DVB-S Receiver Klötzchenbildung

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Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Nov 2014, 23:06
Hallo,
ich bin in ein Mehrfamilienhaus (Neubau) gezogen und habe nun Satellitenempfang (hatte davor noch kein SAT-Empfang und kenne mich kaum aus). Da mein Fernseher kein S-Tuner verbaut hat, musste ein SAT-Receiver her. Leider habe ich in unregelmäßigen Abständen extreme Klötzchenbildung (bei verschiedenen Sendern). Ich habe einen Technisat TechniStar S2 Receiver im Einsatz. Habe bereits ein Ersatzgerät, weil ich dachte das erste sei Defekt - jedoch ohne Verbesserung. Auch das Abschalten von der Fritzbox und den DECT-Telefonen bringt keine Besserung. SAT-Kabel habe ich auch getauscht.

Wir haben den Anschluss mit einem Messgerät vom Fachbetrieb überprüft und dabei ist uns aufgefallen das beim Messgerät andere Pegelwerte angezeigt werden wie beim Receiver.

Was kann ich gegen dieses Problem unternehmen? Soll ich einen anderen Receiver-Hersteller verwenden?

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Klausi4
Inventar
#2 erstellt: 26. Nov 2014, 00:58
Die Anzeigewerte von Sat-TV-Receivern und professionellen Sat-TV-Messgeräten kann man grundsätzlich NICHT vergleichen! Beide Pegelanzeigen deuten aber auf schlecht ausgerichtete Sat-Schüssel oder schlecht eingemessene Hausanlage hin - da muss nachgebessert werden.
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Nov 2014, 02:01
Danke für die Info. Wie hoch sollte der Pegel min. sein?
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 26. Nov 2014, 09:51
Ich kann an den Messwerten des Messgeräts nur einen etwas mageren S/N erkennen - alles andere ist sehr gut. Der Pegel liegt schön in der Mitte des Zielbereichs von 52 ... 72dB und beide BER-Werte sind sehr gut.
Auf keinen Fall kann man daraus ablesen, dass die Ausrichtung nicht stimmt.
Der S/N ist mit >12dB aber auch für schlechtes Wetter tauglich, er darf ja bis 7 bei SD runter, dass die zu erwartenden 13...14dB nicht erreicht werden, kann auch an einer 'kleinen' 75er Schüssel oder schlicht an einer schlechten 'Stelle' am LNB liegen.

Nur der Potentialausgleich ist nicht so ganz zulässig ausgeführt, aber immerhin vorhanden - hat aber nix mit dem Empfang zu tun.

Wie heißen denn die Multischalter genau?


[Beitrag von KuNiRider am 26. Nov 2014, 09:57 bearbeitet]
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Nov 2014, 11:10
Das klingt eigentlich gar nicht so schlecht, wenn die Klötzchenbildung nicht wäre.

Ich dachte zuerst der Empfang ist nur in der Nacht schlecht, aber an der Dunkelheit wird es eher nicht liegen :D. Dann ist mir bewusst geworden das wir aktuell etwas Nebel / Bewölkung und eine hohe Luftfeuchtigkeit haben. Jedoch kann es auch nicht sein, das bei jedem kleinen Nebel oder ein paar Wolken das Bild abbricht.

Das heißt der Pegel ist vollkommend ausreichend und muss nicht verstärkt werden?
Sollte ich evtl. meinen Receiver von Technisat TechniStar S2 gegen einen anderen Hersteller tauschen? Falls ja, kann mir jemand eine gute Alternative nennen?
Was genau meinst du mit einer schlechten LNB-Stelle?

Folgende Multischalter sind verbaut:
1x Astro ECOswitch Multischalter AMS 558
2x Astro ECOswitch Multischalter AMS 5516


[Beitrag von Kreuzschlitz am 26. Nov 2014, 11:16 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2014, 12:34
Etwas mehr Pegel erreichst du, wenn du deine Leitung an den obersten Switch anschließt, da sind ja noch 6 Ausgänge frei.
Von Mitte nach oben bringt ~3dB und von unten nach oben sogar ~5...6dB
Dazu unbedingt deinen Receiver + TV + AVR + sonstige irgendwie angeschlossenen Geräte ausstecken - nicht nur ausschalten!
Wenn du die richtige Leitung hast, erlischt auch die zugehörige grüne LED am MS-Ausgang

Technisat macht eigentlich gute Receiver - ich vermute mal, die haben nur ihre Pegelanzeige den heutigen und i.d.R. unsinnigen High-Gain-LNBs angepasst. Bei zwei Geräten kann man einen Receiverdefekt eigentlich ausschließen.
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Nov 2014, 13:33
Am Freitag kommt der Elektriker zu mir, dann werde ich ihn darauf ansprechen.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die LED-Lampe leuchtet wenn alles richtig angeschlossen ist?
Für was steht denn der Begriff: AVR?
Was genau meinst du mit einer schlechten LNB-Stelle?
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2014, 14:04
Genau, wenn die Lampe leuchtet bekommt der Multischalter Spannung vom Receiver und wenn du auf deiner Seite alles stromlos machst, damit du keine geschossen bekommst, muss sie aus gehen

Audio-Video-Receiver weil mit HDMI / Cinch / mit dem Receiver und damit mit dem Antennenkabel verbunden muss auch ausgesteckt werden, genauso der DVD / CDP / Playstation usw. weil Gehäusespannungen anliegen könnten.

Die meisten LNBs sind etwas wellig in der Verstärkung und auch das Rauschmaß schwankt etwas, dadurch ergeben sich Frequenzen die besser oder schlechter sind als der Durchschnitt - in Maßen völlig normal und nicht fehlerhaft. Aus nur einem Messwert und ohne Kenntnis der Schüsselgröße kann man halt S/N nicht wirklich beurteilen.
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Nov 2014, 14:24
Danke für die sehr ausführliche Aufklärung

Gibt es einen "Pauschalgrund" bzw. eine häufige Ursache, warum das Bild bei etwas schlechtem Wetter (ohne Regen/Schnee/Hagel/Sturm) störanfällig wird?
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2014, 14:36
Wasser dämpft die Funkwellen und je mehr Wasser (Gewitterwolken / Regen / Nebel / Schnee) zwischen dir und dem Satellit ist, umso schwächer wird das Signal. Bei vernünftig ausgelegter Spiegelgröße (für Astra 19,2° >=75cm) fällt das Bild aber nur bei Starkregen aus - also auch nur so ca 5...15Minuten/Jahr.
Ganz selten (2x) hatte ich schon Anlagen, wo eine größere halbwegs glatte Fläche so ungünstig unter dem Spiegel war, dass sie im feuchten Zustand (Tau) das Signal verdreht/gegenphasig in den Spiegel reflektierte.
Und alles was irgendwie durch den Empfang kommt - muss das ganze Haus betreffen! Denn was nicht/schlecht empfangen wird, kann der MS auch nicht gut verteilen

Sind eigentlich Sender aller 4 Ebenen betroffen?
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Nov 2014, 16:20
Dann werde ich den Elektriker gleich mal nach der Spiegelgröße befragen.
Die Störung ist mir bei verschiedenen Sendern aufgefallen: Pro7, Sixx, Kabel 1, Vox, ...
Bollze
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2014, 17:27
Bei Empfang eines Satelliten werden, je nach Bedarf, eines von 4 Frequenzbänder zum Receiver durchgeschalten. Möglichweise liegt ein schlechte Entkopplung zwischen diesen Ebenen (Frequenzbänder) vor. Das heisst in das gewünschte Frequenzband hacken Signale von den anderen Ebenen rein. Besonders grosse Satanlagen sind anfällig für dieses Problem.
Das heisst insbesondere bei der Pro7 Gruppe in SD hängt nahezu frequenzgleich auf ein anderen Ebene eine weiterer Transponder, der wahrscheinlich durchschlägt. Bei Regen verschlechtert sich wahrscheinlich die Trennung der Ebenen nochmals, weil sich die Ebenentrennung wahrscheinlich schon vor der LNB minimal verschlechert, das bisschen reicht aus, um das Fass zum überlaufen zu bringen.
Wenn das Signal gestört ist, mal bei den Technisat die grüne Taste drücken, es werden dann die Empfangsparameter für den aktuellen Transponder angezeigt, normalweise. Bei den gestörten Sendern müsste die Signalqualität generell niedrig sein, auch wenn das Bild mal ungestört ist.

Nebenbei, die Farbe der Balken bei Technisat ist nicht zufällig... Grün bedeutet : Signal = gut, gelb bedeutet mittelmässiges Signal, Bild aber stabil, rot bedeutet Signal zur schlecht, Bild gestört.
Mein alter Technisat, wahrscheinlich andere Technisats auch, verrät noch mehr :
0,0 dB bedeutet :beim Receiver arbeitet die digitale Demodulation, aber mit extrem hoher Fehlerrate, kein Bild, 0 dB Receiver gar kein Lock, keine Demodulation möglich.

Vielleicht liegt aber der Hund ganz wo anders vergraben, durch schlechte Entkopplung der Multischalter oder eine schlechte Verkabelung, kann es zur Störungen kommen, wenn bei einen anderen Receiver an dieser Anlage die Ebene gewechselt wird. Dann bricht die Signalqualität von einen guten Wert schlagartig tief ein und erholt sich nachher schnell wieder.

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 26. Nov 2014, 17:33 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#13 erstellt: 26. Nov 2014, 18:07
Es ist zwar nur ein Workarround , aber aus den von Bollze genannten Gründen ist es manchmal sinnvoll ein 3dB Dämpfungsglied vor den High-Vertikal-Eingang zu stecken. Den paar HV-Sendern tut es i.d.R. nicht weh und der Pro7-Transponder wird stabiler empfangen.
Aber das muss der Elektriker ausmessen, ich tu das, wenn der 12480 V(Tele5) gleich oder gar stärker ist, als der 12545 H(Pro7)
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 26. Nov 2014, 21:26
Aktuell ist keine Klötzchenbildung vorhanden, jedoch funktioniert TELE 5 und DMAX nicht.
Habe die Empfangsparameter von verschiedenen Sender fotografiert (laut Anleitung @Bollze).

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[Beitrag von Kreuzschlitz am 26. Nov 2014, 21:36 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 27. Nov 2014, 01:21
Bei DMAX und Tele 5 kann das DECT- Telefon stören
Der Pegel ist allgemein etwas niedrig, was es den Störeinstrahlungen leichter macht. Eventuell könnte hier Inlineverstärker direkt am Multischalter in deiner Ableitung helfen.

Wie sieht es mit der Verkabelung aus ? Gibt es eine Wanddose ? Ist das Kabel ordentlich in der Dose angeklemmt ? Mal ein bisschen den Kontakt Kabel- Dose auffrischen, dadurch verringert sich die Übergangswiderstände, was auch die Schirmung verbessert. Das Kabel zwischen Dose und Receiver ist ein vorgefertiges Kabel ? Manche dieser Kabel sind von sehr minderwertiger Qualität. Ein selbstgebautes Kabel mit guten Kabel ist da besser.

Bollze
KuNiRider
Inventar
#16 erstellt: 27. Nov 2014, 08:11
Für den Tele5 reicht auch schon ein nicht fest angezogener F-Stecker am Anschlusskabel.
Einfach mal das eigene DECT-Telefon komplett stromlos machen - also auch Akku raus - wenn nun Tele5 tut, ist es was in dieser Richtung.

Pro 7 ist nicht so toll und pegelmäßig schlechter als der Tele5 - nicht gut - s. o.

Was man noch erkennen kann ist, dass der TE eine lange Leitung hat er wohnt also vermutlich in einem der oberen Stockwerke Je höher die ZF' desto niedriger ist der Pegel, weil die Multischalter kaum eine Entzerrung bieten, was bei Spiegel und Teilnehmer oben und MS im Keller nicht gut ist. Falls nicht schon so gemacht, gehört dieser Teilnehmeranschluss an den obersten MS. Alternativ einen kleinen Inlineverstärker mit großer Entzerrung (~10...17dB ansteigend, mglst. mit Pegelsteller) an den Ausgang des MS oder einen richtigen entzerrenden Kaskadenverstärker vor den MS oder noch besser zwischen 1. und 2. MS - dann müssen aber die Leitungen anders angeschlossen werden:oben kurze / mitte lange / unten mittlere Längen.
Kreuzschlitz
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 27. Nov 2014, 11:06
Vielen Dank für eure ausführliche Hilfestellung, ich werde das mit den DECT-Telefonen heute Abend ausgiebig testen. Ich vermisse meinen Kabelanschluss...

Was kann ich gegen die DECT-Störung unternehmen (sollte die Probleme machen)? Die Dosen (Telefon & Internet) liegen genau nebeneinander. Der Receiver steht 30 cm und die Fritzbox 50 cm von der Dose entfernt. Die zwei DECT-Telefone sind in der Wohnung verteilt. Ich verwende folgendes SAT-Kabel deleyCON [1,5m] SAT Antennenkabel, es ist handfest an einer Unterputzdose verschraubt. Ich wohne im 1. OG (das Mehrfamilienhaus hat EG + 3x OG).


[Beitrag von Kreuzschlitz am 27. Nov 2014, 11:09 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#18 erstellt: 27. Nov 2014, 12:06
In einen Mehrfamilienhaus können auch die Telefone aus der Nachbarschaft stören, je nach dem wo die Satleitung langegeführt wurde.
Wie gesagt gegen Störeinstrahlung hilft eine Pegelanhebung nahe des Multischalters, weil ein stärkeres Signal unterdrückt die Störungen entsprechend besser.
Ich würde mal meinen Ausgang am Multischalter prüfen (lassen), möglichweise arbeitet der Multischalter auf diesen Port mangelhaft, das Signal ist schwächer/mangelhafter wie auf den anderen Anschlüssen Auf den Bild von der Verteilung ist zu sehen, dass weiter oben noch paar Anschlüsse frei sind. Vielleicht geben diese Ausgänge ein besseres Signal aus mit höheren Pegel aus und das Problem mit den Aussetzern sind dann auch Geschichte.



Bollze
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