Soundsysteme für das iPhone

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Smyrgel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jan 2010, 15:53
Gruß in die Runde!

Nun bin ich schon so lang Nutzer dieses Forums, dass ich mal etwas zurück geben möchte.

Vorab aber erst einmal vielen Dank an die Betreiber, die es mir ermöglicht haben meinen Horizont auf diesen Weg erheblich zu erweitern. Aber nicht nur das: Meine beiden wichtigsten audiophilen Anschaffungen des vergangenen Jahres, Marantz SA15S1 und mein China-Bolide Classic 6.6, entstammen dem Bieterbereich des Forums. Dadurch ist nicht nur mein Faible für gute Musik, sondern auch mein Interesse für die Reproduktionskette wieder erwacht. Was nicht nur in meinem Haushalt folgen hatte.

Damit soll´s genug sein, und ich komme zu einem etwas ausführlicheren Erfahrungsbericht mit iPod-Soundsystemen. Obwohl, eigentlich müßte ich ja von iPhone-Soundsystemen reden, da diese ungleich schwerer aufzutreiben sind. Denn: die wenigsten iPod-Soundsysteme sind auch iPhone-Kompatibel.

Die Forenbeiträge zu diesem Thema sind meist nicht so hilfreich, da oftmals nur ein oder zwei Geräte angeführt werden. Meist wird sogar nur zu einem bestimmten Typ verhandelt, wo sich die Schreiber dann in zwei Lager spalten, und unsereins als Interessent quasi zwischen ihnen steht. Ein wirklicher Vergleich ist kaum anzutreffen.

Zwecks Übersicht war ich im Netz vor allem von der Computer-Bild überrascht. Da ich nun wahrlich kein Fan des Springer-Hauses bin, hat mich das sehr überrascht. Hier findet man eine erkleckliche Zahl an Tests und Kurzinfos inklusive Rankings. Trotzdem weiß der geneigte Kaufinteressent dadurch noch nicht, wie es denn klingt was ihm der Beschreibung nach gefällt.

Also auf den Weg gemacht und vor Ort geschaut. Hier lauert, zumindest im Bezug auf Paderborn, die 2. Überraschung. Nicht die Kette die am lautesten brüllt hat auch das beste Angebot. Nein. Sondern gerade hier trumpften die kleinen Läden der Radio- und TV-Branche auf. Viel Auswahl und angenehme Beratung.

Vorgabe

Meine Vorstellung war ein kleines System mit Dockingeinsatz. Es sollte nicht gleich, wenn der iPod oder das iPhone mal wieder out ist, unnütz werden. Daher kam das Yamaha PDX 50 leider nur bedingt in Frage, obwohl ich die Idee großartig finde, alles Drahtlos miteinander zu koppeln. Doch die Aufnahme des PCM-Moduls ist – soweit meine Infos reichen- nur für den iPod vorgesehen.

Zudem sollte ein solches System das Prädikat Volumen bzw. Klang verdienen. Referenz im Ohr war das in die Jahre gekommene Bose Wave-Music-System mit Radio.

So kam ich im Verlauf meiner Suche zu Erfahrungen mit folgenden Geräten:


- SDI Home iH10
- XtremeMac Luna
- Panasonic SC HC3 EG
- Harman Kardon Go & Play
- Yamaha TSX 130
- Yamaha Piano Craft E 330



SDI Home iH10

Es gibt ja immer wieder Dinge zwischen Himmel und Erde, die ein in Staunen versetzen. So auch die Bewertung dieses Gerätes durch Amazon-Besucher. Genau deshalb habe ich mir das Teil mal kommen lassen.

Wer das große Vorbild sein soll, ist zumindest optisch sofort klar: Das gute alte Tivoli One. Doch die Verarbeitung hing dem Ideal um Längen hinterher. Billige Knöpfe, die schon fast beim Auspacken abfielen. Plastikfeeling.

Schon bei relativ niedriger Lautstärke beginnen die Verzerrungen. Von Bass kann eh nur bedingt die Rede sein. Somit reden wir klanglich von einem etwas besseren Radiowecker.

XtremeMac Luna

Auf das Teil stieß ich, weil ich eine Werbung des deutschen Vertriebs zugeschickt bekam. Worte wie „Limitiert“, „erfolgreiche Neuauflage“ usw. machten mich neugierig.

Im Laden hielt es mein iPhone keine Minute in dem Teil aus. Der Sound ist höchsten Radiowecker-Like, womit mir 100,-€ schon ein wenig viel erscheinen. Immerhin ist das Gerät etwas besser verarbeitet als das zuvor genannte iHome.


Panasonic SC HC 3 EG

Hier fällt zuerst die gute Verarbeitung auf. Auch optisch macht das Teil eine Gute Figur, wenn ein entsprechend modernes Umfeld vorhanden ist.

Die Bedienung ohne Fernbedienung empfand ich als etwas schwerfällig, etwa bei der Lautstärkenwahl.

Klanglich wird hier schon der von mir zitierte Radiowecker locker übertroffen. Trotzdem kam mir das Attribut „Volumen“ beim Panasonic nicht in den Sinn. Zwar spielt er räumlich auf und löst sich teilweise von den Lautsprechern, doch klingt er dabei ein wenig Nasal. Man könnte auch von einer Hoch-Mittelton-Lastigkeit sprechen. Aber es geht definitiv in die richtige Richtung.

Harman Kardon Go & Play

Hier haben die Designer von Harman Kardon ihrem Kindheitstrauma freien Lauf gelassen. Das Teil sieht wie ein Kofferradio der Raumpatrouille Orion aus. Eine Mischung zwischen Design-Toaster und Henkelmann. Gewagt gewagt! Allerdings in bester Verarbeitung, wie sie in der Preisklasse nicht selbstverständlich ist.

Der Go&Play hat aber noch etwas unübliches vorzuweisen: Sowohl Front- wie Rückseitig sind Lautsprecher verbaut. Von dem hier von mir aufgezählten Systemen verfügte das Harman Kardon Go&Play über die beeindruckendste Räumlichkeit. Auch klanglich würde ich die Box ganz nach vorn packen. Aber: Es ist eben nur ein iPod-Spielpartner, verfügt nicht über Radio oder CD, und fällt daher bei mir aus der Wertung.

Yamaha TSX 130

Da ist er, der Stein des Anstoßes. Er ist Schuld. Nachdem er im Haushalt eines Freundes aufzuspielen begann, war für mich klar: So etwas möchte ich auch haben.
Der Yamaha TSX 130 kann wirklich als Vollwertig bezeichnet werden. Nicht nur die gewünschte Radiofunktion steht neben der Docking parat, sondern auch ein passabler CD-Player bietet seine Dienste an.

Der TSX 130 ist der Spross einer ganzen Familie, die für fast jedes Budged etwas bereit hält. Gut verarbeitet zeigt Yamaha einmal mehr, das sie wieder da sind. Zwar wird man auch hier nicht in die Klangsphären eines Bose Wave-System gehieft, doch räumlich und warm kommt er dennoch daher. Das er über zwei Lautsprecher verfügt fällt kaum ins Gewicht. Sie liegen zu dicht beieinander, um Stereo in den Raum zu tragen. Dazu müsste schon eine ziemlich direkte Position dem Gerät gegenüber bezogen werden. Dem Hörvergnügen schadet das nicht.

Für um die 300,-€ wirklich eine Empfehlung wert.

Yamaha Piano Craft E 330

Auf meiner Suche nach einer für mich optimalen akustischen Lösung für mein iPhone hatte ich nun schon einiges auf die Ohren bekommen. Es währe auch der TSX 130 geworden, hatte es nicht diese überlegen hauseigene Konkurrenz gegeben: Das Piano Craft E 330.

Hier präsentiert Yamaha eine wirklich kleine aber feine Mini-Kompaktanlage, die den Namen verdient. In der Zentrale waltet ein 2 x 20 Watt Amp, der die Musik entspannt in den Raum schiebt. Der hier verbaute CD-Player ist laufruhig und spielt detailliert auf. Im Gegensatz zum TSX-System haben wir hier keine integrierte Lautsprecherlösung, sondern können zwei separate Boxen im Raum unterbringen. Um die Boxen optisch kleiner wirken zu lassen, und wohl auch der mehrheitlichen Unterbringung in Regalen Rechnung tragend, sind die Lautsprecher ungewohnt tief. Somit wirken sie frontal klein, verfügen aber dennoch über einiges an Volumen.

Bedienen lässt sich das Ganze wahlweise an der Anlage selbst oder aber per Fernbedienung. Auch wenn ich die Fernbedienung im Bezug auf die iPod-Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig finde, ändert das nichts an ihren guten Sendeeigenschaften.

Im Klang ist das E 330 deutlich präziser als das TSX 130. Vor allem in den Höhen weiß das E 330 zu überzeugen. Zwar kann man den Klang per elektronischem Höhen- und Bassregler manipulieren, doch es geht nichts über hoch aufgelöste Audiofiles. Dann kann man die Regler getrost in der neutralen Stellung belassen und genießen.
Auch wenn das Radio bei mir nur Beiwerk ist, und ich meist mit dem iPhone Webradio höre, verdient es erwähnt zu werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Playern mit Radiofunktion lässt sich das E 330 einfach programmieren, und bringt die Sender quasi Rauschfrei ans Ohr.

Das Yamaha Piano Craft E 330 & mein iPhone 3G

Schon beim Aufstecken des iPhones werde ich darauf hingewiesen, dass das eingesetzte Soundsystem nicht iPhone kompatibel ist. Das iPhone schlägt den Flugmodus vor, da die Telefonfunktion nicht vom E 330 gehandelt wird. Geht man in den Flugmodus, werden auch alle Netze abgeschaltet, was beim hören von Internetradios recht hinderlich sein kann. Also belasse ich alles beim alten.
Sofort nach dem einstecken des iPhones wird der iPod-Player im iPhone gestartet. Leider auch, wenn ich zuvor ein Webradio eingestellt habe. Dann muss ich aus dem Player raus und das Radio erneut aufrufen, während das iPhone im Dock steckt. Überhaupt: Das Dock ist die einzige Stelle des Yamaha Piano Craft E 330, an der ich mir etwas mehr Stabilität und Passgenauigkeit wünschen würde.
Steckt das iPhone im Dock, kann ich mich per Fernbedienung durch die iPod-Verzeichnisse hangeln. Auf auch nur da. Sonst kann ich, bis auf die Lautstärke, nichts per Fernbedienung am iPhone manipulieren. Schade, hätte ich mir doch auch den Senderwechsel per FB vorstellen können.

Am Yamaha kann konfigiriert werden, wie es sich verhalten soll. So besteht die Möglichkeit den StandBy-Modus abzustellen. Sehr löblich, für iPhone-Nutzer aber eher problematisch. Denn wir sind gewohnt, das unser iPhone im Dock aufgeladen wird. Stellt das E330 aber auf Tiefschlaf, wird auch das Dockingmodul nicht mehr mit Saft versorgt. Also Zwickmühle.

Beeindruckend ist die Startzeit des E 330. Viele Dockingsysteme merken sich ihren letzten Nutzungszustand, und reagieren dann nicht automatisch auf das einstecken des iPods bzw. dem Druck auf die Radiotaste. Anders beim E 330. Egal ob ich das iPhone einstecke oder die Radiotaste bediene, der Sound ist fast umgehend da. Lediglich der CD-Player ist da ein wenig zögerlicher, was aber wohl auch seiner WMA/mp3-Tauglichkeit geschuldet ist.

Fazit

Als ich los ging um mir und meinem iPhone ein neues Räppelchen zu gönnen, lag die Vorstellung bei ca. 150,-€ maximal. Im Laufe der Recherchen musste ich dann aber schnell feststellen, das Begriffe wir Klang, Volumen, Hörspaß eine Gegenleistung erwarten. Wer bereit ist, ca. 300,-€ zu opfern, der erhält dafür ein wirklich gutes Spielzeug. Hier stimmen Punkte wie Verarbeitung, Haptik und (mit etwas Glück) Optik.

Ich hoffe ihr könnt was damit anfangen ;-)
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