SAT Schüssel

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borissimo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Okt 2012, 17:58
Hallo,

ich möchte bei mir auf dem Dach eine SAT-Schüssel installieren. Eine Halterung ist bereits vorhanden. Insgesamt sollen damit erstmal 3 TV betrieben werden:

- 1 Einfach-Gerät im Dachgeschoss mit 10m Kabel
- 1 Twin-Gerät im Wohnzimmer im OG mit 15m Kabel
- 1 Einfach-Gerät im Schlafzimmer im OG mit 15m Kabel

Habe bisher noch nicht viel Ahnung, bin aber auch nicht ungeschickt. Die Kabel (Kathrein 111) sind bereits alle verlegt. Was noch fehlt sind Dosen und Stecker. Welche sind zu empfehlen? Brauche ich je nach Kabellängen unterschiedliche Dosen?

Dann brauche ich auch noch eine Schüssel mit passendem LNB. Für die 3 Geräte mit 4 Kabeln reicht ein Quad-LNB? Ist das das gleiche wie ein Quattro-LNB? Und brauche ich einen Multischalter? Welche Geräte/Marken würdet ihr empfehlen?

Hoffe mir kann jemand helfen.

Viele Grüße
Boris
Carsten.Paech
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 22. Okt 2012, 18:20
Hi,

also soweit ich weiß, ist bei einem Quad-LNB der Multischalter eingebaut, da kannst Du direkt an den Receiver ran. Bei einem Quattro-LNB gehen 4 Kabel an einen Multischalter und von dort aus an den Receiver!
Radiowaves
Inventar
#3 erstellt: 22. Okt 2012, 21:14
Wie schon geschrieben, hat der Quad-LNB eine Schaltmatrix drin, deshalb auch sein voller Name Quattro-Switch. Da gehen direkt 4 Tuner dran zu betreiben - aber bei mehr wirds u.U. eklig, denn nicht jeder nachträglich zu installierende Multischalter kann mit LNBs umgehen, die ihrerseits die Ausgänge gemäss Schaltkommando umschalten können. Man muss dann beim Nachkauf sehr aufpassen, wenn man auf mehr als 4 Tuner gehen will.

Zweiter Nachteil des Quad-LNB: man kann das radikale Stromsparkonzept, das Jultec eingeführt hat, nicht anwenden. Dazu versorgt der Jultec-Multischalter das LNB auch im Falle von horizontaler Polarisation (eigentlich 17 ... 18 Volt auf dem Kabel) nur mit deutlich niedrigerer Spannung - und damit mit wesentlich weniger verbratener Leistung. Die Multischalter brauchen deshalb auch kein Netzteil mehr und man hat keinen Standby-Verbrauch. Geht natürlich nur, wenn das LNB 4 Festausgänge hat und damit ein Quattro und kein Quad ist.

Dritter Nachteil des Quad-LNB: eher ein indirekter. Man kann bei externen Multischaltern häufig eine terrestrische Dachantenne (UKW / DVB-T / DAB) mit durchschleifen auf alle Dosen. Entweder mit im Multischalter eingebautem Verstärker oder passiv, also auch bei Abwesenheit jeder Speisespannung, dann aber mit 18 ... 22 dB Verlust, also ohne Vorverstärker nur für sehr starke Ortssender brauchbar.

Musst Du nun selbst entscheiden...

LNB... ALPS wird sehr gern genommen und gilt als technisch zuverlässig. Ich habe allerdings seit 10 Jahren diverse Knallerballer-Billig-LNBs im Einsatz (Single für 5 Euro und sowas) und kann da auch nicht klagen. Bis auf ein MTI, dessen Kappe mir im Sonnenlicht irgendwann weggebröselt ist. Ich mag deshalb andere Marken nicht verdammen, fast immer laufen die auch gut. Leider sind viele LNBs sehr hochverstärkend, was bei kurzen Leitungswegen dann zu Uebersteuerungen führen kann, die sich für den Laien an empfindlichen Receivern wie "schlechter Empfang" anfühlen.

Schüssel: bei Mehrteilnehmerempfang einer Satellitenposition nimm bitte was ab 75 cm aufwärts, ideal 80 oder 85 cm. Schau Dir mal die hochwertigen Spiegel von Astro oder Fuba an bzw. Kathrein (da gibts auch legendär robuste Teile, die kosten aber auch legendär). Auch gut: TechniSat und die teuersten Gibertini, das ist die SE. Kathrein und TechniSat nerven mit eigener LNB-Halterung, für die es dann natürlich sehr teure LNBs gibt (in denen dann auch wieder nur Alps oder was anderes hochwertiges drinsteckt).

Multischalter (falls Du Dich für diese Lösung entscheiden solltest): Jultec, TechniSat, Spaun, inige von Wisi oder Axing oder Kathrein... am liebsten aus meiner Sicht aber Jultec (würde ich installieren, wenn ich jetzt müsste). Multischalter ohne eigenes Netzteil sind, wenn gut konstruiert, eine tolle Sache. Man hat einen dauerhaften Verbaucher weniger (5 Watt Standby machen im Jahr etwa 10 Euro Stromkosten), ein Sicherheitsrisiko weniger (dauerhaft aktive, netzspannungsbetriebene Komponenten z.B. auf dem Dachboden) und braucht keine Steckdose am Installationsort.

Und bitte: lies Dich hier im Forum in Blitzschutz, Erdung und Potentialausgleich ein, wenn die Schüssel aufs Dach soll. Mindestens Erdung des Mastes an amtlich installiertem Erder, idealerweise Fangstange als "Empfangskommitee" für einschlag-freudige Blitze, in deren Schutzwinkel die Antenne installiert wird (Blitzschutzfachkraft!). Dazu Einbindung des Mastes und aller Kabelschirme in den Schutzpotentialausgleich des Hauses. Das alles dürfte in mindestens 90% der Dachatnennen in Deutschland (und der Schweiz, wie ich inzwischen weiss) nicht der Fall sein, aber man muss es ja nicht extra provozieren. Wenn ein Blitz in eine Dachantenne einschlägt und als Ableitung nur das Antennenkabel findet, dann Halleluja. Könnte eine grössere Sanierung der Hauselektrik nach sich ziehen, inklusive Neuverputzen der aufgesprengten Kabelkanäle in den Wänden...



Lies mal den Kleiske oder diese Seite.


[Beitrag von Radiowaves am 22. Okt 2012, 21:40 bearbeitet]
borissimo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Okt 2012, 14:40
Klingt nach einem größeren Projekt. Ich dachte ursprünglich, es wäre nicht allzu kompliziert...

a) Die Schüssel versorgt jetzt erstmal nur 1 TV im DG (das fremdvermietet wird) und 2 TVs für mich im OG (Wohnzimmer und Schlafzimmer). Ich denke ein Quad-LNB ist deshalb schon in Ordnung und einfach zu installieren. Taugt die folgende Kombination etwas und/oder sind 139.- zu teuer?

http://www.amazon.de...id=1350994997&sr=1-7

b) Eigentlich habe ich ins Schlafzimmer UND Wohnzimmer jeweils 2 Kabel verlegt, weil einem dies überall angeraten wurde. Mit dem DG-Anschluss bräuchte ich deshalb eigentlich 5 Anschlüsse (1 x Single und 2 x Twin). Ich weiß aber noch nicht mal, ob ich im Schlafzimmer überhaupt ein Twin-Anschluss brauche. Deshalb dachte ich daran, das eine Schlafzimmer-Kabel am oberen Ende einfach frei zu lassen und nicht mit dem LNB zu verbinden, so dass ich nur 4 Anschlüsse brauche. Ist das sinnvoll?

c) Die Koaxialkabel versehe ich mit F-Steckern (mit welchen? und wie?) und schließe diese dann direkt an den obigen Quad-LNB an, richtig? Externen Strom brauche ich dann nicht, richtig?

d) Ich brauche für das Wohnzimmer eine Twin-Dose und für die anderen Zimmer eine Single-Dose. Welche sind hier zu empfehlen?

e) Blitzschutz: Kann ich die Anlage erstmal installieren und danach einen Dachdecker beauftragen, der sich das mit dem Blitzschutz anschaut? Ich vermute, dass das Haus eine bestehende Blitzschutzanlage besitzt...

Fragen über Fragen... hmmm...

PS: Wohnt zufällig jemand in oder um Frankfurt/Main, der mir helfen will?
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 23. Okt 2012, 16:38

borissimo schrieb:
Klingt nach einem größeren Projekt. Ich dachte ursprünglich, es wäre nicht allzu kompliziert...

Isses auch nicht, wenn mans so macht, wie es fast immer gemacht wird: 75er, 80er oder 85er Spiegel ran, Quad-LNB ran, 4 Kabel runter zu den Dosen - fertig. Oder Kabel lose aus der Wand und gleich an den Receiver ran. So kenn ich das...

Abgesehen vom fehlenden Blitzschutz kann es dann auch noch passieren, dass jemand, der das Antennenkabel von seinem Receiver abschraubt, eine gefeuert bekommt zwischen Kabel und Receivergehäuse. Normalerweise ist das ungefährlich (man merkt nur, dass es kribbelt, besonders, wenn man feuchte Hände hat), aber es kann auch anders ausgehen.

Jedes elektrische Gerät, das nur zweipolig ("Rasierapparatestecker") angeschlossen wird und ein Netzfilter für erhöhte Störsicherheit besitzt, wird Potential auf dem Metallgehäuse haben. Der maximale Stromfluss (Gehäuse z.B. gegen Heizungsrohr) ist sehr gering, es darf ja nicht gefährlich werden. Mehrere Geräte (Receiver, dranhängende Fernseher und Stereoanlagen!) zusammengeschaltet (via LNB oder Multischalter) können aber die Ströme summieren und mit etwas Pech kommt dann ein nicht mehr ungefährlicher Wert heraus. Wenn dann jemand zwischen dieses Potential und ein metallisches Teil kommt, gibt es Probleme. Kleiske führt ein krasseres Beispiel an: Gerätedefekt, z.B. eine in den receiver gefallene Stecknadel, die drinnen dummerweise Netzspannungs-Phase mit Gehäuse verbindet. Dann hätten ohne Potentialausgleich alle Receivergehäuse über das Sat-Netz Netzspannung drauf. Hallelujah...

Deshalb werden die einzelnen Schirme der Koaxkabel auf ein gemeinsames Potential "gezwungen" und dieses ist natürlich das "Haus-Potential", auf das auch alle metallischen Rohrleitungssysteme, metallischen Einbauten, der Schutzleiter usw. geklemmt werden. Damit herrscht hier die Gewissheit, dass man maximal den Kriechstrom eines einzelnen Receivers abbekommt, wenn man ihn an die Antennendose anschliesst, nachdem der Netzstecker drinsteckt. Die Summe aller Ableitströme bereits an das Sat-System angeschlossener Geräte fließt dann gegen Schutzpotenialausgleich ab.

Man macht das mit einem "Masseblock" oder "Erdungswinkel".



Da klemmt man die Kabel vom LNB ran und auf der anderen Seite die Kabel zu den Dosen. Der Winkel selbst wird mit mindestens 4 mm^2 Cu grün/gelb auf die Haupterdungsschiene (diese Schiene, auf der alle Rohrleitungssysteme aufgeklemmt werden und die an einem Erder hängt) gelegt. Wie das aufgeschaltet wird, hängt davon ab, welche Art von Schutz man der Dachantenne gönnt (separate Fangstange oder direkte Masterdung). Bei direkter Masterdung wird der Antennenerder mit der Haupterdungsschiene auf kurzem Wege verbunden (im EG oder Keller) und der erdungswinkel (mastnah, also dachnah) mit dem Mast - und somit auch mit der Haupterdungsschiene (Kleiske, Seite 12).

Das Sichern der Antennenanlage gegen ins Haus geleitete Blitzströme erfordert Fachkenntnis und meist einen Fachmann und kostet damit u.U. mehr Geld als die reine Schüssel nebst LNB und Kabeln. Wenn es Dein eigenes Haus ist und niemand zur Untermiete drin wohnt, ist das nach meinem Rechtsverständnis Deine freie Entscheidung, gemäß dieser anerkannten Regeln bauen (zu lassen) oder es so zu machen, wie wohl bei über 90% der Schüsseln (auch viele von "Fachfirmen" installierten) erfolgte - nämlich unter konsequenter Weglassung von Antennenerdung / Blitzschutz und Potentialausgleich. Ich möchte Dich nur dafür sensibilisieren...


borissimo schrieb:
a) Die Schüssel versorgt jetzt erstmal nur 1 TV im DG (das fremdvermietet wird)

Aha. Ich will nix falsches behaupten, aber als Vermieter stehst Du glaube ich dafür gerade, wenn einem Mieter an der Hauselektrik was passiert. Dipol1 weiß da gewiß mehr. Vielleicht liest er ja mit.

Kleiske Seite 13 führt über Nein - Nein - Nein - Nein in diesem Fall auch auf das "volle Programm", wenn es ordentlich gemacht werden soll. Einfacher kommst Du weg, wenn Du für die Antenne einen geeigneten Platz im Schutzbereich der Fassade findest.


borissimo schrieb:
Taugt die folgende Kombination etwas und/oder sind 139.- zu teuer?

http://www.amazon.de...id=1350994997&sr=1-7



Das ist recht genau die Summe aus den laut Idealo niedrigsten Preisen für diese Komponenten einzeln. Mit einem Alps-LNB kommst Du etwa 10-15 EUR billiger. Nochmal 5 - 10 EUR weniger kostet ein noname-Quad-LNB. Das ists doch nicht wert, oder?

Mit einer Gibertini OP 85 SE sparst Du etwa 15 Euro. In Summe (Gibertini und Alps) sparst Du vielleicht 25 EUR (Versandkosten bedenken!). Alles nicht so viel... man muss schon eine Billigschüssel nehmen, um spürbar niedrigere Kosten zu haben. Und die empfehle ich nicht. Schon gar nicht bei mehreren Mietparteien und auf dem Dach. An der Gartenlaube tuts auch eine 55er Stahlschüssel für 6 Euro (gibt es).

Der Fuba-Spiegel ist gut, auch wenn er nichttragende Kunststoffteile an der Verkleidung besitzt. Das Fuba-LNB kenne ich nicht. Es kommt womöglich von Sharp (Google will dies von anderen Fuba-LNB wissen) und bei Amazon hat es eine schlechte Bewertung eines Laien wegen weniger Signalpegel als ein hochverstärkendes LNB. Das LNB dürfte völlig in Ordnung sein, ungeachtet dieser Bewertung.


borissimo schrieb:
b) Eigentlich habe ich ins Schlafzimmer UND Wohnzimmer jeweils 2 Kabel verlegt, weil einem dies überall angeraten wurde. Mit dem DG-Anschluss bräuchte ich deshalb eigentlich 5 Anschlüsse (1 x Single und 2 x Twin). Ich weiß aber noch nicht mal, ob ich im Schlafzimmer überhaupt ein Twin-Anschluss brauche. Deshalb dachte ich daran, das eine Schlafzimmer-Kabel am oberen Ende einfach frei zu lassen und nicht mit dem LNB zu verbinden, so dass ich nur 4 Anschlüsse brauche. Ist das sinnvoll?

Ja. Es kann sogar soweit gehen, dass man vorausschauend und für fast alle Eventualitäten verkabelt hat, im Falle eines Neubaus oder bei einer kompletten Sanierung, und dann hat man 14, 16 oder 20 Kabel am Multischalter liegen und verbindet z.B. nur 4 wirklich signalseitig mit der Anlage (auf den Erdungswinkel kommen sie aber alle!). Dann klemmt man beim Umräumen / Umwidmen eines Raumes einfach die neu benötigte Dose auf und die nicht mehr benötigte ab und spart sich die Kosten für einen fetten 16er Multischalter.


borissimo schrieb:
c) Die Koaxialkabel versehe ich mit F-Steckern (mit welchen? und wie?) und schließe diese dann direkt an den obigen Quad-LNB an, richtig? Externen Strom brauche ich dann nicht, richtig?

1. Nimm hochwertige Kabel. Also z.B. Kathrein LCD95 oder LCD111. Hast Du ja - toll!

2. In den Zimmern keine losen Kabelenden mit Steckern, sondern anständige Dosen.

3. Als F-Stecker montiert der Profi sogenannte Kompressionsstecker, die kraftschlüssig und dicht (sowohl gegen Hochfrequenz als auch gegen Wasser) mit einer Spezialzange aufgepreßt werden. Für die paar Stecker bei Dir lohnt die Zange nicht. Dafür gibt es nun sogenannte Selfinstall-Stecker, die vergleichbare "Dichtigkeitswerte" haben und das erforderliche Schirmungsmaß nicht ruinieren. Von Kathrein exakt für Dein Kabel vorgesehen sind die EMK 20. Du brauchst 4 für die Anschlüsse am LNB, 4 für die Gegenseite im Haus an der Verbindung zum Erdungswinkel und auf jedes der dort abgehenden Kabel zu den Dosen auch noch je einen.

4. Externen Strom brauchst Du nicht. Die Receiver versorgen das LNB selbst und da das LCD111 ein hochwertiges Kabel mit Vollkupfer-Innenleiter ist, geht das auch stabil und sicher über längere Strecken.


borissimo schrieb:
d) Ich brauche für das Wohnzimmer eine Twin-Dose und für die anderen Zimmer eine Single-Dose. Welche sind hier zu empfehlen?

Geeignet bei einem Kabel ist z.B. die Kathrein ESC 30. Die stellt Dir in Class-A-Schirmung den Satanschluss dämpfungsarm zur Verfügung, die Gleichspannung vom Receiver zur LNB-Versorgung (320 mA maximal, damit formal weniger als die 400 mA, die die Receiver meist zu liefern in der Lage sind, aber mehr, als die meisten LNB ziehen) und bietet auch noch UKW / DVB-T / DAB, falls Du das mal mit einspeisen wolltest. Da Du ein Quad-LNB nehmen willst, spielt das aber ohnehin keine Rolle. Eine geeignete Dose für 2 Kabel / 2 Satreceiver wäre die Kathrein ESD 32. Die hat auch nur 3 Löcher, UKW / DVB-T / DAB kommen aus der dritten Buchse und aus der Sat-Buchse 2 - bei Dir sind diese Signale ohnehin nicht vorhanden.

Natürlich gibt es auch andere Hersteller geeigneter hochwertiger Class-A-Dosen.



borissimo schrieb:
e) Blitzschutz: Kann ich die Anlage erstmal installieren und danach einen Dachdecker beauftragen, der sich das mit dem Blitzschutz anschaut? Ich vermute, dass das Haus eine bestehende Blitzschutzanlage besitzt...

Mit Blitzschutzanlage wirds noch ekliger. Dann muß (!) die Schüssel in die Anlage integriert werden. Das ist alleinige Aufgabe einer Blitzschutzfachkraft, siehe Kleiske Seite 13 "Nein - Nein - Ja - ???"

Da Du nur "vermutest", rate ich dringend, eine solche Fachkraft hinzuzuziehen. Nicht jeder "Elektriker" ist das...
borissimo
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Okt 2012, 16:59
Sehr cool... Deine ausführliche Antwort ist perfekt... Ich werde mich weiter einlesen, die entsprechenden Teile bestellen und dann mal sehen was passiert:) Werde auf jeden Fall berichten, wie es voran geht.

Dieses pdf hat mir auch geholfen: http://www.astro-kom...ner%202012%20Web.pdf, und zwar die Abbildung auf Seite 24. Ich könnte natürlich alle Bauteile auch von Astro bestellen... mal sehen... ein Pfennigfuchser bin ich auf jeden Fall nicht. Allerdings finde ich 120 Euro das Überspannungsschutzteil recht viel.

Eine Blitzschutzanlage gibt es wahrscheinlich (99%) nicht. Die Schüssel wird am Kamin befestigt. Und dieser hat einen stillgelegten Teil. Durch diesen könnte man relativ einfach ein Kupferkabel bis in den Keller legen... Werde mich auf jeden Fall umhören, was den Blitzschutz anbelangt....

Vielen Dank schon mal und viele Grüße...
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 23. Okt 2012, 22:53

borissimo schrieb:
Deine ausführliche Antwort ist perfekt.

Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich nicht vom Fach bin, sondern auch nur Laie. Und dass sehr wohl Fehler in meinen Ausführungen sein können.


borissimo schrieb:
Ich könnte natürlich alle Bauteile auch von Astro bestellen...

...damit hättest Du, wenn DU den richtigen nimmst, genau den gleichen Spiegel wie von Fuba.


borissimo schrieb:
Allerdings finde ich 120 Euro das Überspannungsschutzteil recht viel.

Wart mal, ob Dipol1 hier noch aufschlägt. Ich glaube, er hat zu solchen Dingern was zu sagen.


borissimo schrieb:
Eine Blitzschutzanlage gibt es wahrscheinlich (99%) nicht. Die Schüssel wird am Kamin befestigt. Und dieser hat einen stillgelegten Teil. Durch diesen könnte man relativ einfach ein Kupferkabel bis in den Keller legen... Werde mich auf jeden Fall umhören, was den Blitzschutz anbelangt....

Und jetzt gehts in Details, bei denen ich auch nicht mehr auskunftsfähig bin. Man kann den dicken Leiter zum Erder (16 mm2) innen verlegen, muss aber dabei bestimmte Dinge beachten (Trennungsabstände zu anderen Leitern, ...). Du siehst, da sollten Profis ran.
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 24. Okt 2012, 00:43

borissimo schrieb:
Dieses pdf hat mir auch geholfen: http://www.astro-kom...ner%202012%20Web.pdf, und
zwar die Abbildung auf Seite 24.


Astro SVP 20 ist im Fall einer nicht im Schutzraum einer Fassade oder einer Fangstange errichteten Antenne nicht geeignet. Ich kann bei Astro keine genauere Beschreibung als die in dieser PDF finden, aber das Teil sieht nach TV 4+1 von OBO-Bettermann aus.

Astro druckt nur die Angabe eines Nennstroms von 2,5 kA auf den Baustein. Doch wenn man sich das bei OBO ansieht, gelten die nur für den durch eine Funkenstrecke geschützten Terrstrik-Pfad, während die Sat-Pfade lediglich durch Surpressordioden geschützt werden. Nennstrom hierfür nur 300 A (jeweils Impulsform 8/20 µs).

Richtig wäre, direkt nach Einführung der Antennenkabel ins Haus Blitzstromableiter wie Dehn DGA GF TV (> Datenblatt) für den Grobschutz über Funkenstrecke (Stoßstrom 8/20 µs: 10000 A) und näher in Richtung Endgerät (z.B. bei Anlagen mit Multischalter vor diesem) Überspannungsableiter wie DGA FF TV als Feinschutz über Varistoren und Surpessordioden (> Datenblatt Kombibaustein) einzusetzen.

DGA GF TV bekommt man auch als Kathrein KAZ 12, DGA FF TV als KAZ 11. Die möglichst getrennte Montage von Grob- und Feinschutz wird in der Abb. auf S. 4 der Info Kathrein dargestellt.



Radiowaves schrieb:
Man kann den dicken Leiter zum Erder (16 mm2) innen verlegen, muss aber dabei bestimmte Dinge beachten (Trennungsabstände zu anderen Leitern, ...).


Das wird auf S. 12 der oben von Dir verlinkten Info von Kleiske dargestellt: Pro Meter Abstand zur Haupterdungsschiene oder zum (mit der Haupterdungsschiene verbundenen) Entlastungserder muss (Blitzschutzklasse 3) ein Luftabstand von 4 cm (Abstand über feste Stoffe 8 cm) eingehalten werden.
borissimo
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Okt 2012, 11:45
So... das hier ist jetzt meine Einkaufsliste, alle von einem Anbieter:

Kathrein EMK 20 Self-Install F-Stecker 15 x 0,5 € = 7,50 €
Kathrein Zange ZAW 16 = 11,95 €
Astro ASP 85 anthrazit 85 cm Spiegel = 79,99 €
Astro ACX 985 Quad-LNB = 24,90 €
Axing QEW 5-00 = 8,89 €
Kathrein ESC 30 = 6,85 €
Kathrein ESD 32 Twin 2 x 8,90 € = 17,80 €
Porto = 5 €
Summe = 160 €

Passt das?

Bin mal gespannt ob ich am Sonntag Abend Sat-TV schaue oder nicht

Danach werde ich mich um den Blitzschutz kümmern und ich denke ich brauche dafür einen Fachmann, den ich dann auch beauftragen werde.

Hat die Schüsselfarbe eigentlich einen Einfluss, außer einem optischen?

Gibt es noch Dinge beim installieren, die ich unbedingt beachten sollte?

Viele Grüße
borissimo
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Nov 2012, 17:54
Hallo,

habe jetzt alles installiert auf dem Dach und auch die Kabel angeschlossen. Hat alles gut funktioniert, außer dass ich 0% Signalstärke und 0% Signalqualität habe. Egal wie ich die Schüssel ausrichte... Wie kann das sein? Beim Bewegen der Schüssel sollte wenigstens irgend etwas im Service-Menü angezeigt werden, oder?

Zur Info: auf dem Dach ist schon eine andere Schüssel installiert. Über diese habe ich einen Suchlauf gestartet und die Sender im Receiver eingestellt. Diesen Receiver habe ich dann für die andere Schüssel verwendet... am Receiver kann es also nicht liegen....

Wenn dann an den Steckerverbindungen? Habe als Kabel Kathrein LCD 111 mit EMK 20 Self-Install-Steckern und blauem Abisolierwerkzeug verwendet. Wie wichtig ist hierbei das Geflecht? Beim Abisolieren hat das LCD 111 neben dem Geflecht auch noch einen Alumantel. Diesen habe ich nicht zurückgeschoben...

Brauche Hilfe....

Viele Grüße
Boris
Duke44
Inventar
#11 erstellt: 17. Nov 2012, 19:40
Moin,

Du hast wohl ein Problem mit den Self-Install Steckverbindern, da am LNB so wie es aussieht keine Spannungsversorgung ankommt.
Oder Dein neues Quad-LNB ist kaputt.

Beispiel-Anleitung, sinngemäß für jeden Self-Install Stecker anwendbar

Hast Du alle 4 Abgänge des LNB getestet?


[Beitrag von Duke44 am 17. Nov 2012, 19:42 bearbeitet]
borissimo
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 18. Nov 2012, 12:34
Hi,
die Montageanleitung habe ich beachtet. Wie wichtig ist das Geflecht? Bin mir nicht sicher, ob ich es richtig nach hinten geklappt habe, weil dabei einige der Drähte zusammengepfriemelt wurden. Würde ein Konakt mit dem Aluleiter ohne Geflecht wie auf Bild 4 auch reichen?

Werde nachher noch mal aufs Dach steigen um die verschiedenen Ausgänge des LNB zu testen...

Oder kann es an den Einstellungen vom Receiver liegen, v.a. da mein LNB keine externe Stromversorgung hat? Oder käme dann wenigstens irgendetwas an?

Gibt es eine Möglichkeit das LNB zu testen ohne Receiver?

Viele Grüße
Duke44
Inventar
#13 erstellt: 18. Nov 2012, 12:46
Moin,

das Drahtgeflecht stellt sozusagen den Minuspol der Spannungsversorgung dar, der Innenleiter aus Cu den Pluspol.

An Deiner Stelle würde ich einmal zwei herkömmliche F-Aufdrehstecker hernehmen und damit ein Kabel anfertigen, was direkt vom LNB in den Receiver führt. Am Receiver nur noch einmal kontrollieren, dass die LNB-Versorgung eingeschalten ist, ansonsten läuft der ja wie Du bereits geschrieben hast.

Bei Deiner obigen Liste hast Du 15x Self-Install Stecker aufgeführt. Bei dem verwendeten Quad-LNB und der Tatsache, das DU auch noch über einen Erdungswinkel gehst (vorbildlich! ), stimmt iwie die Anzahl nicht so ganz

So weit vom Endziel bist Du ja nicht mehr entfernt.
raceroad
Inventar
#14 erstellt: 18. Nov 2012, 13:01

borissimo schrieb:
Wie wichtig ist das Geflecht? Bin mir nicht sicher, ob ich es richtig nach hinten geklappt habe, weil dabei einige der Drähte zusammengepfriemelt wurden.

Die Drähtchen des Geflechts klappt man besser nicht mit den Fingern um, so wie es der Skytronic-Anleitung gezeigt wird, sondern mit einem Cutter-Messer, so wie es im Montagefilm PFC 070 gemacht wird. Wobei ich sie vor dem Aufschieben noch etwas enger an den Mantel anlegen würde; das Kürzen des Innenleiters entfällt natürlich, wenn man mit dem blauen Stripper gleich die richtigen Absätzlängen einhält. .

Aber auch mit einem grottig montierten Stecker mit nur schlechtem Massekontakt (Ganz fehlt er bestimtt nicht.). bekommt man ein Signal auf vertical-low (= auf Astra 19,2° z.B. Al Jazeera).
borissimo
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 24. Nov 2012, 15:43
Hallo,

bin raufs auf Dach, alle Stecker neu montiert und angeschlossen... an der Antenne gedreht -> nichts. Runter vom Dach, Receiver beim Nachbarn überprüft, der auch eine Schüssel auf dem Dach hat -> Receiver geht. Also wieder raufs auf Dach und ein neues Kabel außenrum übers Fenster direkt zwischen LNB und Receiver angeschossen -> nichts... Runter vom Dach um das Kabel beim Nachbarn zu testen -> funktioniert. Also wieder raufs auf Dach, mit dem neuen Kabel meinen Receiver mit dem LNB vom Nachbarn verbunden -> funktioniert. Hmpf... also dachte ich: bei meinem Glück im Moment ist bestimmt das LNB kaputt... Nur noch ein Versuch... ich stell einfach mal die Elevation auf viel mehr als die empfohlenen 31,6 Grad ein... (davor hatte ich alles zwischen 28 und 35 Grad getestet... die Signalstärke war immer bei 0%). Ich dreh also an der Schüssel... auf ca. 40 Grad... höre lautes Geschrei von meinen Freunden: 95% und 100% Qualität und dachte sie wollen mich verarschen...

Funktioniert also alles. Habe eine Signalstärke von 92% und eine Qualität von 100%...

Jetzt fehlt nur noch der Blitzschutz...

PS: 15 Stecker habe ich einfach mal so gekauft um welche vorrätig zu haben:)
raceroad
Inventar
#16 erstellt: 24. Nov 2012, 16:36

borissimo schrieb:
Ich dreh also an der Schüssel... auf ca. 40 Grad... höre lautes Geschrei von meinen Freunden: 95% und 100% Qualität und dachte sie wollen mich verarschen... :)

Dann wird entweder der Mast total schief stehen, oder (wahrscheinlicher) das Plastikteil zum Ablesen der Eelevation wurde falsch montiert:


Dipol
Inventar
#17 erstellt: 24. Nov 2012, 20:05

raceroad schrieb:
Astro SVP 20 ist im Fall einer nicht im Schutzraum einer Fassade oder einer Fangstange errichteten Antenne nicht geeignet. Ich kann bei Astro keine genauere Beschreibung als die in dieser PDF finden, aber das Teil sieht nach TV 4+1 von OBO-Bettermann aus.

Der SVP 20 schützt mit 2,5 kA schon ärmlich genug, den muss man nicht noch mit dem TV 4+1 mit gerade mal 0,3 kA auf den Sat.-Leitungen gleich setzen.

Vergleich SPD 2 Überspannungsableiter Vergleich SPD 2 Überspannungsableiter (2)

Welchen Nutzen hat ein sog. ÜSE-Baustein, dessen Schutzlevel mit 0,3 kA (Sat.-Eingänge) weit unter den für Endgeräte geforderten 1,5 kA liegt?


[Beitrag von Dipol am 27. Nov 2012, 14:03 bearbeitet]
borissimo
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Nov 2012, 12:43

Dann wird entweder der Mast total schief stehen, oder (wahrscheinlicher) das Plastikteil zum Ablesen der Eelevation wurde falsch montiert

Der Mast sieht ziemlich gerade aus, eine Wasserwaage hatte ich allerdings nicht dabei. Dann wird es wohl das Plastikteil sein... ist mir aber fast egal


Welchen Nutzen hat ein sog. ÜSE-Baustein, dessen Schutzlevel mit 0,3 kA (Sat.-Eingänge) weit unter den für Endgeräte geforderten 1,5 kA liegt?

Keine Ahnung? Klingt nach fachchinesisch für mich

Welche Teile benötige ich dann?

Die Installation sieht nun folgermaßen aus: auf dem Dach gibt es 2 Kurzmasten an denen nun jeweils eine Schüssel mit Quad-LNB hängt. Die eine Schüssel versorgt das DG und 1.OG, die Kabel in die entsprechenden Zimmer sind direkt verlegt. Die andere Schüssel versorgt das EG. Die Kabel hierfür werden über den stillgelegten Teil des Kamins in den Keller geführt und von dort aus in die EG-Zimmer verteilt.

Das Haus hat keine Blitzschutzanlage. Im Keller befindet sich an einer Stelle etwas, das wie eine Erdung aussieht, ggf. kann ich davon ein Foto machen. Man könnte also ein Kupferkabel parallel zu den Koaxialkabeln in den Keller legen...?

An einer anderen Stelle gab es mal eine Dachantenne. Der Teil oberhalb des Daches wurde entfernt. Der untere Teil der Antenne hängt noch im DG. Daran angeschlossen sieht man ein Kupferkabel das im Nirwanan hinter Holzbalken verschwindet. Dies ist also die Erdung. Allerdings habe ich keine Ahnung, wohin diese Erdung führt und ob sie noch korrekt angeschlossen ist. Könnte man hieran die Erdung vornehmen?

Viele Grüße
Boris
Dipol
Inventar
#19 erstellt: 26. Nov 2012, 13:31

borissimo schrieb:
Keine Ahnung? Klingt nach fachchinesisch für mich

Welche Teile benötige ich dann?


Noch eindeutiger als das raceroad bereits in Beitrag #8 dargestellt hat geht es nicht:

raceroad schrieb:
Richtig wäre, direkt nach Einführung der Antennenkabel ins Haus Blitzstromableiter wie Dehn DGA GF TV (> Datenblatt) für den Grobschutz über Funkenstrecke (Stoßstrom 8/20 µs: 10000 A) und näher in Richtung Endgerät (z.B. bei Anlagen mit Multischalter vor diesem) Überspannungsableiter wie DGA FF TV als Feinschutz über Varistoren und Surpessordioden (> Datenblatt Kombibaustein) einzusetzen.

DGA GF TV bekommt man auch als Kathrein KAZ 12, DGA FF TV als KAZ 11. Die möglichst getrennte Montage von Grob- und Feinschutz wird in der Abb. auf S. 4 der Info Kathrein dargestellt.

Viele Elektrofachkräfte stehen mit den Erdungsnormen auf Kriegsfuß. Wer das -mit oder ohne TREI-Schein- als EFK oder Laie nicht versteht, sollte sich von diesen Tätigkeiten fern halten.

borissimo schrieb:
Das Haus hat keine Blitzschutzanlage. Im Keller befindet sich an einer Stelle etwas, das wie eine Erdung aussieht, ggf. kann ich davon ein Foto machen. Man könnte also ein Kupferkabel parallel zu den Koaxialkabeln in den Keller legen...?


Dass ein blitzstrombelasteter 16 mm² Cu-Erdleiter zu allen anderen Leitungen Trennungsabstand einhalten muss, wurde doch auch schon erwähnt. Umgekehrt ist ein PA-Leiter möglichst abstandslos zu den Antennenkabeln zu verlegen. Wenn das Kupferkabel an der Haupterdungsschiene eindeutig identifiziert werden kann, ist es vermutlich als PA-Leiter zu nutzen.

borissimo schrieb:
An einer anderen Stelle gab es mal eine Dachantenne. Der Teil oberhalb des Daches wurde entfernt. Der untere Teil der Antenne hängt noch im DG. Daran angeschlossen sieht man ein Kupferkabel das im Nirwanan hinter Holzbalken verschwindet. Dies ist also die Erdung. Allerdings habe ich keine Ahnung, wohin diese Erdung führt und ob sie noch korrekt angeschlossen ist. Könnte man hieran die Erdung vornehmen?

Man könnte auch bei roter Ampel die Straße überqueren.

Du glaubst doch hoffentlich nicht ernsthaft, dass ein Fachmann aus der Distanz einem ahnunglosen Laien eine Persilschein erteilt? Das muss ein blitzschutzrechnisch versierter Profi vor Ort beurteilen. Die zahlreichen Elektrofachkräfte die ohnenhin keine Erdung machen weil sie angeblich zu teuer ist, kannst du in dem Fall vergessen
Dipol
Inventar
#20 erstellt: 26. Nov 2012, 13:36

Radiowaves schrieb:
Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich nicht vom Fach bin, sondern auch nur Laie. Und dass sehr wohl Fehler in meinen Ausführungen sein können.

Fishing for compliments?

Ein hoch auf die autodidaktischen Physiker! Raceroad und du sind die lebende Beweise dafür, dass man die Antennentechnik im Allgemeinen und Blitzschutz, Erdung und PA im Speziellen auch verstehen kann.


[Beitrag von Dipol am 26. Nov 2012, 21:03 bearbeitet]
borissimo
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 26. Nov 2012, 14:46

Du glaubst doch hoffentlich nicht ernsthaft, dass ein Fachmann aus der Distanz einem ahnunglosen Laien eine Persilschein erteilt? Das muss ein blitzschutzrechnisch versierter Profi vor Ort beurteilen. Die zahlreichen Elektrofachkräfte die ohnenhin keine Erdung machen weil sie angeblich zu teuer ist, kannst du in dem Fall vergessen

Leider laufen fast nur noch Möchtegernhandwerker rum, die absolut dilettantisch sind und einen wo es nur geht abzocken möchten. Aus diesem Grund möchte ich über dieses Thema vorab so viel in Erfahrung bringen wie es nur geht, damit ich später den Aussagen eines Fachmannes besser folgen und auch vertrauen kann. Außerdem würde ich gerne abschätzen, mit welchen Materialkosten ich rechnen muss. Dass hier letztendlich ein Fachmann ran muss, ist mir klar.


Noch eindeutiger als das raceroad bereits in Beitrag #8 dargestellt hat geht es nicht:

Stimmt... habe diesen Teil vorhin überlesen. Allerdings frage ich mich, wie dies zu Kleiske auf Seite 12 passt. Benötigt man diese Geräte grundsätzlich sobald ein Leiter ins Haus geführt wird?

Stimmt denn folgender Aufbau skizzenhaft?

- Als PA installiere ich eine Erdungsschiene direkt nach dem LNB oben auf dem Dach.
- Die Erdungsschiene verbinde ich zum einen mit dem Mast...
- und zum anderen mit der Haupterdungsschiene im Keller. Hierbei muss kein Abstand zu den Koaxialkabeln eingehalten werden. Die Leitung könnte über den stillgelegten Teil des Kamins verlegt werden?
- Der Mast wird mit einem 16qm-Kabel mit der Haupterdungsschiene im Keller verbunden. Wie dies geschieht, muss vor Ort beurteilt werden...


An einer anderen Stelle gab es mal eine Dachantenne. Der Teil oberhalb des Daches wurde entfernt. Der untere Teil der Antenne hängt noch im DG. Daran angeschlossen sieht man ein Kupferkabel das im Nirwana hinter Holzbalken verschwindet.

Du meinst also, hier sollte man auf jeden Fall die Finger von lassen, da man nicht weiß wie die alte Erdung in den Keller geführt wird?

Entschuldige die vielen laienhaften Fragen...
Dipol
Inventar
#22 erstellt: 26. Nov 2012, 18:36

borissimo schrieb:
Stimmt denn folgender Aufbau skizzenhaft?

- Als PA installiere ich eine Erdungsschiene direkt nach dem LNB oben auf dem Dach.
- Die Erdungsschiene verbinde ich zum einen mit dem Mast...
- und zum anderen mit der Haupterdungsschiene im Keller. Hierbei muss kein Abstand zu den Koaxialkabeln eingehalten werden. Die Leitung könnte über den stillgelegten Teil des Kamins verlegt werden?
- Der Mast wird mit einem 16qm-Kabel mit der Haupterdungsschiene im Keller verbunden. Wie dies geschieht, muss vor Ort beurteilt werden...


Das kommt der Norm schon sehr nahe. Erdungsschienen sind aber im Zeitalter dreifach geschrimter Kabel ebenso überholt wie F-Aufdrehstecker. Für den PA moderner Hochschirmkabel sind Erdblöcke oder Erdwinkel mit einer Rückflussdämpfung > 30 dB und Kompressions- oder Self-Install-Stecker der Stand der Technik.

Ein 16 mm² Cu-Erdleiter ist mit 100 kA belastbar, das trifft aber für die meisten HES und Banderdungsschellen nicht zu. Selbst bei Verwendung blitzstromtragfähiger Anschlusbauteile bleibt dann noch der Zustand der Hauserdung fraglich. Beim letzten Punkt kneifen auch EFK lieber die Augen zu.

Bei der suboptimalen aber noch normkonformen Antennendirekterdung mit einem 16 mm² Cu-Draht, ist dieser vorzugsweise außen ohne gefährliche Näherungen zu Personen oder anderen Kabeln zu verlegen. Bei dieser Erdungsart darf der PA ausschließlich schleifenfrei am Mast geerdet werden. Eine zusätzliche untere Vermaschung des PA-Leiters ist nur in Gebäuden zulässsig (und gefordert!), welche mit einer Blitzschutzanlage gegen induktive Blitzstromeintragungen abgeschirmt sind.


borissimo schrieb:
Du meinst also, hier sollte man auf jeden Fall die Finger von lassen, da man nicht weiß wie die alte Erdung in den Keller geführt wird?

Einen Draht der ins "Norwana" führt kann man nicht auf seine Blitzstromtragfähigkeit prüfen. Der bleibt auch bei Niederohmigkeit gegen den PEN ein unkalkulierbares Risiko. Somit erübrigt sich auch die Frage, ob die Erdungsausführung zum Zeitpunkt der Erstellung den damals gültigen Anerkannten Regeln der Technik entsprochen hat und man sich für diesen Blitzeinleiter auf Bestandsschutz berufen könnte.

Anerkannte Regeln der Technik [Fo1] Bestandsschutz [Fo10]

borissimo schrieb:
Entschuldige die vielen laienhaften Fragen...

Es gilt nicht nur in Foren die Devise, dass es keine dummen Fragen gibt. Wenn sich aber ein User selbst als ahnungslos einstuft und gleichzeitig den Eindruck erweckt, dass er trotzdem selbst Hand anlegen will, muss man als verantwortungsbewusster Berater schon mal dessen Euphorie bremsen.
borissimo
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 26. Nov 2012, 19:34

Es gilt nicht nur in Foren die Devise, dass es keine dummen Fragen gibt. Wenn sich aber ein User selbst als ahnungslos einstuft und gleichzeitig den Eindruck erweckt, dass er trotzdem selbst Hand anlegen will, muss man als verantwortungsbewusster Berater schon mal dessen Euphorie bremsen.

Dem stimme ich zu. Als Laie weiß man vorher allerdings nicht, wie kompliziert etwas ist. Jetzt im Nachhinein beurteile ich den Aufbau der SAT-Anlage ohne Blitzschutz als ziemlich einfach. Vor kurzem sah das noch anders aus. Aus Deinen Schilderungen folgere ich, dass ich alles so weit es geht vorbereite (z.B. die Anbringung von den Axing QEW 5-00-Erdungswinkeln), und im Anschluss ein Fachmann das Projekt beendet.

Deinen Angaben entnehme ich nun, dass eine Verlegung durch den stillgelegten Kaminschacht eigentlich nicht in Frage kommt. Dort hängen zum einen lose die 4 Koaxkabel drin, die das EG versorgen. Ein Kupferkabel könnte ich hier nur Durchschieben. Dieses würde dann durch die Wohnräume im DG und 1. OG, wie z.B an meinem Schlafzimmer vorbei führen. Im Keller müsste dieses Kabel dann aus dem Kaminschacht über die Decke des Kellerflurs in den Werkzeugkeller geführt werden, wo sich etwas befindet, das wie eine Erdung aussieht. Klingt alles nicht besonders sicher... v.a. wenn ich mir vorstelle, dass jemand bei einem Gewitter zufällig im Keller steht.

Deshalb komme ich also hierzu:

Bei der suboptimalen aber noch normkonformen Antennendirekterdung mit einem 16 mm² Cu-Draht, ist dieser vorzugsweise außen ohne gefährliche Näherungen zu Personen oder anderen Kabeln zu verlegen. Bei dieser Erdungsart darf der PA ausschließlich schleifenfrei am Mast geerdet werden.

a) Wie sähe dies konkret bei mir aus, da ich 2 Maste und 2 Erdungswinkel habe. Erdungswinkel 1 verbinde ich per 4qm mit Mast 1, Erdungswinkel 2 per 4qm mit Mast 2. Mast 1 und Mast 2 werden mit 16qm untereinander verbunden und Mast 1 oder Mast 2 per 16qm außen am Haus runter?
b) Wie schließt man den außenliegenden Blitzschutz dann im EG/Keller an? Ich dachte bisher immer, dass Blitzableiter außen an Häusern einfach in die Erde führen und damit "geerdet" sind. Anscheinend ziemlich naiv. Irgendwie muss ich ja dann durch die Kelleraußenwand, um das Kabel an die HES anzuschließen, oder?


Bei dieser Erdungsart darf der PA ausschließlich schleifenfrei am Mast geerdet werden

Das heißt, dass hier der PA nicht zusätzlich über den Kamin innen an die HES angeschlossen werden darf, da sonst eine Schleife entsteht?


Selbst bei Verwendung blitzstromtragfähiger Anschlusbauteile bleibt dann noch der Zustand der Hauserdung fraglich. Beim letzten Punkt kneifen auch EFK lieber die Augen zu.

Das Haus wurde 1955 gebaut. Kann also zutreffen, dass man hier die Augen zukneifen muss. In diesem Zusammenhang frage ich mich, wann wieso welches Haus Blitzschutz hat/braucht und andere nicht.

Welche Schellen könnte ich vorab besorgen, um die Erdungswinkeln mit den Masten zu verbinden?

Hoffe nicht zu nerven...

VG Boris
Radiowaves
Inventar
#24 erstellt: 26. Nov 2012, 20:10

Dipol1 schrieb:
Fishing for complimets?

Nee, so wars nicht gemeint. Zumindest nicht bewußt gemeint.

Ich bin nur vorsichtig geworden. Ich habe mein Geld nie mit der Installation solcher Anlagen verdient. Meine eigenen Schüsseln waren (die bei meinen Eltern) radikal jenseits jeder Schutzmaßnahmen gegen Blitzstromeinträge ins Haus bzw. sind (die auf meinem Balkon, 4. Etage, ganz oben, weniger als 2 m zur Dachrinne, Regenfallrohr 30 cm hinter der Schüssel, etwa 40 cm Abstand zu einem Balkongeländer aus Metall) ebenfalls als mehr als grenzwertig zu betrachten. Vor allem angesichts solcher Berichte, die aus meiner Sicht genauso für Satschüsseln außerhalb des Shcutzbereichs der Fassade und ebenfalls für vermeintlich nicht erdungspflichtige Satschüsseln an der Fassade gelten, wenn diese zwar formal die Abstände für den geschützten Bereich einhalten, aber durch übersehene Nähe zu potentiell blitzstromtragenden Metallteilen dann doch eben Energieeintrag durch Überschlag möglich ist.

Das Thema war für mich nicht bedeutungsvoll, bis ich mich u.a. hier im Forum durch Dich mehr und mehr eingelesen habe.

Langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, was geht und was nicht. Auf manche Dinge komme ich inzwischen auch, ohne darüber gelesen zu haben, allein durch ein beginnendes "Bauchgefühl" für die Vorgänge rund ums Thema Blitzeinschlag. Dann kann ich immer noch versuchen, Antworten zu ergoogeln oder direkt zu erfragen - gern auch bei Dir.

Aber manches ist mir noch völlig unklar, weil ich mich so tief damit bislang nicht befaßt habe. Das Thema Blitzstromableiter (sowas wie KAZ11 und 12) ist so ein Thema. Da habe ich einfach nicht genug gelesen bislang. Die Antworten (mit "Begründung" oder technisch nachvollziehbar, sonst ists für mich wertlos, weil meine Psychostruktur "Verstehen" voraussetzt und ich kaum auswendig lernen kann) stehen gewiß schon irgendwo entweder hier oder in der Netzwelt. Da bin ich einfach noch nicht durch (schon gar nicht mitm analogen Modem...).

Die Fragen gehen schon bei manchen Deiner tollen Folien los, denn es fehlt Dein Vortrag dazu (wäre ich gern mal dabei, beim vollen Programm). Beispiel:

Vergleich SPD 2 Überspannungsableiter

Die roten Kreise verweisen eindeutig auf den Anschluß für den Potentialausgleich. Warum? Um den Unterschied zu zeigen zu diesen Axing-Teilen rechts, die das natürlich nicht haben? Folgt daraus, daß die Axing-Dinger wertlos sind, weil sie ja offenbar nichts anderes können, als Innenleiter und Schirm kurzzuschließen im Überspannungsfall, was nichts nutzen würde, wenn ein Blitz ohnehin sowohl auf dem Schirm als auch auf dem Innenleiter wütet (wovon ich bei diesen Spannungen schlichtweg ausgehe)?

Was macht ein KAZ12 anders als z.B. das Astro SVP20, außer einem höheren maximalen Ableitstoßstrom?

Oder, zur gleichen Folie: warum fragst Du 2 mal nach den kA? Sie steht bei allen 4 Geräten dran. Worauf willst Du hinaus?

Das wäre solche Fragen. Immerhin habe ich dank des PDF zum KAZ12 nun nochmal die Blitzschutzzonen-Definitionen vor Augen geführt bekommen. Irgendwann werde ich das also auch ohne Nachschauen wissen.

Aber auch die Frage von borissimo


borissimo schrieb:
Allerdings frage ich mich, wie dies zu Kleiske auf Seite 12 passt. Benötigt man diese Geräte grundsätzlich sobald ein Leiter ins Haus geführt wird?

könnte von mir sein. Spontan kann ich das nämlich genausowenig beantworten wie er. Jetzt kommt sicher eine Antwort, die ich mir für künftig im Hirn ablegen kann. Ich könnte auch eine halbe Stunde im Netz danach suchen, dann hätte ich vielleicht auch eine. Aber wie gesagt: ich bin nur interessehalber dabei, ohne in den vergangenen 5 Jahren auch nur eine Schüssel installiert zu haben. Und ich mach auch noch andere Sachen tagsüber. Derzeit z.B. ein Konzept für eine Vorlesung (30 Stunden) erarbeiten, von der ich (noch) keinerlei Ahnung habe. Wirklich keinerlei Ahnung.

Und deswegen habe ich den Disclaimer eingefügt. Es soll sich niemand in 100%iger Sicherheit wiegen, wenn ich was schreibe. Ich bin da wohl etwas komisch gestrickt. In den späten 90ern habe ich für manche Kumpels die PCs konfiguriert und gebaut, natürlich unentgeltlich. Wenn dann 2 Jahre später was kaputtgegangen ist, habe ich mich dafür irgendwie verantwortlich gefühlt (ich hätte ja was langlebigeres auswählen können - völliger Quatsch) und wurde wieder aktiv. Ich konnte in meinem letzten Job auch nicht Kunden gegenüber unsere Produkte "überzeugend" vertreten, wenn ich wußte, daß die Produkte u.U. Mängel haben. Das mußte dann eine echte "Vertriebssau" übernehmen. Ich habe mich glücklicherweise dann zurückziehen können ins fachliche, um mich dort darum zu kümmern, daß die Produkte gefälligst fehlerfrei sind. Da habe ich mich dann deutlich wohler gefühlt.
Dipol
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2012, 20:59

borissimo schrieb:
Klingt alles nicht besonders sicher... v.a. wenn ich mir vorstelle, dass jemand bei einem Gewitter zufällig im Keller steht.

Derartige Gedanken machen sich nur viel zu wenige!

Als Berührungsschutz gegen einen Erdleiter gesteht die Norm ein PVC-Rohr mit 3 mm Wandstärke zu, was gegenüber einer hochisolierten CUI-Leitung ein schlechter Witz ist.

borissimo schrieb:
a) Wie sähe dies konkret bei mir aus, da ich 2 Maste und 2 Erdungswinkel habe. Erdungswinkel 1 verbinde ich per 4qm mit Mast 1, Erdungswinkel 2 per 4qm mit Mast 2. Mast 1 und Mast 2 werden mit 16qm untereinander verbunden und Mast 1 oder Mast 2 per 16qm außen am Haus runter?

Beide Masten können sowohl mit ungeschnittenem Erdleiter nacheinander, wie auch mit einer blitzstromtragfähigen Klemme teilweise sternförmig geerdet werden. Der/die Erdleiter sollten auf Dachebene möglicht wenig horizontal und so bald als möglich vertikal geführt werden. Blitzschutz ist Brandschutz, daher sind zündende Überschläge mit einem Erdblock idealerweise möglichst nahe am Kabeleintritt ins Gebäude zu unterbinden.

borissimo schrieb:
b) Wie schließt man den außenliegenden Blitzschutz dann im EG/Keller an? Ich dachte bisher immer, dass Blitzableiter außen an Häusern einfach in die Erde führen und damit "geerdet" sind. Anscheinend ziemlich naiv. Irgendwie muss ich ja dann durch die Kelleraußenwand, um das Kabel an die HES anzuschließen, oder?

Wie man heute weiß sind die früher üblichen separaten Erdspieße für Blitzschutzanlagen oder Antennen gefährlich und daher nur noch zulässig, wenn Bestandsschutz vorliegt. Siehe http://www.vde.com/d...0-Erdungsanlage.aspx.

borissimo schrieb:
Das heißt, dass hier der PA nicht zusätzlich über den Kamin innen an die HES angeschlossen werden darf, da sonst eine Schleife entsteht?

Bingo! Und je breiter die Schleife ist bzw. je mehr Fläche Erdleiter und PA-Leiter umfassen, umso mehr Potenzial kann induziert werden. Ist die Schleife offen, fliest kein Strom. Nur steckt leider nicht jeder Teilnehmer seine Empfänger bei Gewitter aus und handelt sich dann außer galvanischen Teilblitzströmen auch noch induktive ein.

borissimo schrieb:
Das Haus wurde 1955 gebaut. Kann also zutreffen, dass man hier die Augen zukneifen muss. In diesem Zusammenhang frage ich mich, wann wieso welches Haus Blitzschutz hat/braucht und andere nicht.

1955 wurden noch viele Hauswasserzuleitungen als Hauserder missbraucht. Solche "Erdungen" sind seit 01.10.1990 definitiv untersagt, ohne nachgerüsteten Erder dürfte das Gebäude nicht einmal mehr ans BK-Netz. Eine erdungspflichtige Antenne über den PEN zu "erden" ist schon keine leichte Fahrlässigkeit mehr.

borissimo schrieb:
Welche Schellen könnte ich vorab besorgen, um die Erdungswinkeln mit den Masten zu verbinden?

Für den Potenzialausgleich reichen Bandschellen und auch mickrige Mastfußklemmen mit M 5er Schrauben aus. Für blitzstromtragfähigen Erdleiteranschluss gibt es nur wenige 100 kA Bandschellen, alternativ aber weiterhin Druckguss-Erdschellen mit Kastenklemme wie sie früher obligatorisch waren.
Dipol
Inventar
#26 erstellt: 26. Nov 2012, 21:53

Radiowaves schrieb:
Aber manches ist mir noch völlig unklar, weil ich mich so tief damit bislang nicht befaßt habe. Das Thema Blitzstromableiter (sowas wie KAZ11 und 12) ist so ein Thema.

Dabei ist das ganz easy und betrifft auch nicht nur Antennenkabel. Überspannungsschutz muss energetisch koordiniert sein.

KAZ 12 ist ein SPD 1 Blitzstromableiter und Grobschutz für Antennenkabel die aus LPZ 0A ins Gebäude geführt werden und SPD 2 Überspannungsableiter werden als Mittelschutz zwischen der Schnittstelle LPZ 0B und 1 oder bei weiteren Zonenabtrennungen auch näher am Gerät als Feinschutz eingesetzt.

FAZIT: Selbst gute SPD 2 Überspannungsableiter sind bei Antennenkabeln die aus LPZ 0A ins Gebäude eintreten energetisch fehlplatziert und dürfen je nach Interessenlage als nette Umsatzbringer aber auch blitzschutztechnische Kosmetik angesehen werden.

Radiowaves schrieb:
Die roten Kreise verweisen eindeutig auf den Anschluß für den Potentialausgleich. Warum? Um den Unterschied zu zeigen zu diesen Axing-Teilen rechts, die das natürlich nicht haben?
Folgt daraus, daß die Axing-Dinger wertlos sind, weil sie ja offenbar nichts anderes können, als Innenleiter und Schirm kurzzuschließen im Überspannungsfall, was nichts nutzen würde, wenn ein Blitz ohnehin sowohl auf dem Schirm als auch auf dem Innenleiter wütet (wovon ich bei diesen Spannungen schlichtweg ausgehe)?

Oder, zur gleichen Folie: warum fragst Du 2 mal nach den kA? Sie steht bei allen 4 Geräten dran. Worauf willst Du hinaus?

Der PA muss auch bei Komponentenausbau erhalten bleiben. Somit ist mit oder ohne ÜSE, stets zuerst ein Erdblock fällig. Wenn aber ein Anbieter seine Bausteine ohne Erdwinkel darstellt, dann entspricht das nicht der Norm und dann stellt sich auch die Frage nach der Belastbarkeit dieser Miniklemmen. Eben darauf verweisen die Kreise in der PPP.

Du hattest die Folie völlig missdeutet: Die Überspannungsableiter von AXING und Dura haben ausgezeichnete Werte, sind aber an der falschen Stelle eingebaut weitgehend wirkungslos. Wo man einen ÜSE-Baustein mit nur 0,3 kA Schutzpegel einbaut ist dagegen egal. Jetzt klar?
Radiowaves
Inventar
#27 erstellt: 26. Nov 2012, 22:40
Danke, es wird klarer. Hoffentlch.


Dipol1 schrieb:
FAZIT: Selbst gute SPD 2 Überspannungsableiter sind bei Antennenkabeln die aus LPZ 0A ins Gebäude eintreten energetisch fehlplatziert und dürfen je nach Interessenlage als nette Umsatzbringer aber auch blitzschutztechnische Kosmetik angesehen werden.

Die verdampfen dann gleich mit, ums mal etwas grob auszudrücken? Jedenfalls leiten sie keine Blitzströme ab und sind damit als Grobschutz voll oder teilweise blitzstromtragender Leitungen nicht eisnetzbar, oder?


Dipol1 schrieb:
Du hattest die Folie völlig missdeutet: Die Überspannungsableiter von AXING und Dura haben ausgezeichnete Werte, sind aber an der falschen Stelle eingebaut weitgehend wirkungslos. Wo man einen ÜSE-Baustein mit nur 0,3 kA Schutzpegel einbaut ist dagegen egal. Jetzt klar?

Hoffentlich. Letzterer ist also nur Kosmetik. Die AXING-Teile gehören also dorthin, wo sie keine Ströme ableiten (wohin?) müssen, also nach einem Blitzstromableiter. Sind sie auch einsetzbar bei einfachen Anlagen, deren Antenne und Kabel allesamt tatsächlich im geschützten Bereich der Fassade sind? Da dürfte ja kein Blitzstrom auftreten auf dem Kabel...

Und: wie wirken die Dinger? Doch ausschließlich mit einem Kurzschluß zwischen Innenleiter und Schirm? Brauchen sie einen Erdungswinkel davor oder würden sie auch wirken, wenn man sie - wie einige male gesehen - direkt hinten an den Receiver schraubt?Bei weiter "vorne" auf Schutzpotential gelegten Kabelschirmen und ausreichend niederohmigem Kabel wäre das ja noch verständlich. Was ist aber bei Einfachstanlagen ohne PA am Kabelschirm?


Und: sind Blitzstromableiter nun Vorschrift oder nur (sinnvolle) Option?
Dipol
Inventar
#28 erstellt: 27. Nov 2012, 11:49

Radiowaves schrieb:
Sind sie auch einsetzbar bei einfachen Anlagen, deren Antenne und Kabel allesamt tatsächlich im geschützten Bereich der Fassade sind? Da dürfte ja kein Blitzstrom auftreten auf dem Kabel.

Bei Antennen die im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich der Fassade oder im Schutzraum einer getrennten Fangeinrichtung (LPZ 0B) installiert wurden sind diese Bauteile goldrichtig und wirkungsvoll.

Radiowaves schrieb:
Und: wie wirken die Dinger? Doch ausschließlich mit einem Kurzschluß zwischen Innenleiter und Schirm?

Mit Funkenstrecken, Gasableitern, Thyristoren, Surpresserdioden, Glimmlampen (!) und auch Kombinationen davon gibt es eine Fülle verschiedener Techniken. Um Brummstörungen zu vermeiden gibt es auch Feinschutz-ÜSE welche vom Innenleiter galvanisch getrennt auf einen eigenen PA-Anschluss ableiten.

Radiowaves schrieb:
Brauchen sie einen Erdungswinkel davor oder würden sie auch wirken, wenn man sie - wie einige male gesehen - direkt hinten an den Receiver schraubt?

Das Potenzial muss ja auch vom Schirm weg und ein antennen- bzw. mastnaher Erdblock gehört bei erdungspflichtigen Antennen stets vor den Grobschutz .

Radiowaves schrieb:
Bei weiter "vorne" auf Schutzpotential gelegten Kabelschirmen und ausreichend niederohmigem Kabel wäre das ja noch verständlich. Was ist aber bei Einfachstanlagen ohne PA am Kabelschirm?

Basis ist stets der eingangsseitige Potenzialausgleich. Wie ungemütlich es den Endgeräten und Kabeln ohne wird und ob auch Durchschüsse in den Kabeln erfolgen ist primär von der Höhe der (Teil-)Blitzströme abhängig. Daher sollte man auch bei langen LNB-Zuleitungen zu einem Multischalter vor diesem zur Entlastung einen zweiten Erdblock/Erdwinkel setzen.

Radiowaves schrieb:
Und: sind Blitzstromableiter nun Vorschrift oder nur (sinnvolle) Option?

In der Antennennorm DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) sind sie völlig freigestellt, in der Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) bei Antennendirekterdungen gefordert.

Macht man es nicht und die "unverbindlichen" VdS-Richtlinien 2010, 2019 und 2259 sind im Kleingedruckten Bestandteil des Versicherungsvertrags, könnte es im Schadenfall Regulierungsprobleme geben.

Siehe auch das ABB-Merkblatt 05, welches sinngemäß auch für den Überspannungsschutz von Antennenanlagen gilt: http://www.vde.com/d..._mb05_usgeinsatz.pdf


[Beitrag von Dipol am 27. Nov 2012, 11:54 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#29 erstellt: 27. Nov 2012, 12:56

Dipol1 schrieb:
Bei Antennen die im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich der Fassade oder im Schutzraum einer getrennten Fangeinrichtung (LPZ 0B) installiert wurden sind diese Bauteile goldrichtig und wirkungsvoll.
[...]
Mit Funkenstrecken, Gasableitern, Thyristoren, Surpresserdioden, Glimmlampen (!) und auch Kombinationen davon gibt es eine Fülle verschiedener Techniken.


Und hier unterscheiden sich die Bauteile von Dura-Sat und Axing: Dura-Sat gibt auf deren HP den max. Ableitstrom für DLBS 3001 mit 8 kA (8/20 µs) an, während Axing für SZU 6-02 wie in den Folien dargestellt 4,5 kA nennt.

Ist DLBS 3001 deshalb immer besser? Ich würde sagen: Nein. DLBS 3001 arbeitet mit einem Gasableiter, ist also ein Blitzstromableiter, der mit höheren Strömen klar kommen mag, aber spät anspricht. Für eine in LPZ 0B montierte Antenne würde ich zu SZU 6-02 greifen, in dem ein Varistor arbeitet (> Downloadlink Datenblatt), der typischerweies bei niedrigeren Spannungen anspricht. SZU 6-02 ist damit eher mit einem Überspannungsableiter wie KAZ 11 vergleichbar. Als eine Art low-cost Alternative zu KAZ 12 + KAZ 11 könnte eine Kombination aus DLBS 3001 + SZU 6-02 Sinn machen.
Dipol
Inventar
#30 erstellt: 27. Nov 2012, 14:15

raceroad schrieb:
Ist DLBS 3001 deshalb immer besser?

Wenn Herr D. aus seinem Karibikurlaub zurück ist, werde ich versuchen mehr über die Technik zu erfahren.

raceroad schrieb:
SZU 6-02 ist damit eher mit einem Überspannungsableiter wie KAZ 11 vergleichbar. Als eine Art low-cost Alternative zu KAZ 12 + KAZ 11 könnte eine Kombination aus DLBS 3001 + SZU 6-02 Sinn machen.

Die Kombination von SPD 1 und SPD 2 Bausteinen ist ein ganz heißes Eisen. Die Bausteine müssen zueinander passen, weshalb im Starkstrombereich beide Hersteller die gegenseitige Kompatibilität bestätigen müssen.

PS: In Beitrag #17 ist jetzt noch die Folie mit dem Dura-Baustein eingestellt
borissimo
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 28. Nov 2012, 12:45
Ok, ich würde mal sagen: bei eurer Diskussion bin ich raus

Habe aber noch Fragen zu Deiner letzten Antwort, Dipol1.

Stimmt es nun, dass Du aus der Ferne beurteilen würdest, dass eine Blitzschutzerdung durch den Kamin, die dann auch noch durch den Kellerflur gelegt werden muss auf alle Fälle ausfällt?
(Innerhalb des Kamins kann man das Kupferkabel nur lose legen, so dass es wahrscheinlich die Koaxkabel für das EG berührt.)

Wie man heute weiß sind die früher üblichen separaten Erdspieße für Blitzschutzanlagen oder Antennen gefährlich und daher nur noch zulässig, wenn Bestandsschutz vorliegt. Siehe http://www.vde.com/d...0-Erdungsanlage.aspx.

1955 wurden noch viele Hauswasserzuleitungen als Hauserder missbraucht. Solche "Erdungen" sind seit 01.10.1990 definitiv untersagt, ohne nachgerüsteten Erder dürfte das Gebäude nicht einmal mehr ans BK-Netz.

Nach diesen Aussagen müsste man eigentlich zu dem Schluss kommen: Als erstes sollte ich klären, wie das Haus im Keller ausgestattet und geerdet ist. Denn was bringt es, eine Blitzschutzerdung für die Masten außenrum zu installieren, wenn ich diese im EG/Keller nicht richtig anschließen kann? Korrekt?

Und als letztes frage ich mich, ob ich das Risiko eines Blitzeinschlags nicht erhöhe, wenn man nun vom First über die Schräge ein Kabel zur Dachrinne und von dort vertikal nach unten über die Hauswand führt. Macht es dann nicht Sinn, einen kompletten Blitzschutz für das Haus zu installieren? Oder benötigen Häuser, die von höheren Häusern und Bäumen umgeben sind, keinen Blitzschutz?

Viele Grüße
Boris
Dipol
Inventar
#32 erstellt: 28. Nov 2012, 14:10

borissimo schrieb:
Stimmt es nun, dass Du aus der Ferne beurteilen würdest, dass eine Blitzschutzerdung durch den Kamin, die dann auch noch durch den Kellerflur gelegt werden muss auf alle Fälle ausfällt?
(Innerhalb des Kamins kann man das Kupferkabel nur lose legen, so dass es wahrscheinlich die Koaxkabel für das EG berührt.)

Den Zimmerservice brauchst du doch garnicht.

Der Trennungsbstand beginnt mit 0 bei der Potenzialausgleichsebene. In Blitzschutzklasse 3 sind je Meter Erdleiterlänge 4 cm in Luftabstand erforderlich. Damit auch keine Überschläge über das Mauerwerk erfolgen können, muss die Gleitstrecke bei festen Stoffen 8 cm je Meter aufweisen. Bei 10 m Länge ergeben sich 0,4 m Luftabstand und für einen Gleitüberschlag über die Kaminwandung > 0,8 m. Über ebenfalls mögliche induktive Einkopplungen in außerhalb des Schornsteins verlegte Leitungen muss man sich da nicht mehr unterhalten.

Alles schon mehrfach genannt und bei DEHN, Kleiske, in den ABB-Merkblätter 4 (ki-Werte falsch, wurden 2006 um 20 % reduziert) und 13 (ki-Werte korrekt) und den unverbindlichen VdS-Empfehlungen nachzulesen. Nachstehend zwei Folien mit den relevanten vollständigen Formeln.

DIN EN 62305-3: Trennungsabstand und Blitzkugelverfahren DIN EN 62305-3: Trennungsabstand und Blitzkugelverfahren

borissimo schrieb:
Nach diesen Aussagen müsste man eigentlich zu dem Schluss kommen: Als erstes sollte ich klären, wie das Haus im Keller ausgestattet und geerdet ist. Denn was bringt es, eine Blitzschutzerdung für die Masten außenrum zu installieren, wenn ich diese im EG/Keller nicht richtig anschließen kann? Korrekt?


Fehlende oder nicht normgerechte Schutzpotenzialausgleiche oder Erdungen sind von einer Elektro- oder Blitzschutzfachkraft normkonform nachzurüsten. Bei allen Werkverträgen ist stets die Leistung des Vorunternehmers zu prüfen und somit ist die gängige Praxis blinder Anschlüsse nicht fachgerecht und fehlerhaft. Der Zustand und die Blitzstromtragfähigkeit bestehender Hauserdungen ist aber auch mit professionellem Erdungsmessgeräten nur begrenzt zu prüfen, da man nur vollständige Unterbrechungen messen kann.

borissimo schrieb:
Und als letztes frage ich mich, ob ich das Risiko eines Blitzeinschlags nicht erhöhe, wenn man nun vom First über die Schräge ein Kabel zur Dachrinne und von dort vertikal nach unten über die Hauswand führt.

Eine Blitzschutzanlage erhöht das Einschlagrisiko nicht.

borissimo schrieb:
Macht es dann nicht Sinn, einen kompletten Blitzschutz für das Haus zu installieren? Oder benötigen Häuser, die von höheren Häusern und Bäumen umgeben sind, keinen Blitzschutz?

Unabhängig von der Anzahl der regionalen Blitzhäufigkeit und der individuellen Topographie sollte man eine erdungspflichtige Antenne oder eine Fotovoltaikanlage nur noch nach dem Stand der Technik mit isoliertem Blitzschutz absichern.

Blitzschutz soll auch wirtschaftlich sein, ob eine baurechtlich nicht vorgeschriebenen Blitzschutzanlage für das gesamte Gebäude oder nur Teilbereiche sinnvoll ist, ergibt sich aus der Risikoanalyse nach DIN EN 62305-2 (VDE 0855-305-2). Eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft muss die beherrschen.

Blitzschutzbauer mit VDE-Zertifizierung sind noch rarer als VDE-Auswahlabos, die jeder im Installateurverzeichnis eingetragene Elektrofachbetrieb haben müsste. Die Folgen kann man sich ausmalen.


[Beitrag von Dipol am 28. Nov 2012, 14:13 bearbeitet]
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Zweifamilienhaus: EG bestehendes SAT, 1. OG Kabel - jetzt Umrüstung 1. OG auf SAT?
#tvuser# am 09.06.2010  –  Letzte Antwort am 14.06.2010  –  10 Beiträge
SAT Anlage - Welche Dosen
TRSEID am 08.07.2014  –  Letzte Antwort am 10.07.2014  –  11 Beiträge
Problem mit SAT-Empfang
aloo am 20.12.2010  –  Letzte Antwort am 20.12.2010  –  2 Beiträge
SAT Verkabelung funktioniert im OG, im EG nicht
rumbel4837 am 21.02.2013  –  Letzte Antwort am 22.02.2013  –  6 Beiträge
SAT Kabel im Außenbereich
oli90 am 28.09.2009  –  Letzte Antwort am 29.09.2009  –  14 Beiträge
SAT/KABEL Dosen unterschiede ? bzw was sind die besten Kabel und Sat Dosen?
xperiance am 19.08.2009  –  Letzte Antwort am 27.08.2009  –  8 Beiträge
Sat-Anlage auf dem Dach, im Haus Kabel-Dosen
d3vilsdance am 17.11.2019  –  Letzte Antwort am 18.11.2019  –  10 Beiträge
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