Großer Amp, kleine Boxen: Vincent SV 234 mit HD 304 MK II

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Lunarrmann
Stammgast
#1 erstellt: 12. Apr 2011, 18:24
So, nun isses endlich soweit. Habe schon lange überlegt, ob ich mal meine Erfahrungen mit o.g. Kombi und die damit verbundene Geschichte weitergeben soll... Es wird allerdings mehr als ein reiner Erfahrungsbericht. Besser, ihr holt euch schon mal ein Snickers (wenns mal wieder länger dauert ).

In einem langen und sehr gut geschriebenen Bericht hier aus dem Forum habe ich die Kritik entnommen, dass dieser Bericht unstrukturiert, mit zu wenig Absätzen usw. und damit schlecht "verdaulich" sei. Nun gut, gebe ich halt für diesen Bericht erst mal einen Überblick:

1. Der Weg dahin: Wie es zu dieser Kombi gekommen ist
2. Erste Testerfahrungen in der Evostufe I
3. Neue Testerfahrungen in der nächtsen Entwicklungstufe
4. Welcher Sub passt?
5. Resumee: Spaß, "Value for money", und/oder die klassische Frage: Würde ich`s noch mal tun?

1. Der Weg dahin:
Mir schwirren ganz viele Gedanken durch den Kopf. Ich habe in meinem ca. 25jährigen Hifi-Leben unzählige Boxen gehört. Viele waren ganz ok, manche fand ich fast unerträglich und einige, ja einige haben mich fasziniert (z.B. große Hörner mit absolut müheloser Darstellung). Schade nur, dass ich mir diese LS nicht leisten konnte. Also war ich immer auf der Suche nach LS in "meiner" Preisregion, mit denen ich ohne allzu viel Abstriche auch viel Spaß haben konnte. Meine erste Anlage Ende der 80er habe ich mit den Lautsprechern ATL HD 304 betrieben (heute Hans Deutsch). Klein, unerwartet hoch belastbar und irgendwie mit einem gewissen "Anmachfaktor" ausgestattet. Diese Anlage musste dann fürs erste eigene Auto weichen. Tat mir damals zwar weh, aber sollte ja nur für eine kurze Zeit sein...

In den folgenden Jahren habe ich mich dann eher in der Hochpegelfraktion wiedergefunden. Backloaded Hörner mit dem Fostex FE 208 Sigma mit Geigenbaulack getunt, Visatonpyramiden mit 12" Bass und Marmorgehäuse, teilaktive Canton Ergo RC-A ... bis dann, eines Tages, ein lang verschollener Freund anrief und mich fragte, ob ich seine alten ATL`s, die ich ihm vor Jahren gekauft hatte, wieder zum Laufen bringen könnte. Da war doch was. Es hat mich sofort durchzuckt. Kennt ihr auch diesen Jagttrieb?!? Ich hatte sowiso damit geliebäugelt, mir neben meinem Stereo/und 5-Kanalset auch mal wieder eine 2-Wegekombi hinzustellen und eventuell mit einem aktiven Sub zu "paaren"... 3 Tage später standen die teildefekten ATL`s in meinem Wohnzimmer und nuckelten zu Testzwecken feine Class-A Watt von meinem Vincent SV 234 Amp. Ein HT war offensichtlich defekt, der andere spielte noch ein wenig mit. ABER: Auch so klangen die kleinen alten Dinger verblüffend gut und ob ihrer Größe und Membranfläche (11er TMT) recht komplett. Ja, aber HALLO! Also, ab nun jeden Tag in der Bucht und nach Ersatztreibern Ausschau gehalten. War aber nix zu wollen. Der Markt schien wie leer gefegt. Aber eines Tages: Neu, OVP, Hans Deutsch HD MK II mit Hans Deutsch Karte für 249,00 € oder Preisvorschlag. Nun,ich wollte zwar Ersatzteile, aber nun gut. 199,00 € angeboten und -PLING- 3,2,1, meins! Hatte jetzt die neue, überarbeitete Version ersteigert und war höllengespannt...

Die erste Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Ich sage nur "Bucht". Hätte ich bei diesem Preis auch ahnen müssen! Wie es weiter geht, ob irgendwann nach diesem "Überlangintro" auch noch ein Hörtest kommt und überhaupt! erfahrt ihr in Kürze. Hoffe, ich habe euch etwas Appetit gemacht...
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Apr 2011, 18:08

Lunarrmann schrieb:
Hoffe, ich habe euch etwas Appetit gemacht...


Mir auf jeden Fall
Also ruhig weiter damit
Lunarrmann
Stammgast
#3 erstellt: 13. Apr 2011, 20:36
Also, weiter gehts!

Lautsprecher angeschlossen, zur einer Funktionsprüfung einfach auf meine Standlautsprecher gestellt und mit hochwertigstem Probierkabel aus dem Baumarkt (Rollenware:ja,ja, tut schon seit Jahren zur reinen Funktionsprüfung seinen Dienst bei mir mit so ungefähr 1,5²) und los gings...

So viel Alkohol gibts gar nicht um diese Ernüchterung zu beschreiben. Klang original wie aus dem Kohlenkeller. Bei genauerer Diagnose, die auch ein völlig Gehörloser stellen könnte war klar: Mindestens ein Hochtöner defekt, der andere Hochtöner maximal auf Hauptschulniveau. Nun war der erste Elan erst mal raus. Habe dann direkt den Verkäufer kontaktiert und mich darauf geeinigt, die LS mal aufzuschrauben und nachzusehen, ob alles an seinem rechten Platz war. Wie würde der Doktor sagen: Ohne Befund!

Kurz gefasster Entschluss: Ab ins Werk zur "Geburtsstätte" zurück. Bei allem, was anschließend noch über ebay mit dem Verkäufer lief und mit all den Nerven und der Zeit, die einfach verblasen war, kam hier ein Kontakt zustande, der es definitiv rausgehauen hat und der unser Hobby HiFi so einigartig und schön macht...

Wer an diesem Punkt und an meinen folgenden Ausführungen vielleicht den Verdacht hegt, dass hier ne ganz billige Schleichwerbung läuft, dem lege ich meinen später folgenden Hörbericht ans Herzen, der natürlich die Stärken der HD 304, aber auch ihre prinzipbedingten Schwächen klar aufzeigen wird. Aber der Service, der Kontakt und die einfache, kundenorientierte Verständigung und das "Hier bin ich gut aufgehoben" Gefühl haben mich ungläubig staunen lassen- daran möchte ich euch teilhaben lassen und damit auch eine Lanze für den Fachhandel brechen!

Im Werk angekommen haben sich die HD`s als Pflegefälle entpuppt. Beide Hochtöner mussten erneuert werden und ein paar Kleinteile wurden gleich mitverarztet. Der Verkäufer der Neuware hat sich kurz darauf bei mir "verabschieded", die Neuware wurde laut Aussage vom Werk nicht in diesem und auch nicht im letzten Jahr produziert. Blöd aber auch, dass an jedem LS eine Seriennummer klebt :D. Der Preis diese Liftings? Normalerweise mit Mehrwertsteuer und allen Nebenarbeiten angessen hoch, aber vom Chef "von das Ganzen", Herrn Portscheller von der S.M.G. Sound Magic GmbH habe ich einen absoluten Selbstkostenpreis bekommen. Ungewöhnlich, weil ich nicht Erstbesitzer bin und die LS nicht über die Kundenkarte registriert wurden!

Zurück im neuen Zuhause, erwartungsfroh und zumindest teilentspannt gab es dann Hörtest No. 2. Ihr ahnt es bereits...

Für heute ist Schluss-und ehrlich, es kommt noch eine Klangbeschreibung. Und es wird noch gut! Bis dann
Lunarrmann
Stammgast
#4 erstellt: 15. Apr 2011, 12:32
Jepp, bin nun wieder am Start.

Mit neuen Hochtönern ausgestattet gings nun zum 1. Hörtest im heimischen Wohnzimmer. Vielleicht noch erst einmal etwas zum Raum: Raumgröße ca. 35 qm, aber nicht vollständig rechteckig, sondern durch eine Abmauerung verjüngt. Vor den Boxen liegt Teppich, ansonsten gibt es Parkett. Möblierung mit 2 Couchen, einem großen Tisch und 8 Stühlen. Nachhallzeit wird die von einem durchschnittlichen Wohnraum sein. Die LS stehen mittig an der langen Wand. Ich denke ordentliche, nachvollziebare Bedingungen.

Noch waren die neuen Stands nicht da, so dass ich die HD`s einfach auf meine Standlautsprecher gestellt habe. Hier stimmt wenigstens schon mal die Entfernung zum Hörplatz. Trotzdem eher suboptimal, aber ist ja nur mal so zum Probieren .Filzgleiter drunter und die Baumarktprobierstrippe dran, und dann

Das war schon mal ganz gut! Bei Jennifer Warns "The well" kam die Stimme schön aus der Tiefe, hatte genug Volumen und man konnte viele Kleinigkeiten im Hintergrund hören. Auch ein merkliches Kratzen, was so noch nie auf der CD wahrzunehmen war. Entweder habe ich hier ein "Auflösungswunder" vor mir, oder aber ...Ein fieser Verdacht keimte in mir auf. Nicht schon wieder ein Defekt?!? Schnell stellte sich heraus, dass ein HT einfach deutlich früher seine Belastungsgrenze erreichte als sein Pendant. Ich höre nun mal gerne lauter-Pech.

Wieder mit Herrn Portscheller von Sound Magic hin-und hertelefoniert und gemailt. Wir hatten schon vorher intensiv über die Vorgängerbaureihe aus dem Hause ATL diskutiert und auch über die Entwicklung der aktuellen HD`s "gefachsimpelt". Bei vielen Gemeinsamkeiten gibt es doch eine Reihe subtiler, jedoch greifbarer Unterschiede. Tja, und was war seine Antwort? "Lieber" Herr König, ich schicke Ihnen mal ein paar unterschiedliche Hochtöner und MTT- da können Sie in Ruhe in ihrem Hörumfeld probieren, bis bzw. wie es passt. Wie bitte? Ich erinnere noch mal daran, dass ich weder Erstbesitzer bin, noch über eine ausgefüllte Garantiekarte verfüge! Das konnte ich kaum fassen. Auf Nachfrage gab Herr Portscheller an, dass ihm die Kundenzufriedenheit einfach am Herzen liege und ich mich als so selbständig und kompetent erwiesen habe, dass ich das ruhig selbst machen könne; eben so, wie es mir persönlich am Besten gefällt.

Und so kam es dann auch: Ich erhielt 3 verschiedene Hochtöner und noch einen weiteren Satz MTT. Einfach so. Nach wenigen Versuchen habe ich mich für die Gewebekalotte von Isophon entschieden, weil meine Kette eher warm abgestimmt ist und die Isophon trotzdem nicht zu dunkel klang. Passt. Beim MTT bin ich bei meinem Modell geblieben, weil der SEAS-Töner minimal größer war und ich den Lochausschnitt geringfügig erweitern müsste. Das wollte ich nicht und so blieb es dabei. Passte auch-gut!

Kurz danach kam auch mein neues LS-Kabel. Keine Spinnerei, sondern ein Kabel mit vernünftiger Konfektionierung und ordentlichen Steckern, dass gerade so noch in den dreistelligen Bereich gerutscht ist. Und jetzt machte "Dat Ganze" einen gehörigen Satz:

Bei Curtis Stigers auf "Real emotional" bei Track No. 5 gibt es einen gestrichenen Bass, der ordentlich tief geht. Selbst bei hohen Pegeln kein Problem. Auch hier wieder eine saubere Stimmabbildung. Bei Track No. 9 saubere Trompete und Saxophon, knalliger gezupfter Bass. Klasse. Auch Michel Petrucciani kann auf !Live in Germany" richtig Gas geben, ohne dass es unangenehm wird. Die Klangdirektion bei Klavier lässt das knallig-metallische vermissen, es wikt etwas weicher las gewohnt, aber deutlich flüssiger und homogener. Auf dem Telarc Sampler "SACD Sampler I" kommt "Moanin" von Monty Alexander sehr knackig und impulsstark rüber. Wenn man die CD kennt und vorher auf einer teilaktiven Standbox gehört hat merkt man hier aber deutlich das Fehlen von Tiefbassanteilen. Ohne Vergleich wirkt es zwar eher schlank, aber schnell und stimmig. Da fehlt nichts. No. 4 mit "Feeling fine" klingt ebenso knackig und flüssig. Hier ein Zitat eines Vertriebspartners: "...Kreiert für echte Musikliebhaber mit besonderem Anspruch an unverfälschter Wiedergabe im Genre Klassik, Jazz oder Weltmusik..." Warum dieses Zitat? Weil die HD definitiv saugut in diesen Bereichen funktioniert, aber bei Musikstilen mit künstlich erzeugtem Klang wie z.B. elektronischen Sounds deutlich zu schlank ausfällt. Beispiel aus der Popecke wäre das Album "Unwritten" von Natasha Bedingfield. Konnte die HD bei "Wild horses", einem Stück mit Klavier und Gesang, noch großartig punkten, klingen Stücke wie "These words" oder "I´m a bomb" doch sehr anämisch.

Warum das aber nicht schlimm ist, wie der Bass auf der Box klingt und welche Mitbewerber sich noch in dieser Liga (zum Vergleich) tummeln, schreib ich beim nächsten Mal...
Lunarrmann
Stammgast
#5 erstellt: 23. Apr 2011, 19:51
So, dann gehts mal weiter, bevor ich einige Tage in den Osterurlaub verschwinde...

Stichwort "Bass auf der Box": Die Klangbeschreibung geht dann weiter, wenn ich die Stands für die HD`s erhalten habe. Ich erwarte mir davon einen noch deutlicheren Sprung als mit dem neuen LS-Kabel. Warum? Die LS stehen im Moment noch auf meinen Hauptlautsprechern. Die Entfernung zum Hörplatz stimmt zwar und die Einwinklung auf den Hörplatz ist auch in Ordnung, aber die Höhe ist deutlich zu hoch und die Mitten und der Bass klingen manchmal noch zu verwaschen, eben nicht frei und sauber (aufgestellt). Mit anderen Kompaktlautsprechern habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn diese auf ordentlichen Ständern Platz nehmen durften. Ich erwarte, dass Durchzeichnung, Räumlichkeit und Sauberkeit noch einmal spürbar zunehmen. Mal sehen. Ich habe mir übrigens die Norstone Stylum 3 bestellt. Das sind eine von wenigen Stands, die auch die Höhe von 80 cm offerieren, solide aufgebaut sind und mir gefallen!

Noch ein Wort über aktuelle Mitbewerber aus dieser Preisregion (um 500 €): In der Stereoausgabe 3/2011 gibt es da eine schöne Übersicht. Testergebnisse mag jeder für sich deuten, aber zumindest ein äußerlicher Vergleich sei hier erlaubt: Magnat und Wharfedale glänten mit einer glänzenden Schallwand, die Wharfedale außerdem mit fetten (Alu?)Zierringen. Nett. Die B&W hat eine mattierte Schallwand und den bekannten und gut beleumundeten Kevlarmitteltieftöner. Ein schönes Stück Technik. Die KEF den Koax, die Focal eine Inverskalotte. Dazu ist die Magnat noch leicht nach hinten verrundet. Optisch-technisch gibt sich da die HD bescheidener. Bei abgenommener Bespannung fällt die Öffnung des (Horn)Resonators ins Auge. Außerdem sind die Vorderkanten deutlich abgeschrägt und enden am etwas schmaleren Bespannungsrahmen. Das ist dezent, erhöht aber zumindest den Wiedererkennungswert. Allerdings gibt es die HD nur mit Echtholzfurnier. Das haben die Mitbewerber nicht zu bieten. Insgesamt erreicht die HD ein ordentliches, routiniertes Niveau, auch vom Kabinett, aber an die Fertigungstiefe von Großserienherstellern reicht die Optik nicht ganz heran. Das ist eben auch der Reiz einer Manufaktur bzw. Kleinserie.

Es ist prinzipbedingt klar, dass solch kleine MTT keine Tiefbasswunder vollbringen können. Wie bereits beschrieben funktioniert die HD bei vielen Musikrichtungen trotzdem bereits mehr als zufriedenstellend. Bei kleinen Räumen ist ein schlanker Bass manchmal auch ein großer Vorteil. Da ich mir aber meine Musik nicht nach dem Lautsprecher(können) aussuchen möchte, werde ich einige aktive Subwoofer zu mir einladen. Velodyne CH-T 8, 10 oder 12, Martin Logan Dynamo 700, ein noch nicht näher identifizierter Dipolwoofer.

Nach Ostern gehts dann mit neuen Stands und einem damit verbundenen erweiterten Hörbericht weiter...
Lunarrmann
Stammgast
#6 erstellt: 12. Mai 2011, 20:38
So, die Stands sind da, der Bericht war auch schon verfasst und beim Hochladen der Bilder haben sich 1,5 Stunden Höreindruck in Luft aufgelöst Was bin ich halsig... Aber wenn ich jetzt nicht noch mal drangehe, kann ich vor Ärger 3 Wochen nicht mehr schlafen.

Ich hatte ja bereits gemutmaßt, welche Veränderungen sich mit einer ordentlichen Aufstellung bzw. "Unterstellung" erreichen lassen könnten. Letztendlich war ich doch ziemlich enttäuscht , wie sich die Dinge entwickelten. Das Schöne,Spannende an diesem Hobby ist das Unerwartete, Unvermutete, das eintritt, wenn wir mit ganz anderen Dingen rechnen. Was, die Röhre klingt mir DER Box, Musik von Festplatte ist KEIN Klangmüll ...? In diesem Punkt gab es keine Abweichungen von meinen Annahmen. Sie wurden eher noch übertroffen!

Ich habe die LS ca. 20 cm von der Rückwand (massives Mauerwerk) aufgestellt. Die Hochtöner sind beim Sitzen exakt auf Ohrhöhe. Die Basisbreite hätte ich etwas größer ausgewählt, aber da stehen meine Standlautsprecher. In diesem Setup traue ich mir jetzt eine abschließende Bewertung bzw. Klangbeschreibung der HD 304er an meiner Elektronik und natürlich meinen Räumlichkeiten absolut zu. Also los:

Der Bass kommt deutlich sauberer, ist schnell, trocken, impulsiv. Macht irgendwie an. Natürlich spielt der Zwerg jetzt keine 2 Oktaven tiefer, aber schön punchy und gut eingebunden. Bei vielen Titeln vermisse ich nichts. Bei einem Klavierkonzert mit einem ausgewachsenen Flügel merkt man allerdings doch, dass sich die Winzlinge nach unten ausblenden. Da fehlt in den tiefen Oktaven der Druck und damit schmelzen die Abmessungen etwas ein. Fällt so deutlich nur zu hohen Lautstärken hin auf oder im direkten Vergleich. Trotzdem ist die gebotene Bassperformance beachtlich. Bei Ray Charles/Feaver knallt es auch bei hohen Lautstärken beachtlich! Kaum zu glauben. Die 40 Watt Leistungsaufnahme habe ich deutlich getoppt, ohne hörbare Verzerrungen zu erzielen. DEUTLICH. Trotzdem bleibt die Frage nach einem guten Woofer, der b.B. mal aushelfen kann.

Die Mitten sind, finde ich, neutral und ohne Auffälligkeiten abgestimmt. Stimmen kommen sauber, sind klar artikuliert und gut verständlich. Frauenstimmen schreien nicht, Streicher klingen angenehm und keinen Deut glasig. Bei Männerstimmen fehlt mitunter etwas Brustkorb.

Der Hochtonbereich ist mit der aktuellen Version nicht vergleichbar, da Herr Portscheller mir mehrere Kalotten zur Auswahl zugesendet hat. Ich habe mich für die Isophon entschieden, da diese in meinem eher stark bedämpften Hörraum genug Kraft hatte. Die aktuelle Version ist etwas zurückhaltender abgestimmt, was in normal bedämpften Räumen ausreichen sollte. Wie klingts? Eben wie eine gute Gewebekalotte. Nicht so ziseliert und mikroskopisch wie ein Bändchen oder ein Diamant, sondern seidig, trotzdem präsent und fein auflösend. Gut.

Und die Räumlichkeit? Gute Abbildung in Breite und Tiefe. Die Musik löst sich schön vom LS ab. In der Tiefenstaffelung bildet der LS glaubhaft, wenn auch nicht riesig ab. Aber die Instrumente lassen sich nicht messerscharf zuordnen, was Abzüge bei der Ortbarkeit gibt. Ich glaube aber, dass diese Abstimmung gewollt ist. Hier steht die Musik als etwas "Ganzheitliches" (kann ich das so schreiben???) im Vordergrund, nicht die vielen Einzelereignisse. Das ist in meinen Augen auch das große Plus der HD 304: Die Musik perlt aus der kleinen Kiste, als obs absolut selbstverständlich und richtig ist. Sie spielt homogen und in sich geschlossen.

Der Lautsprecher hat Präsenz: Sänger werden nicht weit nach hinten verschoben was mitunter sehr distanziert wirken kann, sondern eher Richtung Vorderkante geholt. Mir gefällts. So angriffslustig wie eine Klipsch isse nicht, so räumlich wie eine KEF auch nicht. Aber ich finde die Mischung gelungen, nie lanweilig und langzeittauglich. Der Frage nach einem optimalen sub gehe ich natürlich noch nach. Die Bilder sollen wegen der schlechten Qualität nur ein Vorgeschmack sein. Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen ...

SN851551
SN851543
*sphereo*
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Mai 2011, 10:56
Hallo Lunarrmann !
Ich habe Deinen interessanten Bericht gerade gefunden, wo
ich sonst nur im HD-Sympathisanten Thread aktiv war.
Ich besitze seit kurzem die HD 305, welche der HD 304 offensichtlich ähnlich, lediglich etwas größer als diese zu sein scheint.
Möchte mich gerne weiter zu diesen LS austauschen !
Aber erstmal

und Grüße von

sphereo
Lunarrmann
Stammgast
#8 erstellt: 17. Mai 2011, 12:13
Stell doch mal ein Bild ein und gib eine kurze Beschreibung ab. Wie weit sind denn die Ähnlichkeiten?
*sphereo*
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Mai 2011, 18:35
Hallo Lunarrman !

Hier die Bilder, wobei sie hoffentlich hilfreich sind:
(Mein erster Versuch mit dem Hochladen)




DSCF0735




DSCF0724

Gruß

sphereo


[Beitrag von *sphereo* am 18. Mai 2011, 18:39 bearbeitet]
*sphereo*
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Mai 2011, 19:41
Hello again !

Also die Bilder geben den Hornresonator als gleiches
Merkmal beider Boxen wieder, wie auch äußerlich das
Holzfurnier (hier in schwarz).
Abmessungen HD 304 Mk II / HD 305 : B 17,2 / 22
H 33 / 43
T 25,9 / 23

Die erste HD 304 S aus den 80ern wurde genauso wie die
305 von der damaligen Hans Deutsch LS-GmbH gefertigt.
Da Du die quasi Nachfolge-LS besitzt, kann man sicher
nicht beide Lautsprecher auf eine Stufe stellen, Du kennst aber, wie Du geschrieben hast, auch die "Vorgängerbox".
Schwierige Frage, aber: Kannst Du Klangunterschiede noch benennen ?
Meine Lautsprecher sind, wie ich annehme, noch im Originalzustand (Westra MMT und HT, die MMT haben Gummisicken und aber noch Pappmembranen (!)), was ich aber bisher nicht überprüft habe. Jedenfalls sind sie in allen Teilen erstaunlich gut erhalten und weisen kaum Gebrauchsspuren auf.
Der Klang ist "offensiv", bringt die Musik richtig "nach vorne". Gepaart mit der für meine Begriffe tollen Auflösung ergibt sich eine "Greifbarkeit" sowie ein hoher Grad an Plastizität des Tons.
Mit diesen Lautsprechern habe ich zudem das erste Mal echte
Räumlichkeit erfahren, wenngleich diese sicher noch tiefer ausgeprägt sein könnte.
Ich weiß nicht, warum HD-Hörer, sich im Forum immer noch
für ihre Vorliebe rechtfertigen müssen und was hier beispielsweise - Zitat: "topfig" klingen soll. (möglicherweise betrifft es bestimmte andere Modelle)
Ich kann das jedenfalls nicht im Ansatz bestätigen.
Gutes Hifi muss nicht highendig teuer sein, das habe ich hier erfahren.
Mein Hörraum ist übrigens ein 14 qm Spitzboden, der relativ gut schallgedämmt erscheint (Teppich - Holzvertäfelung).
Die weitere Kette: Yamaha A-S 700 Verstärker, Arcam CD 37 CD-Player.
Was ich nutze sind mMn gute LS Kabel von Naim und weiterhin Audioquest Cinch-Verbindungen.

Viele Grüße

sphereo
Lunarrmann
Stammgast
#11 erstellt: 18. Mai 2011, 20:29
Die 305er wirkt etwas größer als die 304er und wird heute von HD nicht mehr gebaut. Die 304 ist die einzige 2-Wegebox im aktuellen Produktportfolio.

In meinen Augen ist die neue HD 304 MK II etwas sonorer bzw. zurückhaltender in den Höhen abgestimmt als die Urversion. Das dürfte es im Groben schon gewesen sein. Die Treiberlieferanten haben über die Jahre immer wieder mal gewechselt. Aber es kommt nicht auf den Namen des Lieferanten an, sondern auf die Gütekriterien der einzelnen Chassen.

Deine Klangbeschreibung kann ich mitgehen. Ich würde sagen, dass die LS rhytmusbetont und lebendig klingen.Nur Hörner klingen noch knackiger ...Die Räumlichkeit ist gut, aber nicht herausragend. Die Ortbarkeit der einzelnen Instrumente ist nicht unbedingt messerscharf.

Auffällig: Die 304er goutiert gute Verstärker und wächst mit ihnen. Bei meinem AV-Receiver klingt sie ordentlich, mit meinem Vincent SV 234 richtig gut. Ein deutlicher Unterschied, auch für Blinde

Der LS braucht auch ordentlich Watt. Verträgt er und nimmt sie dankend an!

Morgen kommen 2 Freunde; sie haben jedes "Entwicklungsstadium" der LS mitbekommen. 2 erfahrene Hörer. Da bin ich nu wirklich gespannt, wie deren Urteil ausfällt. Werde gerne berichten
Lunarrmann
Stammgast
#12 erstellt: 18. Mai 2011, 20:34
Reiche noch ein "h" von Rhythmus nach...



Wollte noch was zum "topfigen" Klang der HD sagen: In den 80er Jahren gab es manch skurile Entwicklung. Da war HD keine Ausnahme. Die großen LS kenne ich nicht. Aber die kleinen Kompakt-LS halte ich für ausgesprochen gut. Auch interessant: Viele Musiker empfinden die kleinen HD als sehr angenehm und richtig. Auch was wert!
*sphereo*
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Mai 2011, 09:45
Hallo Lunarrmann.
Ich spiele mit dem Gedanken, die TMT´s meiner LS auszutauschen, gegen zumindest beschichtete Chassis, um die
Geräte auch zukunftssicherer zu machen.
Was meintest Du mit den "Gütekriterien" der Treiber ?
Wie kann man da etwas herausfinden, zu den bestehenden Chassis wie auch zu möglichen Alternativen.
Rein klangbezogen könnte ich auch alles so lassen.
Die Hochtöner sind ohnehin echte "Ohrenschmeichler" und
bilden nie hart ab, selbst beim direkten Anwinkeln auf den
Sitplatz.
Und wie haben Deine 2 Freunde geurteilt ?


Gruß

sphereo
Lunarrmann
Stammgast
#14 erstellt: 19. Mai 2011, 10:55
Gütekriterien: Technische Parameter eines Chassis, auch im Bezug auf das geplante und berechnete Gehäuse. (Kennt jemand eine bessere Erklärung?).

Erläuterung: Nur weil ein Tieftöner 20 cm Durchmesser besitzt passt er nicht in jeden LS, der einen 20er Lochausschnitt hat...(Volumen, Weiche, Gehäuseprinzip, Ohmzahl usw.

Warum möchtest du deine Geräte "zukunftssicher" machen, wenn du mit dem Klang zufrieden bist? Eine beschichtete Membran oder eine Kunststoffmembran z.B. aus Polypropylen muss nicht automatisch besser als eine konventionelle Papiermembran sein. So bringen Kunststoffmembrane ein höheres Gewicht mit (bei allerdings guter innerer Dämpfung), was sie einfach etwas träger macht.

Mögliche Adressen bei Austausch oder Rerparatur: Die Klangmeister (Dieter Fricke), Hifi Strassacker (Selbstbau, Teile und Beratung) oder Sound Magic, der aktuelle Produzent von HD. Herr Portscheller ist dort Geschäftsführer und berät kompetent und kundenorientiert.

Meine Freunde kommen erst heute Abend...
Lunarrmann
Stammgast
#15 erstellt: 21. Mai 2011, 17:05
Zu deiner Frage: Leider konnte nur einer meiner Freunde zum Hören vorbeikommen. 5 Titel gehört und fertig. Gab nix mehr zu sagen außer: Eigentlich dürften die gar nicht so klingen. Das dürften die eigentlich gar nicht!!! Nicht so (gut) (Kopfschütteln)

Danach haben wir vor allem Musikvideos (Konzerte) angeschaut und wild durchgewechselt: Vom 2007er Cream-Konzert übers letzte Billy Joel bis zu Genesis in Rome vor 500.000!

Was nu noch fehlt ist der aktive Sub. Das wird noch mal einen deutlichen Schritt bringen. Ich habe den Velodyne 10 Ch-T Q ins Auge gefasst. Mal sehen
*sphereo*
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 23. Mai 2011, 18:48
Hallo Lunarrmann !
Herzlichen Glückwunsch zu dieser letzten Erkenntnis über die
Qualität der Klangwiedergabe Deiner LS !
Ich habe trotz (wahrscheinlich) minderer Qualitätsanmutung
meines Subs eben diesen angeschlossen (Heco Victa) und trotz fehlender Einmessung einen ordentlichen Zugewinn im Tiefbass
festgestellt und bin außerordentlich zufrieden.

Im weiteren habe ich es gewagt die HD 305er in einem fast 0° Grad-Winkel aufzustellen und höre da, die Bühne hat sich vergrößert und die Räumlichkeit noch einmal zugelegt!



Gruß

sphereo


[Beitrag von *sphereo* am 23. Mai 2011, 19:22 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#17 erstellt: 01. Jun 2011, 16:47
Mit dem Sub ist das immer so eine Sache...

werde auf jeden Fall den Velodyne CHT Q kaufen. Weiss nur noch nicht in welcher Größe. Aber durch die Hochpegeleingänge und die Raumeinmessung isser wie für mich gemacht. Ich habe noch keinen LS erlebt, der so vom Musikmaterial abhängig ist. Bei vielen Stücken reicht der Bass völlig aus, bei manchen Stücken klingt dann der Bass etwas hohl- da will ich Abhilfe schaffen.

Aber: Was ist denn mit der "Leistung" des Hornresonators? Wird ja so beschrieben, dass sich in einem bestimmten Frequenzbereich die "Eigenresonanz" des Hornresonators mit der des eigentlichen Basstreibers addiert??? Da bin ich leider zu sehr Laie... Frage nur deshalb, weil ich die LS bei ca. 80 Hz filtern möchte; klingen die dann noch? Spannende Frage!

Gehabt euch Wohl im hoffentlich langen Wochenende
*sphereo*
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 18. Jun 2011, 17:52
Hallo Lunarrmann !
Seitdem ich meinen eigenen Hörraum besitze, bin ich auf der Suche nach verbessernden Komponenten.
Die HD 305 spielen trotz ihrer Betagtheit jenseits von verglichenen LS wie Canton GLE 430, B&W CM 5, Yamaha nsg-40 mk2.
Wenn man unvoreingenommen ist, werden eben viele Dinge einfacher
Wie läuft´s bei Dir mit den HD 304ern ?
Gruß
sphereo
Lunarrmann
Stammgast
#19 erstellt: 18. Jun 2011, 18:06
0 Grad: Meinst du damit eine gerade Aufstellung? So habe ich meine auch gerade aufgestellt. Allerdings etwas zu gering auseinander; 2,40 m wäre bei mir wohl optimal...Wie hast du mit der Einwinkelung experimentiert?

Morgen kommt ein Freund von mir. Der hat sich auf meinen Rat hin eine neue!!! ATL 304 S für 82 Euronen in der Bucht geschossen. Neu, naja, eher 20 Jahre ungebraucht und original verpackt. Mal sehen, wie die im Vergleich zu meinen laufen- und ob die überhaupt laufen!

Für den Sub fehlt mir gerade das Geld. Aber ich will auf jeden Fall einen haben, an dem ich die LS filtern kann. 80 Hz würde ich mal ausprobieren. Dann dürften die noch mal deutlich lauter und sauberer gehen. Der wirkliche Tiefbass käme dann als Entlastung vom Sub. Außerdem nimmt nach meiner Erfahrung immer auch die Räumlichkeit, oft deutlich, zu.

Nimmt bei dir mit Sub die Räumlichkeit auch deutlich zu und das Klangbild wird größer und souveräner? Noch ein altbekannter Tipp: Stell den Sub nicht zu laut ein. Simpel gesagt isser dann gut justiert, wenn er eigentlich gar nicht auffällt und dann beim Ausschalten das Klangbild sofort wegkippt.

Schön, dass du mal wieder gemeldet hast.
*sphereo*
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 18. Jun 2011, 19:32
Hallo Lunarrmann !
Melde mich immer gerne wieder, trotzend dem Zeitmangel.
Mit 0° meine ich eine gerade Aufstellung, ja.
Ich experimentiere gerade herum mit dem Aufstellungswinkel.
LS auf ca. 25°. Grund ist der Vollverstärker, bei welchem ich
die Klangregelung deaktiviert habe (passive Vorstufe).
Dies bringt bekanntlich einen präsenterem Hochton und mehr Direktheit und Druck im Grundton (Mitten). Das funktioniert ganz gut.
Mit dem Sub bin ich mir nicht sicher. Es ist halt ein billiges
Teil, wobei das nicht das Entscheidende sein mag.
Ich habe ihn jedenfalls nach Gehör bei etwa 90 Hz (Trennfrequenz) eingestellt.
Die gesamte Räumlichkeit hat sich durch den Sub sicherlich im Tiefton erweitert, aber vielleicht nicht exakt.
Gerade heute abend habe ich dieselben Musikstücke verglichen, die nach anderem (Re-)Mastering eine jeweils auch andere "Setup-Einstellung" erfordern könnten.
Höre dennoch jetzt "Blue Savannah" von Erasure und bin völlig
hin und weg.



Gruß

sphereo


[Beitrag von *sphereo* am 18. Jun 2011, 19:34 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#21 erstellt: 30. Jul 2011, 15:47
So, nun gibts mal wieder Neuigkeiten!

Habe mir in der Bucht die "alten" HD 304S für wenige Euren ersteigert und ein wenig aufgearbeitet. Im Vergleich zu meinen S II sind die etwas heller und spritziger. Gefällt mir bei meiner eher sonor abgestimmten Kette besser-also habe ich die immer noch sehr guten S II in die Bucht eingestellt und mir zur Belohnung noch einen ordentlichen (Einsteiger)Sub gekauft, der nächste Woche kommen sollte...XTZ 99.W10.16. Passt direkt in die Reihe von Woofern, die in der Audio letzten Monat getesten wurden-wie der XTZ alle 10-Zöller bekannter Marken zwischen 600 und 700 Euren. Schau mal nach dem XTZ wie er dir gefällt...und dann aufn Preis!!!

Ich werde mich melden, wenn das Ding bei mir läuft und hoffe auf gute Ergebnisse.
*sphereo*
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Aug 2011, 21:10
Nu, dann erzähl´ mal. Bist Du weiterhin zufrieden mit den
"alten Kisten"?
Und was macht der Sub?
Hab´ihn mir angeschaut: Gefällt optisch jedenfalls!
Ist er auch schnell genug, um mit den "Kleinen" mitzu-
halten?
Lunarrmann
Stammgast
#23 erstellt: 29. Apr 2012, 20:37
Servus sphereo,

hier meine "promte" Antwort :

... vielleicht kennst du das: Ein Projekt ist erst fertig, wenn es so fertig gestellt ist,wie du es dir vorgestellt hast! Bei mir war es ähnlich. Die Plastikterminals mussten einfach raus, weil sie nur Federklemmen hatten, die ca. 0qm aufnehmen konnten und meine Gabelschuhe schon gar nicht ...

Mit einem Kumpel hatte ich dann einen Deal, den ich hier nicht näher erläutern will. Es hat bis zum heutigen Tag gedauert, bis ich die neuen Termnals erhalten habe.

Hier mal 2 Fotos:
Terminal ATL fertig

Terminal ATL blank

Mein Projekt ist nun beendet und mündet (wie schon in den gesamten letzten Monaten) in exzessiven Musikhören. Aber zu deiner Frage:


Nu, dann erzähl´ mal. Bist Du weiterhin zufrieden mit den
"alten Kisten"?

Definitiv JA! Ich bin keiner, der sein Zeug fürs absolut Beste hält. Ich höre aber gerne Musik, verfüge über eine langjährige Hörerfahrung und habe mir schon einige interessante Ketten angehört. Gemessen am Preis UND in Verbindung mit dem XTZ Sub finde ich diese Kombi nach wie vor extrem gut. Immer gemmessen an meinem Hörempfinden und absolut am Preis!

Warum? Die Kombi läuft bei den LS ungefiltert und wird lediglich durch den Sub erweitert, nicht entlastet. Dafür gehts ordentlich laut, es klingt sehr natürlich und absolut langzeittauglich. Wie genau kläre ich morgen, denn ich bin sackemüde.

Bis denne

lunarrmann


[Beitrag von Lunarrmann am 29. Apr 2012, 20:40 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#24 erstellt: 02. Mai 2012, 17:25
Hier meine finale Klangbeschreibung, um endlich meiner Chronistenpflicht nachzukommen. Glaube zwar, dass keiner mehr "zuschaut", aber versprochen ist versprochen!

Die Beschreibung versteht die HD 304 und den Sub als Tandem, das eben auch nur zusammen beschrieben wird. Zur Erinnerung: Der Sub von XTZ kostet neu unter 400 Euro, der LS mit Glück bei ebay ca. 100 Ökken. Ich habe für das Gesamtpaket mit dem neuen Terminals, Klarlack fürs Gehäuse und Kleinteile etwas über 500 Euro bezahlt. Gereizt hat mich die Kombination von nagelneu und schon definitiv steinalt ...

Obwohl die 304er ungefiltert betrieben wird, geht die Kombi laut. Nicht saulaut, aber doch recht laut. Der Subwoofer wird aus Gründen der Präzision und Schnelligkeit komplett geschlossen betrieben. Dabei wird er bei Weitem nicht ausgereizt, verfügt noch über erhebliche Ressourcen. Die beiden Reflexrohre sind übrigens unterschiedlich abgestimmt, so dass man mit dem Verschluss eines nur einzelnen Rohres ein variirendes Klangbild erzeugen kann. Leider gibt es keine FB; zur Abstimmung muss man sich also zum Gerät bewegen.

Der Bassbereich: Schnell und trocken, gut eingebunden, aber mit weniger Druck im Bass/Oberbass als mit z.B. einer größeren Standbox oder 2 Woofern. Ich würde gerne den Versuch unternehmen, einen 2. Woofer anzuschließen um auszutesten, was da noch so an Qualität geht. Bass ingesamt: Recht tief, sauber, mühelos, einfach da, aber eher unspektakulär. Knallt nicht, ist aber spürbar/fühlbar.

Mittelton: Schöne Stimmen, aber nicht so "laut" oder so sauber herausgearbeitet wie von einem Horn oder einer wirklich gut auflösenden Kompakten wie einer B&W. Knackig, agil, spielt nicht verschnupft oder bedeckt, stellt aber eher die Musik als Gesamtheit dar als alles wie auf einem Silbertablett zu präsentieren. Breiten-und Tiefenstaffelung sind gut, aber die Ortbarbeit in der Tiefe hat eher PA-Niveau.

Hochton: Ist eine ordentliche Gewebekalotte von Isophon. Ist die Aufnahme hell, klingt es auch hell, ist gut abgemischt, klingt es auch ausgegelichen und gut aufgelöst, ... Insgesamt klingt der Ls gut ausgewogen im HT und wenig "scharf".

Gesamteindruck der Kombi: Passt:Musiziert ausgeglichen, sehr natürlich und in sich geschlossen.Keine Einzeldisziplin ist herausragend, aber in sich ist alles geschlossen. Mit einem 2. Woofer und einer aktiven Weiche oder einem Woofer mit Tiefpass ist da sicher noch mehr drin. Bei hohen Lautstärken presst der Ls dann doch ein wenig und verliert ein wenig die Übersicht. Aber nur bei sehr laut ... Ich aber finde diese Kombi fürs aufgerufene Geld klasse-richtig gut. Wer gerne verschiedene Musikrichtungen hört, nicht mehr als 30 qm zu beschallen hat und kein Technojünger ist, ist hier absolut gut bedient. Wer sichs mal selber anhören will, ist gerne eingeladen. Südliches Rhei-Main-Gebiet- einen guten Roten gibts obenauf.

Das wars dann für den Moment.

lunarrmann
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