Sat-TV schauen ohne kabel zu legen?

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webuschi
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 27. Jan 2015, 22:32

Hallo,

ich möchte von DVB-T weg und eine Schüssel an die Wand bauen. Gibt es eine Möglichkeit, das Signal von der Schüsel ohne Kabel in den Fernseher zu bekommen?

Und wenn nicht, welche Möglichkeiten gibt es, möglichst wenig Kabel zu verwenden? Z.B. einen Receiver auf dem Dachboden stellen und von dort über die Steckdose oder per Funk oder oder oder...in den TV reinzukommen?

Danke im Voraus, Axel

Radiowaves
Inventar

#2 erstellt: 27. Jan 2015, 23:23

Hallo,

die Schüssel braucht Strom, da draußen ist Elektronik drin im LNB, die will versorgt werden.

Klassische Verteilung, geht mit jedem Satreceiver: für einen angeschlossenen Empfänger: 1 Kabel nach draußen, Single-LNB. Für 2 Empfänger: 2 Kabel nach draußen, Twin-LNB. Für 3 oder mehr als 3 Empfänger: 4 Kabel nach draußen, Quattro- oder Quad-LNB, je nach Aufbau der Anlage. Entsprechend viele Kabel gehen dann auch in die Wohnung.

Unicable-Verteilung, geht nur mit Unicable (Sat-SCR)-tauglichen Receivern und braucht ein Unicable-LNB. Damit kann man meist bis zu 4 Empfänger an ein Kabel hängen. Dann ginge nur ein Kabel in die Wohnung.

Es gibt "fernsteuerbare" Receiver mit 4 Tunern, die nach einem speziellen Sat-over-IP-Protokoll angesteuert werden. Den stellt man sich dann nahe an die Schüssel (wo man mit dem Kabel anständig hinkommt), hängt ihn ins Netzwerk und läßt ihn laufen. Ich hätte keine Lust auf dauerhaft auf dem Dachboden laufende Geräte...

Der Receiver hört auf spezielle IP-Kommandos von passenden Endgeräten und kann bis zu 4 Programme gleichzeitig empfangen und auf IP umsetzen. Es bietet sich allerdings an, hier statt WLAN stabiles schnelles Kabel-LAN zu verwenden. Wenn der Sat-over-IP-Receiver unicable-fähig ist, geht das prima mit einem Unicable-LNB und nur einem Kabel nach draußen.

Wie das LAN-Signal in die Wohnung kommt, wäre dann zu sehen. Da gibt es auch Lösungen über das Steckdose.

webuschi
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 29. Jan 2015, 22:24

Hi,
vielen Dank für deine Antwort.

Was sind denn "passende Endgeräte, auf die der Receiver hört"? Ein Fernseher, mit dem ich über die Fernbedienung das Signal zum Umschalten über die Netzwerkverbindung zum Receiver schicke?

Und falls nicht, womit schaltet man denn einen solchen Receiver sonst um?

Wie gut kommt das Signal eigentlich durch einfach verglaste Fenster? Es stünde günstig für die Ausrichtung zum Satelliten. Es ist ca. 50 x 30 cm groß.

Ich habe eine solche Dose in der Wand wie im Anhang zu sehen.

Kann ich die Blende abschrauben und eine Sat-Buchse anstelle der oberen Koax-Buchse anbringen? Dann müsste ich doch nicht kabellos übertragen. Oder ist da schon von vorne herein das falsche Kabel in der Wand drin?

Vielen Dank und Gruß, Axel

[Beitrag von webuschi am 29. Jan 2015, 22:33 bearbeitet]

Radiowaves
Inventar

#4 erstellt: 29. Jan 2015, 23:35

Hallo Axel,

ich habe selbst keinerlei Erfahrungen mit Sat-over-IP. Passende Endgeräte könnten sein:

- Receiver extra für Sat-over-IP. Gibt es.

- Receiver, die einerseits ganz normal am Sat-Kabel betrieben werden können und andererseits die Sat-over-IP-Fähigkeit eingebaut haben. Dann bleibt der Antenneneingang frei und es wird der Netzwerkanschluß oder WLAN genutzt. Gibt es inzwischen auch.

- Smart-TVs, die sowieso ins Internet können (Youtube, Bilder- und Videosammlung im Heimnetzwerk, Browser, ...). Da wäre es naheliegend, auch eine Steuer-Software für solche Sat-over-IP-Empfänger einzubauen. Dunkel erinnere ich mich, daß Panasonic das wohl in einigen Geräten der aktuellen Serien getan hat. Neben Kabel analog, Kabel digital, Sat und DVB-T taucht bei der Sendereinstellung dann auch Sat over IP auf. Ja - war letztes Jahr:

http://www.panasonic...ic-viera-sat_ip.html - ob andere Hersteller nachgezogen haben, weiß ich nicht.

- Tablets, PCs etc. mit passender Software könnten es auch, ebenso Smartphones. Was da alles schon geht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Technisch ist es genau das, was Du vermutest: "Ein Fernseher, mit dem ich über die Fernbedienung das Signal zum Umschalten über die Netzwerkverbindung zum Receiver schicke" - der Sat->IP-Server liefert dann den Datenstrom des gewünschten Programms zum Endgerät.

Wie gut kommt das Signal eigentlich durch einfach verglaste Fenster?

Es wird davon abgeraten, aber es gibt Fälle, in denen es funktioniert hat mit entsprechend großen Spiegeln. Sobald die Scheiben metallisiert sind, ists aber aus. Hier könnte was sein:

www.youtube.com/watch?v=cu4o291cGgQ

Und hier steht mehr dazu:

http://www.digitalfe...er-Glas.61938.0.html

Dein "Loch" (Fenster) ist viel zu klein für Empfang hinter Glas. Es wäre auch zu klein für eine als normal empfohlene Spiegelgröße ohne Fenstershceibe dazwischen.

Deine Dose ist interessant. Warum hat die 3 Anschlüsse? Mach mal bitte die Blende ab und schau nach, was auf dem Tragring der Dose für eine Typenbezeichnung steht, so eine erkennbar ist. Stell am besten noch ein Foto rein.

Buchsen in Dosen kann man nicht tauschen, aber wenns eine 3-Loch-Dose ist, hat das normalerweise einen Grund. In diesem Falle könnte es eine Sat-taugliche Dose sein.

KuNiRider
Inventar

#5 erstellt: 30. Jan 2015, 02:10

Das ist eine recht alte Wisi Satdose ( mit katastrophal ungeschirmten Winkelsteckern

)
Und mit einem passenden Kabel IEC-Stecker auf F-Stecker ( oder Kurzadapter IEC-Stecker auf F-Buchse und normales Sat-Anschlusskabel) kann man vermutlich sofort Sat empfangen. Man kann natürlich auch die Dose tauschen.

webuschi
Schaut ab und zu mal vorbei

#6 erstellt: 30. Jan 2015, 14:33

Hallo,

danke für den Link zum Glasempfang. Fällt wohl aus.

Ich werde die Dose mal aufschrauben und ein Foto machen. Wenn die Leitungen in meinen Wänden zu gebrauchen sein sollten, nehme ich die natürlich gerne.

Die Winkelstecker sind Elektromarktware. Wo kaufe ich denn vernünftige Stecker? Und was sind vernünftige? Und wo bekomme ich vernünftige Kabel? Die Beschreibung für gute Kabel habe ich gefunden. Der Fred über Antennendosen zeigt leider keine Bilder mehr.

Danke und Gruß, Axel

[Beitrag von webuschi am 30. Jan 2015, 14:35 bearbeitet]

KuNiRider
Inventar

#7 erstellt: 30. Jan 2015, 15:07

Winkelstecker z. Bsp. den Hirschman Koswi 3 bzw Kupplung

Kokwi 3 oder Preisen KSW oder KKW 1000 / 2000
fertige Kabel mit Winkelstecker gibt es auch bei Preisner das

FS-KSW2030 sollte für deine Dose das passende Satkabel sein.

Radiowaves
Inventar

#8 erstellt: 30. Jan 2015, 15:27

Für Standardkabel mit knapp 7 mm Außendurchmesser passen i.d.R. auch die genialen, aber teuren IEC-Stecker von Cabelcon:

http://www.antennenland.net/IECM-56-51-Self-Install

http://www.antennenland.net/IECf-56-51-Self-Install

http://www.antennenland.net/IECM-56-51-Self-Install_1

http://www.antennenland.net/IECf-56-51-Self-Install_1

Die Winkelversion hat einen etwas kurzen Schenkel, bei Deiner Dosenabdeckung sollte sie aber passen. Zu kurz ist sie bei gewölbten Deckeln und tiefsitzenden Buchsen.

Auf dünne Kabel passen die Stecker nicht, da eine Hülse mit einem Durchmesser von 5.1 mm im Steckerkörper zwischen Folie und Geflecht geschoben werden muß, was nur bei Standardkabeln mit etwa 1 mm Innenleiterdurchmesser und 4.7 oder 4.9 mm Dielektrikumsdurchmesser (das weiße Isoliermaterial um den Innenleiter herum) möglich ist. Sinnlos sind die Stecker auch an schlecht geschirmten Kabeln.

Fertige Kabel hochwertiger Machart (meist mit Kompressionssteckern, die mit einer speziellen Zange auf das Kabel verpreßt werden) findet man u.a. bei Amazon oder in der Bucht bei diversen Anbietern. Da gehört auch immer ein hochwertiges, zwei- oder dreifach (nicht mehr!) geschirmtes Vollkupferkabel zwischen die Stecker.

Kann man fertig auch hier kaufen, ist ein sinnvoller Verwendungszweck für Kabelreste, die beim Versand übrigbleiben:

http://www.antennenland.net/IECM-IECF-Kabel

Warum hast Du eine Sat-Dose? Ist die zufällig verbaut worden oder hat das einen Sinn? Wohnst Du zur Miete in einem Mehrfamilienhaus? Hast Du vielleicht eine Satschüssel übersehen? Oder kennst Du die Gegebenheiten vor Ort bestens und bist Dir sicher, daß das andere Ende des Kabels in der Wand nicht an eine Satanlage angeschlossen ist?

Wo geht das Kabel hin? Was ist dort? -> Foto.

webuschi
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 30. Jan 2015, 22:20

Vielen Dank euch beiden für eure Antworten!

Wir wohnen in einem Einfamilienhaus, das wir so übernommen haben. Bis jetzt Stecker in die Wand und TV über Antenne auf dem Dachboden. Hat bis jetzt gereicht. Aber jetzt nicht mehr, deswegen wollen wir dieses Jahr endlich ne Sat-Anlage montieren.

Ich brauche noch ein paar Tage, um eure Informationen alle aufzunehmen.

Ich habe über inside digital den Dune-Receiver irgendwas blabla 201 ins Auge gefasst. Der ist schön klein. Oder einer mit integrierter Festplatte. Als Schüssel hatte ich die 80 cm Kathrein erkoren.

Auf jeden Fall nochmals: vielen Dank bis hier!

Gruß, Axel

Radiowaves
Inventar

#10 erstellt: 30. Jan 2015, 23:31

Antenne bislang unter Dach? Dann nur ein Stichwort: auf dem Dach (Satschüssel) wird, wenn es richtig gemacht werden soll, eine Blitzschutzlösung fällig, die verhidnert, daß die Antenne zum "Blitzeinleiter" wird. Das ist Sache von Blitzschutzfachkräften und teurer als die eigentliche Schüsselinstallation. Du kannst hier eine Menge dazu finden.

Suchworte: Fangstange, Erder, Potentialausgleich, Direkterdung, mastnah, schleifenfrei

(Ja, ich weiß, geschätzt 90% der Schüsselinstallationen ignorieren das, ich wills aber erwähnt haben.)

Wesentlich einfacher und kostengünstiger wäre, die Schüssel nicht aufs Dach, sondern im geschützten Bereich der Fassade anzubringen. Das ist der Bereich unterhalb 2 Meter unter der Dachrinne / Dachkante, 2 Meter von Hausecken weg, seitlicher Abstand von mindestens 10% der Höhe über Erdboden von metallenen Teilen (Dachrinnenfallrohre, Balkongeländer) und nicht mehr als 1,5 Meter von der Hauswand abstehend. In diesem Bereich gelten Antennen als vertretbar sicher gegen Blitzeinschläge und es reicht Potentialausgleich statt aufwendigem Blitzschutz.

Kathrein ist gut und teuer, Gibertini SE ist nahezu vergleichbar stabil. 75 cm oder 80 cm sind ok für Astra-only. LNB von Alps, so lange noch zu bekommen und solange keine Spezial-Lösungen (Unicable-LNB) nötig sind.

Wenn das vorhandene Kabel ok ist (vielleicht findet sich auf dem Dachboden ein Aufdruck auf dem Kabelmantel, der ins Haus runter geht), kann es freilich verwendet werden. Interessant für die Umrüstung ist dann noch die Frage, ob es mehrere Dosen in den einzelnen Räumen gibt und ob die alle hintereinander am gleichen Kabel hängen (wäre bei der Dose vom Foto eher ausgeschlossen...) oder alle ihr eigenes Kabel auf den Dachboden haben.

Receiver: ideal ist ein im TV eingebauter Sat-Empfänger (heute sehr weit verbreitet bei Neugeräten), da hat man eine Kiste weniger und nur eine Fernbedienung. Aufnahmen sind meist ebenfalls auf USB möglich, aber mit dem TV verheiratet und nicht auslesbar / austauschbar (Ausnahme: TechniSat und Samsung eventuell mit einer nicht ganz legalen Lösung).

Nachteil: Radiohören über Sat (volle öffentlich-rechtliche Auswahl!) nur über den TV. Deshalb ist ein zweiter Receiver für Radio und freie TV-Aufnahmen nicht übel, wenn man Radio nutzen will. Meine Meinung.