Einkabelsystem und kein Lowband

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sirector
Neuling
#1 erstellt: 11. Jan 2018, 12:07
Hallo zusammen,

ich bin Mieter in einem Mehrfamilienhaus. Es existiert im Nachbarhaus eine Satelliten-Anlage bestehend aus Sat-Schüssel -> dtron DES 1 MK II (Aktives Digitales Einkabelsystem) -> 67004 SAT VT 06 SAT-Verteiler. Von dort aus geht in jede Wohnung dort und auch in unser Haus ein Kabel und wird noch mal auf 2-3 Dosen verteilt. Ich schätze die Teilnehmer auf ca. 12. Die Teilnehmer im Haus haben keine Kennung zugewiesen bekommen.

20180111_091637 20180111_091646

Nun habe ich mir ein HD+-Modul inkl. Karte gekauft, bemerke aber jetzt, dass mir sämtliche HD-Sender fehlen, außer Sonnenklar HD, DMAX HD und die WRD HD-Sender. Ich habe bereits etwas gelesen und denke daher, dass es nur Sender des Lowband sind, die mir fehlen. Ich bekomme ca. 360 Sender per Suchlauf, unter anderem viele verschlüsselte Sky-Sender (auch in HD)

Gibt es etwas was ich tun kann, oder muss die Anlage umgerüstet werden. Auf was muss evtl. geachtet werden. Ich müsste dann in Verhandlung mit meinem Vermieter treten.


[Beitrag von sirector am 11. Jan 2018, 12:09 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 11. Jan 2018, 12:37

sirector (Beitrag #1) schrieb:
Gibt es etwas was ich tun kann, oder muss die Anlage umgerüstet werden.

Verbaut ist ein total veraltetes statisches Einkabelsystem, nicht zu verwechseln mit teilnehmergesteuerten Systemen ("Unicable"). Prinzipbedingt können an der vorhandenen Anlage nur die Transponder des horizontalen Highbandes, von den drei anderen Ebenen aber lediglich zwei umgesetzte Transponder empfangen werden. Damit fehlen fast alle HD-Programme der öffentlich-rechtlichen Anstalten und auch die von HD+.

Um alle Programme zugänglich zu machen, muss auf ein teilnehmergesteuertes System umgebaut werden. Dazu reicht es aber i.A. nicht, nur den Baustein tauschen. Vielmehr müssen auch alle Antennensteckdosen im Gebäude gewechselt werden, im Fall einer wohnungsübergreifenden Installation durch Userband-selektiv programmierte Schutzdosen.


Ich schätze die Teilnehmer auf ca. 12.

Wohnungen oder Dosen?


Im Ist-Zustand kannst Du lediglich manuelle Suchen auf
  1. 10710 MHz, Symbolrate 27500 kSym/s
  2. 10790 MHz, Symbolrate 22000 kSym/s
anstoßen. Ich weiß das zwar nicht konkret vom vorhandenen Baustein, aber i.d.R. bringt 1) den Transponder mit u.a. DMAX SD sowie Sport 1 SD, 2) den mit u.a. arte SD.
sirector
Neuling
#3 erstellt: 11. Jan 2018, 12:40

raceroad (Beitrag #2) schrieb:


Ich schätze die Teilnehmer auf ca. 12.

Wohnungen oder Dosen?

Damit meinte ich Wohnungen. Innerhalb der Wohnungen wird noch mal auf 2-3 Dosen verteilt. Desweiteren habe ich gerade gesehen, dass vom Dachgeschoss aus in die unteren Wohnungen verteilt wird, also in die Dose im Dachgeschoss von da aus wieder raus in die Wohnung drunter.
sirector
Neuling
#4 erstellt: 11. Jan 2018, 12:48
Gibt es Konstellationen, die du empfehlen könntest? Am Besten welche, bei denen möglichst wenig getauscht werden muss? Mit welchem Preis muss ich i.d.R. rechnen?
raceroad
Inventar
#5 erstellt: 11. Jan 2018, 13:13

sirector (Beitrag #3) schrieb:
Desweiteren habe ich gerade gesehen, dass vom Dachgeschoss aus in die unteren Wohnungen verteilt wird, also in die Dose im Dachgeschoss von da aus wieder raus in die Wohnung drunter.

Laut Bild gibt es sechs Stammleitungen. Noch ideal innerhalb einer wohnungsübergreifenden Installation wäre, wenn symmetrisch jede Stammleitung zwei Wohnungen versorgt. Denn weit verbreitet ist bislang leider immer noch nur das ältere Einkabelprotokoll EN 50494 ("Unicable"), in dem man auf acht Tuner pro Stammleitung beschränkt ist. Mit jeweils zwei Wohnungen pro Stammleitung könnten immerhin pro Wohnungen vier Tuner in EN 50494 versorgt werden.

Diese Anmerkung hilft direkt nicht weiter. Sie soll Dir klarmachen, dass ein Wechsel auf ein teilnehmergesteuertes System zwar dringend anzuraten, aber nicht so einfach umzusetzen ist. Schwierig wird es vor allem, wenn der Aufbau des häuslichen Verteilnetzes nicht bekannt ist.



sirector (Beitrag #4) schrieb:
Gibt es Konstellationen, die du empfehlen könntest? Am Besten welche, bei denen möglichst wenig getauscht werden muss? Mit welchem Preis muss ich i.d.R. rechnen?

Zunächst einmal ist das Kaffeesatzleserei, solange der Aufbau im Haus nicht klar ist. Aber wenn man von immer zwei Wohnungen an jeder der sechs Stammleitungen ausgeht:

Rein aus technischer Sicht für ideal hielte ich drei JPS0502-16... Die kosteten aber alleine zusammen rund 1500,- €. Dazu kämen die nicht unerheblichen Kosten für den Tausch der Dosen.

Anders Extrem wären Umsetzer von Inverto (+ baugleiche), die weniger als ein Drittel kosteten, von denen ich aber klar abrate. Unten der noch gegebenen Rahmenbedingung, dass das neuere Einkabelprotokoll nur von recht wenigen Receivern / TVs unterstützt wird, hielte ich die Umsetzer von Delta wie MSU 402-16 K für wenig geeignet, weil pro Wohnung nur zwei Umsetzungen in EN 50494 zur Verfügung stünden. Infrage kämen vielleicht noch drei EXD 1532 (bzw. EXD 2532) von KATHREIN (zusammen grob 800,- € mittlerer Preis Online-Handel).


Wichtiger Nachtrag, das hatte ich vergessen noch klarer herauszustellen: Alle Bewohner benötigen Receiver / Tuner, die zumindest mit EN 50494 kompatibel sind! Das kann zu einem Akzeptanzproblem führen, wenn nicht kompatible Bestandsgeräte vorhanden sind.


[Beitrag von raceroad am 11. Jan 2018, 13:35 bearbeitet]
sirector
Neuling
#6 erstellt: 11. Jan 2018, 13:36

raceroad (Beitrag #5) schrieb:
Schwierig wird es vor allem, wenn der Aufbau des häuslichen Verteilnetzes nicht bekannt ist.

Ich meine aus dem Nachbarhaus kommt eine Leitung in unser Haus und wird von oben nach unten "weiter verteilt". Klemmt die Wohnung im Dachgeschoss ihre Sat-Dosen ab, kommt im ganzen Haus kein Signal mehr an.

Im Dachgeschoss sieht es so aus, dass in der Sat-Dose 2 Kabel ankommen, eins Input und eins Output in die Wohnung darunter.
raceroad
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2018, 14:57

sirector (Beitrag #6) schrieb:
Ich meine aus dem Nachbarhaus kommt eine Leitung in unser Haus und wird von oben nach unten "weiter verteilt".

Wo wurde denn das Bild mit dem DES 1 MK II aufgenommen? Wenn sich diese Kiste im von Dir bewohnten Haus befindet, dürfte vom Nachbarhaus über ein Kabel allenfalls Terrestrik / Kabel-TV kommen. Denn außer Terrestrik / CATV sind am DES.. drei LNB-Zuführungen angeschlossen. Es würde mit einem statischen System auch keine Sinn machen, sich mehrere LNB-Signal vom Nachbarhaus zu holen.


Klemmt die Wohnung im Dachgeschoss ihre Sat-Dosen ab, kommt im ganzen Haus kein Signal mehr an.

Dazu passt aber nicht, dass es vom DES 1 MK II auf einen voll belegten 6-fach Verteiler geht.


So oder so: Wir kommen hier nicht wirklich weiter. Dein "Ich meine … " ist keine Grundlage für eine Planung. Eine Planung brächte auch nichts, wenn der Wille zu einer Umrüstung fehlt. Ich konnte nicht mehr, als Dir zu sagen, dass momentan nicht defektbedingt, sondern wegen der Dinosauriertechnik die meisten HD-Progamme fehlen, es in Form von teilnehmergesteuerten Einkabelsystemen eine Alternativ gibt, die sich allerdings leider nicht so einfach und in guter Qualität auch nicht für ein Taschengeld realisieren lässt.

Viel einfach umsetzbar wäre, das betagte statische System durch ein aktuelleres zu ersetzen. Das brächte zwar nicht alle Astra-Programme, weswegen ich diesen Ansatz nicht für langfristig sinnvoll halte. Man könnte jedoch die öffentlich-rechtlichen HD-Programme wie auch die (meisten) von HD+ einspeisen. Das war technisch zwar schon lange möglich, früher aber sehr teuer (ab ca. 4-5 k€ für 30 frei wählbare Transponder). Inzwischen bekommt man das im Prinzip ab rund 100,- €. Aber: Wenn ich schreibe, dass nicht alle Astra-Programme zur Verfügung stünden, meint das konkret, dass man die ör- / HD+-HD-Programme nur dann einspeisen könnte, wenn man an anderer Stelle Inhalt streicht. Das beträfe vor allem einen nicht unerheblichen Teil der Sky-Programme. Ich halte es bei 12 Parteien durchaus für denkbar, dass es darunter Sky-Nutzer gibt, obwohl auch ein Teil der Sky-Programme im Moment fehlt.
sirector
Neuling
#8 erstellt: 12. Jan 2018, 00:06
Ich danke dir für die ausführlichen Erklärungen. Das dient in erster Hinsicht der Argumentation.

Das DES 1 MK II hängt im Nachbarhaus. Aber die Spekulationen brauchen wir nicht weiter führen. Infos habe ich jetzt genug. Vielen Dank noch mal.
raceroad
Inventar
#9 erstellt: 12. Jan 2018, 13:01

sirector (Beitrag #8) schrieb:
Das DES 1 MK II hängt im Nachbarhaus.

Frage noch meinerseits aus Interesse: Bezog sich die Zahl von 12 Wohnungen auf das von Dir (mit)bewohte Haus oder den Gesamtkomplex?


Btw.: Auf den Bildern sieht man rein gar nichts von einem Potenzialausgleich. Das Fehlen desselben stellt schon für ein einzelnes Gebäude einen eklatanten Sicherheitsmangel dar. Noch problematischer wird dies durch von Haus zu Haus verlegte Antennenkabel. Zeitgemäß wäre, zwischen den Gebäuden nur ein nicht metallarmiertes (!) optisches Kabel zu verlegen.
sirector
Neuling
#10 erstellt: 12. Jan 2018, 13:13
Die 12 Wohnungen waren auf beide Häuser bezogen, also 6 pro Haus.

Ich habe inzwischen mit meinem Vermieter gesprochen. Er beauftragt ihn den nächsten Tagen einen Elektriker. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.
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