Ohm-Walsh-1000 Hörsession mit den Hifi-Klassiker Marantz 1200B und Kenwood KR-9600

+A -A
Autor
Beitrag
Jeremy
Inventar
#1 erstellt: 17. Feb 2010, 23:58
Hallo Zusammen,

hatte Samstag die Ohm-Walsh-1000
( http://www.audible-e...le&id=101&Itemid=107 ) zur Hörprobe bei mir zuhause.

Bei den Ohm-Walsh kommt ein 360° strahlender Biegewellenwandler zum Einsatz, der über ca. 3 Jahrzehnte und viele Modellreihen, zu seiner jetzigen Reife entwickelt wurde.

Verstärkerseitig zum Einsatz kamen 2 große und rare Hifi-Klassiker, die von Forumsmitglied Helmut Thomas (alias 'Ruesselschorf ') top-generalüberholt waren und sich in bester klangl. Verfassung präsentierten:
Der seltene Marantz Model 1200B Vollverstärker von 1975 und der in 1977 gebaute größte Kenwood Receiver KR-9600.

Als Quelle diente ein Musical Fidelity A-5 CD-Player (v. Hoerwege modifiziert) und der Sansui-Tuner-Klassiker TU-9900 (mit Musikangeboten auf HR-2 Kultur und Bayern 4 Klassik).

CD-seitig kamen sowohl klassisch-symphonische- und Orgel-Werke, wie auch Jazz-Alben v, Diana Krall und Herbie-Hancock etc. zum Einsatz.

Mit beiden Hifi-Klassikern klang die Walsh-1000 hervorragend und vermochte den unterschiedlichen Klangcharakter beider Geräte sehr gut aufzuzeigen:

Während der Kenwood sehr kraftvoll, mit mächtigem Punch und Wucht im Bassbereich sowie klaren Mitten und Höhen brillierte, spielte der 1200B etwas zurückhaltender, dafür aber mit wunderbaren Klangfarben, seidigen Mitten und Höhen, die einem aktuellen Röhrenverstärker zur Ehre gereicht hätte.

Die Raumabbildung war mit beiden Geräten - sowohl mit dem 1200B, als auch dem KR-9600 - eine Klasse für sich: Plastisch, dreidimensional und sehr glaubhaft.

Insgesamt gefiel uns die Natürlichkeit der Walshs.

Sie klangen vollkommen stimmig und homogen; dabei von der Feinauflösung her mit guten Elektrostaten oder Magnetostaten vergleichbar, gleichzeitig aber mit kraftvollem Bassfundament, das man den relativ kleinen Treibern (die Walsh-1000 ist das zweitkleinste Modell der aktuellen Walsh-Reihe!) niemals zugetraut hätte.

Die ausgezeichneten Mitten und Höhen der Walsh-1000 wurde z. B. auch bei dem kritischen Prüfstein 'Wiedergabe von Stimmen' (sowohl Gesang als auch Sprache), deutlich:
Nichts nervte, Sybillanten kamen ohne jedes Zischeln.

Insgesamt haben die Walsh-1000 meine klangl. Erwartungen mindestens erfüllt, wenn nicht übertroffen.

Im Verlauf des Frühjahres werden sie meine derzeitigen Dynaudio Focus—220 ersetzen – die hatten klangl. gegen die Erstgenannten keine Chance und sehr deutlich das Nachsehn (es wäre in DEM Fall nicht übertrieben, von einem 'An die Wand spielen' zu sprechen).

Anbei noch einige Fotos:



Beste Grüße

Bernhard
hifi_macht_spass
Neuling
#2 erstellt: 15. Mrz 2010, 11:25
Hallo Berhard,

Super Bericht, vielen Dank für Deinen Hinweis. Mir hat besonders gefallen, dass auch Du gerne HiFi-Klassiker benutzt. Nachdem ich Verkäufe aus Geldnot später bereut habe, sammele ich seit über 20 Jahren (sehr zum Ärger meiner Frau und diverser Umzugshelfer)ältere Geräte aus den 60er, 70er und 80er Jahren. Beim Anblick Deines Kenwood Receivers mußte ich an meinen Onkyo TX 8500 denken, den ich bestimmt 2 Jahre nicht mehr gehört habe. So sehr es auch Spass macht alte Anlagen zusammen zu stellen und zu hören, ist das objektive Ergebnis aber manchmal eher mager. In der letzten Woche habe ich alte Compact Cassetten mit meinem B 710 MK II abgespielt, um sie aufzunehmen und war vor allem in den ersten beiden Stunden geschockt wie schlecht sie klangen. Ähnlich traurig war das Ergebnis vor einem Jahr mit meiner Grundig TS 1000. Vor einiger Zeit habe ich zwei 60er Jahre Plattenspieler von Dual an Revox A720/722 und alten Dual Boxen gehört, was mehr für die Augen als für die Ohren ein Erlebnis war. Das kann aber daran liegen, dass ich leider momentan nicht den Platz habe, die Geräte angemessen zu lagern, hoffe aber, dass sich das ändert. Ich werde diese Woche den Onkyo mal mit dem alten DQX 500 / MA 707 / Benz Silver hören und Dir berichten, bin zuversichtlich, dass das Ergebnis viel besser als mit den alten Revox Teilen sein wird. Beste Grüße und nochmals vielen Dank für Deinen Hinweis,
Heinz-Joerg
Jeremy
Inventar
#3 erstellt: 15. Mrz 2010, 23:46
Hallo Heinz-Joerg,

nun - der TX-8500 ist ein seltenes Sahneteil; da hat Onkyo seinerzeit einen wirklich absolut konkurrenzfähigen Spitzen-(Monster)-Receiver zu jenen großen Modellen der bekannten Konkurrenz-Hersteller auf den Markt gebracht.

Er ist auch ziemlich rar/gesucht - so manch' einer würde sich die Finger danach lecken.
Deshalb solltest Du ihn in der Tat wieder in Betrieb nehmen.
Eventuell wär's auch sinnvoll, ihm eine Generalüberholung angedeihen zu lassen.
Und auch bei dem einen oder anderen Deiner weiteren gen. Klassiker, wäre dies sicher zu überlegen.

Zwei gute Werkstätten/Adressen kann ich Dir in dem Zusammenhang benennen:

Helmut Thomas alias 'Ruesselschorf', Tel. 09776 / 7632

oder

Armin Kahn: http://www.good-old-hifi.de/

Laß' mal was v. Deinen Klassikern generalüberholen - dann klingt's auch wieder richtig gut.

Beste Grüße

Bernhard


[Beitrag von Jeremy am 15. Mrz 2010, 23:47 bearbeitet]
hifi_macht_spass
Neuling
#4 erstellt: 29. Mrz 2010, 13:20
Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Tips. Ich werde im Urlaub zu "good-old-hifi" fahren, ich liebe diese Läden und die Menschen, die so etwas machen - sicher ist auch Neid dabei. Ich würde - sollte ich mir es erlauben können - gerne einen Plattenladen aufmachen, natürlich mit ein paar HiFi-Klassikern. Für ein HiFi-Geschäft habe ich leider nicht genug Ahnung von der Materie.

Beste Grüße,

Heinz-Joerg
Jeremy
Inventar
#5 erstellt: 29. Mrz 2010, 21:45
Hallo Heinz-Joerg,

ja, na klar, laß Deine guten Klassiker bei Armin mal überholen.
Und direkt vorbeibringen ist natürlich immer am besten - kein Versandrisiko.

Und - neidisch sein mußt Du auf jene Profis, die sich auf die Überholung v. Klassikern spezialisiert haben, nun tatsächlich nicht.
Das ist nämlich 'ne Schweinearbeit und erfordert viele Stunden der Konzentration, um solche Geräte wieder in Top-Zustand zu bringen.
Das bewältigt nur derjenige erfolgreich, der neben entsprechendem techn. Know-How, professionellem Meß-Equipment und umfangreichem passendem Ersatzteil-Lager an elektron. Bauteilen, auch bereit ist, eine gehörige Portion Herzblut u. Leidenschaft in jede einzelne Geräte-Überholung zu stecken.

Genieße vor allem den TX-8500, wenn Du ihn komplett revidiert, von Armin wieder zurückerhälst - ein feines Teil!

Das mit dem Plattenladen wäre doch eine gute Idee - einen sehr schönen Grundstock an Hifi-Klassikern hast Du ja schon

Beste Grüße

Bernhard


[Beitrag von Jeremy am 29. Mrz 2010, 21:47 bearbeitet]
derschröder
Stammgast
#6 erstellt: 05. Sep 2014, 11:16
Hallo,

ich hole diesen Thread mal wieder aus der Versenkung, weil ich im Netz zufällig auf die Ohm-Lautsprecher gestossen bin und von den subjektiven Klangbeschreibungen der Eigner recht angetan bin. Die oft beschriebene Räumlichkeit kommt meinem Hörideal recht nah, auf eine Ortbarkeit der Instrumente möchte ich dennoch nicht verzichten. Aber ein Klangbild, völlig losgelöst von den Lautsprechern, wie ebenfalls oft beschrieben wär schon gut - funktioniert bei mir im Bestand nämlich nur im engumgrenzten "Sweetspot".

Bevor ich mich ernsthaft um einen Hörtermin bemühe, deshalb mal eine Frage:

Ist der "Ohm-Sound" womöglich irgendwie mit dem diffusen "Bose-Sound" vergleichbar? Denn damit komme ich gar nicht klar.

mfg
Jeremy
Inventar
#7 erstellt: 17. Sep 2014, 09:07
Hallo,

ich habe nun (schon seit 2013) wieder auf konventionelle LS umgestellt und zwar auf Kompakt-LS von Wharfedale (Denton 80th Anniversary) und Spendor (SP-3/1 und 3/1 R²).
Ich weis auch nicht, wie aktiv der Ohm-Deutschland-Importeur momentan noch ist - seine Seite ist zwar nach wie vor online (http://audible-emotions.de/), die letzten Aktualisierungen sind allerdings aus 2012.
Steht dir gleichwohl frei, dort dennoch mal anzufragen und - sofern möglich - eine Hörprobe zu machen.

BG
Bernhard
derschröder
Stammgast
#8 erstellt: 17. Sep 2014, 14:45
Hallo Jeremy,

dann hat sich wohl nach anfänglicher Begeisterung doch wieder Ernüchterung breit gemacht? Oder sind die Dinger zu bassschwach?

MfG
Jeremy
Inventar
#9 erstellt: 17. Sep 2014, 19:48
Es gab (leider) Unstimmigkeiten zwischen dem Deutschlandimporteur und mir, sodaß ich von einem weiteren Upgrade auf ein größeres Walsh-Modell abgesehen habe.
Lassen wir's von meiner Seite dabei bewenden.
Vermutlich dürfte aber Probe hören schon möglich sein - versuche es halt mal.

Beste Grüße
Bernhard
Jeremy
Inventar
#10 erstellt: 18. Sep 2014, 09:30
.... und @derschröder - es würde mich durchaus schon interessieren, ob eine Hörprobe der Ohm-Walsh-LS bei Audible Emotions (noch) möglich ist.
Falls du also Schritte in diese Richtung unternehmen solltest (telefon. oder Mail-Anfrage etc.); kannst ja gerne nochmal Feedback geben, ob da noch was geht.
Stutzig macht mich wie gesagt die Seite von Audible Emotions. Da hat sich ganz offensichtlich seit 2012 nix mehr getan. Normalerweise 'pflegt' und aktualisiert man doch als Anbieter/Importeur seinen Internet-Auftritt um Marktpräsenz zu zeigen.

BG
Bernhard
derschröder
Stammgast
#11 erstellt: 18. Sep 2014, 15:03
Ok, um auf meine Eingangsfrage zurück zu kommen: Es waren keine klanglichen Gründe, die dazu geführt haben, dass du wieder auf konventionelle LSP umgestellt hast.

Meine Befürchtung ist ja, dass der oftmals gelobte "konzertähnliche" Klang der OHM-Lautsprecher auf Kosten der Ortbarkeit einzelner Instrumente im Stereopanorama geht - also ein diffuses, verwaschenes Klangbild entsteht. So etwas kenne ich von der Bose Anlage eines Bekannten - auch alles sehr räumlich und losgelöst von den Lautsprechern - aber man kann eben die einzelnen Instrumente untereinander nicht räumlich zuordnen. (War das jetzt irgendwie blöd beschrieben???)

Jedenfalls finde ich speziell diesen Sound für mich nicht passend und meine Befürchtung war ja, dass die OHM-Lautsprecher eine ähnliche Tendenz haben.

MfG
Jeremy
Inventar
#12 erstellt: 18. Sep 2014, 18:25
Nein - ein diffuses Klangbild (ähnl. den Bose-LS) würde ich den Ohm's nicht vorwerfen; die räuml. Zuordnung ist durchaus sehr gut möglich.
Wie gesagt - theoret. Klangbeschreibung ist eine Sache - das persönl. Hörerlebnis die Andere.
Ich würde an deiner Stelle dem Ohm-Klangbild durchaus mal auf den Grund gehn und bei Audible Emotions anfragen.
Auf der seinerzeitigen AAA-Messe in Krefeld 2011, waren die Resonanzen und Kommentare der Besucher zum Klang der Ohm's (2000 + 5000)durchaus sehr positiv.
Leider ist dann eine weitere derartige Messe-Präsentation durch A.-E. nie mehr zustande gekommen.

BG
Bernhard


[Beitrag von Jeremy am 18. Sep 2014, 19:09 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
quad 606 - klassiker endstufe
m_c am 30.11.2012  –  Letzte Antwort am 04.12.2012  –  2 Beiträge
Hifi-Klassiker, Bestand und Neuware zusammen kombiniert
Lunarrmann am 19.04.2013  –  Letzte Antwort am 09.07.2013  –  18 Beiträge
Günstige und gute Klassiker
funny001 am 07.06.2011  –  Letzte Antwort am 23.04.2013  –  16 Beiträge
rotel ra 712 hifi-klassiker vollverstärker -kurze beschreibung + vorstellung
m_c am 23.02.2010  –  Letzte Antwort am 08.09.2021  –  15 Beiträge
Hifi und Spass fuer unter 1000 Euro!
m2catter am 26.01.2009  –  Letzte Antwort am 15.02.2009  –  9 Beiträge
Naim vs. Marantz
sm.ts am 17.01.2008  –  Letzte Antwort am 20.01.2008  –  18 Beiträge
Marantz m-cr611 Alternative?
Sunny12move am 21.02.2017  –  Letzte Antwort am 15.04.2017  –  4 Beiträge
McIntosh MC-1000 Monoendstufe
Oliver67 am 09.09.2004  –  Letzte Antwort am 19.10.2004  –  15 Beiträge
Marantz 2270: Suche Kaufberatung!
tzar646 am 09.11.2011  –  Letzte Antwort am 13.11.2011  –  4 Beiträge
Kompaktanlage Kenwood K-731
Gelegenheitshörer am 24.07.2013  –  Letzte Antwort am 18.12.2013  –  84 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.513 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitglied*plaut*
  • Gesamtzahl an Themen1.550.305
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.521.499

Hersteller in diesem Thread Widget schließen