Erfahrungsbericht zur Quad 909 Endstufe

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Träumerli
Stammgast
#1 erstellt: 18. Mai 2006, 21:39
Nabend zusammen,


Heute möchte ich Euch von meinen Erfahrungen mit der Endstufe Quad 909 berichten.

Doch zuerst stelle ich meine Anlage vor, Da wären zuerst einmal die JM Lab 907 Be als Speaker , Vorstufe ist ein Musical Fidelity XA-100R ( Vollverstärker mit PreOut ) und als CD Player läuft ein Musical Fidelity X-RAY.

Nun komm ich zu den Stärken und Schwächen meiner bisherigen Konfiguration:

Stärken:

- eine sehr detailreiche Wiedergabe, die feine Details gut herausarbeitet
- realistische Größenabbildung der einzelnen Instrumente
- schöner musikalischer Fluss mit betont rhythmischer Darstellung
- analytisches Klangbild
- bei mancher Musik wird man ins Geschehen hineingezogen
- trockener Bass

Schwächen:

- etwas zu Höhenbetonte Muskwiedergabe, starke Neigung zu ss- Lauten
- Ortbarkeit der einzelnen Instrumente könnte besser sein
- die Präzision der Basswiedergabe könnte besser sein
- etwas zu harsche Stimmwiedergabe bei Frauenstimmen, teilweise leicht breiig



Tech- Facts:

Die Quad 909 hat 2 x 140W bei 8Ohm von der Größe her ist es eine ungewöhnliche Zwischengrößevon 31 x 23x 14 cm. Das Gehause dient auch als Kühlkörper, so daß die Endsttufe nach eier lauten Hörsession recht warm wird, im Leerlauf wird die Quad aber nur Handwarm.
Der Peeis ist mit 1350 Euro moderat ausgefallen.

Optik und Verarbeitung:

Die Quad ist sehr wertig verarbeitet und glänzt mit einer perfekten Lackierung in Titan und Silber. Die Front ist mit einer in der Mitte angebrachten LED. und den Schriftzügen sehr dezent ausgefallen. Hinten in einer Vertiefung finden sich die LS Klemmen ( fassen Bananas oder 2,5 mm Kabel ), die Chinch Eingänge, ein Reset Taster, der Powerschalter sowie 2 Ouad eigene Systemanschlüsse; alles sehr wertig ausgeführt.


Ich hatte die Quad schon bei einem Hifistammtisch gehört, und die Kleine Hatte auch mein Vergleichshören gegen andere Elektronik-ketten gewonnen.

Nachdem Testhören hab ich mir die Quad mal für eine Woche ausgeliehen um sie in Ruhe zuhause zu testen.

So jetzt aber endlich zum Hörbericht:

Zuhause angekommen verkabelte ich meine Anlage wieder und schloss gleich die Quad an. In der ersten Viertelstunde tönte meine Anlage erstmal altbekannt nur der Bass erlebte eine deutliche Steigerung an Tiefe und Präzision. Nach einer Stunde saß ich mit offenem Mund vor der Anlage und konnte nicht fassen wie greifbar und plastisch die Instrumente spielten. So ging das Hören noch ein paar Stunden weiter, nur die breiige Stimme bei Tori Amos wollte nicht verschwinden.

Am nächsten Tag ging das hören weiter, die Mittenauflösung war nach 24 h am Strom noch einmal deutlich gesteigert, und die Quad zeigte eine Kraft bei Elektronischer Musik, wie ich es noch nicht gehört hatte bei mir zuhause. Nur die Stimmauflösung und die genaue Ortbarkeit von Instrumenten, entsprachen nicht meinem Geschmack. Ein Telefongespräch unterbrach das Hören, nach einer Stunde Pause machte ich mit Tori Amos weiter. Doch was war das; Tori saß direkt bei mir im Raum und hämmerte auf das Klavier ein. Als sie anfing zu singen, war jegliche Harschigkeit und Breite der Frauenstimme verschwunden . Verwirrt rief ich meine bessere Hälfte in den Hörrraum, dies bestätigte meine Empfindungen und Eindrücke.

Tags darauf verlief meine Hörsession ohne jegliche Veränderungen im Klangbild, doch entdeckte ich meine CDs in ungehörter Präzision und Harmonie, gekoppelt mit einem unglaublichen Bassfundament.

Am nächsten Tag unterbrach wieder ein Telefongespräch meine Hörsession. Aus alter Gewohnheit, drückte ich die Mute Taste, doch nichts passierte. Also CD Player auf Pause und ans Telefon, danach noch Abendessen und wieder ab ins Musikzimmer. Hallo was ist jetzt los. Kari Rueslatten zischte aus den Lautsprechern als ob sie eine Schlange im Mund hätte, und auch eingroßes Stück Ortbarkeit war wieder verloren gegangen. Tori Amos sang auch wieder harsch und breiig. Ich checkte hektisch alle Verbindungen, doch der Wohlklang wollte sich einfach nicht mehr so richtig einstellen. Frustriert machte ich die Musik aus und begann zu überlegen. Jeweils nach ungeplanten Unterbrechungen hatte sich das Klangbild stark verändert, sehr merkwürdig. Hach ca 20 min intensiven Nachdenken, kam ich auf folgendes, ich hatte beides mal dem Muteschalter gedrückt, aber dieser hat auf den PreOut Ausgang keine Wirkung.

Also Tori Amos in den Player und los ging's, ich hörte wieder die oben genannten negativen Eindrücke, und jetzt auf Mute gedrückt und nach ca 30 sek verbesserte sich der Klang wieder dramatisch. Nun saß ich vor der Anlage und hörte mir verschiedene Songs mit und ohne Mute an. Was soll ich Euch sagen ich konnte die Verbesserungen und Verschlechterungen jedes mal sehr gut nach vollziehen. Auch meine Freundin bestätigte mir die Effekte.

Auch die nächsten 2 Tage verliefen mit einem tollen Hörerlebnis und der Klang legte bei der Hochton und vor allem bei Frauenstimmen. noch ein klein wenig zu.

Den nächsten Tag hörte ich die Kombination noch eine Stunde, eine Entscheidung musste her. Also erstmal die Quad 909 ausschalten und die Lautsprecher wieder an den Musical Fidelity X- A100R angeschlossen. Diese Erkenntnis war eher bitterer Natur, wo war der Druck und die Präzision im Bass, auch die einzelnen Instrumente verloren die Präzision und Luftigkeit. Die Mitten kamen unmotiviert rüber und Frauenstimmen, tönten harsch viel zu breit im Abbild. Nach 2 Stunden mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen beendete ich die „Folter“ und schloss die Quad 909 wieder an. Der Wohlklang verbreitete sich wider im Raum völlig selbstverständlich genoss ich wieder die Musik. Nun war klar, das Teil isses, also kurzes Telefonat mit meinem Händler und das Quad blieb direkt bei mir.

Nach ca 40 stündigem Hören tat sich noch etwas im Klangbild, die Höhen tönte noch eine Tick seidiger, das hat beinahe schon etwas wie Röhrencharakter vor allem im Stimmbereich.

Fazit:

Die Kombination Musical Fidelity X-RAY + X-A100R in Verbindung mit der Quad 909 ist in musikalischer Hinsicht ein absoluter Volltreffer, alle positiven Eigenschaften der MF,s bleiben erhaten und werden mit der Quad ergänzt durch Bassdruck und Basstiefe, einer traumhaften Mittenauflösung und schönen seidigen Höhen. In Verbindung mit der JM Lab 907Be eine Kombination die nur durch vertdammt viel Einsatz von Geld zuverbessern ist.


Sorry dass es mal wieder so lange geworden ist

Gruß Gunther
Maastricht
Inventar
#2 erstellt: 22. Mai 2006, 20:16
Danke für Deinen Bericht.

Ich gebrauche immer noch den Quad 606, den ich vor ca. 15 Jahren gekauft habe: klein, aber fein.
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