Hifi-Klassiker, Bestand und Neuware zusammen kombiniert

+A -A
Autor
Beitrag
Lunarrmann
Stammgast
#1 erstellt: 19. Apr 2013, 19:41
Ich habe mich endlich aufraffen können und versuche nun zu erzählen, wie ich aus Klassikern bishin zu Neuware eine Anlage kombiniert habe, die mir einfach nur großen Spaß bereitet. Da die Überschrift nicht sehr aussagekräftig ist versuche ich in der Einleitung erst einmal zu beschreiben, wie sich meine Ausgangssituation darstellte. Danach werde ich die neu erworbenen Komponenten einzeln vorstellen. Die Schlussbemerkung wird sich dann auf die Performance der gesamten Kette beziehen. Ich schätze, es wird recht umfangreich. Also holt euch lieber ein Snickers (wenns mal wieder länger dauert ).

EINLEITUNG:
Jeder, der sich je mit dem Hifivirus infiziert hat, kennt es: Die Neugier bleibt, was an der eigenen Anlage noch zu optimieren sein könnte, man holt sich Anregungen bei Hörtests, überschlägt Erspartes und geht den nächsten Schritt ... Ich persönlich finde es aber durchaus entspannend, wenn man auch mal über einen längeren Zeitraum mit der eigenen Anlage einfach nur Musik hören kann und die Zufriedenheit genießt. Viele Tests suggerieren uns ja, dass alles permanent besser wird. Da bekommt man ja per se ein schlechtes Gewissen, wenn eine Komponente älter als ein halbes Jahr ist . Bei mir kamen nun drei Dinge zusammen:

1. Ich habe mich nach über einem knappen Jahrzehnt an meinen Canton RC-A satt gehört und wollte einfach mal einen "anderen" Klang. Letztendlich habe ich alles, auch die komplette Surrounderweiterung zu 5.1 verkauft!
2. Mein Hörgeschmack geht eher in Richtung Breitbänder, Horn/Backloaded Horn/Koax/oder PA-ähnliche Boxen mit sehr direktem und mühelosem Klangbild. Hier wären Blumenhofer, Fostex, Triangle oder Tannoy einige meiner Kandidaten. Aber LS mit einem Neupreis zwischen 5000-10.000 Euro werden wohl in den nächsten Jahren nur schwerlich gehen. Ich muss wohl noch eine Weile sparen . Daher muss ich also geschickt "überbrücken"...
3. Durch Zufall kam ich wieder an meinen ersten "ernsthaften Lautsprecher", den ich mir von meinem ersten Schülerjob gekauft habe- eine Hans Deutsch ATL HD 304 S, ein Kompaktlautsprecher mit Hornkehle. Der Klang hat mich gleich wieder gepackt. Obwohl teildefekt und arg betagt (25 Jahre alt) habe ich beschlossen, ein Projekt zu starten. Hans Deutsch wird hier im Forum extrem kontrovers diskutiert, aber die HD 304 halte ich für einen wirklich gelungenen Wurf. Daher habe ich mir nach und nach 4 Paar in der Bucht ersteigert und das Projekt konnte starten!

Außerdem gefällt mir der Gedanke, betagte und vielleicht auch defekte Geräte nicht gleich wegzuwerfen, gerade, wenn sie einen über Jahre gut begleitet haben, sondern eine Reparatur und ggf. Aktualisierung vornehmen zu lassen, um sie weiter nutzen zu können. Nachdem ich mehrere Beiträge über die Klangmeister aus Lemgo gelesen hatte, die genau ein solches Konzept verfolgen, war meine Entscheidung gefallen.

Für heute solls das gewesen sein. Der Photo muss noch laden, daher gibts erst im nächsten Abschnitt Bilder.

Ein schönes Wochende

lunarrmann
Lunarrmann
Stammgast
#2 erstellt: 23. Apr 2013, 18:10
So, bin jetzt wieder am Start. Heute gibts ein paar Bilder der Anlage, die Vorstellung der bereits vorhandenen Komponenten sowie die Präsentation der "Neuen".


So schauts aus:

Anlage Frontansicht

Hörplatz mit Rears

ATL HD 304 S auf Stands von Norstone (Frontlautsprecher/Klangmeistertuning)

Terminal aus Flugzeugalu mit WBT-Klemmen

Bereits vorhanden, liebgewonnen und mittlerweile mehr als gut eingespielt dienen als Quellengerät der Rega Planet MK II sowie als Verstärker der Vincent SV 234. Den Rega bewerte ich deutlich besser als oft hier im Forum besprochen. Auch seine Verarbeitung ist top- einer Plastikfront und ein ebensolcher Rücken stehen einem sauteuren, ultrastabilen, antimagnetischen und schirmenden Gehäuse aus Aludruckguss gegenüber. Der Vincent ist ein Universalist: Main-In (benutze ihn im Mehrkanal als endstufe für die Fronts), LS A+B, bei geringer Leistungsanforderung in Class-A, sonst 300 Watt Sinus ... Einem Neupreis von annähernd 3000 Euro stehen hier einer 100 Eurobox (Buchtkauf) entgegen und das ganze soll auch noch klingen ?!?

Ich bin mir bewusst, dass die preisliche Gestaltung der Einzelkomponenten dieser Kombination sämtliche Beratungsansätze des Forums pulverisiert -aber so ist das eben, wenn bereits Komponenten vorhanden sind und mal wieder ein "Projekt" gestartet wird. Aber die LS bekommen später auch noch Verstärkung!

Habe den Mund ein wenig vollgenommen, da ich hier schließen muss. Werde in bälde die "Neuen" vorstellen inklusive Musikmaterial. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

lunarrmann
bampa
Stammgast
#3 erstellt: 26. Apr 2013, 10:49
Hallo,

das war alles noch vor meiner Zeit, Hans Deutsch sagt mir gar nichts, aber das ließt sich Prima.
Wünsche Dir viel Spaß beim rumexperimentieren, mein experimentieren ist fast am Ende, ein wenig fehlt noch zum Glück aber dann ist es auch aus meiner sicht perfekt.
Und es sieht wunderbar aus, das Auge ist ja immer mit und aus der sicht würde ich es mal als gelungen beschreiben.

Besten Gruß
Bampa
Lunarrmann
Stammgast
#4 erstellt: 26. Apr 2013, 17:00
... so-es geht weiter.

@Bampa: Du bist also (mit experimentieren) am Ende ? Was fehlt denn noch an deinem Glück?

Zur Beschreibung der Lautsprecher:

Es gibt verschiedene Versionen der ATL HD 304. Der Hochtöner war wohl immer die bekannte Gewebekalotte von Isophon. Diese ist heute noch im Zubehörhandel erhältlich und kostet ca. 90 Euro. Ich finde sie klanglich ziemlich ausgeglichen, im besten Sinne unspektakulär. Die Streulinse vor dem HT hat hier im Forum aus messtechnischen Gründen für arge Diskussionen gesorgt. Im Praxistest kann ich grobe tonale Fehler nicht entdecken und würde diesem Hochtöner eher Langzeittauglichkeit attestieren. Der Mittel-Tieftöner kommt aus Skandinavien und besteht aus Polypropylen. Für mich der einzige MTT, der wirklich gut klingt. Die Dinger aus Papier, z.T. noch mit Schaumstoffsicken, klingen viel lebloser und gedämpfter. Er ist auch noch als Ersatzteil erhältlich und kostet 120 Euro. Obwohl Ersatzteilpreise keinen Aufschluss über Qualität geben kann man doch schon sehen, dass hier keine Billigheimer verbaut wurden.

In der Bucht kann man ein Pärchen ATL oft um die 100 Euro schießen. Gemessen an der Chassisgüte und den Klangeigenschaften wirklich ein Schnapp. Das Gehäuse ist echtholfurniert und war seiner Zeit im Schnitt voraus. In den 80er Jahren wurden oft noch Gehäuse gebaut, die aussahen wie Schuhkartons: breite Schallwand, geringe Bautiefe. Das Gehäuse der ATL bietet schon einen modernen Schnitt und zusätzlich eine Hornkehle. Diese soll den Bassbereich durch ihre Funktionsweise trägheitslos vergrößern. Auf jeden Fall klingt der Bassbereich sehr trocken, wenn man auch von Tiefbass nicht wirklich sprechen kann. Später mehr dazu. Die Terminals mit Federklemmen müssen natürlich sofort rausfliegen. Ansonsten spielen die LS auch ohne teure Tuningmaßnahmen sofort ordentlich los.

Über den Klang der ungetunten Version und ein Bericht über die aktuell gebaute und von Sound Magic vertriebenen ATL gibts in diesem Bericht weitere Infos: http://www.hifi-forum.de/viewthread-100-1711.html. Von den Klangmeistern lagen mir 2 Tuningangebote vor:
1. Eine "kleine" Version für ca. 350 Euro. Hier gibts eine neue Frequenzweiche mit Bauteilen von Mundorf, ein Terminal mit WBT-Klemmen und eine hochwertige Innenverkabelung.
2. Diese Version kostet stolze 800 Euro, beinhaltet allerfeinste Bauteile von Mundorf, bessere WBT`s und eine gezielte Gehäusebedämpfung.

Ich habe mich für die "kleine" Version entschieden und wollte erst mal hören, ob dieser Betrag in irgend einer Relation zum Kaufpreis stehen würde.

Irgendwie schaffe ich es nie, mal über einen längeren Zeitraum am Bericht schreiben zu können. ich hoffe, ihr lest trotzdem nach und nach weiter; es würde mich freuen.

In diesem sinne ein schönes Wochenende

lunarrmann
bampa
Stammgast
#5 erstellt: 26. Apr 2013, 19:06
Naja vorerst schon, passt alles soweit außer das ich eine sehr alte und eine neue Endstufe habe und die nicht so richtig harmonieren wollen. Mag an dem Verstärkungsfaktor liegen.
Aber naja so hat jeder seine Kleinigkeiten.

Mal schauen vielleicht habe ich ja in der Bucht mal Glück.


Gruß
Lunarrmann
Stammgast
#6 erstellt: 01. Mai 2013, 09:26
Sorry für die vielen Unterbrechungen ...

Klangbeschreibung Lautsprecher:

Die Klangbeschreibung ist kein direkter A/B-Vergleich. Ich kann mich noch an dem Klang meiner Canton RC-A orientieren, nehme aber eher die Hörerfahrung vieler Jahre mit, in denen ich unzählige Lautsprecher gehört habe. Daher entsteht kein ...ist besser als oder bei Weitem nicht so gut wie ... , sondern eine sehr allgemeine Beschreibung der von mir wahrgenommenenen Klangeigenschaften.

In kleinen Räumen und wandnah positioniert geht die 304er auch ohne Subwoofer. Dabei entsteht kein wirklicher Tiefbass, aber ein knackiger und pointierter Bass. Hörbeispiele waren z.B. Robben Ford "Bringing it back home" oder Ray Charles "Genius loves company". Bei diesen CD`s hat selbst in meinem 25 qm großen Raum nichts gefehlt. Bei Jazz, Folk, Singer-Songwriter oder Popmusik geht vieles ohne Woofer, bei Rock und Härterem fehlt dann aber doch der Punch. Bei Totos "Africa" oder Dire Straits "Love over gold" zeigt sich auch die Abstimmung bezüglich Punch und Schalldruck: Die Drums kommen sehr knackig und trocken, aber selbst mit Subunterstützung gibt es eine eher geringe physische Spürbarkeit- die Wucht der großen Canton fehlt hier, aber die Sauberkeit und das knackige Klangbild können trotzdem überzeugen. Bezogen auf das Klangtuning von Klangmeister hat sich hier am Wenigsten getan. Ich denke, dass die 11er Membran einfach ausgereizt ist und die Hornkehle wurde ja nicht verändert. Wenn überhaupt ist der Bass leicht voller/runder geworden, ohne weniger knackig zu klingen!? Für ein LS dieser Größe/Membrangröße ist das Ergebnis jedoch immer wieder erstaunlich!

Stimmen werden sauber, aber tendenziell eher schlank abgebildet. Der Klang löst sich schön von den Lautsprechern, steht aber nicht vor, sondern hinter den LS-kommt also eher aus der Raumtiefe. Die Bühnenabbildung gelingt in Breite und Tiefe sehr gut und wirkt nicht übertrieben, sondern glaubwürdig. Hier hat das Klangmeistertuning eine deutliche Steigerung gebracht: Der LS spielt deutlich wahrnehmbar gelöster und lockerer, aber auch weniger gepresst bei höheren Lautstärken. Aber hier findet sich auch ein deutlicher Kritikpunkt von mir, der auch nach dem Tuning nicht verbessert war: Die Ortbarkeit einzelner Instrumente in der Raumtiefe ist eher ein "ganzheitlicher Ansatz" ; gelingt dem LS die Darstellung von Einzelereignissen noch sehr gut (Michael Buble`, Call me irresponsible/ Track No. 1/The best is yet to come): Dort gibt es zu Beginn ein Fingeschnippsen, das holographisch genau abgebildet wird. Bei mehreren Instrumenten wie z.B. MANDOKI/Soulmates "Jazz-Cuts" kommen alle Instrumente aus der Tiefe, aber einzelne Gitarrenläufe oder Streichereinsätze sind schlecht durchhörbar; das bedeutet für mich, dass ich mich anstrengen muss, um diesem Instrument zu folgen.

Im Hochton hat sich nach dem Tuning am Meisten getan. Hatte mich die Gewebekalotte schon vorher zufriedengestellt, überzeugt sie mich jetzt. Bei hohen Lautstärken und eher scharfem Klangbild wie z.B. bei Dire Straits/Brothers in arms, "So far away" klingt es jetzt weniger harsch, silbriger und wärmer, ohne an Auflösung zu verlieren. Gerade viele Aufnahmen aus den 80er und 90er Jahren profitieren davon.

Kurzkritik:

+ sehr natürliches und selbstverständliches Klangbild
+ gute, wenn auch nicht ultimative Hochtonauflösung, die auch bei längeren Hörsitzungen nicht nervt
+ trockener, knackiger Bass
+ gute Räumlichkeit in Breite und Tiefe
+ klingt lebendig ohne nervös zu klingen

- kein Tiefbass
- Ortbarkeit gering ausgeprägt
- Feindynamik auf eher mittlerem Niveau
- Stimmen tendenziell eher schlank

So, beim nächsten Mal gibts die Beschreibung des Woofers, dann auch im Verbund mit den 304ern und ein Fazit, ob sich solch eine ungewöhnliche Kombi lohnen könnte...?

Euch allen einen schönen 1. Mai

lunarrmann
Lunarrmann
Stammgast
#7 erstellt: 10. Mai 2013, 18:16
.. s` geht mal wieder weiter.

Wie versprochen folgt heute die Beschreibung des neuen Subwoofers: Velodyne SPL 1000 Ultra:

Zum Vergleich ziehe ich meinen jüngst verkauften ZTX 99.W10 und die Bassperformance meiner ebenfalls kürzlich veräußerten Canton Ergo RC-A heran.

Sehr gut für seinen Preis spielt der XTZ. Kein Tiestbass, aber solider, tiefer Bass mit guten Pegelreserven. Ausgewogen, in meinem Raum keine Oberbassbetonung, daher wenig spektakulär. Bei höheren Lautstärken und massivem Bassgewitter beginnt der Bass in seinen Konturen leicht zu verschmieren. Da fehlt dann die Genauigkeit/Sauberkeit. Gut zu hören bei Diana Krall/Temptation und The ultimate demonstation disc/Basssolo. Hier muss es schnalzen, darf auch beim Tiefergehen nicht leiser werden. Da hat dann der XTZ doch seine Schwierigkeiten, aber für einen Woofer von ca. 400 Euro in einem gut verarbeiteten Gehäuse und Markenchassis ist das trotzdem klasse. Bei Ray Charles/Fever schnalzt der Bass, dass es ein Vergnügen ist. In der "Über alles Performance" muss der XTZ sich im Bereich Maximalpegel der Canton dann allerdings deutlich geschlagen geben. Hier kommt wohl auch zum Tragen, dass 4 Basstreiber den Raum viel gleichmäßiger anregen als nur 1 Chassis.

Spannend, denn der Velo hat ja auch nur 1 Basschassis und das misst ebenfalls nur 10". Mmhmm... Allerdings kostet der Velo 4 x so viel. Kann er sich deutlich vom XTZ absetzten und die Performance der Cantons noch toppen? Hier werde ich auch noch Filmton als Bewertungskriterium hernaziehen, da beide, Canton RC-A und der Velo, auch im Heimkino laufen.

Der Vergleich zum XTZ ist schnell abgefrühstückt. Manchmal "nur" besser, oft deutlich besser. "Nur" besser bei Musik im Bereich Jazz, Folk, Singer & Songwriter usw. Im Klangbild des Velo fehlt das Spektakuläre. Manchmal habe ich mich gefragt, ob der Woofer überhaupt an ist. Dann kam ein Bassdrumschlag oder ein Basseinsatz, und dann war die Frage direkt beantwortet . Trotzdem extrem unspektakulär, aber auch sehr sauber, trocken, schnelles Ausklingen und deutlich! tiefere Töne. Genau so wollte ich es haben. Bei Rock und härterer Gangart brachte der Velo richtig Zug in die Sache. Wenns Bassgewitter gab, blieb er stets souverän und gut durchhörbar. Je nach Einstellung wars echt fett.

MUSIK: Im Bezug zu den Cantons konnte man ein deutliches Plus im Bereich Differenzierung ausmachen- z.B. bei Gloria Estefan "Wrapped". Die Cantons kaum zu bändigen, mit viel Druck, aber Bassbrei. Macht keinen Spaß. Der Velo richtig gut, auch fett, aber differenziert und durchhörbar. Ohne Daten und Messung würde ich sagen, dass der Velo noch ein gutes Stück weiter runter geht als die RC-A. Die RC-A war nur bei einem einzigen Stück besser als der Velo-aber auf hohem Niveau. Bei Yellos "The race" gibt es nach ein paar Sekunden einen Ton, der einem bei den RC-A`s mit den Augen blinzeln lässt-bei höchsten Pegeln! Das bekommt die Kombi ATL/Velo so nicht hin, aber geht dafür ein Stück tiefer. Wie die 4 Basstreiber der Canton bei diesem Stück den Raum anregen und beben lassen ist absolut klasse. Wenn ich die Lautstärke des Velos höher stelle, habe ich einen fast gleichwertigen Basssound, aber die Canton machts einen Tick spektakulärer. Beim Maximalpegel kann ich kaum Unterschiede ausmachen, bei Tiefgang und Präzision liegt der Velo vorne. Bei machen Stücken klingt die Canton aber gefälliger, weil spektakulärer.
Heimkino: Die Cantons sind immer präsent. Fällt eine Türe zu, knallts. Lässt einen Grinsen, nervt aber auf Dauer, weils ständig scheppert. Bei Explosionen usw. sind sie in ihrem Element. Hier werden unglaubliche Basswellen angeschoben und scheinen kaum abzuebben. Das reicht aus!! Bei dem neuen Bond "Skyfall" gibt es eine Szene, in der eine U-Bahn in ein Loch in einen großen Raum stürzt. Bis dahin hatte ich den Velo kaum wahrgenommen, aber da hats so gerappelt . In einer weiteren Szene stürzt ein Helikopter ab und anschließend gibt es eine Explosion, die in Wellen verläuft. UNGLAUBLICH! Und danach war der Woofer wieder weg, kaum wahrnehmbar. Für mich perfekt.

Was bleibt ist die Frage, ob der Woofer 4x besser, weil 4x teurer als der XTZ ist. Das sicher nicht, aber so linear verläuft das Preis-Leistungsverhältnis auch nicht. Daher eher eine allgemeine Bewertung:

+ präzise
+ geht für 10" tief
+ kleines Gehäuse, unauffällig
+ gut verarbeitet, wirkt edel
+ Ausstattung
+ geht ausreichend laut bis ca. 40 qm
+ lässt sich gut auch in ein Stereosetup einbinden
+ bei Bedarf knallts

- manchmal etwas nüchtern ("fehlt" hier die Gehäuseresonanz?)
- nicht billig (aber seinen Preis wert?)
- keine Funkfernbedienung

Ich bin zufrieden. Ich. Beim nächsten Mal gibts noch ein paar Worte über das Zusammenspiel mit meinen ATL. Dafür habe ich den Velo schließlich gekauft. Ich will nicht zu viel verraten, aber das passt schon ...

Bis dahin

lunarrmann
Lunarrmann
Stammgast
#8 erstellt: 27. Mai 2013, 21:49
FINALE!

Zusammenspiel von Sub und LS:

Nach zweimaliger Einmessung und bestimmt einer Woche ständigem Ausprobieren und Nachregeln hats dann gut gepasst. Der Bass fügt sich nahtlos ins Klangbild ein und macht den Druck, den ich mir gewünscht habe. Ich schätze, dass die ATL einfach einzubinden sind, weil sie sich sanft nach unten ausblenden und man so viele Möglichkeiten hat, sich langsam an die passende Übergangsfrequenz heranzutasten. Da die (getunte) Kombi letztendlich etwas über 2000 Euro gekostet hat, sollte man sie auch in dieser Preisregion vergleichen. Das fällt mir aber schwer, da ich länger keine aktuellen LS dieser Preisklasse mehr zu Hause hatte. Absolut kann ich sagen, dass die Bassperformance außerordentlich sauber ist, superben Schub bietet und auch in der Lage ist, in den Hintergrund zu treten und den Vergleich mit deutlich teureren Standlautsprechern (Bassbereich) nicht zu scheuen braucht. Passiv kommt mir im Bass eh nicht mehr ins Haus! Mit Einmessung und Regelmöglichkeiten habe ich alle Möglichkeiten und bin passiven Systemen deutlich überlegen. Die ATL harmonieren mit dieser unaufdringlichen, aber wenn gefordert auch sehr zupackenden Art prächtig, denn ihr Hauptattribut ist ein natürlicher Klang. Für mich ist diese Projekt nun abgeschlossen und ich hoffe, dass ich viel Zeit zum Musikhören verwenden kann. Habe mir schon einige neue CD`s von Bands rausgesucht, die ich noch nicht kenne und gehe nun erwartungsvoll auf Entdeckungsreise! Bestand, alte (und mittlerweile getunt) und Neuware haben sich in meinem Hörraum wie ich finde wundervoll verbunden. Das nicht alles "überragend" ist habe ich ja bereits beschrieben, aber die Symbiose der Komponenten finde ich überraschend gelungen.

Wer Interesse hat, ist bei einem guten Glas Rotwein gerne zum Probehören eingeladen und kann sich selbst ein Bild über diese ungewöhnliche Kombination machen. Danke fürs Lesen.

lunarrmann
exim
Stammgast
#9 erstellt: 27. Mai 2013, 23:15

Lunarrmann (Beitrag #8) schrieb:
Wer Interesse hat, ist bei einem guten Glas Rotwein gerne zum Probehören eingeladen und kann sich selbst ein Bild über diese ungewöhnliche Kombination machen. Danke fürs Lesen.


Danke fürs Schreiben! Lautsprecher von Hans Deutsch habe ich von früher auch noch in guter Erinnerung. Deine Alt-Neu-Kombination klingt in jedem Fall spannend und sieht auch noch gut aus. In welcher Region bist du denn ungefähr zu Hause? (zwecks Hörprobe mit ).

Gruß
Exim
Lunarrmann
Stammgast
#10 erstellt: 28. Mai 2013, 06:53
Eigentlich noch in Hessen, sie nennen es aber schon Bayern :in Aschaffenburg!
Lunarrmann
Stammgast
#11 erstellt: 28. Mai 2013, 07:06
PS: Natürlich mit
Blakk
Stammgast
#12 erstellt: 01. Jun 2013, 13:13
Diese Einbürgerung bleibt mir bis heute schleierhaft .
Lunarrmann
Stammgast
#13 erstellt: 01. Jun 2013, 16:31
den hiesigen Menschen auch ...
Lunarrmann
Stammgast
#14 erstellt: 22. Jun 2013, 21:57
Nachtrag im Logbuch Sternzeit 22.6.2013, Käptn Lunarrmann berichtet:

Nachdem ich nun eine Zeit lang wirklich genussvoll mit Hören an meiner neu gestalteten Kette verbracht habe und deren Stärken und Schwächen deutlich zu Tage traten habe ich mir gedacht, ich müsste mir mal wieder eine neue "Justierung" gönnen, indem ich aktuelle Kompakt-LS zum Vergleich heranziehe, bevor mit meinen Einschätzungen keiner mehr was anfangen kann

Besonders interessant fand ich in diesem Kontext die neue Venere 2.0 von Sonus Faber. Einerseits nicht so typisch im edlen Holzdesign, andererseits formgebend sehr Sonus... Vom Klang her war sie eher auf der frischen Seite angekündigt, was ja auch nicht unbedingt zur eher vollmundigen Abstimmung des Herstellers zutrifft. Also zu RTK nach Frankfurt...

Kurzbeurteilung RTK:

Ich kam ohne Voranmeldung mit eigenen CD`s reingeschwappt und wollte die 2.0 hören. da war allerdings nur die kleinere 1.5. HHHmmm, Sonus Faber hat der Mitarbeiter gemurmelt, da hole ich Ihnen mal den "Italiener"! Es kam Herr Tommaso Piemontese, der mir die Vener 1.5 und die auslaufende Liuto Monitor zusammenschleppte, anschloss, ein paar einleitende Takte zur Umschaltung erklärte und mich einfach hören ließ! Super!! Die Elektronik bestand aus einem CDP von Krell für 3300 Euro mit Slot-In-Laufwerk und einem aus dem selben Haus stammenden Amp zum gleichen Preis mit 100 Class A Watt. Der Hörraum war kein abgeschlossenes, sondern ein halb offenes Studio. Die Liuto standen auf Stands, die Venere wurden herbeigeholt und auf andere LS gestellt. Nur mal so zum Kurzcheck. Nach über einer Stunde kam Herr Pioemontese vorbei und fragte nach meinen Eindrücken. Meine Antwort: Ich wollte mich eigentlich nicht verschlechtern, eher verbessern! Ich denke, dass die LS weit unter Wert gespielt haben und ich keinen reelen Höreindruck sammeln konnte. Daraufhin bot mir Herr Piemontese sofort einen Termin nach Absprache im abgeschlossenen Studio an. So muss es sein. Anmerkung: Ja, ich muss natürlich zu Hause in meinen eigenen vier Wänden hören, aber zum Filtern brauche ich einen brauchbaren Höreindruck im Fachhandel. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem spontanem Umgang meines Wunsches und dessen Weiterentwicklung.

Zum Hörtest

Die Venere klang luftig im Hochton, überbetont im Oberbass, ohne Esprit und verwaschen. Da hat nix gestimmt. Auf die spontane, lausige Aufstellung habe ich ja bereits hingewiesen-damit ist das keine seriöse Beschreibung. Die Liuto Monitor war wesentlich linearer abgestimmt und insgesamt besser. Ich habe munter umgeschaltet, z.B. auf 2 Monitore von Harbeth. Lausiger habe ich noch NIE Musik gehört. Wie aus dem Kohlenkeller und völlig ohne Dynamik. Auch Kompakte und kleinere Stand-LS von Tannoy waren ohne besondere Qualität. Besser wurde es mit den Stand-LS von Sonus Faber, den Liuto für 4000 Ökken. Das klang schon eher nach Musik, aber noch lange nicht wie bei mir zu Hause. Ein Wort noch zur Elektronik: Das Slot-In-Laufwerk des Krells braucht ewig zum Einlesen, die Tasten sind zu klein und bei gebrannten CD`s hats gerappelt wie bei einem C 64... Muss wohl ein PC-Laufwerk sein. Die Leistung des Amps reichte für diesen Hörraum nicht aus. Ich war fast bei Volllast, aber da kam nicht viel. Was meine persönliche These stützt, dass außer an Hörnern Leistungsreserven durch nix zu ersetzen sind. Ich betreibe meine kleinen ATL`s mit meinem Vincent (2x300 Watt) immer wieder im Grenzbereich, ohne dass es wirklich angestrengt klingt. In meinen Augen sind die Krells eindeutig zu teuer ...

Das es auch in diesem Hörraum anders geht, habe ich beim Gehen erlebt. Am neuen Rega Plattenspieler RP 8 spielten am anderen Ende ein Paar Piega Stand-LS auf. Das klang nach- nee, klang gar nicht sondern war einfach selbstverständlich und gut. So klingt ambitioniertes Hifi.

Was habe ich mitgenommen: Obwohl meine LS nach dem Hörtermin bei RTK nicht besser spielen bin ich zufriedener nach Hause gefahren. Natürlich offenbaren meine LS zu wenig Feinauflösung und Ortbarkeit und lassen auch ein wenig Explosivität wie z.B. bei angerissenenen Gitarrensaiten vermissen. Aber in der "Über-allesPerformance" (gut-ne!) sind die LS im Verbund mit dem Velodyne-Woofer scheinbar echt gut!

Ich werde schon aus reiner Neugier weitere Kandidaten einbeziehen und werde außerdem versuchen, einige LS zu mir nach Hause einzuladen. Dankbar wäre ich in diesem Kontext zu Formulierungshilfe wie z.B.: Ich finde deine Holzkörper ganz entzückend, würdest du bei mir zu Hause mal an meinen teflonummantelten Kabelenden feinstes Class A suckeln wollen oder ist das schon zu anstössig? ?

Liebe Grüße aus AB

lunarrmann
Blakk
Stammgast
#15 erstellt: 22. Jun 2013, 22:05
Ich muss mich wohl doch mal ins halbhessische Feindesland begeben und mir die Teile bbei dir anhören ,
Lunarrmann
Stammgast
#16 erstellt: 22. Jun 2013, 23:15
Aber gerne doch. Den Rotwein eher trocken?!?
Lunarrmann
Stammgast
#17 erstellt: 08. Jul 2013, 23:21
Nächster Nachtrag: Ein Duell mit der Triangle Comete Anniversary 30th Edition

ATL versus Triangle

In meinem Beitrag ist eigentlich alles gesagt... Heute Abend habe ich mit verdammt viel Genuss Klaus Major Heuser Band mit "Man in trouble" gehört, besonders die Tracks 4,6,8, und 10. Ich war selten so entspannt beim Musikhören. Deshalb an dieser Stelle noch einmal vielen Dank nach Lemgo, speziell zu Georg Stracke. Manche Dinge müssen eben erst einmal sacken, bis sie in Gänze ankommen.

@ Blakk: Was iss nu mit Probe hören? Oder magst du keinen Rotwein?

Gute Nacht aus Aschaffenburg

lunarrmann
Blakk
Stammgast
#18 erstellt: 09. Jul 2013, 23:12
Danke für die Einladung und sorry für die Verzögerung. Ich steck grad bis über beide Ohren in Vorurlaubs-Arbeit und bin daher etwas verpeilt. Ich meld mich in jedem Fall, wenn der Stress vorbei ist.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
quad 606 - klassiker endstufe
m_c am 30.11.2012  –  Letzte Antwort am 04.12.2012  –  2 Beiträge
Günstige und gute Klassiker
funny001 am 07.06.2011  –  Letzte Antwort am 23.04.2013  –  16 Beiträge
rotel ra 712 hifi-klassiker vollverstärker -kurze beschreibung + vorstellung
m_c am 23.02.2010  –  Letzte Antwort am 08.09.2021  –  15 Beiträge
Ohm-Walsh-1000 Hörsession mit den Hifi-Klassiker Marantz 1200B und Kenwood KR-9600
Jeremy am 17.02.2010  –  Letzte Antwort am 18.09.2014  –  12 Beiträge
Passende Lautsprecher für Musical Fidelity Klassiker-Amps? Triangle!
ajim am 22.01.2008  –  Letzte Antwort am 30.08.2011  –  17 Beiträge
Vergleich Receiver Klassiker: NAD 7030 Stereophonic vs Nikko STA 8080 vs Sansui 771 vs Rotel RX 802
RAXOMETER am 16.07.2011  –  Letzte Antwort am 29.06.2014  –  4 Beiträge
Erfahrungsbericht Canton Karat M80 DC
floschn am 07.08.2006  –  Letzte Antwort am 11.08.2006  –  2 Beiträge
Hifi mit wenig Kabeln
guehel am 22.10.2006  –  Letzte Antwort am 30.10.2006  –  4 Beiträge
[Geschäft] HiFi Concept München
monstersemmel am 17.09.2005  –  Letzte Antwort am 08.10.2017  –  219 Beiträge
Ipod - HiFi-Anlage
warmerregen am 21.01.2006  –  Letzte Antwort am 06.06.2006  –  24 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedBluebyte75.
  • Gesamtzahl an Themen1.551.069
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.339