DUAL 430 Plattenspieler

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DJTouffe
Stammgast

#1 erstellt: 23. Mai 2005, 23:48

Hallo,

ich habe hier den o.g. Plattenspieler bei mir zur "Wartung" zu hause stehen, meine Mutter hatte ihn vor ca. 30 Jahren gekeuft und seit etwa 20 Jahren steht er bei meiner 90-Jährigen (audiophilen

) Grossmutter.

Sie hat mich nun gebeten einen Blick reinzuwerfen da der Plattenspieler teilweise Hörgeräusche (kratzen und ein tieffrequentes Echo) verursacht.

Der Plattenspieler ist wirklich in einem hervorragendem Zustand, sowohl aussen als auch innen...und irgendwie hat das teil echt charm...-nostalgie-

obwold er sagen wir mal ca täglich 1 Std (im Schnitt) die Schallplatten abtastet, ist nirgens Spiel, nur der Tonarm ist etwas schwergängig (im vergleich mit meinem Thorens-arm ist er EXTREM schwergängig ). Ich denke, das Problem könnte daran liegen, oder? auch das gesammte MM-system (DUAL 660)sieht unter der Lupe noch sehr gut aus, meine aber, es gegen ein besseres auszutauschen wäre sicher kein fehler...

was würdet ihr mir so raten, um das ding zu verbessern damit meine Omi wieder Spass an ihren Schallplatten hat?

gruss,

denis

richi44
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 25. Mai 2005, 11:43

Der 430 ist ein kleines Einsteigermodell, der gar nichts mit Hifi zu tun hat. Er wird an einem normalen Radio angeschlossen und hat weder ausbalancierten Tonarm noch Antiskating. Die Auflagekraft ist fix gegeben.

Dass der Arm etwas schwergängig ist, liegt an der mangelnden Ausbalancierung. Ein Tropfen Öl kann nicht schaden.
Das gleiche gilt für Motor- ,Teller- und Reibradlager. Bei der Nadel handelt es sich um einen Saphyr, der eigentlich nach etwa 300 LPs gewechselt werden müsste. Da diese Zeit längst verstrichen scheint, ist der Nadelersatz keine Frage mehr.
Das System kann nicht einfach ausgetauscht werden, da es sich hier erstens um ein Keramiksystem handelt (kein Vorverstärker nötig), zweitens die Tonarmkonstruktion kein besseres System verträgt und drittens das höhere Gewicht eines MM nicht ausgeglichen werden kann.
Um es etwas salopp zu sagen: Für die 100 DM, die das Ding mal gekostet hat, kann man nicht mehr erwarten.

DrNice
Inventar

#3 erstellt: 25. Mai 2005, 12:09

Moin!

Er wird an einem normalen Radio angeschlossen

Üblicherweise, aber theoretisch funktioniert er auch an einer High End- Anlage

und hat weder ausbalancierten Tonarm [...] Die Auflagekraft ist fix gegeben.

Nö: Der 430er ist der einzige kleinPlattenspieler mit verstellbarem Gegengewicht. Allerdings lässt es sich nur in einem Bereich verstellen, der für Keramiksysteme interessant ist...

Da diese Zeit längst verstrichen scheint, ist der Nadelersatz keine Frage mehr.

Alteingesessene Hifi-Händler haben vielleicht noch ein paar Exemplare. Ansonsten bei Ebay nachsehen.

MM-Systeme lassen sich nicht montieren, weil der Tonarm keine HAlbzollbefestigung hat.

DJTouffe
Stammgast

#4 erstellt: 25. Mai 2005, 21:45

ich bestätige, der Tonarm hat ein einstellbares gewicht (von ca 2,5 bis 5 g), antiskating aber nicht, auch keine drehzahlfeinjustierung (und kein stroboskop).

auch das mit dem keramiksystem ist richtig, hatte vorgestern das ding aufgemacht und da war es mir aufgefallen.

Aber das gesammte system (cardridge) lässt sich problemlos entfernen (ist nur geklipst).

ich überlege schon, ob ich nicht ein AudioTechnica system einbaue...ich habe noch alte ATN 70 hier rumliegen. wenn ich die Headshell einfach durchbore müsste es passen. dann vielleiche ein kleiner MM vorverstärker von conrad rein (spannung ist ja vorhanden).

und in der tat, ein tropfen Öl wird sicher nicht schaden!

den gesammten Tonarm zu ersetzen lohnt sich nicht, oder?

DrNice
Inventar

#5 erstellt: 25. Mai 2005, 22:06

Moin!

Tonarm ersetzen wäre nicht lohnenswert und zu kompliziert.

Lesetipp

Schwergewicht
Inventar

#6 erstellt: 25. Mai 2005, 22:09

Hallo,
ich würde es nicht machen, denn bei dem einfach konzipierten Reibradantrieb dieses Plattenspielers sind bei Verwendung eines MM-Systems aufgrund der wesentlich höheren Empfindlichkeit relativ laute Rumpelgeräusche während des Abspielens mit Sicherheit immer hörbar.

Gruß

DJTouffe
Stammgast

#7 erstellt: 26. Mai 2005, 00:51

ok...dann werde ich am besten alle gelenge ölen, und dann gucken wo ich eine ersatznadel finden kann.

vielen dank für die tipps!

DrNice
Inventar

#8 erstellt: 26. Mai 2005, 02:47

Moin!

Das Problem ist nicht das Rumpeln, sondern die Tatsache, dass sich das Gegengewicht nicht auf für Magnetsysteme übliche Auflagekräfte einstellen lässt.

DJTouffe
Stammgast

#9 erstellt: 26. Mai 2005, 20:09

na ja, auf 2,5g könnte man das teil noch eistellen, das müsste für die AudioTechnica AT95E oder ATN 70 noch passen.

richi44
Hat sich gelöscht

#10 erstellt: 27. Mai 2005, 07:44

Theoretisch kann man das Gewicht auf 2,5g einstellen. Das, weil es von Dual mal ein Keramiksystem mit geringerer Ausgangsspannung und geringerem Auflagegewicht gegeben hat.
Das funktioniert aber alles nur, wenn das System das jetztige Gewicht hat. Ein MM-System ist deutlich schwerer als das Keramiksystem und damit reicht der Verstellbereich kaum mehr aus.
Klick das System raus, nimm ein MM und vergleiche das Gewicht.

DJTouffe
Stammgast

#11 erstellt: 27. Mai 2005, 09:19

ich habe es vor ein paar tagen rausgeclipst, hab keinen grossen unterschied a propos gewicht des systems gemerkt (hab aber auch nicht drauf geachtet). ich werde es heut abend auf die briefwage legen. ich bin gespannt..

DJTouffe
Stammgast

#12 erstellt: 28. Mai 2005, 00:57

so ich habe es mit der briefwage gemessen (jeweils mit nadel):

AudioTechnica ATN70: 5,5g
Dual 660: 5,0g

Superhirn
Stammgast

#13 erstellt: 30. Mai 2005, 23:27

Zu diesem Modell 430 gab es sogar technische Daten:
2pol Asynchronmotor
Gleichlaufschwankungen <0,2%
Rumpel Fremdspanungsabstand >35dB
Rumpel-Geräuschspannungsabstand >55dB
(Frage: Wird das über das eingebaute Kristallsystem gemessen?)
Plattentellergewicht 0,9kg

Jetzt aber: Tonarm-Lagerreibung: 8,00 mN horiontal/1,00 mN vertikal.
Zum Vergeich das nächstgrößere Modell 1224: 0,80mN/0,10mN

Und: Betriebssicher ab 40mN; zum Vergleich 1224: ab 10mN

Also: mit dem CDS 660 war und das für 100 DM damals ein guter Gegenwert, aber da läßt sich wohl nichts mehr herauskitzeln.

DrNice
Inventar

#14 erstellt: 30. Mai 2005, 23:47

Moin!

Die horizontale LAgerreibung lässt sich mittels einer Einstellmutter an der Unterseite des Chassis auf 0,6p drücken.

DJTouffe
Stammgast

#15 erstellt: 31. Mai 2005, 00:36

8mN reibung??? das ding muss ja warm werden wenn man platten abspielt!

richtige Lager hat der tonarm ja nicht...er liegt direkt auf dem blech auf.

beim 1224 waren es richtige lager denke ich mal (oder wenigstens gute buchsen).

Danke für die tech.daten!

@Dr.Nice: was meinst du mit 0,6p?

DrNice
Inventar

#16 erstellt: 31. Mai 2005, 00:59

Moin!

@Dr.Nice: was meinst du mit 0,6p?

Damit meine ich 0,6mN
Ich weiß, das Pond ist veraltet, aber schneller zu tippen

DJTouffe
Stammgast

#17 erstellt: 31. Mai 2005, 19:56

meinst du, man kann wirklich noch soviel rausholen?

hf500
Moderator

#18 erstellt: 31. Mai 2005, 23:14

Moin,
bei dem Rumpelabstand sollte man da keine Magnetsysteme
einsetzen.
Die sind im Bassbereich meist wesentlich besser als die Kristallsysteme,
damit holt man sich das Rumpeln erst recht ins Haus.

Das Laufwerk ist einfach nicht gut genug fuer hochwerige Tonabnehmer.
Ausserdem sind die Lagerreibungen zu hoch, Magnetische Abnehmer muessen
auf zu hohe Auflagekraefte eingestellt werden.

73
Peter