Werde aktiv - Neumann KH 310

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Klyner
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jun 2015, 19:29
Hallo zusammen,

seit Jahren denke ich bereits über ein Upgrade bei meiner Anlage nach. Das Update sollte ein großer Sprung nach vorne sein.

Bisher hörte ich mit einem 5.1 Setup bestehend aus einer alten 600erter B&W Serie und einem Quadral Subwoofer.

Vor zwei Tagen haben sich zwei KH 310 von Neumann dazugesellt.

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Kurzbeschreibung: Die 310 sind vergleichsweise kompakte 3-Wege Lautsprecher.

Früher wurden die Lautsprecher unter dem Namen Klein&Hummel entwickelt. Der Mutterkonzern Sennheiser hat sich vor einiger Zeit jedoch entschlossen, die Lautsprecher jetzt auch unter dem Namen Neumann zu vermarkten. Dieser Name erschien Sennheiser vermutlich prestigeträchtiger.

Der alte Name Klein und Hummel findet sich jetzt als Abkürzung in dem Namen "KH 310" wieder, der Vorgänger hieß o300 und wurde noch komplett unter dem alten Markennamen verkauft. Neu bei den Nachfolgern: die Chassis sind jetzt nicht mehr zugekauft sondern selber entwickelt. Außerdem ist der Maximalpegel bei den KH 310 höher als beim Vorgänger. Und das Logo ist deutlich hübscher geworden

Die Besonderheiten:

  1. Kompakte Bauform
  2. Dreiwegelautsprecher mit Mittel- und Hochtonkalotten
  3. Vollaktiv: Jedes Chassis verfügt über eine eigene Endstufe
  4. Im Haus entwickelte Chassis, besonders die Mitteltonkalotte ist ein Sahnestück
  5. Midfield/Nahfeldmonitor mit gutem Abstrahlverhalten
  6. Logo beleuchtet - zum Glück dimmbar/abschaltbar


Was bei dem Lautsprecher verblüfft ist die scheinbare Einfallslosigkeit der Entwickler. Keine exotischen Membranmaterialien wie Diamant, Kevlar oder Beryllium, keine Innenverkablung aus bei Vollmond gewobenem sauerstofffreiem Kupfer (Merke: Sauerstoff ist böse, Vollmond ist dein Freund)...

Stattdessen liefern die Entwickler biedere Hausmannskost: Ein Dreiwegekonzept mit Gewebemembranen erinnert an die Anfänge der Lautprechertechnik. Grundig und Braun hatten vor Jahrzehnte ähnliche Konzepte. Ist das noch immer Stand der Technik? Eindeutig: Ja!

KH310_3


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Warum der Lautsprecher so ist wie er ist:

Der Lautsprecher wird Toningenieuren oft in höchsten Tönen gelobt - und wird inzwischen von vielen Privatpersonen auch im Wohnzimmer eingesetzt. Warum ist das so? Warum sieht der Lautsprecher aus wie er aussieht?

Wenn man in üblichen Wohnzimmern einen Lautsprecher hört ist der Reflexionsschall von den Wänden deutlich (!) lauter als der Direktschall von den Lautsprechern. Es ist sogesehen wirklich erstaunlich, dass das menschliche Ohr die Musik einer Hifianlage den Boxen zuordnen kann.

Viele Lautsprecher bieten einen halbwegs neutralen Frequenzgang direkt vor dem Lautsprecher, 60-20.000Hz mit +/-3dB dürften die meisten Lautsprecher von Markenlautsprechern bieten. Der Schall der zur Seite oder nach oben abgestrahlt wird, ist bei vielen Lautsprechern dagegen völlig verfärbt. Diese Schallanteile dominieren anschließend die Klangfarbe und über die Blauertschen Bänder auch die Bühnendarstellung - immerhin will das Ohr über die HRTF (Aussenohrübertragungsfunktion) Schallverfärbungen einer bestimmten Schalleintrittsrichtung am Ohr zuzuordnen. Ist der Schall verfärbt, macht das Ohr hierbei Fehler - die Bühnendarstellung wirkt künstlich.

Neumann versucht...

  1. Durch eine gewisse Bündelung die Raumakustik etwas mehr auszublenden
  2. Durch eine gleichmäßiges Abstrahlverhalten eine natürliche Klangfarbe und eine natürliche Tiefenstaffelung zu erzeugen
  3. Durch eine gleichmäßige Abstrahlung mehrere Hörpositionen hochwertig beschallten zu können

Wie der Lautsprecher funktioniert:

Die von Neumann entwickelte Mitteltonkalotte ist eins der verzerrungsfreisten Mitteltonchassis auf dem Markt - selbst verglichen mit anderen Mitteltonkalotten, ein vergleichbaren Konus-Mitteltöner kenne ich nicht. Ein echtes Sahnestück! Kombiniert mit einem Dreiwegekonzept aus unterschiedlich großen Chassis und Waveguides ergibt sich ein verzerrungsfreie Wiedergabe und ein sehr homogenes Abstrahlverhalten.

Das Aktivkonzept hat mehrere Vorteile: Die Frequenzweiche liegt nicht wie bei Passivlautsprechern zwischen Endstufe und Chassis sondern vor der Endstufe. Hierdurch ist der ohmsche Widerstand der Frequenzweichen de facto völlig egal - da er nicht den Dämpfungsfaktor (=impulsverhalten) beeinflusst. Auch merkwürdige Interaktionen zwischen der komplexen Chassisimpedanz un der Frequenzweiche sind ausgeschlossen - und die Weiche erwärmt sich nicht im Betrieb, kann also in SMD-Technik realisiert werden. Prinzipiell sind auch digitale Frequenzweichen (kleine Computer) als Aktivweichen möglich welche dann auch die Phase entzerren.

Neumann/KH hatte mit der o500 einen solchen digitalaktiven Lautsprecher im Angebot, die klangliche Auswirkung der Phasenentzerrung war jedoch nicht für jedermann hörbar. Folglich arbeitet Neumann immer noch mit analogweichen - auch wenn es von der KH310 auch eine digitalaktive Version gibt.

Resultat: Die Frequenzweiche kann deutlich konsequenter auf die Anforderungen des Gesamtkonzepts ausgelegt werden. Das beinhaltet natürlich auch eine Tiefbassentzerrung für tiefere Bässe (ähnlich wie bei Aktivsubwoofern) und einen äußerst glatten Frequenzgang. Durch den hohen Dämpfungsfaktor im Tiefton (keine Weichenbauteile im Signalweg zwischen Endstufe und Chassis) verspricht der Hersteller saubere, druckvolle und impulstreue Bässe - durch den Verzicht auf ein Reflexrohr ist die impulstreue im Bass so oder so vielversprechend.


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Messungen: Ist die konstruktiven Details nur Marketing - oder wirklich sinnvoll? Um diese Frage zu beantworten liefert Neumann ausführliche Messungen auf seiner Homepage: Vorbildlich! Ähnlich transperent agiert meines Wissens nur Genelec bei den neueren Lautsprechern.

Die Messungen sind unter:

http://www.neumann-k...eld-monitors_KH310A#

... zu finden (rechts unten unter "Messungen").

Unabhängige Messungen mit kompetenter Kommentierung findet man unter:

http://www.google.de...vm=bv.95039771,d.bGg

Sowohl die Transparenz bzgl. der Messdaten als auch die Messwerte als solches sind herausragend! Frequenzgang, Verzerrungswerte, Abstrahlverhalten, Ausschwingerhalten... durchgängig höchstes Niveau!


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Einsatz: Ich benutze die Lautsprecher für mehre Anwendungen. Vinyl, Streaming, Playstation 4, Blu-Ray und normale Musik-CD - ein paar sehr gute Surround-SACDs habe ich ebenfalls.

Bisher habe ich passives 5.1 gehört, mit den Neumännern werde ich vermutlich auf 4.0 oder 4.1 ausweichen. Oder bei Musik 2.0.

Angeschlossen sind die Lautsprecher an den Pre-Outs eines normalen AV-Receivers von Marantz (Kabel: XLR-auf Cinch, za 15 Euro für 6 Meter). die Rearlautsprecher sind Passiv (werden evtl. irgendwann durch Neumänner augetauscht - funktioniert im Moment aber ganz gut). Die automatische Einmessung sorgt dafür, dass die Lautsprecher automatisch richtig eingepegelt werden. Der Center ist nicht angeschlossen - an der Mittendarstellung der 310 gibt es nichts zu verbessern.

Alternativ könnte man die Monitore über XLR-Cinch auch direkt an einer Soundkarte oder einem Ipod anschließen. Die Endstufen sind ja in den Gehäusen integriert.

Als Ständer dienen erstmal alte Standboxen. Hier werde ich mich auch noch um etwas anderes kümmern.

KH310_2

Der Hersteller vermarktet die Lautsprecher als Nah/Midfielder. Bei höheren Abständen Abständen funktionieren die Lautsprecher natürlich nicht schlechter als normale Hifilautsprecher. Bei kurzen Abständen ist der Einfluss der Akustik jedoch geringer. Mein Hörabstand liegt bei knapp unter 2m.


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Haptik: Die Gehäuse sind prima Varbarbeitet, Optik und Anfassgefühl erinnern ein wenig an fein geschliffenen Kunststein. Sehr hochwertig! Ein Holzfurnier hätte mir persönlich bei der Optik mehr zugesagt - aber Lautsprecher mit Holzfurnier und vergleichbarer Technik übersteigen mein Budget deutlich.


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Klang: Wie erwartet: Natürliche Stimmen und eine perfekte Bühnendarstellung - Die Mitteltonkalotte ist nicht nur auf dem Datenblatt State of the Art!

Für mich überraschend: Der Bass. Sauber und druckvoll, tiefe Töne von Saiteninstrumente klingen deutlich besser als auf meinen alten Passiv-Reflexboxen. Ich habe den schlechten Bass immer der Akustik zugeschrieben. Das geschlossene/aktive Prinzip überzeugt sofort.

Leider lassen sich die Raummoden nicht durch durch das Neumann-Logo auf den Boxen beeindrucken, aber insgesamt bin ich mit dem Bass sehr zufrieden. Aber dennoch würde ich gerne mal die Bassnieren von MEG in meinem Raum ausprobieren.

Ansonsten... klingen die Studiomonitore irgendwie speziell? Anders als Hifi Lautsprecher? Ja, schon. Der Kickbass ist deutlich weniger präsent als bei üblichen Passivlautsprecher für den Consumermarkt, gerade bei Eminem oder DMX klingt das gut aber ungewohnt. Falls das stört: An der Rückseite der Neumanns kann man den Bass ohne Probleme etwas stärker dem eigenen Geschmack anpassen - die vorzügliche Stimmwidergabe leidet darunter nicht.

Wer ein "Wow" Gefühl erwartet, wird ebenfalls enttäuscht. Die Monitore klingen nicht nicht "besonders". Die Sprachverständlich ist zwar überragend gut, die Bässe sind sehr sauber, die Bühne ist gut genug um sogar bei Rockmusik die Gitarren sauber aus dem Gesamtbild herauszuzeichnen... Instrumente klingen verfärbungsfrei und ehrlich.... aber wer etwas spezielles erwartet, der wird sicherlich enttäuscht. Wer längere Zeit Musik hört, wird die Verfärbungsfreiheit imho schätzen lernen.

Ganz klar: Wer ohne High-End Alüren einfach nur gut Musik hören will, der kann auch mit günstigeren Lautsprechern seinen Spaß haben (die KH120 mit einem sehr ähnlichen Klang sei hier ausdrücklich empfohlen) - alternativ auch diverse preiswertere Lautsprecher von Nubert oder Genelec.

Erwähnenswert: Besonders Live-Aufnahmen klingen für mich deutlich besser als zuvor. ACDC macht richtig Laune, gleiches gilt für Jazz wie z.B. Kari Bremnes (Jazz). Aber auch modernere Musikrichtungen machen Laune. Interviews im Fernsehen und Filme profitieren enorm von der guten Sprachverstädnlichkeit.

Mit neueren Medien (Playstation, Blu-Ray Filme) funktioniert die 310 ebenfalls prima.



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Lautstärke: knapp 300 Watt Sinus Endstufenleistung und Waveguidegeladene Kalotten - das sollte doch eigentlich für Livepegel reichen? Eigentlich schon, der Tieftöner ist jedoch in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht - das ermöglicht einen sauberen Bass, kombiniert mit einer thermisch und hubtechnisch anspruchsvollen Tiefbassentzerrung kann die KH310 dennoch an ihre Grenzen stoßen (dank Limiter jedoch ohne Beschädigung).

Im Mittelhochton können die Boxen sehr laut: Laut Messung bei 1% Klirr fast durchgängig über 100dB, im Hochton sogar über 110dB (1m Abstand im schalltontem Raum - im realen Raum mit Reflexionen möglicherweise noch mehr). Das ist ausreichend für einen Hörschaden.

Für mich persönlich ist auch der Tiefton ausreichend pegelfest. Der Limiter hat bisher noch nicht eingreifen müssen.

Ob ich langfristig meinen Aktivsubwoofer zuschalten werde? Mal sehen. Die Pegelreserven und der Tiefgang der 310 sind trotz dem geschlossenen Gehäuse für eine normale Mietwohnung imho überdimensioniert. Aber ein Sub ist bei mir bereits vorhanden... möglicherweise lass ich ihn bei Filmen mitlaufen? Bei Musik ganz sicher nicht. Im Moment ist der Subwoofer ausgeschaltet.

KH310_1


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Alternativen :

Alternativen? Gibt es die? Ja und nein...

Die KS-Digital C55/C88 bzw die aktuellen D-606 Modelle: Ebenfalls vollaktive 3-Weger. Aber bei näherer Betrachtung imho eher 2 Weger mit Zusatzbass. Trotz interessanter Technik und hübschen Holzgehäusen (bei den C-Modellen) und Digitaltechnik (bei den D-Modellen) nicht ganz so neutral wie die Neumänner - Wenn auch insgesammt gute unter interessante Lautsprecher die man sich anhören sollte.

Genelec: In der Preisklasse der 310 gibt es nur 2-Wegelautsprecher. Diese sind zwar gut und neutral, aber für Dreiweger zahlt man ordentlich drauf. Die neuen 3-Wege-Modelle mit Koax-Waveguide sind zwar technisch State of the Art, konkurieren dann aber eher mit der ähnlich teureren 420. Zu der 310 sehe ich bei Genelec (für mich persönlich) keine direkte Konkurrenz.

MEG: Sicherlich super Lautsprecher, aber die Dreiweger sind sündhaft teuer. Kombiniert mit den Bassnieren sicherlich traumhaft - aber zu der 310 sehe ich auch hier keine direkte Alternative.

Nubert: Es gibt auch neutrale Passivboxen mit insgesamt ausgewogener Klangfarbe. Sicherlich hat Nubert interessante Modelle im Angebot, Holzfurniere sind ebenfalls erhältlich... aber High End und Passivtechnik ist für mich einfach nicht das gleiche. Da die aktiven 2-Weger bei Nubert offensichtlich gut laufen, wird Nubert möglicherweise auch irgendwann aktive 3-Weger anbieten? Möglicherweise mit Mitteltonkalotten und Waveguides?

ADAM: Sicherlich interessante und ausgewogene Lautsprecher... aber für mich persönlich eher (sehr) gute Hifi-Lautsprecher, die Ehrlichkeit der Neumänner vermisse ich bei den meisten ADAM-Modellen. Da es auch eine aktive Hifi-Schiene mit Holzfurnieren, hochwertiger Technik und bezahlbaren Preisen gibt... kein direkter Ersatz für dei 310 aber für einige Ansprüche sicher eine gute Alternative.

Backes&Müller Die großen Line-Modelle sind grandios aber unbezahlbar. Die kleineren Modelle sind immer noch teuer... aber abgesehen von der Aktivtechnik und der Digitaltechnik.... Nubert baut hier für weniger Geld imho deutlich bessere Boxen.

Neumann: Konkurrenz aus eigenem Hause? Die KH120 bietet für deutlich weniger Geld eine ähnlich ehrliche Abstimmung... die 420 bietet für deutlich mehr Geld höhere sinnvolle Hörabstände, besseres Abstrahlverhalten bei der Mitteltonkalotte (Waveguide) und mehr Maximalpegel (größerer Tieftöner und Reflex).

Ich habe für meine persönlichen Ansprüche (neutrale 3-Wege-Vollaktiv Referenzlautsprecher, made in Europe) keine Alternativen finden können. Für andere Ansprüche können natürlich andere Lautsprecher besser sein. Wer auf tolle Verarbeitung mit edlen Hölzern steht könnte sich z.B. bei Sonus Faber umschauen - technisch ist jedoch keiner der SF Lautsprecher in meinen Augen auch nur in Ansätzen auf dem Level einer KH310, vermutlich nicht mal auf dem Level einer KH120. Dennoch - tolle Lautsprecher.


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Fazit: Respekt an die Entwickler. Klang, Verarbeitung, Haptik - die 310 überzeugen in allen Disziplinen.

Wer bei Hörabstand und Maximalpegel (kleine) Kompromisse machen kann, findet mit den KH310 den derzeit günstigsten Einstieg in die Welt des absoluten High End. Wer diese Kompromisse nicht machen will, wird mit der KH420 glücklich. Wer auch noch Holzfurnier möchte... das wird teuer


[Beitrag von Klyner am 07. Jun 2015, 19:34 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 07. Jun 2015, 19:56
Schöner Bericht, vielen Dank!

Nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Mir hat der Wow-Effekt überhaupt nicht gefehlt; so klar und deutlich und transparent über alle Frequenzen hinweg, das kannte ich bislang nur von viel teureren und größeren Lautsprechern.
ATC
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Jun 2015, 20:02
Moin,

schön lesbarer Bericht.

Eine Frage stellt sich mir dennoch,
wo zum T. hast du die Nubert mit den B&M verglichen das du zu diesem Eindruck gelangst


[Beitrag von ATC am 07. Jun 2015, 20:03 bearbeitet]
Vollker_Racho
Inventar
#4 erstellt: 07. Jun 2015, 20:09
In der Tat ein sehr gelungener Bericht.

Viel Spaß mit den "neuen Männern"!
Klyner
Stammgast
#5 erstellt: 07. Jun 2015, 20:10
@Dadof3


Nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Mir hat der Wow-Effekt überhaupt nicht gefehlt; so klar und deutlich und transparent über alle Frequenzen hinweg, das kannte ich bislang nur von viel teureren und größeren Lautsprechern.


Mir gefällt die Darstellung ebenfalls sehr gut.

Etwas effekthascherische Lautsprecher können aber ebenfalls "toll" klingen. Das sollte einem klar sein, wenn man die (für mich) hohe Summe in die Hand nehmen möchte.

@meridianfan01


wo zum T. hast du die Nubert mit den B&M verglichen das du zu diesem Eindruck gelangst


Bei B&M gibt es imho einen harten Bruch in der Produktlinie. Die günstigeren Produkte strahlen ziemlich breit ab und sind imho ganz normale Hifi-Lautsprecher. Und in der Beziehung imho deutlich schlechter als die Mittelklassemodelle von Nubert oder Elac (trotz Aktivtechnik). Die Frequenzgangmessungen die ich bisher sehen durfte, kann ich für mich nicht mit den geforderten Preisen in Einklang bringen.

Die großen Modelle setzen auf Bündelung - und sind mit das beste, was ich bisher hören durfte. Die grandiose Bühnendarstellung mit der endlosen Pegelfestigkeit ist schlicht beeindruckend!


[Beitrag von Klyner am 07. Jun 2015, 20:12 bearbeitet]
ATC
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Jun 2015, 20:20
Hmm,

von welchen B&M Lautsprechern sprichst du denn genau,
die Prime 6 mit DÁppolito Anordnung
der Prime 8 mit Kompressionstreiber
oder der Prime 14 mit dem AMT?

Die Nubert sollen gerichteter abstrahlen? hast du Messungen dazu?
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Jun 2015, 01:53
Ich glaube, ich spare nun wirklich ein paar Monate und dann werde ich mir die KH 120 von Neumann holen. Hab echt so ein Gefűhl, das kőnnten sie sein, meine Traumlautsprecher, die ich suche und die in meinen Raum passen.

Ps. Nicht nur Nubert, sondern auch phonar und canton (ab vento) sind gute, sehr neutrale passive Vertreter, die aber vermutlich dennoch nicht mit einer Neumann mithalten kőnnen.


[Beitrag von MasterKenobi am 08. Jun 2015, 02:00 bearbeitet]
stravinsky
Inventar
#8 erstellt: 10. Jun 2015, 19:44

Dadof3 (Beitrag #2) schrieb:
Schöner Bericht, vielen Dank!

Nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Mir hat der Wow-Effekt überhaupt nicht gefehlt; so klar und deutlich und transparent über alle Frequenzen hinweg, das kannte ich bislang nur von viel teureren und größeren Lautsprechern.


Absofuckinglutely
Klyner
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jun 2015, 21:57
@meridianfan01:


von welchen B&M Lautsprechern sprichst du denn genau,
die Prime 6 mit DÁppolito Anordnung
der Prime 8 mit Kompressionstreiber
oder der Prime 14 mit dem AMT?


Die preiswerteren Prime modelle die wie "normale" Standlautsprecher aussehen. Weder die mir bekannten Frequenzgangsmessungen noch meine Hörerfahrungen wiesen darauf hin, dass die B&M Lautsprecher sich in irgendeiner Weise von einer NuLine oder einer Vento absetzen können (zugeben: Design und Haptik sind bei B&M klasse).

Die großen Zylinderstrahler sind eine völlig andere Liga - leider auch preislich.

Die Prime 14 habe ich leider bisher nicht gehört, vermutlich wird sie aber auch die grundsätzliche Klangsignatur der großen Modelle tragen.

@Kingsgard

Ich glaube, ich spare nun wirklich ein paar Monate und dann werde ich mir die KH 120 von Neumann holen. Hab echt so ein Gefűhl, das kőnnten sie sein, meine Traumlautsprecher, die ich suche und die in meinen Raum passen.

Ps. Nicht nur Nubert, sondern auch phonar und canton (ab vento) sind gute, sehr neutrale passive Vertreter, die aber vermutlich dennoch nicht mit einer Neumann mithalten kőnnen.


Ich habe mit Nubert und Canton einige interessante Hörerfahrungen gemacht - Phonar kenne ich nicht. Aber ab einer gewissen Preisklasse möchte ich einfach keine passiven Halbraumstrahler mehr.

Ich möchte einen Lautsprecher einfach hinstellen können und er soll gut klingen. Gut, etwas Abstand zu den Wänden kann man einrichten, Stereodreieck ist auch sinnvoll... aber bei Halbraumstrahlern reicht das meist nicht. Und mehr Komprimisse will ich nicht eingehen - irgendwie muss man in dem Raum auch noch wohnen.

Die gleichmäßige Bündelung ist bei den kleineren Neumanns zwar nicht auf dem Level einer 901 von MEG oder einer o500 von K&H - aber die Marschrichtung ist deutlich erkennbar.

Die KH120 fand ich von der Klangsignatur ziemlich nah an der KH310, für den Preis sicherlich ein guter Gegenwert. Allerdings dürften die Eier von Genelec in der Preisklasse ebenfalls interessant sein...

@stravinsky

Absofuckinglutely


Habs gerade gegoogelt - ist anscheinend eine positive Bemerkung
stravinsky
Inventar
#10 erstellt: 10. Jun 2015, 22:02
...

@stravinsky
[quote]Absofuckinglutely [/quote]

Habs gerade gegoogelt - ist anscheinend eine positive Bemerkung [/quote]

Aber so was von absofuckinglutely
Klyner
Stammgast
#11 erstellt: 10. Jun 2015, 22:29


Achja... um den Thread nicht zur blinden Lobhudelei verkommen zu lassen...

Negative Punkte:
- Die Endstufen werden auch bei normalen Lautstärken recht warm. Bis das Metall rot glüht ist zwar noch viel Platz nach oben... aber warum kann Neumann keine Schaltverstärker verbauen? Wir haben immerhin 2015 - und Strom kostet auch Geld!
- Warum haben die Lautsprecher keine Abschaltautomatik? Dafür gibts doch bestimmt sogar bei Conrad nen Bausatz...
- Die Kickbässe fehlen bei einigen Liedern wirklich wenn man vorher Consumerclass-Passivboxen gehört hat. Pegelreserven und Tiefgang sind zwar für mich ausreichend... auf der Rückseite ist sogar ein Schalter für mehr Bass...

Es gibt zwar Hifiasten die die Endstufen wochenlang "warmlaufen" lassen um ja nicht aus dem idealen Arbeitspunkt zu rutschen Aber diese Leute dürften eher selten den Weg zu Neumann finden?

Ansonsten... die Einspielzeit dürfte vorbei sein (egal ob die physikalisch oder psychologisch bedingt ist)
- Die Bühnenabbildung ist wirklich ein Traum
- Die Bässe sind grandios, trocken und sauber. Gerade bei Jazzaufnahmen sehr spaßig...
- Die tolle Sprachverständlichkeit macht sich auch bemerkbar, wenn man als nicht-native-speaker Filme auf Englisch schaut. Bei meinen alten Boxen musste ich häufiger zurückspulen.

Die Bündelung ist übrigens wirklich gleichmäßig. Man kann ohne Probleme durch die Wohnung gehen und die Musik klingt immer noch ähnlich- wobei für den bewussten Musikgenuss natürlich das Stereodreieck Pflicht ist.


[Beitrag von Klyner am 10. Jun 2015, 22:30 bearbeitet]
stravinsky
Inventar
#12 erstellt: 10. Jun 2015, 22:36
Für mich haben die KH310 - wenn überhaupt - einen Nachteil: die theoretisch "geringe" Lautstärke. Aber Musik höre ich nicht soooo laut, und im Heimkinobetrieb werden sie tatkräftig vom Subwoofer unterstützt. Aber solche Wahnsinnspegel, die ich mit meinen Klipsch Cornwall ballern kann, sind halt nicht drin. Aber dafür hab' ich beide
Klyner
Stammgast
#13 erstellt: 11. Jun 2015, 19:53
Kommst du mit den 310 + Sub wirklich an die Grenze?

Wie groß ist dein Hörraum, wenn man fragen darf?
stravinsky
Inventar
#14 erstellt: 12. Jun 2015, 09:39
Ich komme nicht an die Grenze. Deshalb habe ich das ja auch zu Beginn eingeschränkt. Manche User haben aber durchaus andere Ansprüche
Mein Raum hat etwa 17qm.
Dadof3
Moderator
#15 erstellt: 12. Jun 2015, 12:41
Die sollten dann aber eher über PA nachdenken. Für einen Nahfeldmonitor (als solche werden sie vermarktet) sind die KH310 schon sehr laut. Es gibt kaum einen ernstzunehmenden Studiomonitor dieser Preisklasse, der spürbar lauter ist.

Allerdings habe ich mich auch schon gefragt, warum Neumann nicht den Limiter umschaltbar macht, von "Verzerrungsgrenze" (meines Wissens status quo) auf "Belastbarkeitsgrenze". Zumindest der KH120 täte das gut, denke ich.
thewas
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 12. Jun 2015, 14:03
Der Neumann Limiter ist schon ziemlich komplex und hat sowohl eine kurze Peak sowie ein langfristige Thermo-Limiter Schutzschaltung und das getrennt für Woofer und Tweeter.
Werner_B.
Inventar
#17 erstellt: 15. Jun 2015, 23:08

Klyner (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe für meine persönlichen Ansprüche ... keine Alternativen finden können.

Dito. Gratuliere zu Deiner Anschaffung!

Kleiner Hinweis noch zum Anschluss: ich hatte früher auch Cinch-XLR-Verbindung und jetzt symmetrisch (weil's der Vorverstärker bietet ...). Du könntest ggf. über einen Symmetrierverstärker von Thomas Funk anschliessen, oder ggf. einen Abacus Linetreiber. Das könnte zum einen dem Pegel aufhelfen (aber er reicht Dir ja anscheinend auch so), und zum anderen etwas weniger Störgeräusche bringen.

Gruss, Werner B.
Klyner
Stammgast
#18 erstellt: 20. Jun 2015, 13:51

Ich komme nicht an die Grenze. Deshalb habe ich das ja auch zu Beginn eingeschränkt. Manche User haben aber durchaus andere Ansprüche
Mein Raum hat etwa 17qm.


Hätte mich auch gewundert... bei mir dürften es gut 25qm sein. Evtl etwas mehr.

Bei der Mischung aus Aktiventzerrung und Closed hatte ich anfangs Bedenken ob das reicht. Aber der Subwoofer ist bei mir immer noch ausgeschaltet.



Kleiner Hinweis noch zum Anschluss: ich hatte früher auch Cinch-XLR-Verbindung und jetzt symmetrisch (weil's der Vorverstärker bietet ...). Du könntest ggf. über einen Symmetrierverstärker von Thomas Funk anschliessen, oder ggf. einen Abacus Linetreiber. Das könnte zum einen dem Pegel aufhelfen (aber er reicht Dir ja anscheinend auch so), und zum anderen etwas weniger Störgeräusche bringen.


Was bringt XLR eigentlich (ausser höhere Leitungslängen - aber das ist doch eher für Rearboxen in großen Heimkinos von Interesse?)

Störgeräusche oder Brummen habe ich nicht.
Werner_B.
Inventar
#19 erstellt: 20. Jun 2015, 21:59

Klyner (Beitrag #18) schrieb:
Was bringt XLR eigentlich (ausser höhere Leitungslängen - aber das ist doch eher für Rearboxen in großen Heimkinos von Interesse?)

Störgeräusche oder Brummen habe ich nicht.

Symmetrische Verstärkung UND Verkabelung bringt durch die Gleichtaktunterdückung bessere Störabstände. Meine Erfahrung war bei der Umstellung von NAD als Vorverstärker mit asymmetrischer Verkabelung auf einen symmetrischen Grace Design: weniger Rauschen, allerdings auf einem Niveau, das nicht wirklich problematisch war (sofort hörbar bei voller Lautstärke ohne Musiksignal, ansonsten vom Musiksignal verdeckt). Kabellänge je ca. 2 Meter. Ob's nun an der symmetrischen Ansteuerung lag, oder der Grace von Haus aus rauchärmer ist, lässt sich so allerdings nicht auseinanderhalten.

Deshalb: Wenn Du keine Störgeräusche hörst und der Pegel reicht, lasse es wie es ist.

Hintergrund meiner Anmerkung ist auch, dass die ganzen japanischen AV-Verstärker zumeist ungesund hohe Ausgangsimpedanzen haben, da habe ich alles von 500 Ohm bis über 2 kOhm schon dokumentiert gesehen (und nichts darunter ...). Gut wäre unter 50 Ohm. Da hilft dann u.U. ein Pufferverstärker, der mit kürzestem Kabel am Vorverstärker hängt und die lange Leitung dahinter "treiben" kann.

Gruss, Werner B.
Dadof3
Moderator
#20 erstellt: 21. Jun 2015, 09:25
Rauschen kommt vom Verstärker, Störgeräusche, die im Kabelweg aufgenommen wurden, äußern sich in einem Brummen, Zirpen oder Spratzeln.
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