Digitale Fernsehzukunft ?

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karbes
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Mai 2004, 09:45
Hallo,

in den Fernsehabteilungen der Märkte fällt mir regelmäßig auf, daß die Bildqualität der Fernsehbilder schlecht ist. Ich beobachte starke Bewegungsunschärfen, „Klötzchenbildung", „Stufenschlieren" (Helligkeits- oder Graustufen) seltsam ruckende Kameraschwenks (um so stärker, je komplexer das Bild ist), „eingefrorene" Bilder, Bildteile, Artefakte, sowie unnatürliche, irgendwie blasse pastellartige Farben.

Eigentlich alles Erscheinungen, die ich auch vom Computer kenne, und ich der digitalen Bildbereitung zuschreibe, wenn dort zwecks Platzersparnis datenreduzierte Filmklips ablaufen (z.B. Vorspann eines PC-Spieles) und/oder Grafikkarte oder Rechner an ihre Leistungsgrenze kommen.

Ich könnte mir sogar vorstellen, daß der Sehapparat durch diese ständig auftretenden Unschärfen unter Streß gerät, weil der Auge-Hirn-„Regelkreis" ständig versucht ist, scharf zu stellen, was sich aber nicht scharfstellen läßt. Hier kennt vielleicht jeder das Phänomen, daß beim Betrachten eines Fehldruckes in einer Zeitung, eines verwackelten Fotos, oder einer verrutschten Fotokopie mit ganz leicht versetzen Doppeldarstellungen eines Textes, der Sehapparat so unter (Scharfstell-) Streß gerät, daß es manchem Menschen regelrecht schlecht wird, und sie nicht länger drauf gucken können.

Die von mir auf die schlechten Fernsehbilder angesprochenen „Fachverkäufer" reagieren durch die Bank gleichermaßen, indem sie meine Beobachtung nicht bestätigen, ja sie mir sogar den Eindruck vermitteln wollen, als ob ich unter Sinnestäuschung leide, oder gar Gespenster sähe.
Ich habe den Eindruck, daß sich Fachverkäufer, die ja verkaufen wollen (sollen) gezwungen sehen (vielleicht sogar nach Anweisung „von oben"), die offensichtlichen Unzulänglichkeiten digital übertragener und verarbeiteter Fernsehbilder zu verleugnen bzw. viel Energie aufbringen, um die Sache schön zu reden und dem kritischen Kunden allerlei Gründe und Ausreden für das schlechte Bild zu nennen, nur eben die Digitaltechnik nicht.
Wobei die Digitaltechnik an sich ja nicht schlecht sein muß, sondern eher der „Mißbrauch" mit ihr, indem die einzelnen Sender aus kommerziellen Gründen die Daten über die Schmerzgrenze hinaus komprimieren um möglichst viele Sender auf einen Kanal packen zu können, natürlich auf Kosten der Bildqualität.

Vielleicht könnte man die übertriebene Datenreduktion als den „Haupt-Übeltäter" betrachten.

Jedenfalls konnte mich bisher noch kein Verkäufer von den Vorteilen der TV-Digitaltechnik überzeugen (wobei mangelnde Fachkenntnis auch offensichtlich wurde), zumindest nicht für den Zuschauer.
Das ganze stellt für mich eine traurige TV-Zukunftsperspektive dar, angesichts der Tatsache, daß wir (im Grunde ohne Not) die Digitaltechnik, und damit einer aus meiner Sicht eintretenden Verschlechterung der Bildqualität („dank" Datenreduktion), quasi aufgezwungen bekommen, denn es ist ja geplant, bis spätestens 2010 analoge Radio- und Fernsehübertragung bundesweit abzuschalten (in diversen Regionen ist die Umstellung schon im Gange).

gruß, karbes
Guetiger
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Mai 2004, 12:42
Das betrifft aber vorerst nur die Terrestrische Übertragung. Da "muss" man Bandbreite einsparen. Aber über Kabel wird sicher noch länger analog gesendet.
Abgesehen davon, hast du schon mal ein digitales Bild über Kabel oder angesehen (ARD, Premiere, zu Satellit kann ich leider nichts sagen)? Das Premiere Bild ist meist besser als das analoge Bild über Kabel...

Alles nur meine persönliche Meinung...

Aber in Berlin hört man nicht viel gutes von der Bildqualität über DVB-T, das liegt an der Kompression...


Und in den Läden (MM, Saturn) hab ich auch schon festgestellt, dass das Fernsehbild teilweise grausam aussieht. Dann hab ich mir mal einen Platz gesucht, wo ich mir das Bild aus 3 Metern Entfernung ansehen konnte -> siehe da Bild ist perfekt...
ms-technik
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Mai 2004, 19:03
Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Natürlich wird aus Gründen der Profitmaximierung frei empfangbarer Müll wie TW1 oder QVC immer heftig datenreduziert und das sieht dann demensprechend aus.
Andererseits ist die Digitalisierung des Fernsehns die einzige praktikable Möglichkeit hochauflösend zu senden. Ich weiß nicht, ob einer von euch in den 80er mal krasse Sachen wie HD-MAC oder MUSE gesehen hat. In Anbetracht der bei diesen analogen Systemem eingesetzten Übertragungsbandbreite war das Ergebnis nicht so toll. Und heute können wir Euro 1080 empfangen und das sieht schon richtig, richtig Klasse aus.

Apropos Abschaltung: Wie mir ein netter Herr vom WDR gestern auf der HighEnd noch bestätigt hat, ist eine Abschaltung von UKW Hörfunk im Jahr 2010 absuluter Unsinn. Parallel setzt man bis zum Tag X auf derzeit DAB (nicht DVB-T mit Radiounterträgern!). Wenn DAB 95% der Bevölkerung erreicht, ist UKW "fällig". Wer sich ein bißchen auskennt, weiß, daß das noch ewig dauern kann.

Wie sinnvoll die Umstellung von irdischem PAL auf DVB-T unter medien-politischen Gesichtspunkten ist, mag jeder für sich entscheiden. Unter Qualitätsgesichtspunkten ist DVB-T jeder analogen PAL Übertragung (egal ob irdisch, Kabel oder Sat) <U>haushoch</U> überlegen.

Grüße
Ralf
Treckerfahrer
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Mai 2004, 21:22
Konnte mir gestern beim Bekannten DVB-T ansehen: Ich war ziemlich enttäuscht. Selbst bei ARD waren noch deutlich sichtbare Spuren der Komprimierung zu sehen.
Bleibt zu hoffen, dass sich das in Zukunft noch ändert.
SaGruenwdt
Stammgast
#5 erstellt: 23. Mai 2004, 01:42

Hallo,

in den Fernsehabteilungen der Märkte fällt mir regelmäßig auf, daß die Bildqualität der Fernsehbilder schlecht ist. Ich beobachte starke Bewegungsunschärfen, „Klötzchenbildung", „Stufenschlieren" (Helligkeits- oder Graustufen) seltsam ruckende Kameraschwenks (um so stärker, je komplexer das Bild ist), „eingefrorene" Bilder, Bildteile, Artefakte, sowie unnatürliche, irgendwie blasse pastellartige Farben.


Da ist echt was dran! Ich selbst habe auch eine starke Abneigung gegen das Digi TV so wie es heute leider betrieben wird.

Die Digi TV freesender also die öffis und deren Spartenkanäle sehen auf einer D-Box Kabel einfach nur grausam aus. Zitat: "Artefakte, sowie unnatürliche, irgendwie blasse pastellartige Farben, klötzchen, strukturen die verschwinden...." Zuviele Sender zusammen komprimiert!

Der direkte Vergleich von N3 Digital und N3 Analog (S-VHS Tuner) zeigt mehr als deutlich, gut eingestelltes Analog sieht besser und brillianter aus und strengt die Augen wegen der fehlenden "wabernden artefakte" nicht so sehr an. Analog-Bildrauschen ist dort kein Thema da hier alle Kabel super geschirmt sind.

Mit einer super Top "mehr als analog" Qualität kommen dagegen die Premiere Hauptkanäle daher! Da könnte man glatt meinen eine DVD ist im Player! Nur leider eben die ganzen anderen Kanäle in einer bedauernswerten beinahe VHS Qualität. Sorry, aber so erscheint das in meinen Augen. Selbst eine normale VHS Aufnahme nervt weniger als diese grausam verfusselten Kanten und pastellfarbenen Gesichter ohne Struktur der zusammengestauchten Sender. VHS macht das Bild einfach etwas unschärfer, weicher, "DigisuperkompressionsTV" dagegen unsauber und unnatürlich.

Fazit, ich nutze die D-Box nie außer für Premiere. Analog TV sieht auf meinem Beamer und TV einfach besser und farbechter aus.

Über SAT sieht das ganze dann schon etwas anders aus. Nur leider dürfen wir hier keine Schüssel anbauen.

Was ich auf der Ce-Bit an DVBT gesehen habe hat mich nicht so sehr überzeugt. Ich denke echtes fortschrittliches Fernsehen solle GAR KEINE Artefakte zeigen! Ich will mich nicht an so ein verhunztes Bild gewöhnen! "viel viel bessere Bildqualität!".... Ja theoretisch, aber aus Profitgier nicht ausgereizt, Masse statt Klasse.... Schade.

Grüni
Murx
Neuling
#6 erstellt: 24. Jun 2004, 15:56
Hallo!

Klötzchenbildung usw. kann ich alles leider bestätigen. Bin enttäuschter Besitzer eines neuen Digitalreceivers und eines neuen 100-Hertz-TV. DVD sind phantastisch, aber das Sat-Bild absolut ungenügend, und zwar insbesondere bei Fußball-Übertragungen.
Habe den alten Analog-Receiver wieder angeschlossen und sehe nun die Flimmerpünktchen etwas größer als früher (neuer TV ist recht groß). Da der Analog-Receiver kein Superbild bringt könnten andere Einflüsse das TV-Bild beeinträchtigen, z.B. die Größe der Sat-Schüssel oder die Zuleitungskabel.
Die Sat-Schüssel hat einen Durchmesser von 60 cm. Das LNB ist relativ neu (ein Quattro Analog-/Digital-LNB). Das Zuleitungskabel zum TV ist an zwei Stellen verlängert worden und ist etwa 20 m lang. Der Digitalreceiver zeigt 80% Signalstärke und 98% Qualität. Wie kann ich das TV-Bild verbessern? Wo ist der Haken? Hat jemand einen guten Rat?

Lieben Gruß,
Murx
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