Farbraum und Projektor Tuning

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Arno-k
Inventar
#1 erstellt: 05. Sep 2020, 09:26
Hallo Beamerfreunde,

heute greife ich das Thema Farbraum und Projektor-Tuning auf.

Es kommen aktuell immer mehr Projektoren auf den Markt, die den erweiterten Farbräumen Rec.2020 bzw. DCI-P3 sehr nahe kommen.
Im Vergleich zu Rec. 709 gibt es noch genug Spielraum zum menschlichen Farbsehvermögen, so dass z. B. Gold und Seidenstoffe sehr natürlich erscheinen, wenn der Farbraum des Projektors dies ermöglicht.

Selbst habe ich viele Projektoren eingesetzt, die mir zeigten, dass der Farbraumumfang neben Schärfe und Kontrast extrem wichtig ist.

Für mich als Heimkinofan sehe ich zwei Möglichkeiten, die diskutiert werden können:

Kauf eines neuen Projektors, der im optimierten Heimkino einen sichtbar erweiterten Farbraum besitzt. Die Preise werden aus meiner Sicht zunehmend sinken (4000 bis 6000 € ?). Aufgrund der Schnelllebigkeit der Technologien tausche ich meine Projektoren alle 2-3 Jahre aus, bin aber bislang nicht bereit, über 3000 € für einen Projektor auszugeben.

oder

Farbraumtuning eines guten 4K-Projektors im mittleren Preissegment bis ca 3000 €. Hier sind für mich 4K-Schärfe und Kontrast gleichzeitig wichtig.

Eine dieser Varianten möchte ich wählen, aber Euch hierzu fragen, welche Erfahrung ihr gemacht habt.

Macht es Sinn einen guten - noch preiswerten 4K Projektor z. B. meinen Acer V7850 im Farbraum zu tunen.
Für mein optimiertes Heimkino ist dieser Projektor noch lichtstark genug.

Wer hat hierzu gute Erfahrungen gemacht, also einen Farbfilter mit Projektorkalibrierung kombiniert?

Hinsichtlich des Tunings bin ich etwas skeptisch, der Lichtverlust durch das Tuning ist ja nicht unerheblich, gleichzeitig wird aber der Schwarzwert sichtbar verbessert. Kurze Vorversuche mit Farbfiltern aus meinem Archiv zeigten sichtbare Gestaltungmöglichkeiten in der Farbdarstellung, auch wenn die Kalibrierung noch nicht möglich war (Luxmeter vorhanden, Farbmessgerät fehlt derzeit). Ich frage mich, ob ein Tuning ähnlich gute Ergebnisse wie neue Laser-Projektoren ermöglichen.

Macht es Sinn, hierfür Geld zu investieren, oder sollten Preissenkungen neuer Projektoren abgewartet werden?

Wer hat seinen Projektor selbst erfolgreich getunt, bzw. was hat sein externes Tuning bewirkt und gekostet?
Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist hier nicht zu vernachlässigen.

Danke für jeden Hinweis.
Arno-k
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2020, 09:52
Hier ergänzend ein 4K Video zu einem Optoma UHZ65 Laser Projektor mit Farbraum-Tuning.

Messwerte sind hierzu nicht enthalten, aber ein vorher/nachher Vergleich Side by Side mit sichtbaren Ergebnissen (Farbdarstellung und Schwarzwert Optimierung).

Dieser Projektor kostet weniger als 3000 €. Sollte ein Tuning für einige hundert Euro vergleichbar mit einem Projektor oberhalb von 4000 € sein?

https://www.youtube.com/watch?v=QWlksKFGUlI&t=490s
Arno-k
Inventar
#3 erstellt: 06. Sep 2020, 16:40
Nachdem es zu diesem Thema keine Rückmeldungen gibt, habe ich einige Vor-Prüfungen selbst durchgeführt:

Ergebnisse:

Ohne Farbfilter:
- Einsatz des Acer V7850 - 4K Projektor mit RGBRGB Farbrad (!) im optimierten Heimkino ohne störendes Fremd- und Streulicht.
- Einstellung der optimalen Farbdarstellung u. Lampenleistung (neue Lampe) mit sehr gutem On-Off Kontrast bis 8000:1 im dynamischen Lampenmodus.
- Die Bilddarstellung ist sehr gut im SDR- und HDR-Modus
- Durch hohen Bild in Bild Kontrast auch tiefes Schwarz bei gleichzeitigen helleren Bildbestandteilen sichtbar.
- Extrem brillante Farben, geringe Grünschwäche.
- Bei sehr dunklen Bildern ohne hellere Anteile Schwarz noch nicht optimal - aber ausreichend gut.

Diverse Farbfilter
- aus früherer Dianutzung habe ich noch viele Farbfilter, die ich testweise direkt vor das Objektiv gehalten habe.
- sichtbar dunkleres Schwarz bedingt durch Filter
- grundsätzlich (z. B. mit sehr hellem Magenta oder sehr hellem Rot) werden einzelne Farbe z. B. Grün intensiver (kräftiger/dunkler)
- Deutlicher Verlust der Helligkeit und Brillanz aller Farben - auch Weiß
- Eine Verbesserung der Farbdarstellung durch weitere Kalibrierungen im ISF Modus möchte ich nicht ausschließen (Meßgerät fehlt). Brillanz und Helligkeit können aber filterbedingt kaum wieder angehoben werden.

Schlussfolgerung für mich:
- Ohne Filter ist das Bild aus meiner Sicht grundsätzlich besser, da richtiges strahlendes Weiß (D65 Einstellung), höhere Farbbrillanz und Helligkeit für alle Farben (wichtig für HDR).
- Das nachträgliche Projektor-Tuning wird ja seit längerem diskutiert.

Alternativ sehe ich zur weiteren Verbesserung eher einen Laserprojektor mit erweitertem Farbraum im Vergleich zum Acer V7850.
Denkbar wäre ein Optoma UHZ 65 oder ein neuerer Laserprojektor unter 4000 €.

Wer andere Vorschläge hat, kann sich gerne melden.

Ergänzung vom 07-09-2020:
Das Video zum Tuning des Optoma UHZ 65 (siehe Link) bestätigt meine Eindrücke.
In verschiedenen Bereichen ist zu erkennen, dass Weiß nach dem Tuning nicht mehr so strahlen hell ist, und im Part der quadratischen Farbfelder mit und ohne Tuning alle Farben etwas dunkler sind. In mehreren Parts ist der Himmel nach dem Tuning farblich verfälscht (rosa etc.).







-


[Beitrag von Arno-k am 07. Sep 2020, 12:10 bearbeitet]
*mba*
Stammgast
#4 erstellt: 07. Sep 2020, 14:57
Ich habe mir deinen Link zum Tuning des Optoma UHZ65 angeschaut. Sieht interessant aus.

Der Farbraum soll durch das Tuning fast 50 % größer sein und der Lichtverlust bei 30 % liegen.
Klingt eigentlich nach einem guten Tradeoff.
Die Fehler in der Farbdarstellung würde ich darin vermuten, dass das Videomaterial einen geringeren Farbraum besitzt; also das Mapping auf den größeren Farbraum des Projektors nicht optimal funktioniert. Ansonsten müsste der Projektor wahrscheinlich auf den größeren Farbraum kalibriert werden können, oder?
Vielleicht haben sie aber auch auf eine genauere Kalibrierung verzichtet, da man sonst weiter an Helligkeit verlieren würde?

Für dieses Tuning hatten sie wohl zwischen 1300 $ und 1500 $ verlangt. Aber jetzt bieten sie das Tunen auf ihrer Website nicht mehr an (zumindest unter den Links unter dem Video). Ob das nun zu teuer war oder doch technische Probleme (Hitze?) entstanden?
Arno-k
Inventar
#5 erstellt: 07. Sep 2020, 15:58
Danke für Deine Hinweise!

Ich sehe auch den Helligkeitsverlust auf breiter Ebene kritisch.

Ich habe meine Tests mit der maximal gemessenen Helligkeit für den Farbraum D65 durchgeführt und keine Möglichkeiten gesehen, über das ISF Menü den filterbedingten Helligkeitsverlust wieder auszugleichen.

Im dynamischen Lampenmodus macht der V7850 im optimierten Heimkino sowieso ein beeindruckendes Bild.

Der 4k Laser Optoma UHZ65 ohne Filter und 0.66" 4k Chip ist noch besser - bei moderatem Preis.

Besser geht es nur noch mit 4k Projektoren und drei Lasern (Rot- Grün- Blau) ohne Farbrad.

Vielleicht gibt es diese Technologien zukünftig preiswerter, wenn sich die Großbildformate über 100" weiter durchsetzen.
oto1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Sep 2020, 16:55

Arno-k (Beitrag #5) schrieb:

Besser geht es nur noch mit 4k Projektoren und drei Lasern (Rot- Grün- Blau) ohne Farbrad.

diese technik wir nicht in consumer PJ kommen! die einfachen blauen laser dioden schaffen den DCI P3 farbraum nicht, nur zu ca. 86-92%!
es gibt noch eine technik mit zwei verschiedenen blauen laser dioden die größer als DCI P3 schaffen, die könnte vieleicht in die kleineren consumer PJ kommen. also, der laser ist nicht die lösung, lampen PJ mit filter können den DCI P3 farbraum schon lange

weißt du genaueres über den filter den sie für das tuning genommen haben? für mich sieht das nach einem ND filter aus, der vergrößert aber nicht den farbraum, kostet nur licht, macht die farben aber kräftiger.


[Beitrag von oto1 am 07. Sep 2020, 16:56 bearbeitet]
*mba*
Stammgast
#7 erstellt: 07. Sep 2020, 18:01
Die ersten Konsumerprojektoren mit RGB Lasern gibt es doch schon. Hisense und CHiQ haben diese in ihren UST-Topmodellen eingebaut. Auch Samsung hat einen RGB Laserprojektor angekündigt; der soll für 6500 € zu haben sein.
Arno-k
Inventar
#8 erstellt: 07. Sep 2020, 18:26
Es tut sich einiges im Projektorbereich.

Für normale 2K-Blurays , 2K- Sat- u. Internet-Streams reicht ja REC 709, der vom Acer V7850 perfekt dargestellt wird.

Für den großen Kinofarbraum DCI P3 in 4K HDR wäre ein anderer Projektor noch besser, obwohl der Acer hier kompatibel ist.
Hier warte ich noch etwas ab - über 6000 € sind mir noch zu teuer, zumal ich meine Projektoren häufig wechsle.

Zu den Filtern.
Ein Neutraldichtefilter mit homogenen Grauanteilen ist eher nicht eingesetzt worden, da dieser nur abdunkelt, ohne gezielte Farbbereiche zu korrigieren.

Habe selbst Farbkorrekturfolien in hellem Rot und hellem Magenta ausprobiert, um Grün besser hervorzuheben.
Ähnlicher Farbfilter ist in einem deutschen Video über das Tuning des Optoma UHZ65 zu sehen.

Wie gesagt, leidet aber die Helligkeit und Brillanz, so dass ich ohne messtechnische Korrektur nichts machen kann.
Brillanz und Helligkeit konnte ich nicht wieder auf das alte Niveau zurückbringen.
Das strahlende Weiß geht einfach verloren, genauso wie sehr helle strahlende Farbtöne.
oto1
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Sep 2020, 18:46

*mba* (Beitrag #7) schrieb:
Die ersten Konsumerprojektoren mit RGB Lasern gibt es doch schon. Hisense und CHiQ haben diese in ihren UST-Topmodellen eingebaut. Auch Samsung hat einen RGB Laserprojektor angekündigt; der soll für 6500 € zu haben sein.

Quelle
*mba*
Stammgast
#10 erstellt: 08. Sep 2020, 08:47
Der CHIQ C8UT ist eine RGB Laserbeamer. Die internationale Version wird über Großbritannien für 8400 Pfund vertrieben.

Der Hisense 100L7T wurde im Januar 2019 vorgestellt. Ich habe ihn jetzt aber nicht in irgendwelchen Shops gefunden und gelesen, dass er durch einen Nachfolger ersetzt wurde, der nur Duallaser verwendet. Keine Ahnung, ob es den 100L7T zwischenzeitlich zu kaufen gab. Er sollte um die 16000$ mit 100 Zoll Leinwand und einem Soundsystem kosten. Vielleicht gab es dafür keinen Markt.

Vor kurzem wurde von Samsung der LSP9T für dieses Jahr angekündigt. Er soll wohl 6500 € kosten.

Diese drei Projektoren besitzen alle RGB Laser als Lichtquelle. Alle drei sind Kurzdistanzprojektoren. Alle drei können Bt2020-Frabraum nahezu vollständig abbilden.
Hier im Forum gibt es auch Threads zu diesen.

Ich denke, man kann sagen, dass sich nun einiges bezüglich RGB Lasern im Konsumerbereich tut. Samsung wird dann wohl schon nahe an dem Preisbereich der günstigeren 4k Geräte von Sony und JVC liegen.
Schwer zu sagen, wann und ob auch günstigere Geräte in absehbarer Zeit RGB-Laser erhalten könnten.
Soweit ich weiß, ist die Produktion von grünen Laserdioden im großen Stil angelaufen (natürlich nicht wegen der Beamer, sondern für andere Bereiche). Lange Zeit war es das Problem, dass es grüne Laserdioden gar nicht gab und als sie entwickelt wurden, sie sehr teuer waren.
Diese ersten RGB-Beamer sind ein Beleg, dass die Entwicklung bei den Laserdioden sehr positiv verläuft, finde ich. Wer weiß, vielleicht können dann bald die roten und grünen Laserdioden ähnlich günstig wie die blauen hergestellt werden?
Dann könnte es RGB-Laserbeamer auch in günstigeren Preisbereichen, wo aktuell nur blaue Laser verwendet werden, Einzug erhalten. Ich gehe aber davon aus, dass das noch dauern wird. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass jetzt schon RGB-Laserbeamer für 6500 € kommen sollen.

Um den Bogen zum Thema zu spannen. Wenn hier DLP-Projektoren bis zu 3000 € plus ein Farbraumtuning für 1500 € diskutiert werden, dann würde ich erstmal abwarten, wie sich der Samsung schlagen wird und die Straßenpreise aussehen werden. Schließlich wird der Samsung einen deutlich größeren Farbraum ohne Helligkeitsverlust darstellen können.
oto1
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 08. Sep 2020, 09:54

*mba* (Beitrag #10) schrieb:

Diese drei Projektoren besitzen alle RGB Laser als Lichtquelle.

den CHIQ kenne ich nicht deshalb frag ich ja nach einer quelle

den hisense habe ich nicht als RGB laser finden können, weil er keinen hat. beim samsung habt ihr bei euerem spekulations thread, ein kleines bildchen, wo man meinen könnte das das ein RGB laser ist! für mich ist das alles noch spekulation! aber vieleicht irre ich mich ja, weil freuen würde mich das auch
Arno-k
Inventar
#12 erstellt: 08. Sep 2020, 10:36
Danke für die umfangreichen Infos zu den verbesserten Lasertechnologien.

Fazit für mich :
Fokus auf neue Projektoren mit großem Farbraum.

Aktuell geht es mit dem Acer V7850 noch sehr gut.
*mba*
Stammgast
#13 erstellt: 08. Sep 2020, 10:52
@oto1
Verstehe die Skepsis nicht.
Zu allen drei Beamern gibt es diverse Händlerangaben, Messerundgänge und Berichte, die von RGB-Lasern und riesigem Farbraum sprechen (einmal googlen).
Ich habe auch nichts gelesen, was daran Zweifel wecken würde.
George_Lucas
Inventar
#14 erstellt: 08. Sep 2020, 14:35
Es steht da ja auch 4K drauf.
Nur 4K-Auflösung ist da nicht drin, sondern allenfalls ein Ein-Chip-DLP mit Full-HD-Auflösung und Wobbel-Technik (XPR).

RGB-Laser sagt erstmal auch nicht viel aus. Allenfalls, dass das Bild aus Rot, Grün und Blau zusammengesetzt wird.
Wie RGB erzeugt werden, bleibt abzuwarten.

Bislang bereitet der grüne Laser Probleme in Haltbarkeit/Lichtausbeute. Aus diesem Grund wird ja noch immer auf Blau mit Phosphor-Segment gesetzt.
oto1
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 08. Sep 2020, 14:58

George_Lucas (Beitrag #14) schrieb:

Bislang bereitet der grüne Laser Probleme in Haltbarkeit/Lichtausbeute.

diese info habe ich auch und das sogar der rote laser zu schwach ist. könnte aber für 2-3000lm reichen, da ich zur zeit eher die höheren Lummen zahlen verfolge weiß ist das nur für die
Arno-k
Inventar
#16 erstellt: 08. Sep 2020, 15:30
Zur Auflösung:

Der 0.66 " 4K DLP Chip hat im Vergleich zum 0.47 " keine 1080 p Auflösung, sondern rund 4 Millionen Pixel, die über Shifting auf 8 Millionen verdoppelt werden.

Hier gibt es genug Berichte und User-Erfahrungen (meine auch), die bestätigen, dass der große 0.66" 4K DLP Chip mit 2-fach Shifting eine hervorragende 4K Schärfe besitzt, die mindestens gleichwertig zu nativen 4K Projektoren (Sony, JVC) ist.


[Beitrag von Arno-k am 08. Sep 2020, 15:32 bearbeitet]
oto1
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 08. Sep 2020, 15:42

Arno-k (Beitrag #16) schrieb:

Hier gibt es genug Berichte und User-Erfahrungen (meine auch), die bestätigen, dass der große 0.66" 4K DLP Chip mit 2-fach Shifting eine hervorragende 4K Schärfe besitzt, die mindestens gleichwertig zu nativen 4K Projektoren (Sony, JVC) ist.

also mein PJ ist sogar mit seiner wobbel techik mit 5120 x 3200 pixel eingetragen! aber nein, rein von der auflösung kommt auch mein PJ nicht an eine gute 4k auflösung ran.
nur eine gute schärfe reißt einiges raus, deshalb ist es im vergleich mit einem sony sogar schärfer, das bild insgesammt. bei den 4k JVC wird es dann aber knapp
aber ich gebe zu das wird nur bei einem direkt vergleich sichtbar aber gleichwertig ist es nicht.
Arno-k
Inventar
#18 erstellt: 08. Sep 2020, 17:28
4K Schärfe : gleichwertig
Bildbrillanz: unschlagbar gut auch im Vergleich zu Sony JVC etc.
Farbraum: schlechter als Sony u. JVC
Schwarzwert : schlechter als Sony JVC
Bild in Bild Kontrast: sehr gut auch zu Sony u. JVC
Preis/Leistung: unschlagbar gut
*mba*
Stammgast
#19 erstellt: 08. Sep 2020, 23:14
@George und oto1
Schaut Euch beispielsweise den Test von Kraine zum CHiQ C8UT in seinem Blog bei passionhomecinema.fr an.
Oder schaut Euch Berichte von anderen Journalisten zu den genannten Projektoren an.
Oder guckt Euch die Berichte im avsforum an.
Oder guckt bei Händlern, was die über Farbraum und Lichtquelle schreiben.

Ich wüsste nicht, wie man bei dieser Quellenlage z.B. behaupten könne, dass RGB Laser bei diesen Projektoren erstmal alles bedeuten könnte.
Kraine spricht beim CHiQ zum Beispiel ganz klar von roten, grünen und blauen Laserdioden. Seine Farbraummessung mit 99,4 % von Rec. 2020 belegt das auch ganz eindeutig. Dabei ist auch kein Helligkeitsverlust wie bei einem Farbfilter von ihm festgestellt worden.

Ich denke, man kann in dieser Diskussion um Farbraumtuning deswegen festhalten, dass die ersten RGB Laserbeamer, mit ihrem riesigen Farbraum, auch im Konsumerbereich angekommen sind.
Barchetta1966
Inventar
#20 erstellt: 21. Sep 2020, 13:16
Moin,

ich besitze den ACER VL7860, also den Bruder des Optoma UHZ65.

Mit dem Thema Farbfilter für Laserprojektoren habe ich mich schon länger befasst, nachdem jemand in dem Thread für LG HU80 das Thema aufgebracht hat.

Die Hersteller geben sich ja sehr bedeckt, was die exakte Wirkung von sogenannten DCI Filtern anbetrifft.
Das sieht jedoch im professionellen Bereich (Kino) etwas anders aus. Dort werden schon länger Projektoren mit Laser/Phosphor Lichtquelle eingesetzt. Ein wichtiger Grund sind die Kosten für die Leuchtmittel.

Das Spektrum dieser Art von Lichtquelle ist gekennzeichnet durch ein sehr reines Blau, die Farben von Grün bis Rot werden aus einem Phosphor Element erzeugt und sind daher alles andere als scharf abgegrenzt.
Man verwendet hier bei Kinoprojektoren zur Erzielung von DCI-P3 Farbraum daher zur Trennung von Grün und Rot ein sog. Yellow-Notch-Filter, also ein Filter, das nur Gelb schmalbandig heraus nimmt.

Ich nehme an, es handelt sich dabei um Didymium Filter. Die haben genau diese Charakteristik.
Solche Filter werden auch in der Fotografie eingesetzt, um das nächtliche Streulicht von gelben Metalldampflampen zu eleminieren, die seit langem häufig für Strassenbeleuchtung verwendet werden. Der Nachthimmel erscheint durch den Einsatz solcher Filter erheblich dunkler und klarer.

Typische Vertreter sind Hoya RA54 Red Intensifier, Rollei Astroklar und andere. Preislich halten sich diese Dinger in Grenzen, zwischen 50 und 100 Euro sind für typische Größen in Formaten für handelsübliche Kameraobjektive zu investieren. Das macht die Sache wirklich interessant für Heimkinotüftler.

Der Kollege im LG HU80 Thread hatte mit sowas herum probiert und sich für den Hoya entschieden.
Er hatte allerdings ziemliche Probleme mit der Neukalibrierung und dann verliert sich die Spur leider.

Wie auch immer, ich glaube, dass solche Filter perfekt sind für den Einsatz mit Laserprojektoren und spiele mit dem Gedanken, es bei meinem Acer zu versuchen. Die große Schwäche ist ja hier das unreine Grün. Mehr als ca. 85% DCI sind offenbar nicht machbar mit dem VL7860/UHZ65. Leider hat das Modell ein RGBY Farbrad, so dass zu erwarten ist, dass das komplizierte Farbmanagement mit Brilliant Color durch ein Yellow-Notch-Filter durcheinander gebracht wird. Ob man das vernünftig abstimmen kann, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist wohl mit einem Verlust von Helligkeit zu rechnen. Aber das wäre hier zu verschmerzen. Licht ist genug da.Möchte wetten, dass der getunte US-UHZ65 (Theo) auch so ein Filter intern nachgerüstet hat.

Grundsätzlich scheint mir der Einsatz eines Didymium Filters für Single- oder Dual-Laser Projektoren interessanter zu sein als für Solche mit UHP-Lampen, denn es geht beim Laser nur um die bessere Trennung von R und G. Das Laser-Blau ist ohnehin sehr rein. Dennoch werden solche Filter vermutlich auch bei Lampenprojektoren als DCI-Filter eingesetzt. Die z.B. von Heimkinoraum verwendeten HDR-Kontrastfilter sehen doch sehr nach Didymium aus. Der Lichtverlust dürfte jedoch deutlich größer sein, denn der Filter wirkt teilweise auch noch in Bereichen zwischen B und G, was beim Laser zu vernachlässigen ist.

Soweit meine laienhaftigen Überlegungen. Vielleicht hat jemand hier im Forum bereits mit Didymium Filtern Erfahrungen gemacht ?

Viele Grüße
oto1
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 21. Sep 2020, 14:17
danke @Barchetta1966 schöne info!
Barchetta1966
Inventar
#22 erstellt: 21. Sep 2020, 14:32
Ich empfehle dazu diese Website von Christie :

https://www.lamptolaser.com/fact1.html

Da wird der Unterschied der Lichtquellen für Kinoprojektoren dargestellt und wie man jeweils den DCI P3 Standard erreicht.

Hier noch Herstellerinformationen zum Hoya RA54 Red Intensifier Filter :

https://hoyafilter.com/product/ra54_red_enhancer/

Man sieht sehr schön, das im wesentlichen nur das Gelbe Licht um 590nm heraus gefiltert wird.
Diese schmalbandige Wirkung ist perfekt für eine bessere Trennung von Grün und Rot beim Laserprojektor.
Arno-k
Inventar
#23 erstellt: 21. Sep 2020, 17:16
Danke für den sehr interessanten Bericht!!

Es wäre natürlich super, wenn ein wirksames Projektor-Tuning zum erweiterten Farbraum relativ preiswert möglich wäre.

Mein Acer V7850 ist in meinem optimierten Heimkino mit ausreichenden Lichtreserven ausgestattet, so dass ein gewisser Lichtverlust vertretbar wäre.

Ich habe selbst verschiedene einfache Farbfilter von Kodak vor das Objektiv gehalten. um einen ersten Eindruck zu erhalten.

Die Filter habe einzelne Farben korrigiert, allerdings war z. B. Gelb und grün nicht mehr so brillant klar und hell wie vorab.
Der Schwarzwert wurde sichtbar verbessert, allerdings war der Weißton gleichfalls leicht abgedunkelt.

Somit war insbesondere die Farbbrillanz, die für HDR sehr vorteilhaft ist, nicht mehr so intensiv.
Ein strahlendes Weiß, wie bisher, das grundsätzlich zu hellsten Farbtönen führt, war nicht mehr ganz gegeben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies durch Kalibrierung abzustellen ist.

Es wäre natürlich sehr gut, wenn es einem User im Forum gelingt, hier eine Lösung zu finden.
Barchetta1966
Inventar
#24 erstellt: 22. Sep 2020, 09:44
Na ja, das Problem liegt ja auf der Hand :

eine UHP Lampe hat ein ganz anderes Spektrum als eine Laserlichtquelle, nämlich sehr breitbandig mit einem Peak bei Grün.
Für den SDR Farbraum Rec. 709 reicht das in der Regel völlig ohne zusätzlichen Filter. Das kann man mit dem CMS noch hinbekommen.

Um aber den erweiterten Farbraum DCI P3 mit einer UHP Lampe zu erreichen, muss man das breite Lichtspektrum im Grunde in die Grundfarben R G B zerlegen, das geht am besten mit einem Bandfilter, der Gelb und Türkis blockt.

Ein Didymium Filter kann das leisten, aber es wird viel Licht heraus genommen. Diesen Effekt sieht man z.B. beim Epson 9400, wo der DCI Filter etwa 50% der Spitzenhelligkeit schluckt.

Es macht im Grunde keinen Sinn, SDR ohne Filter und HDR mit Filter und entsprechendem Lichtverlust darzustellen. HDR sollte ja in der Spitze deutlich heller als SDR sein. Man muss dann also bei SDR von vornherein schon die Lampenhelligkeit stark drosseln.

Ein Laserprojektor mit blauem Laser hat ohnehin kein Türkis, und der Verlust von Gelb fällt nicht ganz so sehr ins Gewicht wie beim Lampenprojektor.

Dennoch bin ich sehr erstaunt, wie SONY und JVC trotz UHP Lampe eine nahezu perfekte DCI Abdeckung ohne Filter hinbekommen. Vielleicht hat das mit den technischen Möglichkeiten beim LCOS zu tun, jedenfalls sind die Projektoren mit unter 2000 Lumen ja relativ lichtschwach, verglichen mit typischen hochwertigen LCD oder DLP Projektoren. Es geht also bereits intern eine Menge Licht verloren.

Sicherlich werden sich in naher Zukunft bei Projektoren RGB Lichtquellen wie Laser oder LED durchsetzen. Nur je nach Hersteller wird das noch ein wenig dauern. Aber wir erleben ja bereits, wie innovative chinesische Hersteller mit sehr kurzen Produktzyklen die etablierten Marktführer angreifen.


[Beitrag von Barchetta1966 am 22. Sep 2020, 09:48 bearbeitet]
Arno-k
Inventar
#25 erstellt: 22. Sep 2020, 11:30
Ja, so wird es sein!

Es ist der hohe Lichtverlust bei UHP-Lampen, wenn Farbfilter eingesetzt werden.
Für mich ist die Farbbrillanz und Helligkeit sehr wichtig, zumal auch der Bild in Bild Kontrast hiervon positiv beeinflusst wird.

Ich warte auf einen guten DLP Laser-Projektor mit DCI-P3 Farbraum nahe 100 %, der den großen 0.66" DLP Chip, einen besseren Schwarzwert als der Acer V7850 besitzt und unter 5000 € liegt.

Bin gespannt, was sich im Laserbereich noch tut.
Barchetta1966
Inventar
#26 erstellt: 22. Sep 2020, 11:40
Na, das wäre dann vermutlich der neue LG HU810P mit Dual Laser (B + R) vergleichbar mit dem UST Pendant LG HU85L, der ja schon auf dem Markt ist.

Der HU85L wird beworben mit 98% DCI, das wurde in verschiedenen Tests nahezu bestätigt. Grundsätzlich sollte das mit dieser Lichtquelle eigentlich kein Problem sein.

Leider gibt es noch keinen Preis für den HU810P. Aber es wäre doch verrückt, wenn man den preislich bei den besser ausgestatteten LCOS Geräten einordnen würde.

Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Infos.
Arno-k
Inventar
#27 erstellt: 22. Sep 2020, 12:08
Den LG HU85L habe ich bereits life gesehen - hat mir sehr gut gefallen - möchte aber keinen Kurzdistanzprojektor für mein optimiertes Heimkino.

Auf den LG HU810P bin ich auch gespannt!
Bislang fand ich keine Info, ob dieser einen 0.66 " DLP Chip oder einen 0.47 " besitzt.
Die Schärfe des 0.66" Chip kenne ich vom Acer V7850, diese ist wirklich hervorragend.

Ich würde mir den LG HU810P life ansehen, wenn Bildqualität und Preis stimmen.
Barchetta1966
Inventar
#28 erstellt: 22. Sep 2020, 12:15
Me too

Ein LG Projektor wäre mir auch sehr angenehm, weil ich mit meinem 65B7D OLED TV sehr zufrieden und vertraut mit der Bedienung bin.

Das wäre ein echter Fortschritt zu der Software von Optoma/Acer.
Vor allem ist der Fortschritt der Firmwareentwicklung bei den Modellen UHZ65 und VL7860 ja mittlerweile wirklich legendär mies. Mit jeder neuen Software gibt ein gelöstes Problem und ein neues

Und die Ankündigung einer Auto Kalibirierung beim HU810P wie bei den TVs ist ein echter Hit !
Dann kann man Calman Home for LG für relativ wenig Geld einsetzen.
Arno-k
Inventar
#29 erstellt: 22. Sep 2020, 12:28
oto1
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 24. Sep 2020, 21:33

Barchetta1966 (Beitrag #20) schrieb:

Typische Vertreter sind Hoya RA54 Red Intensifier,

hier mal die messergebnisse. wird der senor noch auf den filter profeliert trifft rot den zielpunkt fast ganz

Filter
Barchetta1966
Inventar
#31 erstellt: 25. Sep 2020, 17:36
Wow, das ist hochinteressant !

Entspricht genau den Erwartungen.

Welcher Projektor ist das ? Ein Laser ?

Hast Du den Hoya verwendet ?

Welche Auswirkungen hatte das auf Helligkeit und Schwarzwert ?
Arno-k
Inventar
#32 erstellt: 25. Sep 2020, 17:58
Vom Filter profitieren in der Grafik

- Grünspektrum
- Rotspektrum auch, aber weniger
- Zyanspektrum gering

Die Helligkeit mit Filter sinkt auf 64 % zum Original, der Schwarzwert verbessert sich um ca. 30 %, der Kontrast sinkt um 8 %.

Habe ich dies richtig gesehen?

Welche Lampe bzw. Laser, welcher Filter?

Danke für die Info!

P.S.
Bei meinen Filterversuchen gab es bei jedem Filter kein strahlendes Reinweiß (D65) mehr, somit auch Helligkeits- und Brillanzverlust bei den Farben.
Ich glaube, dies lässt sich auch nicht durch Kalibrierung ändern - oder?


[Beitrag von Arno-k am 25. Sep 2020, 18:36 bearbeitet]
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