SCART, YUV, YPbPr ich blicks nicht.

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fox.hunter
Stammgast
#1 erstellt: 13. Mai 2008, 13:49
Servus,

eigentlich dachte ich ja, alles Threads durchgelesen zu haben, aber irgendwie passen die Antworten nicht so 100% zu meinem aktuellen Problem.

Seit heute steht ein neuer Philips 42PFL9732 bei mir zuhause. Heute abend soll er angeschlossen werden.

Mein Sat-Receiver ist in der Lage, auch über YUV ein Signal abzugeben. Dazu muss der SCART-Anschluss über das Menü umgeschaltet werden.

Soweit so gut. In der Anleitung des Fernsehgerätes steht, dass YUV grundsätzlich bessere Qualität liefert als SCART. Aber da steht nichts davon, wie sich das verhält, wenn der Anschluss am Receiver nur SCART (umschaltbar) ist ?

Einige Antworten hier im Forum deuten darauf hin, dass es hier mit YUV keine Vorteile gibt.

Und überhaupt, am Fernseher gibts gar keinen YUV, sondern nur YPbPr. Ist das dann das gleiche ?

Nächste Frage: Bei YUV brauche ich doch zusätzlich noch ein Audio-Kabel, oder ?

Mal abgesehen davon, dass mir der Händler ein falsches empfohlen hat (2x Cinch am Fernseher, aber das ist nur Audio Out, nicht In, dafür ist eine Klinke erforderlich), aber an meinem Receiver habe ich nur einen Audio-Ausgang, der wiederum ist mit der Stereoanlage verbunden. Da bräuchte ich dann einen Adapter mit zwei Ausgängen, oder ?

In der Anleitung meines Receivers wird nichts davon gesprochen, dass Audio erforderlich ist, wenn es über YUV geht.

Welche Nachteile habe ich durch oben genannte Kombination, mal von den zwei Kabeln abgesehen ? Irgendwo habe ich gelesen, dass das Signal (16:9, 4:3) dann nicht automatisch umschalten kann, stimmt das ?

Wir sind nur 'Fernseher' also kein HD-Bildmaterial, keine X-Box, keinen PC-Anschluss, einfach nur digitales Fernsehen.

Würde hier die Umstellung auf HDMI (also neuer Receiver) eine deutliche Verbesserung bringen oder ist das bei normalem TV nicht erforderlich und ein SCART-Anschluss liefert schon ein gutes Bild ?

Puh, viele Fragen, aber ich möchte nicht noch mehr Geld unnötig ausgeben.
fischmeister
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2008, 14:15
YUV ist nicht grundsätzlich besser als Scart-RGB; eigentlich sind die Signale gleichwertig. Je nach Geräte-Kombination KANN YUV besser (aber auch schlechter) sein als RGB; da hilft nur Ausprobieren.

YPbPr ist das gleiche wie YUV. Okay, genau genommen stimmt das nicht so ganz, aber im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich das Kürzel "YUV" durchgesetzt. Damit ist im Consumer-Bereich eigentlich immer YPbPr gemeint.

YUV ist nur das Bild-Signal, das ist richtig. Wenn aber dein Receiver YUV über Scart ausgibt, dann wird über dieses Scart-Kabel auch der Ton übertragen. Du brauchst dazu einen Scart-Adapter von Scart auf 3xVideo rot-grün-blau und 2xAudio rot-weiss. Die drei Video-Anschlüsse werden mit dem YUV-Eingang des TVs verkabelt und die zwei Audio-Anschlüsse mit dem Audio-Eingang dieses YUV-Eingangs.

Das mit der automatischen Format-Umschaltung stimmt. Über den Scart-Stecker wird zwar das Format-Umschalt-Signal ausgegeben, aber durch den Adapter auf YUV wird dieses Signal nicht an den TV weitergeleitet. Du musst also jedes Mal das Format manuell am TV umschalten. Wenn du Wert legst auf dieses Umschalt-Signal (und auch sonst auf eine unkomplizierte Verkabelung), empfiehlt sich die Verkabelung von Scart auf Scart. Dabei solltest du aber unbedingt im Setup des Receivers die Signalart "RGB" wählen.

HDMI könnte eine Verbesserung bringen, wenn der HDMI-Receiver einen besseren Scaler/De-Interlacer hat als der Fernseher. Sehr groß wird der Unterschied aber nicht sein. Es sei denn, du holst dir einen HDTV-Receiver: Dann kriegst du ein wesentlich besseres Bild, wenn du die (meist kostenpflichtigen) HDTV-Sender empfängst. Echte HDTV-Sendungen sind aber noch absolute Mangelware. Bei "normalem" PAL-Fernsehen ist Scart-RGB meist die beste Lösung.
hifi-privat
Inventar
#3 erstellt: 13. Mai 2008, 14:27

fischmeister schrieb:
HDMI könnte eine Verbesserung bringen, wenn der HDMI-Receiver einen besseren Scaler/De-Interlacer hat als der Fernseher.


Hi,

davon würde er aber auch schon per YUV profitieren. Insbesondere ein evtl. besseres Deinterlacing macht sich nach meiner Meinung und Erfahrung besonders bemerkbar. Das Upscaling eher weniger.
fox.hunter
Stammgast
#4 erstellt: 13. Mai 2008, 14:30
Hi,

danke für die umfassende Aufklärung.

Dann werde ich mal die beiden Kabel zum Elektromarkt zurücktragen und mir ein gutes SCART-Kabel besorgen. Wenn die Qualität kaum besser ist, dafür aber die Formatumschaltung verloren geht, verzichte ich darauf.

Wie der Receiver intern arbeitet, kann ich nicht beantworten. War auch nicht so wirklich teuer. Zum Zeitpunkt des Kaufs hatten wir aber noch einen normalen Fernseher, daher haben wir darauf noch nicht geachtet.

Das Gerät ist jetzt ein halbes Jahr alt. Die Bildqualität auf einem Röhrenfernseher ist sehr gut.

btw: Würde bei HDMI die Formatumschaltung wieder funktionieren, oder ist das tatsächlich nur bei SCART möglich ?
fischmeister
Inventar
#5 erstellt: 13. Mai 2008, 14:49
Bei HDMI wird´s auch wieder schwierig mit der Format-Umschaltung. HDMI wurde für HDTV entwickelt, und bei HDTV gibt´s nur 16:9. Deshalb ist bei vielen Geräten über den HDMI-Anschluss gar keine Format-Umschaltung auf 4:3 möglich. Keine Ahnung, wie das bei deinem TV ist.
fox.hunter
Stammgast
#6 erstellt: 13. Mai 2008, 14:51
Das ist in der Tat eine gute Frage, die ich (und auch das Handbuch) nicht beantworten kann. Dürfte ja auch noch vom Receiver abhängen oder ?
fischmeister
Inventar
#7 erstellt: 13. Mai 2008, 15:02
Im optimalen Fall bieten beide Geräte eine Umschalt-Möglichkeit. Wenn du Pech hast, funktioniert es bei keinem. Habe bisher aber noch nie erlebt, dass es über HDMI eine automatische Format-Umschaltung gibt (wie über Scart).
fox.hunter
Stammgast
#8 erstellt: 13. Mai 2008, 16:12
Tja, im optimalen Fall.

Bei meinem Glück bezweifle ich das bei meinen Geräten.

Was sollte man denn für ein vernünftiges SCART-Kabel ausgeben, welche sind empfehlenswert ? Der örtliche 'Fach'-Markt hat hier nur Billigteile oder 20 Euro Kabel von Hama im Angebot.
fischmeister
Inventar
#9 erstellt: 14. Mai 2008, 07:10
Kommt auf die Länge an - je länger, desto wichtiger ist gute Qualität (speziell gute Abschirmung). Ein gutes Scart-Kabel ist i.d.R. ziemlich dick (wegen der Abschirmung). Am besten suchst du dir einen Händler, bei dem du verschiedene Kabel zum Ausprobieren mitnehmen und ggf. wieder zurückgeben kannst.
fox.hunter
Stammgast
#10 erstellt: 14. Mai 2008, 09:20
Servus,

die Länge ist eher kurz, der Receiver steht quasi direkt hinter dem Fernseher.

Ich habe jetzt zuhause noch ein Kabel gehabt, das habe ich erstmal angeschlossen, Bildqualität ist hervorragend. Ich weiss nicht, ob es mit einem noch teureren Kabel wesentlich besser werden würde.
fischmeister
Inventar
#11 erstellt: 14. Mai 2008, 09:42
Das weiß ich leider auch nicht; das musst du ausprobieren ...

Aber "Bildqualität ist hervorragend" klingt doch schon mal sehr gut. Wenn du keine Störungen im Bild hast (Doppelkonturen, Schattenbilder etc.), würde ich´s einfach mal so lassen, wie es ist.
fox.hunter
Stammgast
#12 erstellt: 14. Mai 2008, 10:56
Ja, ich weiss, hervorragend ist relativ

Scherz beiseite, das Bild ist gestochen scharf, keine Geisterbilder, keine Schlieren, keine sonstigen Störungen.

Ich habe bisher so jedenfalls noch kein normales TV-Bild gesehen.
Torbin
Inventar
#13 erstellt: 12. Dez 2008, 20:21
Möchte diesen Thread noch mal aufnehmen, ich "blicks" nämlich auch nicht.

Als Weihnachtsgeschenk gekauft habe ich einen Panasonic DVD S-54 Player. Der soll an einen älteren Grundig-Röhrenfernseher angeschlossen werden. Dem S-54 lag leider nur das Audio Cinchkabel bei. Ich muss also entweder ein vollverschaltetes Scartkabel kaufen, oder ein Cinchkabel für YPbPr. Deshalb habe ich 3 Fragen:

1. Was liefert denn nun die bessere Bildqualität ab, RGB über Scartkabel oder YPbPr über Cinchkabel?

2. Muss man bei einem Cinchkabel, wie beim Scartkabel auch, auf die Qualität achten und was wär ein vernünftiges Kabel?

3. Spielt das Nichtübertragen des Bildformates bei YPbPr bei einem Röhrenfernseher überhaupt eine Rolle oder betrifft das nur einen 16:9 Flat?

Danke im Vorraus für die Hilfe.
fischmeister
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2008, 01:00
RGB und YUV sind gleichwertig. Ob eines von beiden besser aussieht oder beides gleich, hängt von den verwendeten Bildprozessoren ab. DVDs haben immer ein YUV-Signal gespeichert (das lässt sich technisch bedingt komprimieren im Gegensatz zum RGB-Signal und hat deshalb einen entscheidenden Vorteil bei der Verwendung auf einem begrenzten Speichermedium wie der DVD); Monitore arbeiten immer mit RGB. Es muss also auf jeden Fall irgendwo gewandelt werden, was aber kein nennenswert schwieriger Prozess ist.

Die Kabelqualität ist bei beiden Varianten gleich wichtig; je länger das Kabel, desto wichtiger ist eine gute Abschirmung.

Die Formatumschaltung ist bei einem Röhren-TV genauso erforderlich wie bei jedem anderen TV auch - egal ob es ein 4:3- oder ein 16:9-TV ist. Schießlich willst du ja vermutlich beide Formate korrekt dargestellt bekommen - auch auf deiner Röhre. Voraussetzung ist allerdings, dass dein "alter Grundig" überhaupt schon die Formatumschaltung beherrscht - wenn das Gerät noch aus den guten alten 4:3-Zeiten stammt, kann es sein, dass das noch gar nicht möglich ist (damals gab es die Problematik ja schließlich gar nicht).

Bist du sicher, dass dein "alter Grundig" überhaupt YUV bzw. Scart-RGB verarbeiten kann? Das wäre für eine "alte" Röhre eher ungewöhnlich.
hgdo
Moderator
#15 erstellt: 13. Dez 2008, 10:50
Zu ergänzen ist noch, dass man ein progressives Signal vom DVD-Player nur per YPbPr übertragen kann.
Torbin
Inventar
#16 erstellt: 13. Dez 2008, 14:33
Danke Euch beiden für die Infos.

Daran scheitert es jetzt wohl:

fischmeister schrieb:

Bist du sicher, dass dein "alter Grundig" überhaupt YUV bzw. Scart-RGB verarbeiten kann? Das wäre für eine "alte" Röhre eher ungewöhnlich.

Die Röhre meines Patenkindes hat keinen YPbPr Eingang , nur einen einzigen Scarteingang, wo der Receiver dran hängt, und dann noch den rot, weiß, gelben Audio/Video Eingang. Das ist dann das normale S-Video? Für die drei Eingänge rot/weiß/gelb liegt das Kabel dem S-54 bei. Schade, da im Forum steht, dass der Panasonic einen guten Deinterlacer hat, hätte ich zum Componentenkabel von Clicktronic gegriffen und den Player auf 576p gestellt. Aber das klappt ja leider nicht oder kann man über den gelben Stecker auch progressiv übertragen?

Eine andere Möglichkeit wäre noch, den DVD-Player mit dem VCR Eingang des Billigreceivers (Smart o.ä.) zu verbinden und so das Bild zum Grundig zu übertragen. Das wird dann vermutlich auch kein RGB sein?

Ich hatte vor, erst mal das Bild über das mitgelieferte Video/Audio Cinchkabel zu überprüfen und dann es mal mit einem Scartkabel über den Receiver zu versuchen. Wenn es mit Scart besser ist, kann man dann immer noch ein Kabel kaufen. Was meint Ihr, was wird das bessere Bild liefern?
player495
Inventar
#17 erstellt: 13. Dez 2008, 17:04

und dann noch den rot, weiß, gelben Audio/Video Eingang. Das ist dann das normale S-Video?

nein, rot + weiß sind Stereoton, gelb ist Video=FBAS, die einfachste und qualitativ anspruchloseste Bildübertragung.

Wenn es mit Scart besser ist

Scart ist eine Steckerform, darüber können je nach Gerät und Einstellung verschiedene Signale übertragen werden. Wichtig ist, herauszufinden, was der TV über die Scartbuchse annimmt!

gruß player


[Beitrag von player495 am 13. Dez 2008, 17:11 bearbeitet]
Torbin
Inventar
#18 erstellt: 13. Dez 2008, 17:46

player495 schrieb:
Wichtig ist, herauszufinden, was der TV über die Scartbuchse annimmt!

Das wird schwierig, weil die Bedienungsanleitung nicht mehr vorhanden ist. Wir werden es ausprobieren und dann schauen, welches Bild besser ist.
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