Entscheidungshilfe zu Spaun Multischalter 5/16(18)

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PeterKn
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Apr 2014, 14:47
Nachdem sich bei meinem Sat-Problem herausgestellt hat dass der nun 10 Jahre alte "NoName" Multischalter defekt ist, muss ein neuer her.
Nach etlichen Rumgesuche im Internet bin ich bei folgenden zwei Kandidaten hängen geblieben, beide von Spaun:

SMS 51607 NF
oder
SMS 51603 NF

Der 51603 kostet fast das Doppelte als der 51607, hat aber bessere techn. Werte. Dass die Werte für Trennung SAT/Terr. und Teilnehmer/Teilnehmer Dämpfung beim 51603 deutlich besser sind, erkenne sogar ich...

Völlig unklar sind mir aber Aussagen von sog. "Experten" (in " " gesetzt, weil ich das schlecht einschätzen kann), der 51603 wäre besonders aufgrund der höheren Ausgangspegel bei langen Kabelwegen (ich habe bis zu 30m nach dem MS) die bessere Wahl. Auch sollte dieser höhere Pegel im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen von HDTV-Sendern bzgl. der Signalgüte von Vorteil sein. Andere "Experten" sagen jedoch, dass man mit Pegeln, die deutlich über 100dBµV liegen "billigere" SAT-Receiver übersteuern kann und damit alles nur verschlimmbessert. Da am SAT-System ausser meinem Wohnanteil noch zwei Mietwohnungen hängen, habe ich keine Ahnung ob deren Receiver nun "gut" oder "billig" sind.. Unabhängig davon wird HDTV sicher immer mehr ein Thema werden und ich möchte schon jetzt ein SAT-System haben das dafür geeignet ist. Wenn das bei der Wahl des MS überhaupt eine Rolle spielt...

Interessant hört sich für mich auf alle Fälle an, dass der 51603 einen aktiven terrestischen Eingang hat. Könnte ich damit die derzeitige aktive DVB-T Antenne vom Multischalter einspeisen und mir das Netzteil für die DVB-T Antenne sparen? Würde sich bestimmt irgendwann in der Strombilanz für das gesamte SAT-System bemerkbar machen. Dass der 51603 zudem die Pegel zwischen Low/High Band angleichen kann sehe ich eher als "nice to have" und nicht als entscheidendes Kaufkriterium.

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn sich die techn. Werte lohnen für den SMS 51603 NF fast das doppelte als für den SMS 51607 NF auszugeben, dann mach ich das gerne. Soll ja wieder eine Weile halten... Wenns aber nur "minimale" oder nur messtechnisch erfassbare Unterschiede gibt, dann spar ich mir die fast 100,- Aufpreis ebenfalls gerne.

Falls wichtig: LNB ist von Grundig, Typ GLQ40. (Neu, wurde erst vor 2 Wochen ausgetauscht)

p.s.
Leider kann ich den Betreff nicht mehr ändern. Die 18 in Klammern bitte also nicht beachten. Alternativ stand auch noch der SMS51808 mit 18 Abgängen zur Wahl, habe den aber verworfen, weil mir 16 Abgänge (15 sind derzeit genutzt) sicher ausreichen.


[Beitrag von PeterKn am 25. Apr 2014, 14:50 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2014, 20:50
Mit langen Kabeln meint man >50m Wobei aber immer die gesamtlänge vom LNB über den MS bis zum Receiver gemeint ist.
Falls überhaupt genutzt ist der Unterschied im terrestrischen Bereich entscheidender.
Die meisten Empfänger mögen keine Pegel >70dB (offiziell geht der Bereich von 47-78dB) und allesmzwischen 52...70dB ist als gleichwertig anzusehen. HD braucht nicht mehr Pegel, sondern ein besseres C/N also einen größeren Spiegel (ab 60cm ist das C/N ok und ab 75cm der Öffnungswinkel)
PeterKn
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Apr 2014, 00:13
Danke für die schnelle Antwort!
Kabellänge von MS zum LNB = ca. 5m, also auch noch vernachlässigbar. Schüssel hat 80cm, sollte ebenfalls OK sein.
DVB-T soll einerseits als "Reserve" oder Fallback dienen wenn zb. wegen starkerm Gewitter, Schnee, usw. der SAT-Empfang mal gestört ist. Andererseits habe ich zwei TV im Haus die per DVB-T empfangen. Kurz gesagt: Guter terrestischer Empfang ist durchaus ein Thema.

Die Kernfrage bleibt: Welcher MS ist nun für meine Anwendung besser geeignet? Der teure 51603 oder der günstigere 51607?

Generell gefragt:
Wenn hohe Pegel so kritisch sind, wieso haben dann die meisten MultiSchalter Ausgangspegel von 95, 100dBµV oder mehr. Ist zwar max. Pegel, aber immerhin... was bringt das wenns über 70-75 eh kritisch wird?


[Beitrag von PeterKn am 26. Apr 2014, 00:25 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 26. Apr 2014, 13:04

PeterKn (Beitrag #3) schrieb:
Wenn hohe Pegel so kritisch sind, wieso haben dann die meisten MultiSchalter Ausgangspegel von 95, 100dBµV oder mehr. Ist zwar max. Pegel, aber immerhin... was bringt das wenns über 70-75 eh kritisch wird?


Erstens liefert ein Multischalter keinen festen Ausgangspegel. Mit den im Fall des SMS 51607 NF genannten 100 db(µV) ist - wie Du selbst schreibst - der max. zulässige Ausgangspegel gemeint. Wie hoch der Ausgangspegel tatsächlich ist, hängt vom Eingangspegel und der Verstärkung des Multischalters ab. Die Verstärkung des SMS 51607 NF ist mit –4 ... +2 db *) fix, die des SMS 51603 NF lässt sich durch die Pegelsteller ändern (> Ohne Absenkung erreicht man mit dem 3 ... 9 db des SMS 51603 NF leicht praxisfern zu hohe Pegel.). Einganspegel und in der Folge Ausgangspegel hängen von der Sendeleistung des Satelliten, der Größe der Antenne, der Verstärkung des LNBs, Länge und Qualität der Kabel zwischen LNB und Multischalter und dem Wetter ab.

Beispiel: An einer 80er Antenne liefert ein normalverstärkendes LNB beim Empfang von Astra 19,2° einen Ausgangspegel von rund 80 db(µV). Nach 10 m guten Antennenkabel bleiben davon für die niedrigen / hohen Sat-Frequenzen noch ca. 78 / 77 db(µV), die am SMS 51607 NF zu einem Ausgangspegel von 74 / 79 db(µV) führen.

Zweitens sind die angegeben 100 db(µV) in dem Sinn keine echten 100 db(µV), dass auch im Praxisbetrieb der Pegel so hoch sein darf. Zum Ausgangspegel ist auch das Messverfahren angegeben, da steht etwas von 35 dB IMA₃/ EN 60728-3. In diesem Messverfahren gibt man anders als im Praxisbetrieb nur drei Trägerfrequenzen auf den Schalter und schaut sich an, wie hoch der Ausgangspegel max. sein darf, damit die Intermodulationsprodukte **) dritter Ordnung noch mind. 35 db schwächer als das Nutzsignal sind. Für den Praxisbetrieb mit Vollbandbelegung ist der Ausgangspegel gegenüber dem Normwert um etwa 12 db zu reduzieren.


Andererseits habe ich zwei TV im Haus die per DVB-T empfangen. Kurz gesagt: Guter terrestischer Empfang ist durchaus ein Thema.
[...]
Die Kernfrage bleibt: Welcher MS ist nun für meine Anwendung besser geeignet? Der teure 51603 oder der günstigere 51607?

Vorteil des SMS 51603 NF auf dem Papier ist, dass er auch die Terrestrik in einem Schlag mit erledigt.


*: -4 … +2 db bedeutet nicht, dass die Verstärkung irgendwo in diesem Bereich liegt, sondern dass die niedrigsten für die Sat-Kabelübertragung genutzen Frequenzen um –4 db verstärkt werden (= Dämpfung), während die höchsten um +2 db verstärkt werden. Das nennt man Schräglagenkorrektur oder auch Vorentzerrung und wird gemacht, um der mit der Frequenz steigenden Dämpfung des Antennenkabels entgegenzuwirken.

**: Schickt man in einen Verstärker Frequenzen hinein, kommen nicht nur die heraus, sondern auch Mischprodukte. So wäre z.B. für zwei Eingangsfrequenzen f1 und f2 die Differenzfrequenz 2·f1 – f2 ein Intermodulationsprodukt dritter Ordnung.


[Beitrag von raceroad am 27. Apr 2014, 13:25 bearbeitet]
PeterKn
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Apr 2014, 07:54
Vielen Dank fürdie ausführliche Erklärung!
Habe mir jetzt den SMS 51603 NF bestellt.
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