Atoll DAC-100 - Ein weiterer Digital-/Analogwandler

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CarstenO
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Sep 2010, 18:13
Hallo zusammen,

das Thema "Externe Digital-/Analogwandler" ist derzeit im HiFi-Forum sehr beliebt. Der Atoll DAC-100 hat bislang noch nicht so viel Erwähnung gefunden, so dass ich diesen jetzt hier vorstellen möchte.

Der DAC 100 hat drei optische und drei koaxiale Digitaleingänge, sowie einen USB-Eingang. Ausgangseitig verfügt er über einen Analogausgang mit Stereocinchbuchsen, sowie je über einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang.

Letzteres macht den DAC 100 für mich nützlich, da ich ihn so als "Splitter" für zwei weitere D-/A-Wandler verwenden kann.

Wenn ein einzelnes Gerät besprochen wird, ist es schwieriger als bei einem "Vergleichstest" das Ziel der Ausführungen zu formulieren. Ich möchte Euch eine Standortbestimmung bieten, die zeigt, wo Ihr Euch mit einem Geldbetrag von 550 EUR wieder finden könnt. Dazu verwende ich an meinen Dynaudio Focus 140 folgende Komponenten:

Verstärker Creek 5350 SE und CD-Player CD-50 II

Creek Kombi

CD-Player Creek Evo und Sony CDP-XE 220

Creek Evo Sony 220

Und natürlich der DAC-100 von Atoll mit einem Beresford TC-7520 DAC:

Atoll Beresford

NF-Kabel sind alle von Kimber, LS-Kabel von QED, Netzkabel sind die Beipackstrippen (Sony, Beresford, Atoll), bzw. Groneberg (Evo CDP) und Supra (Rest-Creek).

Was treibe ich mit all diesen Teilen? Also, der Creek 5350 SE läuft als Verstärker für alle Vergleiche. Er ist an den Focus 140 nicht hyperanalytisch, sondern weiträumig und schön. Der Creek CD-50 II ist in meiner Anlage der Maßstab für Digitalquellen. Der Creek Evo CDP ist ein gut geeignetes Laufwerk für zwei D-/A-Wandler, weil er zwei Digitalausgänge hat. Der Sony CDP-XE 220 stellt das klanglich untere Ende bei meinen CD-Playern dar, die über einen Digitalausgang verfügen. Der Beresford TC-7520 steht in diesem Vergleich für die "günstige Alternative".

Meine Vergleiche finden unverblindet ohne Pegelausgleich statt, was all meine Vorurteile mit ins Ergebnis einfließen lässt. Ich hoffe damit das Fazit aus Diskussionen über wissenschaftliches Vergleichshören im Vorfeld abschließend zusammen gefasst zu haben.

Die Beschreibung von Klangunterschieden ist mit dem zur Verfügung stehenden Wortschatz in ihren Ausprägungen mitunter etwas schwierig. Ich spreche hier ab dem zweiten Upgrade-Schritt von Nuancen, die ggf. gar nicht über alle Wiedergabeanlagen durchgereicht werden, bzw. nicht von jedem durch einen Aufpreis erkauft würden.

Bevor ich zum DAC-100 komme, möchte ich den für mich größten wahrnehmbaren Schritt beschreiben: Vom Solo-Sony-CDP-XE-220 zum Beresford-gewandelten-Sony-CDP-XE-220.

Der Sony CDP-XE 220 ist ein rund 150 EUR teurer CD-Player mit erstaunlich leisem Laufwerk. Mein Denon DCD-500 AE ist lauter. Der Beresford TC-7520 ist ein etwa 300 EUR teurer Digital-/Analogwandler mit USB-Eingang.

Der Sony-Player erfuhr in allen Kriterien wie Detailwiedergabe, Raumgröße, Ortbarkeit, Grob- und Feindynamik eine Verbesserung. Einzelereignisse ließen sich besser vom Rest abgrenzen, die eher flache Raumabbildung des Sony bekam räumliche Tiefe. Bei Schlagzeugbecken passierte auch nach dem Anschlagen noch etwas: sie klangen aus. Tonal gewann der Tieftonbereich etwas Punch, Ereignisse im Hochtonbereich traten mehr in den Vordergrund. Das liegt auf der Grenze zu "Klangeffekt". Nichts desto Trotz: Das Klangbild gewann vor allem an Plastizität.

Jetzt müsste ja der deutlich teurere Atoll DAC-100 noch viel mehr offensichtliche Verbesserung bringen. Dazu hängen beide Wandler am Creek Evo CDP. Die Stärken des DAC-100 liegen nicht in der Vordergründigkeit, sondern im Detail. Er verkniff sich jeglichen Effekt und zeigte dabei, dass er trotzdem mehr Klangdetails hervorbrachte. Er entlarvte den Beresford TC-7520 dabei, wie er leicht unnatürlich wirkend Details nach vorne bringt (für mich der "Canton-Effekt" ) und dabei, wie er tonal auch nicht immer ganz treffsicher war. Es sind Nuancen, die vor allen Dingen Aufnahmen mit akustischen Instrumenten aufdecken.

Was Herstellern "audiophiler" Produkte wie Atoll gerne vorgeworfen wird ist ja, dass deren Sound in Richtung "schön" ginge: schön warm, schön weiträumig, schön brillant. Derartigen "Sound" verkniff sich der Atoll DAC-100. Das merkte ich beim Umschalten vom Analogausgang des DAC-100 auf den Analogausgang des Creek Evo CDP. Im direkten Vergleich zeigt der Creek-Player etwas Sound. Er scheint leicht auf "Wärme" getrimmt zu sein. Dennoch ist er noch einen Hauch detailreicher als der DAC-100 und bildet genauer und weiträumiger ab. Wieder: Es sind Nuancen, keine Welten.

Noch einen Hauch wirklich besser finde ich den Creek CD 50 II. Die Wiedergabe wirkt "flinker", noch mehr von den Boxen gelöst. Man sagt wohl "luftiger".

Ranking analog an Creek 5350 SE angeschlossen:

Platz 1: Creek CD-50 II
Platz 2: Creek Evo CDP
Platz 3: Atoll DAC-100
Platz 4: Beresford TC-7520
Platz 5: Sony CDP-XE 220 (intern gewandelt)

Ein Behringer Ultramatch SRC 2496 läge zwischen Platz 4 und 5.

Da ich meinen Netzwerkplayer auf das Niveau des Creek CD-50 II heben will, wird der Atoll DAC-100 wohl nicht mein finales Statement, sondern ein guter Zwischenschritt sein.

Mich interessiert noch der Hegel HD-10-Wandler.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 26. Sep 2010, 18:22 bearbeitet]
dirk1166
Stammgast
#2 erstellt: 26. Sep 2010, 21:51
Da ich einen neuen DAC brauche, habe ich den Atoll DAC-100 auch auf meiner Liste. Wie ist die Verarbeitung des Gerätes?
Ist der Atoll den Mehrpreis gegenüber dem Beresford wert?

Danke.

Gruss
Dirk
CarstenO
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 27. Sep 2010, 07:48

dirk1166 schrieb:
Wie ist die Verarbeitung des Gerätes?


Der Aufbau ist sehr solide, die Stromversorgung erfolgt über mehrere Trafos.


dirk1166 schrieb:
Ist der Atoll den Mehrpreis gegenüber dem Beresford wert?


Jein. Es kommt auf die Anlage an, in der er eingesetzt wird. Stimmt die Kombination - und nicht nur die Summe einzelnen Geräte - ist der Schritt m.E. wahrnehmbar. Hast Du zwar gute Komponenten, zweifelst aber an der Stimmigkeit des Systems, sähe ich andere Baustellen, als einen D-/A-Wandler für 550 EUR.

Ja. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut und viel besser als beim Beresford. Die Wiedergabequalität über den USB-Eingang ist erheblich besser.

Nein. Das vordergründige "aufdringliche Aha-Erlebnis" bleibt aus.

Gruß, Carsten
dirk1166
Stammgast
#4 erstellt: 27. Sep 2010, 15:36
@CarstenO

Danke für Deine schnellen Antworten. So wie ich das sehe ist der Atoll DAC-100 nichts für mich...

Gruss
Dirk
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