
Auch bei kurzen Wegen sind Reserven gut!
Ich kenne (ausser viell. IT und Spielzeug) keinen Bereich in dem man so knapp gehen würde.

Gerätezuleitungen über die nur 0,1 A gehen, sind i.d.R. als 0,75 mm² ausgeführt.
Leitungen in Boxen die was taugen sind auch größer als 0,2 mm².

Ich weis es sollte nur ein Bsp. sein, aber man kann es nicht oft genug sagen: Reserven! egal bei was wenn es um Elektrik geht (ob Trafo, Transistor, Leitung oder auch Qualität).
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 06. Dez 2013, 14:25
Ich habe nur vorgerechnet was machbar wäre. Bei Lautsprechern wird einfach verhältnismäßig wenig Leistung übertragen. das Rechenbeispiel sollte nur herausstellen wie überdimensioniert schon die billige und gängige 1,5mm² Strippe unter normalen Umständen ist. Davon bekommt man den Meter für weniger als einen Euro schon in guter robuster Qualität. Mehr Querschnitt brauchen nur die Leute, die:


  • Turnhallen bewohnen und deswegen sehr lange Leitungen verlegen müssen
  • Leistungen im Kilowatt Bereich durch die Schwingspulen schicken
  • die Materie und die physikalischen Gesetze dahinter nicht verstanden haben
  • unbedingt mit armdicken Strippen angeben wollen
  • zu viel Geld haben und es irgendwie los werden wollen ohne einen größeren Nutzen davon zu haben


[Beitrag von Giustolisi am 06. Dez 2013, 14:27 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#16 erstellt: 06. Dez 2013, 15:22

Giustolisi (Beitrag #8) schrieb:

Bi-Wiring bringt schon etwas: es vergrössert den Kabelquerschnitt.

Nicht einmal das kann es. Weil die Brücken entfernt werden und die zwei kabel somit nicht parallel geschaltet sind sieht jeder Treiber nach wie vor den gleichen Leitungswiderstand.

Es gibt EINEN Vorteil, der Verstärker mit zwei unabhängigigen Ausgangsrelais betrifft:
Wenn man die Brücken drin lässt und auch alle 8 Ausgangsbuchsen nutzt, dann verteilt man den Strom auf doppelt so viele Kontaktpaare an den Relais.
Im Grenzbereich verschafft einem das vielleicht etwas Reserve und ich muss ein abgebranntes Ausgangsrelais nicht schon nach 10, sondern erst nach 20 Jahren wechseln.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Dez 2013, 15:36
Ausserdem hat man noch ein gesundes Relais, wenn das andere zuoxidiert ist
cnorholz
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 06. Dez 2013, 17:11
Bi-Wiring (BW) ist eine stereo-wiedergabe mit nur 2 lautsprechern. es ist eine geräteabhängige verkabelung von verstärker meist voll- oder endverstärker und lautsprechern. für Bi-Wiring wurden in den 80er und 90er geeignete geräte hergestellt, deren verkabelung für den tiefton und den mittel-hochton getrennt mit eigenen kabeln mit 4 leitungen verbunden wurden.
nur wenn der verstärker und die lautsprecher diese möglichkeiten vorsahen ist Bi-Wiring möglich. wenn die kombination von verstärker und lautsprecher diese möglichkeit vorsehen sind die geräte meist sehr leistungsstark.
meine techniks es ist ein vollverstärker mit 960w ermöglicht BW und die lautsprecher haben ebenso die BW anschlüsse.
von hörbarem vorteil ist diese verkabelung jedoch nicht.

mfg.
aus dem winterlichen österreich
norbert
hf500
Moderator
#19 erstellt: 06. Dez 2013, 18:41

Stereo33 (Beitrag #14) schrieb:

Gerätezuleitungen über die nur 0,1 A gehen, sind i.d.R. als 0,75 mm² ausgeführt.
Leitungen in Boxen die was taugen sind auch größer als 0,2 mm².


Moin,
bei den Netzleitungen hat das keine elektrischen Gruende, sondern mechanische. Duennere Leitungen werden schnell zu empfindlich. Man erwartet da auch z.B. bestimmte Zugfestigkeiten.
Bei den Spannen, die Lautsprecherboxen abwerfen, lohnt es nicht, Klingeldraht fuer die Innenverkabelung zu verwenden. Da nahm man dann 0,5-0,75qm, zumal die Leitungslaengen auch klein sind und der groesste Verlustwiderstand in der Weiche steckt.

73
Peter
Giustolisi
Inventar
#20 erstellt: 06. Dez 2013, 22:37

Im Grenzbereich verschafft einem das vielleicht etwas Reserve und ich muss ein abgebranntes Ausgangsrelais nicht schon nach 10, sondern erst nach 20 Jahren wechseln.

Ein vernünftig dimensionierter Verstärker kommt nie in den Grenzbereich.

@cnorholz
Dein Beitrag ist teilweise falsch
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Bi Wiring
Tim_Junker am 03.12.2011  –  Letzte Antwort am 04.12.2011  –  18 Beiträge
Vintage / 80ger Lautsprecher mit BI Wiring Terminal ?
mikaku am 13.11.2019  –  Letzte Antwort am 17.11.2019  –  10 Beiträge
Gute, alte Mini-Verstärker
MaGu0815 am 05.05.2009  –  Letzte Antwort am 08.05.2009  –  14 Beiträge
Gibt's gute alte Crown Anlagen?
Pizzaface am 03.08.2004  –  Letzte Antwort am 04.08.2004  –  9 Beiträge
Das Gute Alte Brummen Und Verzerrrrrren
Hinke am 15.12.2006  –  Letzte Antwort am 17.12.2006  –  18 Beiträge
Gute alte Stereoanlage neu aufgebaut! Hilfe benötigt!
Klaassum am 26.10.2014  –  Letzte Antwort am 10.11.2014  –  42 Beiträge
Brummen bei horizontalen bi amping
hifi-tom65 am 16.12.2016  –  Letzte Antwort am 20.12.2016  –  13 Beiträge
Daten für D.A.S. Bi 10
the.user am 10.06.2009  –  Letzte Antwort am 22.06.2009  –  5 Beiträge
Marantz 2270 BI-PIN´s
rotel-power am 21.01.2016  –  Letzte Antwort am 21.01.2016  –  3 Beiträge
Lautsprecheranschlüsse, wann wurden welche verbaut?
M_arcus_TM88 am 31.07.2019  –  Letzte Antwort am 09.08.2019  –  12 Beiträge
Foren Archiv
2013

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedBigMacXXXL
  • Gesamtzahl an Themen1.550.891
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.319

Hersteller in diesem Thread Widget schließen