Netzfilter als Schutz vor Netzteildefekt?

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corza
Inventar
#1 erstellt: 28. Jul 2012, 10:32
Hallo

Also meine Eltern hatten ihren neuen Phillips TV kaputt diese Woche. Da kam dann einer der hatte das Netzteil soweit ich das richtig verstanden habe ausgetauscht. Das war schrott und sie sagte da war ein richtiger Brandfleck auf der Platine o.ä
War nicht dabei kann es nicht genau sagen.

Dann fragte die was sie denn vorbeugend tuen könnte da meinte der Techniker dass das durch schwankungen im Stromnetz kommen kann usw da würde ein Netzfilter helfen.

Kenne mich mit dem teil gar nicht aus. Aber wenn ich das hier in die suche eingebe dann lese ich immer was von klangverbesserung und nicht von Schutz.

Und wenn ich das in die suchmaschine eingebe dann kommen da so überspannungsschutzleisten.

Ich selbst besitze ja diese normale 5er Leiste von APC ohne Telefon usw.
Hat die auch schon sowas drin?
würde das schon helfen das meine Mutter sowas dann einfach vor die Anlage TV usw macht?
Schnuckiputz
Stammgast
#2 erstellt: 28. Jul 2012, 14:57

corza schrieb:
Hallo

Also meine Eltern hatten ihren neuen Phillips TV kaputt diese Woche. Da kam dann einer der hatte das Netzteil soweit ich das richtig verstanden habe ausgetauscht. Das war schrott und sie sagte da war ein richtiger Brandfleck auf der Platine o.ä
War nicht dabei kann es nicht genau sagen.

Dann fragte die was sie denn vorbeugend tuen könnte da meinte der Techniker dass das durch schwankungen im Stromnetz kommen kann usw da würde ein Netzfilter helfen.


Die Hauptursache für frühe Netzteildefekte sind die Verwendung von billigstem Elektronikschrott für die Netzteile und/oder die bewußte Unterdimensionierung einzelnen Bauteile/Kondensatoren. Das passiert auch bei Markengeräten. Damit wird die Laufzeit des Gerätes planmäßig verkürzt, damit es nach Ablauf der Garantie nicht allzu lange hält und die Leute alle paar Jahre ein neues Gerät kaufen müssen ... zur Freude von Handel und Industrie.

Dazu gibt es sogar einen separaten Thread "Geplante Obsoleszenz!" Oder gib den Begriff mal bei Google ein, Du wirst aus dem Staunen nicht mehr herauskommen! Sei also froh, daß das Netzteil so früh, d.h. innerhalb der Garantie, durchgeknallt ist, so trägt wenigstens der mutmaßliche Verursacher (Philips) die Kosten!
corza
Inventar
#3 erstellt: 28. Jul 2012, 19:57
ja davon habe ich leider schon gehört.
Und wegen dem Netzfilter ansich ?
Uwe_Mettmann
Inventar
#4 erstellt: 28. Jul 2012, 20:59

corza schrieb:
Und wegen dem Netzfilter ansich ?

Ein Netzfilter schützt nicht, wenn, dann muss ein Überspannungsschutz integriert sein und das ist auch nur ein sehr begrenzter Schutz. Wenn man eine Überspannungsschutznetzleiste einsetzt, ist zu beachten, dass alle Geräte Schutzklasse I (->Wikipedia), die miteinander verbunden sind, an der selben Überspannungsschutzleiste angeschlossen sein müssen. Auch müssen die Antennenleitungen über diese Überspannungsschutzleiste geführt werden. Gleiches gilt eventuell sogar über LAN-Leitungen.

Wie aber schon gesagt, ist so eine Überspannungsnetzleiste nur ein begrenzter Schutz und normalerweise sind Netzteile sogar unempfindlich gegen über kurzen Impulsen von 1000 V und mehr. Wenn man also in einer größeren Stadt wohnt, in der Stromversorgungsleitung unterirdisch verlegt sind, macht daher eine Überspannungsnetzleiste wenig Sinn. In ländlichen Gegenden kann das anders aussehen, aber dann sollte man an dem Überspannungsschutzmaßnahmen am Gebäude anfangen.

Auf den Internetseiten von Herstellern von Überspannungsschutzmaßnahmen (z.B. der Firma Dehn) findet man entsprechende Hinweise und hilfreiche Erläuterungen.


Gruß

Uwe
corza
Inventar
#5 erstellt: 28. Jul 2012, 21:37
also ist es dann ratsam das sie sich (so wie ich ) diese Überspannungsschutzleise von APC holt?
Das ist also das einzige ,,günstige,, was man selbst machen kann??
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 28. Jul 2012, 22:00

corza schrieb:
also ist es dann ratsam das sie sich (so wie ich ) diese Überspannungsschutzleise von APC holt?

Wie gesagt, nur ein begrenzter Schutz und es muss eine Leiste sein, die auch Anschlüsse für die Antennenleitung hat.

Bisher ist mir noch nie ein Gerät wegen Überspannung gestorben. Ich gehe auch davon aus, dass die Ursache für den Defekt beim Philips-TV eine andere als eine Überspannung ist.


Gruß

Uwe
corza
Inventar
#7 erstellt: 29. Jul 2012, 19:18
ja das wird wohl. Aber fürs gewissen.

Und warum Antennenanschluss? SO ein Kabel habe wir gar nicht. Oder wie genau ist das gemeint.
Uwe_Mettmann
Inventar
#8 erstellt: 29. Jul 2012, 20:15
Ich meine, dass die Antennenleitung über die Überspannungsnetzleiste geführt werden muss. Dabei ist es egal, ob nun über DVB-T, SAT oder Kabel empfangen wird.

Der Grund ist, dass die Überspannungsnetzleiste ja die Überspannung über den Schutzleiter ableitet. Da dieser aber einen (wenn auch geringen) Widerstand hat, steigt bei einer Überspannung das Schutzleiter- und damit Massepotential der Geräte an.

Das Erdpotential der Antennenanlage bzw. Kabelanlage bleibt aber gleich, so dass jetzt ein erheblicher Ausgleichstrom vom Schutzleiter über die Geräteverkabelung und über die Antennenleitung hin zum Erdpotential der Antennen- bzw. Kabelanlage fließt. Der Strom kann so hohe Werte annehmen, dass die Geräte Schaden nehmen können. Daher muss das Schutzleiterpotential der Geräte und die das Potential der Antennenleitung auf die gleiche Ebne gebracht werden. Dies macht man am einfachsten, indem man den Schirm der Antennenleitung mit dem Schutzleiter verbindet. Überspannungsnetzleisten mit Antennenanschlüssen machen dies und haben zusätzlich noch für die Antennenleitung einen Überspannungsschutz integriert.

Selbstredend sollte man aus Sicherheitsgründen den Antennenschirm nicht selber an den Schutzleiter ranbasteln, wenn die Überspannungsnetzleiste keine Antennenanschlüsse hat. Wenn man es doch machen möchte, dann so, wie hier (Beitrag #474) beschrieben.

Eine andere Möglichkeit ist, den Schirm der Antennenleitung galvanisch aufzutrennen. Dennoch muss er für hohe Frequenzen natürlich weiterhin durchverbunden sein. Beide Ziele kann man erreichen, indem man ein Mantelstromfilter einsetzt, z.B. den GTR 02-1 von Delta. Der hat dann auch noch gleich einen Überspannungsschutz eingebaut. Da der aber F-Anschlüsse hat, brauchst du andere Antennenkabel (z.B. FS-KK 2015 und FS-KS 2015). So einen Mantelstromfilter kann man allerdings nicht bei SAT-Empfang verwenden.


Gruß

Uwe
corza
Inventar
#9 erstellt: 30. Jul 2012, 09:02
wir haben Sat empfang und ganz ehrlich ist mir das nun schon alles zuviel ,,wissen,, . Komme da nicht mehr ganz mit.

und wenn ich zb bei apc gucke haben die Leisten keinen F Stecker anschluss sondern nur antenne. Naja


aber um noch mal zur Ursprungsfrage zurück zu kommen. Einen netzfilter als ,,Gerät,, zum einstecken oder so gibt es gar nicht???


[Beitrag von corza am 30. Jul 2012, 09:03 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#10 erstellt: 30. Jul 2012, 22:38

corza schrieb:
und wenn ich zb bei apc gucke haben die Leisten keinen F Stecker anschluss sondern nur antenne. Naja

Es gibt entsprechende Adapter. Es stellt sich allerding die Frage, ob die Überspannungsnetzleiste das SAT-Signal möglichst ungedämpft passieren lässt. Schwierig das rauszubekommen, weil zu den Netzleisten zu diesem Punkt meist keine Daten angegeben werden.


corza schrieb:
aber um noch mal zur Ursprungsfrage zurück zu kommen. Einen netzfilter als ,,Gerät,, zum einstecken oder so gibt es gar nicht???

Natürlich gibt es die. Diese schützen dann das Gerätenetzteil aber die Signalanschlüsse sind eventuell sogar stärker gefährdet als ohne Überspannungsnetzleiste (siehe mein letzter Beitrag). Nur wenn alle Geräte einen flachen Netzstecker haben, kann man sicher sein, dass diese Gefahr nicht besteht.

Du siehst, das Ganze ist kompliziert und eine falsch eingesetzte Überspannungsnetzleiste kann auch mehr schaden als nutzen.


Gruß

Uwe
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